Bewußtsein
Johannes Rehmke - Das Bewußtsein
p-2siehe auch Empfindung, Wahrnehmung, Gefühl, Denken, Geist, Erfahrung, Gegenwart, Raum und Zeit

001 Luzifer ist der Licht- und Bewußtseinsbringer. Doch mit dem Bewußtsein kommt für den Menschen auch das Böse in die Welt, da erst durch das Bewußtsein eine Unterscheidung von Gut und Böse möglich ist.

002 Nichts kann dem Geist bewußt werden, was nicht vorher gefühlt wurde.

003 Das Charakteristikum das menschlichen Geistes ist, daß der Mensch sich seiner selbst bewußt ist. Geist ist vom Wesen her Selbstbewußtsein.

004 Denken, Fühlen und Wollen als Bewußtseinsbereiche.

005 Mit der Geburt des Bewußtseins und dem denkenden Ich beginnt die Menschwerdung.

006 Evolution der Menschheit ist die fortschreitende Entwicklung des Bewußtseins.

007 Erkenne die Leere deines Bewußtseins als Buddhaschaft.

008 "Impuls, willkürliche Bewegung, Druck, Widerstand, Hemmung, Eintreten des Nichterwarteten, Versagen des Gewollten, Verdrängbarkeit des Widrigen, Nichteintreten des Erwarteten bilden überall gleichsam die Innenseite des Zusammenhangs unserer Wahrnehmungen, Vorstellungen und Denkvorgänge. In dem Maße, in welchem diese inneren Bestandteile sich summieren, ineinander wirken, übereinander greifen wächst der Charakter von Wirklichkeit, welche die Bilder für uns haben. Sie wird zu einer Gewalt, die uns ganz umfängt, ein Netz, dessen Maschen nichts durchlassen, dem nichts sich entzieht. Impuls, Druck, Widerstand sind nun gleichsam die festen Bestandteile, welche allen äußeren Objekten ihre Solidität mitteilen. Wille, Kampf, Arbeit, Bedürfnis, Befriedigung sind die immer wiederkehrenden kernhaften Elemente, welche das Gerüst des geistigen Geschehens ausmachen. Hier ist das Leben selber. Es ist beständig sein eigener Beweis." - Wilhelm Dilthey, Beiträge zur Lösung der Frage vom Ursprung unseres Glaubens an die Realität der Außenwelt und seinem Recht, Sitzungsberichte der königlich-preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Jhg. 1890, zweiter Halbband, Berlin 1890, Seite 1017

009 Unser Bewußtseinszustand gibt uns ein Gefühl der Dualität.

010 Das erste Bewußtsein ist Empfindung, das zweite Anschauung.

011 "Das Nadelöhr unseres Bewußtseins..." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 1, Sprache der Poesie, Stuttgart/Berlin 1906

012 Bewußtsein ist nichts anderes, als der Zusammenhang unserer Erinnerung.

013 Um eine unveränderliche, absolute Wahrheit zu finden, muß ein Mensch über die Grenzen seines eigenen Bewußtseins und seiner eigenen Existenz hinausgehen.

014 Der Kampf um die Emanzipation des Menschen ist der Kampf um die Befreiung seines Bewußtseins.

015 Die primitivste Form des Bewußtseins ist ein zusammenhangloses Chaos von Einzelempfindungen.

016 Wenn der Geist sich seiner selbst bewußt geworden ist, bildet er von sich aus seine Welt weiter.

017 Hypnose beweist, daß daß Bewußtsein gespalten werden kann.

018 Idealismus oder Materialismus - Sein oder Bewußtsein

019 Die Außenwelt kann keine vom individuellen Bewußtsein unabhängige Objektivität haben.

020 Aufgabe der Erziehung ist es, die Einheit des Bewußtseins herzustellen.

021 Für Husserl ist Wissenschaft die Verdinglichung des Bewußtseins.

022 Erfahrung der Bewußtseinserweiterung.

023 "Bewußtseinserweiterung ist der umgekehrte Prozess der Geburt, da Geburt Anfang, und die Erfahrung des Ichverlusts das Ende des Spiellebens ist." - Timothy Leary / Ralph Metzner / Richard Alpert, Psychedelische Erfahrungen, Amsterdam 1975, Seite 35

024 Bei einer künstlichen Lähmung des Gehirns durch Narkose schwindet zuerst das Bewußtsein.

025 Bewußtsein als Bewußtsein vom Bewußtsein.

026 Der Unterdrückte als Behauser des Unterdrückers.

027 "Das Bewußtsein des Unterdrückten ist ein unterdrücktes Bewußtsein." - E. Wernhardt, ohne weitere Quelle

028 Die gesamte Politik der Linken ist auf die Massen gegründet und hängt von ihrem Bewußtsein ab. Ist dieses Bewußtsein verwirrt, verliert die Linke ihre Wurzeln.

029 Verschiedene Bewußtseinsebenen überschneiden sich.

030 Erleben ist immer das Neue, Denken immer das Alte.

031 Läßt das Bewußtsein davon ab zu vergleichen und zu verurteilen, dann verzichtet es auf seine Herrscherrolle.

032 Meditation als Mittel zur Reinigung das Bewußtseins.

033 Alles Trachten der Menschheit ging bisher nach Befestigung des Bewußtseins.

034 Unser Bewußtsein pendelt gewöhnlich zwischen Wachen und Schlafen.

035 Ideologie als falsches Bewußtsein.

036 Die Überzeugung ist kein momentaner Zustand das Bewußtseins, sondern eine Verhaltensweise des Verstandes.

037 Verantwortungsbewußtsein, Selbstbewußtsein, Unrechtsbewußtsein. Realitätsbewußtsein.

038 Bewußtwerdung verdrängter Impulse.

039 Bewußtseinsbeeinflußung durch Ekstase, Trance, Drogen, Fasten, sexuelle Exzesse, Tanzen etc.

040 Das Bewußtsein ist nie etwas anderes, als ein bewußtes Sein.

041 Die Menschen brauchen bloß ihr Bewußtsein verändern, damit auf der Welt alles in Ordnung ist.

042 Veränderung das Bewußtseins unabhängig von den Verhältnissen.

043 Ohne Bewußtsein vom Tod ist alles gewöhnlich, banal.

044 Die Freiheit, über die ein Mensch verfügt sitzt in seinem Bewußtsein, nirgends sonst.

045 Der Körper kann die stärksten Schmerzen haben, ohne daß diese in das Bewußtsein vordringen.

046 Die Schattenseite der Seele entzieht sich der bewußten Einsicht.

047 Die Identität der Person besteht in der Identität des Bewußtseins.

048 Der Bereich das Bewußtseins ist ein weites Feld der Subjektivität.

049 Bewußtsein ist keine Frage des entweder-oder, sondern enthält zahlreiche Abstufungen.

050 "Das Bewußtsein vom Wahnsinn besteht nur auf dem Hintergrund nicht wahnsinnig zu sein." - Michel Foucault, Wahnsinn und Gesellschaft, Ffm 1978, Seite 161

