001 "Die Religionen haben aus der Arbeit einen Fluch gemacht; die Herrschenden machten sie zu einem Joch; die Menschheit wird daraus ihre Freude und ihren Stolz machen. Dann wird die Arbeit keine Schande und keine Qual mehr sein, sondern der Ausdruck der menschlichen Freude in einem allgemeinen Glück." - Francisco Ferrer, Die Moderne Schule, Barcelona 1912, Seite 165
002 Die Versachlichung der Person
geschieht über den Verkauf der Arbeitskraft als Ware." - Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Schlechta, Karl (Hg), Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 155
003 "Es genügt nicht, fleißig zu sein; das sind ja auch die Ameisen; wozu seid ihr fleißig?" - Henry David Thoreau in Klumpjan/Klumpjan, Thoreau, Reinbek 1986, Seite 61
004 "Wollte man den Wert der Arbeit danach bestimmen, wieviel Zeit,
Fleiß, guter oder schlechter Wille, Zwang, Empfindsamkeit oder Faulheit, Ehrlichkeit oder Schein darauf verwendet ist, so kann der Wert niemals gerecht sein; denn die ganze Person müßte auf die Waagschale gesetzt werden können, was unmöglich ist." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt/Main 1982, Seite 566
005 Wer um des Vergnügens willen arbeitet, empfindet nicht die Mühen.
008 "Denn nur eine Quanten sind völlig kommensurabel, die Vergleichbarkeit von Arbeitsquanten ist daher an die Reduktion aller Arbeitsqualitäten auf allgemein-menschliche, rein quantitativ bestimmte Arbeit geknüpft." - Franz Borkenau, Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild, Darmstadt 1971, Seite 8
009 "Also muß der Arbeitsprozess so organisiert werden, daß alle qualitativen Besonderheiten des Stoffes für den Arbeiter irrelevant sind. Für die Organisation der Arbeit dürfen nur allgemeine Eigenschaften aller Stoffe: Größe, Figur, Gewicht, Härte und dgl. in Frage kommen. Alles andere bleibt außer Betracht." - Franz Borkenau, Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild, Darmstadt 1971, Seite 8
010 "Die Besitznahme ist teils die unmittelbare körperliche Ergreifung, teils die Formierung, teils die bloße Bezeichnung." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 119
011 "Müssiggang ist nichts Übles, ja man muß sagen: ein Mensch, der für diesen keinen Sinn hat, zeigt damit, daß er sich nicht zur Humanität erhoben hat. Es gibt eine menschliche Tätigkeit, die einen Menschen aus der Welt des Geistes ausschließt und ihn in eine Klasse mit den Tieren setzt, welche instinktmäßig jederzeit in Bewegung sein müssen." - Sören Kierkegaard, Entweder - Oder, Köln 1985, Seite 309
012 "Durch das Maß der Zeitökonomie, die eine methodische Quantifizierung der menschlichen Arbeiten nach reinen Zeitmaßen durchführt, die Arbeit im wörtlichen Sinne in all ihren Formen kommensurabel gemacht hat, können erstmals die körperliche Arbeit, die Maschinenarbeit und die intellektuelle Arbeit unter einer gemeinsamen Form betrachtet werden." - vgl. Alfred Sohn-Rethel in Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 418
013 Arbeiten um zu leben kann nicht des Lebens Bedeutung sein.
014 Dem Terror einer unmenschlichen Arbeit folgt der Terror des Konsums.
015 Das sogenannte Arbeitsethos ist erst ein Theorem der späten Neuzeit.
016 Arbeit ist immer noch die größte Quelle der Befriedigung
017 "Sklave sein heißt gezwungen sein, für andere zu arbeiten, - ebenso wie Herr sein bedeutet, von fremder Arbeit leben." - Michail Bakunin Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 186
018 Wenn zwei Mrd. Menschen zusätzlich Arbeitsplätze von der Effektivität innehätten, wie sie heute in den Vereinigten Staaten üblich ist, dann würden sie kein Jahrhundert brauchen und die Erde wäre total ausgeplündert.
020 Unvermarktete Arbeit des informellen Sektors: Hausarbeit, Nachbarschaftshilfe, Freizeittätigkeiten,
unbezahlte Beschäftigungen.