051 Unendlichkeit ist eine Erfahrung, die bei großer Bewußtseinsklarheit gemacht wird.

052 die Revolutionierung das Bewußtseins.

053 Wo immer Bewußtsein ist, da ist vergleichendes Bewußtsein.

054 Der Geist spaltet den Eindruck.

055 Nur im Bewußtsein der Begrenztheit und Endlichkeit lebt man im Bewußtsein.

056 Es gibt keine Wirklichkeit außerhalb unseres Bewußtseins.

057 Mit der ersten Regung des Bewußtseins beginnt der Irrtum.

058 Bewußtsein als Quelle von Unruhe.

059 Bewußtseinsspaltung als Schizophrenie.

060 Es gibt keine Unterscheidungsmöglichkeit zwischen dem Wachzustand und der hypnotischen Suggestion.

061 Entwicklungsgeschichtlich wurde das Bewußtsein aus dem Unbewußten entwickelt.

062 Die scheinbare Kontinuität des Bewußtseins ist eine anfechtbare Illusion.

063 Bewußtsein ist zu allen Zeiten begrenzt und konzentriert sich auf dieses oder jenes und wechselt von Augenblick zu Augenblick.

064 Mystik als Grenzzustand des Bewußtseins bei dem Subjekt und Objekt verschmelzen.

065 Alles Unbewußte ist als ein Nichtbewußtsein vom Bewußtsein her interpretiert.

066 Das Wesentliche das Bewußtseins ist die Gleichzeitigkeit des Wissens.

067 Das Bewußtsein faßt alle Sinneswahrnehmungen zusammen.

068 Handlung ist durch Bewußtsein vermittelt.

069 Das Bewußtsein kann in einem gegebenen Augenblick immer nur einige wenige Inhalte gleichzeitig festhalten.

070 Sprache ist nur ein oberflächliches Muster tieferer Bewußtseinsprozesse.

071 Der Hypnotiseur vermag dem Menschen angeblich seine sogenannte Persönlichkeit zu rauben und ihm sein Bewußtsein zu nehmen.

072 Eine Situation wird zum Problem, wenn sie nicht in das Bewußtsein integriert werden kann.

073 Aus der Einheit der Unschuld in die Polarität des Bewußtseins.

074 Problembewußtsein.

075 Bewußtsein ist nur ein höchst flüchtiger Zustand.

076 Herrschaft des Bewußten über das Unbewußte - der Ratio über die Instinkte.

077 Aus der Vielfalt von Dingen, von deren Existenz wir wissen, müssen wir eine Auswahl treffen und was wir auswählen und Bewußtsein nennen, ist nie dasselbe wie die Dinge selbst, denn durch den Auswahlprozess werden sie verändert.

078 Was wir als Ich kennen ist die Kontinuität unseres Bewußtseins.

079 Bewußtsein ist ein Ausdruck für die Dauer der Eindrücke.

080 Verdrängung ist ein seelischer Vorgang, der das Bewußtsein gegen unerwünschte Inhalte abschirmt.

081 Geschichte heißt im Grunde Geschichte des Bewußtseins.

082 Die Mystiker berichten von einem Bewußtseinszustand, wo alle Sinne in einer einzigen unaussprechlichen Wahrnehmung verschmelzen und Klang und Farbe als eins empfunden werden.

083 Ungemeine Irrtumsfähigkeit und Störbarkeit des Bewußtseins.

084 Das Bewußtsein wird durch Außerkraftsetzen der Automatismen frei.

085 Das mystische Bewußtsein besitzt die Gabe das reine, absolute Sein, das reinweg Transzendentale zu erfassen.

086 Der gewöhnliche Mensch ist sich gewöhnlich nur seines Körpers wirklich bewußt, nicht aber seiner Seele, oder seines Geistes.

087 Im mystischen Bewußtsein gibt es kein draussen oder drinnen.

088 Denken haftet an Name und Form. Bewußtsein führt zum Sehen des Unergründlichen.

089 Alles im Bewußtsein drängt auf Gewißheit und Unfraglichkeit.

090 Das Bewußtsein läßt wesensmäßig keine Unterscheidung von Schein und Wirklichkeit zu.

091 Gegenstände vom Wesen das Göttlichen gehören zu den Urgegebenheiten das menschlichen Bewußtseins.

092 Die Sprache ist eine Zwischenwelt, die zwischen der Welt und dem Bewußtsein liegt und zugleich verbindet und trennt.

093 Richtet sich das Bewußtsein auf einen unbestimmten Sinn, so liegt Religion vor.

094 Das Abstrakte und damit bildlose Bewußtsein ist völlig situationsentlastet.

095 Der Glaube ist an der Grenze des Wißbaren das Bewußtsein einer unbedingten Wahrheit.

096 Alles was ist, ist entweder als Ding, oder als Bewußtsein, ein Mittleres gibt es nicht.

097 Die Bedeutung der Initiation liegt darin, daß nur der mit Bewußtsein leben kann, dessen Leben zu Grund gegangen ist, d.h. der dem Tod ins Auge geblickt hat.