021 "Die moderne Industrie beginnt nicht mit der Fabrik, sondern mit der Messung der Arbeit. Als der Wert des Produkts in Produktionseinheitendefiniert wurde, taxierte man den Wert des Arbeiters in ähnlicher Weise." - Karl Marx in Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985, Seite 219
022 "Arbeit im ökonomischen Sinne ist nur diejenige Körperenergie, die bei der Beschaffung und Verwaltung von Wertdingen nach dem Prinzip des kleinsten Mittels aufgewendet wird." - vgl. Franz Oppenheimer, Grundriß der theoretischen Ökonomie, Jena 1926, Seite 14
023 "Der Kapitalistbesitzt die Arbeiter, als ob sie Sklaven wären. Der einzige Unterschied ist die Art sie zu kaufen." - James Mill, Elements of Political Economy, London 1826, Seite 21
024 "Die Gegenständlichkeit aufzuheben, d. h. der Mensch gilt als ein nichtgegenständliches, spiritualistisches Wesen." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 849
025 "In der Arbeit entfremdet sich der Mensch von sich selbst und wird sich zum Dinge." - G. W. F. Hegel
026 Über die Abstraktion "Opfer" werden Kapital und Arbeit gleichgeordnet. (Strukturelle
Gleichwertigkeit von Sparen und Arbeit - psychologischer Kostenbegriff)
028 "Indem man die Arbeit zu einem psychologischen Opfer gestempelt hat, hat man sich eine Möglichkeit eröffnet, Kapital und Arbeit gleichzustellen." - Gunnar Myrdal, Das politische Element in der nationalökonomischen Doktrinbildung, Berlin 1932, Seite 118
029 Die Kosten oder das Arbeitsopfer sind nicht auf das einzelne Individuum bezogen zu verstehen, sondern auf den durchschnittlichen Aufwand.
030 Der Lohn entwickelte sich als gutes Instrument, um die Legitimitätsfrage
betrieblicher Herrschaft zu verdrängen und den Schein der Freiwilligkeit der Arbeit aufrecht zu erhalten.
031 "Ist die psychologische Seite stärker betont, so wird der Wert zu jener Eigenschaft der Waren, die nur durch subjektive Opfer erreicht werden können, durch Schweiß und Mühe. Die weniger stark psychologische Betonung ist, daß die Waren gewissermaßen gegenständlich gewordene Arbeit sind, daß sie die Arbeit enthalten, mit der sie erschaffen sind." - Gunnar Myrdal, Das politische Element in der nationalökonomischen Doktrinbildung, Berlin 1932, Seite 93
033 "Wem die Liebe fehlt, dem wird die Arbeit zum Surrogat, wem die Arbeit fehlt, dem wird die Liebe zum Opiat." - Alice Lyttkens in Viktor E. Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 160
034 Arbeit ist Ideologie, Leistung ist Ideologie, Verdienst ist Ideologie.
035 "Ganz ist der Mensch eigentlich nur dort, wo er ganz aufgeht in einer Sache." - Viktor E. Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 160
036 Die erste Aufgabe der Technologie besteht darin, die Arbeitslast zu erleichtern.
038 Verachtenswert ist nicht die Arbeit als solche, sondern die Arbeit um des Gewinnes willen.
039 Allg. Erklärung der Menschenrechte: Recht auf Arbeit, freie Berufswahl, gleiche Arbeit - gleicher Lohn; Entlohnung,
die auch der Familie eine menschenwürdige Existenz sichert, wenn nötig durch soziale Schutzmaßnahmen.
043 "Was ich gering schätze, wie kann ich dem meine Zeit, meine Kräfte weihen? Muß ich dennoch, so ist meine Tätigkeit ein unglückliche, denn ich bin zerfallen mit mir selbst. Arbeiten ist Dienen! Wie kann ich aber einem
Gegenstand dienen, mich ihm unterwerfen, wenn er mir nicht im Geiste hochsteht? Kurz die Beschäftigungen bestimmen das Urteil, die Denkart, die Gesinnung des Menschen." - Ludwig Feuerbach, Das Wesen des Christentums, Stuttgart 1984, Seite 265
044 Das Volk ist die Gesamtheit der Bürger, die von ihrer Arbeit leben.
045 Die Arbeit ist das Maß aller Werte, sie selbst aber hat keinen Wert.
046 Nicht mehr die Arbeit schafft Produkte, sondern die Produktion schafft Arbeit.
047 Jeder Mensch hat ein Recht auf das Eigentum an seiner Person. Die Arbeit seines Körpers und das Werk seiner Hände sind sein eigen.