098 Die Freiheit muß zu Bewußtsein kommen, denn sie ist ihrem Begriff nach Wesen von sich.

099 Unser ideologisiertes Bewußtsein hat nicht für alle Realitäten ein Bewußtsein und Begriffe entwickelt.

100 Der Warenfetischismus ist eine klassenspezifische Bewußtseinsform.

101 Gegenkultur ist im wesentlichen Erforschen der Bewußtseinswirkungen.

102 Objektives Bewußtsein ist entfremdetes Leben, das als wissenschaftliche Methode eine höchst ehrenhafte Stellung erlangt hat.

103 Intentionalität ist die Grundstruktur des Bewußtseins.

104 Im Überbewußtsein des Schamanen gibt es keine leblosen Gegenstände.

105 Bewußtseinszustände sind immer an Individuen gebunden und damit subjektiv, geistige Gehalte dagegen nicht.

106 Das Bewußtsein trennt die Menschen, der Geist verbindet.

107 Die Wahrnehmungsobjekte bestehen unabhängig vom Bewußtsein weiter.

108 Begriffe sind psychologisch und bewußtseinsabhängig.

109 Im tiefen Bewußtseinszustand der Meditation erfahren wir, wie der Gegensatz von Absichtlichem und Spontanen verschwindet.

110 Das Gehirn wirkt als schützender Filter des Bewußtseins.

111 Illusionen und Täuschungen treten auf, weil das menschliche Bewußtsein fähig ist, aus geeigneten Reizen illusorische Erfahrungen herzustellen.

112 Bewußtsein ist immer auf einen ziemlich kleinen Ausschnitt des geistigen Prozesses begrenzt.

113 Ein großer Teil das bewußten Denkens ist im Sinne der Sprachlogik strukturiert.

114 Bewußtwerdung ist Weltwerdung durch Unterscheidung.

115 Das Unbewußte ist älter, als das Bewußte.

116 Was ins Bewußtsein gelangt, wird selektiert und ist eine systematische Auswahl von Informationen.

117 Ideale sind nichts als Wegweiser und niemals Ziele.

118 Die Wahrnehmung wird vom Bewußtseinsapparat beeinflußt.

119 Es gibt keine höhere Art von Realität, als die unmittelbare Erlebniswirklichkeit.

120 Religiosität ist Bewußtsein vom Tod.

121 Bewußtsein ist immer nur Bewußtsein von etwas.

122 Der Raum ist eine grundlegende Eigenschaft unseres Bewußtseins.

123 Die Empfindungen hängen im Bewußtsein zusammen.

124 Die Funktion der Sprache ist eine Stabilisierung von Bewußtseinsvorgängen, indem sie Inneres an Symbolen festmacht und äußere Existenz verleiht.

125 Kein Erlebnis ist bewußt und kein Bewußtsein kann erleben.

126 Das Erlebnis hat den Charakter der Stetigkeit, das Bewußtsein ist eine Lückenreihe.

127 Bewußtsein kann nur trennen, es ist das Scheidewasser für alle Zusammenhänge.

128 Ein Schlag mit einem Polizeiknüppel ist bewußtseinserhellender als hundert Bücher.

129 "Jeder Bewußtseinszustand ist eine Einheit und nicht im echten Sinne analysierbar." - Moritz Schlick in Rudolf Carnap, Der logische Aufbau der Welt, Ffm/Berlin/Wien 1979, Seite 92

130 Elementarerlebnisse sind unzerlegbare Einheiten.

131 Kein sozialer Fortschritt ohne einen moralischen, d.h. die Reform des Bewußtseins sollte der Veränderung der materiellen Umstände vorangehen.

132 Ethik ist nur an bewußten Willenshandlungen interessiert.

133 Das Bewußtsein ist die Einheit des Ich.

134 Die Außenwelt wirkt auf das Bewußtsein erst, nachdem eine Reizschwelle überschritten ist.

135 Wo die Einheit das Bewußtseins fehlt, da fehlt auch der Tatbestand das Bewußtseins selber.

136 Jedes Bewußtseinsdatum ist etwas relatives und hat nur Dasein im Gegensatz und Beziehung zu anderen Bedeutung.

137 Solange wir bei Bewußtsein sind, ist immer Zeitempfinden vorhanden.

138 Das Schmerzgefühl ist ein Zustand unseres Bewußtseins und gehört der geistigen Sphäre an, nicht der materiellen.

139 Verrücktheit ist ein Zustand des Bewußtseins, bei dem nicht mehr zwischen Einbildung und Realität unterschieden werden kann.

140 Den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks noch hinzufügt.

141 Gegeben sind dem Bewußtsein nur Empfindungen; indem es ein Ding dazudenkt, dem diese Empfindungen als Eigenschaften angehören sollen, begeht das Denken einen kolossalen Fehler. Es macht die Empfindung, die doch nur ein Prozess ist, zu einer seienden Eigenschaft. Dadurch verändert das Denken die unmittelbare Empfindung und entfernt sich von der Wirklichkeit.

142 Ein Bewußtsein ohne Gegenstand ist kein Bewußtsein.

143 Die Identität der Person beruht auf der Identität des Bewußtseins.

144 Wahnsinn ist die völlige Zerrüttung das Bewußtseins.

145 Der Realismus ist die Lehre, die das Vorhandensein einer außerhalb das Bewußtseins liegenden Wirklichkeit behauptet.

146 Es gibt kein Bewußtsein ohne Empfindung.

147 Aus stofflichen Bewegungen läßt sich das Bewußtsein nicht erklären.

148 Für das Bewußtsein brauchen wir ein genügendes Band der Einheit für unsere Vorstellungen.

149 "Es gibt ein Blutbewußtsein, das unabhängig vom gewöhnlich geistigen Bewußtsein in uns existiert." - D. H. Lawrence in Bertrand Russell, Autobiographie, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 20

150 Dialektik als bewegende Kraft aller Momente des Bewußtseins.

151 Kunst, Religion und Philosophie als Etappen der Bewußtseinsentwicklung der Menschheit.

152 Die Entwicklung des individuellen Bewußtseins führt zu größeren Konflikten mit der "Wirklichkeit".

153 "Der Gegensatz zwischen der bewußten und bewußtlosen Tätigkeit ist notwendig ein unendlicher, denn wäre er je aufgehoben, so wäre die Erscheinung der Freiheit aufgehoben, welche einzig und allein auf ihm beruth." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 538

154 Priorität des Seins vor dem Bewußtsein - der Überbau gehorcht dem Unterbau.

155 Das Leid treibt uns zum Handeln und das Leid ist es auch, das uns unsere Existenz bewußt macht.

156 Unter Hypnose hat der Proband keine Ahnung von dem, was geschehen ist; er weiß nicht einmal mehr, daß er gehorcht hat, sondern findet alle möglichen Gründe für sein Verhalten.

157 Die Dinge besitzen nur in Bezug auf Bewußtseinszustände einen  Wert

158 Bewußtsein und Verantwortung sind die beiden Grundtatsachen unseres menschlichen Daseins.

159 Wahnsinn ist der ewig magisierte Bewußtseinszustand, übermagisiert bis in den letzten Alltagswinkel hinein.

160 Im Bewußtsein werden flüchtige Empfindungsdaten als beharrende Gegenstände aufgefasst.

161 "Unsere Urteile werden in jedem Augenblick durch unbewußte Urteile entstellt; wir sehen nur, was unsere Vorurteile uns zu sehen erlauben und unsere Vorurteile kennen wir nicht. Andererseits befinden wir uns in einem gewissen Zustand der Zerstreutheit, da die Aufmerksamkeit den Geist, indem sie ihn auf eine kleine Anzahl von Objekten konzentriert, von einer größeren Anzahl anderer ablenkt." - Emile Durkheim, Soziologie und Philosophie, Ffm 1976, Seite 67

162 "Wer Denkformen mit "Seinsformen" gleichsetzt, sieht sich auch genötigt, in irgendeiner Form ein allgemeines Bewußtsein anzunehmen dessen Gedanken und Denkformen eben die Formen und Gesetze der Wirklichkeit sein sollen, wobei die menschlich-subjektiven Bewußtseine meist als weniger vollkommene Individuationen des allgemeinen Bewußtseins angenommen werden." - Vgl. Bela Juhos in Topitsch, Ernst (Hrsg), Probleme der Wissenschaftstheorie, Wien 1960, Seite 101f

163 Die Materie als objektive, unabhängig vom Bewußtsein existierende Realität.

164 Im kartesianischen Modus nehmen wir die Alltagswirklichkeit in Form von getrennten Objekten wahr, im dreidimensionalen Raum und in linearer Zeit. In der transpersonalen Form werden die gewöhnlichen Grenzen der Sinneswahrnehmung und des logischen Denkens transzendiert und unsere Wahrnehmung verlagert sich von festen Objekten zu fließenden Energiemustern.

165 Es gilt das Bewußtsein der Menschen zu verändern.

166 Die Sprache ist das Medium unseres Selbstgefühls und unseres geistigen Bewußtseins.

167 Der Grund allen Seins liegt im Sollen, d.h. in der Zwecktätigkeit des Bewußtseins.

168 Die klassisch-naturwissenschaftliche Anschauung betrachtet die Materie als das Ursprüngliche und das Bewußtsein als eine Eigenschaft komplexer materieller Strukturen. Den mystischen Traditionen ist das Bewußtsein die primäre Wirklichkeit, das Wesen des Universums, der Urgrund allen Seins.

169 Alles Rechtsbewußtsein ist Teil des politischen Bewußtseins.

170 "Zur tiefsten Ursache jedes Herrschaftssystems gehört es, daß alle und jede Politik und Religion danach strebt, den Geist des Menschen in Unmündigkeit und Abhängigkeit zu halten." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen ohne Jahr, Seite 47f

171 Für den Idealismus gibt es keine vom Bewußtsein unabhängige Gegenständlichkeit. Der Idealismus nimmt an, daß die Außenwelt nicht unabhängig vom Bewußtsein existiert.

172 Bewußtsein ist immer intentional. Es hat immer etwas "im Sinn" und ist auf Objekte gerichtet. Wir haben niemals ein Bewußtsein als solches, sondern immer ein Bewußtsein von etwas.

173 Zeitlichkeit ist die Domäne des Bewußtseins. Der Strom des Bewußtseins hat immer eine zeitliche Ordnung.

174 Wirklichkeit wird im Bewußtsein festgehalten.

175 Bewußtseinsvorgänge wie Erlebnisse, Denken, Empfinden oder Schmerzen lassen sich nicht materialistisch analysieren.

176 "Sie sind (Geist und Materie) sich gegenseitig einfaltende Projektionen einer höheren  Wirklichkeit die weder Materie noch Bewußtsein ist." - Fritjof Capra, Wendezeit, München 1988, Seite 102

177 Es ist das Meinen, das einem Satz Sinn gibt. Bedeutung und Verstehen sind Bewußtseinsvorgänge.

178 nichtintellektuelle Erfahrung als Zustand eines erweiterten Bewußtseins.

179 Die Welt besteht aus zwei Bereichen: der äußeren, materiellen und der inneren Bewußtseinswelt. Die Außenwelt ist nur indirekt erfahrbar, die Bewußtseinswelt direkt.

180 Die grundlegenden Strukturen der materiellen Wirklichkeit sind letztlich durch die Art und Weise bestimmt, wie wir die Welt sehen. Die beobachteten Strukturen der Materie sind Spiegelungen der Strukturen unseres Bewußtseins.

181 Wege zur inneren Befreiung durch Umformung das Bewußtseins.

182 Unser waches Bewußtsein ist nur eine dünne Schicht auf einem riesigen unbewußten Bereich.

183 Im Zen wird das Bewußtsein dem Unbewußten harmonisch angeglichen. Der Zenschüler muß lernen, entspannt und konzentriert zugleich zu sein.

184 Über materielle Vorgänge weiß man viel, nicht so über Bewußtseinsvorgänge.

185 Das letzte Begreifen des menschlichen Bewußtseins überschreitet Worte und Vorstellungen.

186 "Unser bewußtes Leben ist nur dem Schlaf abgerungen." - Arthur Schopenhauer, ohne weitere Quelle

187 Ein Ding ist weiter nichts, als eine konstante Summe von Empfindungen im Bewußtsein.

188 "Die libertäre Bewegung lehnt es ab, die Massen zu führen, sondern arbeitet daran, ihr Bewußtsein zu wecken." - Volin [Eichenbaum], Die unbekannte Revolution, Bd. 1, Hamburg ohne Jahr, Seite 194

189 die Natur des Bewußtseins

190 Der Geist zerhackt den kontinuierlichen Strom das seelischen Erlebens und zerhackt es in eine Anzahl voneinander getrennter Gegenstände.