051 Die Arbeiter müssen Eigentümer, nicht Verkäufer ihrer Arbeit werden.
052 Die Vervollkommnung des Menschen besteht in der Arbeit an sich selbst, der Schaffung eines freien Wesens.
053 Freizeit soll ersetzen, was die Arbeit nicht mehr leistet: sinnvolle Aktivität.
054 Die Hälfte aller nützlichen Arbeit in der Welt wird zu dem Zweck verrichtet, die schädliche zu bekämpfen.
055 Die Arbeit als solche hat keinen Wert und kann auch keinen Wert haben.
056 Wenn auch die starke Hand der Maschine alles macht, sie frißt bei ihrer Arbeit auch die Liebe mit, die ein jedes Ding in sich birgt, das unsere Hände bereiten.
057 Arbeit ist das vornehmste Attribut des Menschen.
058 Aristokratische Verachtung der Arbeit.
059 Arbeit ist die Sanktion der Vorsehung, die Strafe für die Armen.
094 Arbeit ist gehemmte Begierde, sublimiertes Begehren.
095 Die Arbeit angenehm gestalten, daß die Leute Lust haben zu arbeiten. Dies wird nicht geschehen, solange es immer noch Hungerleider gibt, die für ein paar Mark auch so arbeiten.
096 Solange gern gearbeitet wird, wird es einen Überschuss an Produkten geben, daß jeder Mensch nach seinen Bedürfnissen erhalten kann.
097 "Eine Befreiung der Sexualität ist ohne eine Befreiung der Arbeit und umgekehrt nicht möglich." - Wilhelm Reich
129 Es gibt zwei gänzlich verschiedene Arten von Arbeit: a) die konkret, besondere Arbeit, die Gebrauchswert schafft. b) die abstrakt, allgemeine Arbeit, die den Tauschwert repräsentiert.
130 Der entfremdeten Arbeit entsprechen die materiellen Kauf- und Geldbedürfnisse.
133 Tägliche Arbeit als Christenpflicht der Mönchsorden (ora et labora, arbeiten heißt beten)
134 Die Spaltung der Berufszweige erhöht die Produktivität der Arbeit.
135 "Der Staat beruth auf der Sklaverei der Arbeit. Wird die Arbeit frei, so ist der
Staat verloren." - John Henry Mackay, Max Stirner - Sein Leben und sein Werk, Freiburg/Br. 1977, Seite 139
136 Völker, die von Datteln, Kokosnüssen oder der Brotfrucht leben, sind frei vom Zwang zur Arbeit.
148 "Die eigene Tat des Menschen wird zu einer ihm fremden, gegenüber stehenden Macht, die ihn unterjocht, statt daß er sie beherrscht." - Karl Marx, Die Frühschriften, Stuttgart 1971, Seite 361
149Sinn und Inhalt, die jeder Tätigkeit eigen sind, werden durch eine geldliche Entschädigung ersetzt.
150 Arbeit ist jedes Eingreifen des Menschen in die physische Welt, sei es konstruktiv oder destruktiv.
157Eigentum wird nicht nur durch Arbeit gewährleistet, sondern erst Kraft positiver Gesetze sichergestellt.
158 Die Arbeit gilt als ein Kostenfaktor, der auf ein Minimum zu reduzieren oder durch Automation völlig auszuschalten ist.
159 Alles, was der Mühe wert ist, muß noch immer mit Hingabe und Geduld erarbeitet werden.
160 Primär bildet sich die menschliche Gesellschaft durch Arbeit. Der Mensch ist ursprünglich ein wirtschaftendes Wesen.
161 "Alles Eigentumsrecht ist nichtig, sobald jemand nicht von seiner Arbeit leben kann." - J. G. Fichte in Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 1, Ffm 1973, Seite 88
163 "Der beste Antrieb etwas zu tun, ist die Notwendigkeit. In der Natur heißt es einfach: iß oder stirb." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 172
171 "Der Tauschwert bemißt sich nach den Arbeitskosten, und Kosten bedeuten dabei die Arbeit selbst, nicht etwa den Lohn für die Arbeit." - David Ricardo
172 Es gibt keine Ware, deren Ausstellung unter allen Umständen die gleiche Arbeitskraft erfordert. Deshalb gibt es auch keinen unveränderlichen Wertmesser zur Messung von Arbeit.