191 "Die Menschen werden  frei  gedacht, um gerichtet, um gestraft werden zu können: folglich  mußte  jede Handlung als gewollt, der Ursprung jeder Handlung im Bewußtsein liegend gedacht werden." - Friedrich Nietzsche, Götzendämmerung oder wie man mit dem Hammer philosophiert, Ffm 1985, Seite 47

192 "Das sogenannte Nationalbewußtsein ist eine religiöse Vorstellung: man ist Deutscher, Franzose oder Italiener, wie man Katholik, Protestant oder Jude ist." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen ohne Jahr, Seite 266

193 Das Bewußtsein zeigt nach der Einnahme von LSD eine charakteristische qualitative Veränderung ähnlich dem Traumerleben. Es kann seine gewöhnlichen Grenzen überschreiten und Tiefen das Unbewußten erreichen, die sonst nicht zugänglich sind. Dieser Vorgang wird häufig als Bewußtseinserweiterung bezeichnet.

194 "Grof bezeichnet die transpersonale Erfahrung als Gefühl des Individuums, daß sich sein Bewußtsein über die gewöhnlichen Ich-Grenzen, sowie über die Grenzen von Zeit und Raum ausgeweitet hat." - Vgl. Stanislaw Grof, Topographie des Unbewußten, Stuttgart 1988, Seite 176

195 Der Geist der Revolte ist die Weckung eines befreienden Bewußtseins und systemsprengender Einsichten.

196 Der Existenzialismus will die Bewußtseinsinhalte in ihrer Bedeutung erfassen. Der Grund für die Bewußtseinsinhalte liegt nicht mehr in den rationalen Gegenständen.

197 Ideologie ist falsches Bewußtsein.

198 "Reform des Bewußtseins nicht durch Dogmen, sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewußtseins, trete es nun religiös oder politisch auf. Es wird sich dann zeigen, daß die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von der sie nur das Bewußtsein besitzen muß, um sie wirklich zu besitzen." - Karl Marx, Brief an Ruge 1843

199 Das Bewußtsein ist eine Sache, die man sich auch aneignen muß, wenn man nicht will.

200 "Das Problem der Bewußtwerdung wird gelöst werden, oder wir werden scheitern." - Rudi Dutschke, Zu Protokoll, Berlin 1968, Seite 11

201 Die Gesinnung entscheidet, nicht das Denken; denn erst in der Gesinnung wird das Denken Wirklichkeit und Quelle von Handlungen.

202 Das Bewußtsein scheidet die Welt in Traum und Wirklichkeit.

203 Musik führt das Bewußtsein zur Unmittelbarkeit.

204 "Die Frage das Bewußtseins ist das entscheidende Problem der Revolution." - David Gross, Bewußtseinsveränderung durch revolutionäre Phantasie, 1973 in Burghart Schmidt (Hrsg), Materialien zu Ernst Blochs "Prinzip Hoffnung", Ffm 1978, Seite 609

205 Der Standpunkt das natürlichen Bewußtseins ist der eines völlig hingegebenen Vertrauens an die äußere Wahrnehmung und das innere Erleben. Das naive Bewußtsein wird so zum zuverlässigen Führer im praktischen Leben und quasi zur Bürgschaft für die objektive Wirklichkeit.

206 Der Sozialismus ist ein Lernprozess, der sich nicht nur im Bewußtsein, sondern in der alltäglichen Praxis abspielt.

207 "Wir vergegenwärtigen das Bewußtsein in den Stufen seiner Helligkeit." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 247

208 Die Veränderung des Bewußtseins muß von einer Veränderung der Institutionen begleitet werden.

209 Das Ichbewußtsein und der Wille gehören zusammen.

210 Bewußtseinserweiterung durch Hypnose und Drogen.

211 Unzurechnungsfähigkeit durch Schlaf, Ohnmacht, Trunkenheit oder altersbedingte Geistesschwäche bezieht sich auf Eigenschaften des Bewußtseins.

212 Der Kern jeder Religion ist das Bewußtsein einer absoluten Realität, die uns umgibt.

213 Bewußtsein heißt Spaltung der Erfahrung in Subjekt und Objekt. Was nicht in diese Spaltung eingeht, ist für uns, als ob es nicht wäre.

214 Politische Bildung ist traditionell Bewußtseinsbildung.

215 Ein Gegenstand kann  als solcher  niemals Bewußtseinsinhalt sein und ein Bewußtseinsinhalt  als solcher  niemals ein Gegenstand.

216 Zeit und Bewußtsein sind nicht zu trennen. Was an der Zeit wirklich ist, ist eigentlich nur die Gegenwart, das unmittelbare Jetzt. Vergangenheit besteht nur in der Erinnerung, Zukunft nur in der Erwartung.

217 "Dein alltägliches, gewöhnliches Bewußtsein, das ist der Weg." - Meister aller Traditionen

218 Die Prozesse der Wahrnehmung selbst sind dem Bewußtsein unzugänglich, allein die Produkte können bewußt sein.

219 Die Wahrnehmungsprozesse sind nicht bewußt.

220 "Die Prozesse der visuellen Wahrnehmungen sind dem Bewußtsein unzugänglich. Es ist auch unmöglich, von dem, was im einfachen Akt des Sehens vor sich geht, eine annehmbare Beschreibung zu geben. Die Sprache hat keine Ausdrucksmittel für das, was nicht bewußt ist." - Vgl. Gregory Bateson, Geist und Natur, Ffm 1987, Seite 44f

221 Gegenwart und Nacheinander sind ausschließlich Bewußtseinserscheinungen.

222 Das Wesen der Religion ist es, die Grenzen des Bewußtseins zu erweitern.

223 Der Begriff "Bewußtsein" veranschaulicht einen Zustand, der über alle Worte und Symbole hinausweist.

224 Die Wirklichkeit ist eine Ebene des Bewußtseins.

225 Umweltbewußtsein

226 "Die äußere Welt und das Bewußtsein sind ein und dasselbe." - Erwin Schrödinger, Meine Weltansicht, Wien 1961