173 Durch die Arbeit entsteht im Menschen etwas Allgemeines.
174 "Die Arbeit macht die Welt des Menschen zu einer ihm entäußerten, entfremdeten Welt." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 517
175 Die Arbeit wird mit der Verlängerung ihrer Zeitdauer immer beschwerlicher.
176 Arbeit ist die Entäußerung und Hingabe des Subjekts an die Objektwelt.
182 Nicht monetarisierte Arbeit wird nicht wertgeschätzt.
183 Ohne Arbeit würde die Gesellschaft nicht existieren.
184Ausbildung, um die Arbeitslast und die Arbeitsdauer zu verringern.
185 "Der Mensch ist verurteilt zur Arbeit, er soll solange arbeiten, bis ihm die Hände sinken; der Sohn wird aus den kalten Fingern des Vaters den Hobel oder den Hammer lösen und die ewige Arbeit
fortsetzen." - Pierre-Joseph Proudhon in Alexander Herzen, Die gescheiterte Revolution, Ffm 1977, Seite 209
186Energie vervielfacht die menschliche Arbeitskraft.
187 "Jeder muß von seiner Arbeit leben können heißt der aufgestellte Grundsatz. Da alle verantwortlich sind, daß jeder von seiner Arbeit leben könne, und ihm beisteuern müßten, wenn ers nicht könnte, haben sie notwendig auch das Recht der Aufsicht, ob jeder in seiner Sphäre soviel arbeitete, als zum Leben nötig ist." - J. G. Fichte in Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 89
188 Man versuchte durch Züchtung und Landbearbeitung das Ergebnis der Natur zu steigern. Das war der Beginn der menschlichen Wirtschaft; von nun an wurden Resultate durch Arbeit erreicht.
189 Die Ökonomen haben die Arbeit zum alleinigen Wertmaßstab erhoben.
191 Arbeit ist jede Art von körperlicher und geistiger Anstrengung, die ein erstrebtes Gut produziert, das, im Unterschied zu Spiel und Vergnügen, auch Tauschwert besitzt.
192 "Die Neudefinition der menschlichen Arbeit ist nach der Lösung der Überbevölkerung die zweitwichtigste Aufgabe der heutigen Welt." - Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Ffm 1980, Seite 278
193 Zunehmend schnellere Entwertung der beruflichen Qualifikationen.
232 "Erkenntnis ist aber auch Arbeit und dementsprechend mit den sozialen Formen der Arbeit verbunden." - Nikolai Berdjajew, Das Ich und die Welt der Objekte, Darmstadt 1933, Seite 101
234 "Die Theorie vom Wert der Arbeit - das heißt die Doktrin, daß der Wert eines Produkts durch die zur Produktion aufgewendete Arbeit bestimmt ist -- die manche Karl Marx, andere Ricardo zuschreiben, finden wir schon bei Locke." - vgl. Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes, Wien/Zürich 1988, Seite 645
236 "Nur die Gesichtspunkte des Nutzens, engere und weitere, haben Wertschätzung der Arbeit geschaffen." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 567
237Rechtes Leben beinhaltet die Wahl nur solcher Berufe, die in der Ausübung keinem menschlichen, oder wenn möglich, keinem lebenden Wesen schaden.
242 Die herrschaftsbegründende Bedeutung der Trennung von Hand- und Kopfarbeit.
243 Der "Nutzen" ist eine allgemeine Voraussetzung für den Wert. Eine Sache muß zuerst nützlich sein, damit man überhaupt Arbeit auf ihre Herstellung verwendet.
244 "Jede Eigenständigkeit des Arbeiters wird aufgefangen durch die Abhängigkeit von der Spezialisierung seines Arbeitsmittels und die Abhängigkeit seiner Detailarbeit von der Detailarbeit anderer." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 114
251 "Die Zerstückelung der Arbeit in kleine, standardisierte,
wiederholbare und meßbare
Abschnitte ist ein Vorgang der Vernichtung der konkreten Arbeit." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 422
253 Durch das abstrakte Formprinzip der
Zeitökonomie werden noch die
letzten Reste der konkreten Arbeit zerstört.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.