227 Das Bewußtsein ist bestimmt von einem System von Kategorien.

228 Die perforierte Retina empfängt eine Menge Informationen, die nicht ins Bewußtsein gelangen.

229 "Der große Haufen der Menschen lebt mit sehr geringer Besinnung." - Arthur Schopenhauer, Arthur, Auswahl aus seinen Schriften, München 1962, Seite 24

230 Der natürliche und kindliche Realismus, in dem wir alle geboren sind.

231 "Ich bin der Krankste von Euch allen und umso bedauernswürdiger, da ich weiß, was Gesundheit ist. Ihr aber, ihr wißt es nicht, ihr Beneidenswerten! Ihr seid in der Lage zu sterben, ohne es selbst zu merken. Ja viele von Euch sind längst tot und behaupten, jetzt erst beginne ihr wahres Leben. Wenn ich solchem Wahnsinn widerspreche, dann wird man mir Gram und schmäht mich - und entsetzlich! die Leichen springen an mich heran und schimpfen, und mehr noch als die Schmähworte belästigt mich ihr Modergeruch." - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 73

232 Wahrnehmungen sind Vorstellungen mit Bewußtsein.

233 "Eine weitere Eigenschaft des gewöhnlichen Wachbewußtseins, die den Traum ausschließt, ist die, daß es verbal ist und die Abstraktion begünstigt - kaum erwacht, fangen wir sofort an, unsere abstrakten Zwecke zu verbalisieren:  Wo bin ich? Was habe ich doch heute morgen vor? Wie spät ist es? Was hab ich geträumt?  Unser Erleben wird von derlei Abstraktionen geordnet. Der Traum aber ist konkret - nicht verbal und sinnlich -  eidetisch."  - Perls / Hefferline / Goodmann, Gestalttherapie - Grundlagen, Bd. 1, München 1991, Seite 235

234 Es gibt unendliche Grade des Bewußtseins bis zum Verschwinden.

235 Die Welt ist eine individuelle Bewußtseinseinheit.

236 Das Bewußtsein ist die miteinander zur Einheit verbundene Gesamtheit aller seelischen Vorgänge.

237 Der Wille geht in den Gegensatz von bewußt und unbewußt ein.

238 Das Bewußtsein darf nicht örtlich betrachtet werden.

239 Vorstellung, Gefühl, Wille sind die Hauptzustände des Bewußtseins.

240 "Das Erlebnis ist der Modus von Bewußtsein überhaupt." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 58

241 Die Welt des Bewußtseins ist Setzung, Entgegensetzung und Zusammenfassung.

242 Die im Bewußtsein auftretenden Tatsachen stehen jenseits des sicheren Wissens.

243 Nur die Fixierung einer bestimmten Bewußtseinslage durch die Aufmerksamkeit ruft den Schein der Dauer hervor.

244 Die Voraussetzung einer sinnvollen sozialen Veränderung ist die geistige Transformation der Menschen. Die Quelle der Staatsautorität liegt im blinden Autoritätsglauben der Menschen.

245 Der wirkliche Feind ist die desparate Situation des menschlichen Geistes, der in Bewegungslosigkeit, Routine und Abhängigkeit gefangen ist.

246 "Wenn der Mensch wahrhaft von Gott weiß, so weiß er auch wahrhaft von sich, beide Seiten entsprechen einander." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 83

247 Die Religion ist die wahrhafte Wirklichkeit des Selbstbewußtseins.

248 "Das Moment des Unterscheidens ist im Geiste das, was Bewußtsein heißt." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 200

249 "Die Religion hat ihre Realität als Bewußtsein." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 251

250 "Der ganzen Menschheit steht der Übergang zu einer neuen Bewußtseinslage bevor." - Vgl. Richard M. Bucke, Kosmisches Bewußtsein, Celle 1925, Seite 22

251 "Alle logischen Kausalitätsvorstellungen müssen als psychologische Beziehungen im Bewußtsein aufgefaßt werden." - Hermann Cohen in Hans-Ludwig Ollig, Der Neukantianismus, Stuttgart 1979, Seite 31

252 Werte haben kein Sein außerhalb des menschlichen Bewußtseins.

253 Bewußtsein ist unmittelbares Wissen.

254 Alles, was in der Zeit geschieht, unterliegt dem Gesetz der Verursachung. Auch unser Bewußtsein ist ein Geschehen in der Zeit.

255 Der Verstand füllt keineswegs den ganzen Bereich das Bewußtsein aus.

256 "Fortschritt menschlicher Entwicklung ist zuletzt Bewußtseinsfortschritt." - Paul Natorp in Hans-Ludwig Ollig, Der Neukantianismus, Stuttgart 1979, Seite 112

257 "Aller geistige Inhalt ist für uns notwendig an die Form des Bewußtseins und somit an die Form der Zeit gebunden. Er ist nur, sofern er sich in der Zeit erzeugt, und er scheint sich nicht anders zeigen zu können, als dadurch, daß er sogleich wieder verschwindet, um der Erzeugung eines anderen neuen Raum zu geben. So steht alles Bewußtsein unter dem Heraklitischen Gesetz des Werdens. Die Dinge der Natur in ihrem objektiv-realen Dasein mögen allenfalls einen festen  Bestand,  eine relative Dauer aufweisen: dem Bewußtsein ist ein solcher durch seine eigenste Natur versagt. Es besitzt kein anderes Sein als das der freien Tätigkeit, als das Sein des Prozesses. Und in diesem Prozess kehren niemals wahrhaft identische Bestandteile wieder. Hier findet nur ein stetiges Fließen statt, ein lebendiges Strömen, in dem alle feste Gestaltung, kaum daß sie gewonnen, wieder zergehen muß." - Ernst Cassirer in Hans-Ludwig Ollig, Der Neukantianismus, Stuttgart 1979, Seite 133f

258 "Ein Bewußtsein, in welchem der Zusammenhang zwischen dem jetzigen Augenblick und dem früheren ganz gelöst wäre, in welchem nur einzelne Inhalte auftauchen und wieder verschwinden, ein solches Bewußtsein wäre in Wahrheit kein Bewußtsein mehr... Was dem Bewußtsein seine Einheit gibt und es über den ständig wechselnden Fluß seine Inhalte hinweg zusammenhält, das ist ja gar nichts anderes, als die Erinnerung. Im  Begriff  des Bewußtseins liegt es also schon, daß seine einzelnen Momente nichts isoliertes sind, sondern daß sie gleichsam aneinanderhaften kraft der Erinnerung." - Friedrich Waismann, Logik, Sprache, Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 49

259 "Bewußt-Sein ist Beziehung auf das Ich." - Paul Natorp in Edmund Husserl, Logische Untersuchungen Bd2., Teil1, Tübingen 1980, Seite 359

260 Die Erhöhung das Gewahrseins, d.h. Bewußtseins ist stets ein Hauptziel der Psychoanalyse gewesen.

261 "Die Einheit des Bewußtseins ist die Bedingung aller Erkenntnis "unter der jede Anschauung stehen muß, um  für mich  Objekt zu werden, weil auf andere Art und ohne diese Synthesis, das Mannigfaltige sich nicht in einem Bewußtsein vereinigen würde." - Vgl. Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 180

262 "Jede Person ist ein abgeschlossene Einheit des Bewußtseins." - Ernst Friedrich David Schleiermacher, Hermeneutik und Kritik, Ffm 1977, Seite 378

263 Der Vorgang des Satori im Zen muß als der Durchbruch eines in der Ichform beschränkten Bewußtseins in die Form das nichtichhaften Selbst begriffen werden.

264 "Aber es scheint mir doch, als ob ich sähe, hörte, Wärme fühlte, das kann nicht falsch sein, das eigentlich ist es, was an mir Empfinden (sentire) genannt, und dies, genau so verstanden, ist nichts anderes als Bewußtsein." - Rene Descartes in Alfred North Whitehead, Prozeß und Realität, Ffm 1987, Seite 94

265 "Die Tatsache der Bewußtheit, obwohl die Grundtatsache der Psychologie, kann wohl als vorhanden konstatiert aber sie kann nicht definiert, noch von etwas anderem abgeleitet werden." - Paul Natorp in Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd 2., Teil1, Tübingen 1980, Seite 360

266 Unsere Empfindungen sind immer schon irgendwie von unserem Gehirn bearbeitet worden, bevor sie ins Bewußtseins kommen.

267 "Je mehr Bewußtsein, desto mehr Selbst." - Sören Kierkegaard in Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 420

268 Eine teilweise Verwandlung das Bewußtseins ist nutzlos oder sogar schädlich, wenn sie nicht von einer Charakterwandlung begleitet wird.

269 Jeder Erscheinungsablauf verschwindet allmählich aus dem Bewußtsein, wenn er sich sehr oft ganz gleichartig wiederholt.

270 "Moralische Reform ist das Bemühen, den Schlaf abzuschütteln." - H.-D. und W. Klumpjan, Thoreau, Reinbek 1986, Seite 90

271 Satz der Immanenz: Alles Seiende existiert ausschließlich als Bewußtseinsinhalt.

272 Der an der sprachanalytischen Philosophie geschulte Leser muß oft viel Geduld aufbringen, wenn er überkommene, der älteren Bewußtseinsphilosophie verhaftete Texte studiert.

273 Zeit unseres Lebens müssen wir uns darum bemühen "wach" zu bleiben.

274 "Bewußtsein gibt es seiner Natur nach nur in der Einzahl. Ich möchte sagen: Die Gesamtzahl aller  Bewußtheiten  ist immer bloß  eins."  - Erwin Schrödinger, Geist und Materie, Zürich 1989, Seite 90

275 Die sogenannten hypnagogischen Bilder treten an der Grenze zwischen Schlafen und Wachen auf.

276 "Eine neue Welt ist nur ein neuer Geist."

277 Menschliches Erkennen hat es nicht mit "Dingen", sondern mit Bewußtseinsinhalten zu tun.

278 Bewußtseinsinhalte sind Ganzheiten, die erst in einem spezielle abstraktive Aufmerksamkeit erfordernden Prozess in ihre "Elemente" zerlegt werden.

279 "...so ist ein mannigfaltiger zusammenhängender Inhalt des Bewußtseins um nichts schwerer zu verstehen, als der mannigfaltige Zusammenhang in der Welt." - Ernst Mach, Die Analyse der Empfindungen, Darmstadt 1991, Seite 22f

280 Das Bewußtsein ist nur eine Beziehung.

281 Psychologie ist Wissenschaft von den psychischen Phänomenen, von den Tatsachen des Bewußtseins, von den Tatsachen der inneren Erfahrung.

282 "Dabei kommt nicht viel darauf an, ob wir von einem  Gegebensein  oder einem  Erlebtsein  oder einem  Bewußtsein  des Unmittelbaren sprechen. Alle diese Worte verlieren in gleicher Weise ihren Sinn, wenn wir nicht ein  Ich  annehmen, dem etwas gegeben ist, das etwas  erlebt  oder dem etwas  bewußt  ist." - Heinrich Rickert, Grundprobleme der Philosophie, Tübingen 1934, Seite 113

283 Solange ein Mensch seinem Instinkt unterworfen ist, hat er nicht das Bewußtsein seiner Handlungen.

284 Die Sinnestätigkeit ist eine Art unbewußten Schließens.

285 "Das Einem Bewußte ist nur zu  rekonstruieren  aus dem Subjektiven auf irgendeiner Stufe der Objektivierung. Sonst verfiele die Psychologie selbst in Objektivierung und würde also eben das verfehlen, worauf sie doch abzielt, die Subjektivität." - Paul Natorp in Flach/Holzhey (Hrsg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 260

286 Bewußtsein ist stets eine Beziehung, und zwar auf den Gegenstand.

287 Die Zeit entspringt erst im subjektiven Bewußtsein.

288 Voraussetzung das Bewußtseins ist die Abgehobenheit eines Subjektes von einem Objekt, eines Ich von einem Nicht-Ich.

289 Bewußtsein setzt Sprache voraus.

290 Im Sicherinnern hat unser Selbstbewußtsein die feste und notwendige Grundlage. Ohne Gedächtnis gäbe es keine Einheit unseres Bewußtseins, keine Identität unseres Ich, zerfiele unser Bewußtsein in so viele Splitter, als es Augenblicke gibt. Darauf hat schon Augustinus hingewiesen.

291 Die Bewußtseinseinheit ist keine erschlossene, sondern eine unmittelbar erlebte.

292 Unsere Begriffe richten sich nicht nach den Gegenständen, sondern die Gegenstände nach unseren Begriffen. Wir nehmen die Welt nicht wahr, wie sie in Wirklichkeit ist, sondern wie sie aufgrund unserer Bewußtseinsstruktur erscheint.

293 Es gibt kein isoliertes Bewußtsein.

294 Auch bei Leibniz ist die Seele  individuelle  Substanz. Darin folgt er Thomas und Augustin.

295 "Die mit dem Charakter der Wahrnehmung auftretenden Bewußtseinsakte verlaufen so, als ob die von der realistischen Hypothese angenommene Welt der stofflichen Dinge wirklich bestünde. Aber über dieses  als ob  kommen wir nicht hinweg, für mehr als eine ausgezeichnet brauchbare und präzise Hypothese können wir die realistische Meinung nicht anerkennen; notwendige Wahrheit dürfen wir ihr nicht zuschreiben, da neben ihr noch andere unwiderlegbare idealistische Hypothesen möglich sind." - Hermann von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie, Berlin 1923, Seite 41

296 Objektiv gesicherte Daten und Tatsachen existieren unabhängig von unserem Bewußtsein.

297 "Die Empfindungsqualitäten gehören als solche sicherlich allein dem Bewußtsein an, durchaus nicht dem Nervensystem. Wenn ich einen bitteren Geschmack empfinde oder einen lauten Ton höre, so sind nicht meine Nerven bitter oder laut." - Moritz Schlick in Hermann von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie, Berlin 1923, Seite 160

298 "Das Bewußtsein ist die Fähigkeit, die die Seele befähigt, sich selbst als Handelnde oder Modifizierte wahrzunehmen." - Goclenius in Andreas Resch (Hrsg), Mystik, Innsbruck 1975, Seite 281f

299 "Wer noch nicht zum Bewußtsein seiner selbst gelangt ist, kann auch nicht zum Bewußtsein der Existenz  Gottes  kommen." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 30

300 "Weil unsere Individualität für uns der Typus aller Einheit überhaupt ist, so haben wir etwas wie eine geheime Neigung, an die Einheit unseres Geistes zu glauben." - Emile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 476

301 Alle Ursachen liegen im Bewußtsein.

302 Es gibt keine beharrende Einheit, wie sie uns der Begriff "Bewußtsein" vorspiegelt. Die reine Erfahrung befindet sich in stetem Wandel. Gegeben ist nur die ursprüngliche Vielfalt der Erlebnisse.

303 Die Körperwelt und das Seelenleben sind im Grunde nur zwei verschiedene Bewußtseinsarten ein und derselben Wirklichkeit. Es handelt sich um eine rein begriffliche Zweiheit.

304 Bewußtsein "überhaupt" ist eine bloße Abstraktion.

305 Bewußtsein ist nie identisch mit der bloßen Gegenwärtigkeit eines Phänomens, sondern es bezeichnet immer auch eine Bedeutung desselben. Bewußtsein ist immer intentionales Erleben.

306 "Bewußtsein heißt Dasein  für mich."  - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 220

307 "Bewußtsein ist seinem Wesen nach Bedeutung." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 222

308 Keine Erkenntnis bringt eine objektive Realität ins Bewußtsein, sondern ordnet allenfalls unser Bewußtsein nach bestimmten Normen.

309 "Auf seine Essenz zurückgeführt, ist das östliche Wissen eine Form des Seins, ein Bewußtseinszustand, der klar und sich selbst genügend ist. Das östliche Wissen ist letztlich auf das reine Bewußtsein ausgerichtet, um dort seine Erfüllung zu finden. So erfreut sich das Objekt im Osten einer unmittelbareren Beziehung zu sich selbst. Dem entspricht die östliche Form des Wissens in der Gestalt des Seins, d.h. eines Zustandes. Nur das ist begriffen, was man wird und was man ist." - William S. Haas, Westliches und östliches Denken, Reinbek 1966, Seite 155

310 "Der Geist steht sich selbst wie in einem Spiegel gegenüber und erkennt sich darin. So ist das, was der Geist am Ende lernt, daß er nur sich selbst erkennen kann - daß er in die Irre geführt wurde, verlockt von einem Phantom." - William S. Haas, Westliches und östliches Denken, Reinbek 1966, Seite 124

311 "In the end, the mind faces itself.." - Arthur S. Eddington in William S. Haas, Westliches und östliches Denken, Reinbek 1966

312 "Westliche Erkenntnis wird durch begriffliches Denken erworben und bewahrt. Aber östliche Erkenntnis geht mit anderen Mitteln vor und bewahrt ihre Errungenschaften in anderen Schatzkammern, d.h. in Bewußtseinszuständen." - William S. Haas, Westliches und östliches Denken, Reinbek 1966, Seite 131

313 Das Entstehen des Bewußtseins und des geistigen Lebens ist nicht aus den Atomen der Materie begreifbar.

314"Östliches Erkennen ist am Bewußtsein selbst interessiert, westliches Erkennen an den Objekten des Bewußtseins." - William S. Haas, Westliches und östliches Denken, Reinbek 1966, Seite 139

315 "Das eigentliche Wesen das Bewußtseins ist es, von jedem Objekt frei zu sein. Daher ist das Fehlen eines Inhalts nicht gleich dem Fehlen des Bewußtseins. Das Bewußtsein lernt, sich vom Objekt zurückzuziehen, um das Wirkungsfeld der Objekte zu begrenzen und so näher zu sich selbst zu stehen." - William S. Haas, Westliches und östliches Denken, Reinbek 1966, Seite 140

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