001 Der Begriff des Dings ist eine Einheit, die aus dem unendlichen Zusammenhang des Seins herausgehoben wird. Der subjektive Faktor der Wahrnehmung liegt genau in diesem Punkt.
008 "Ich sehe nicht Farbempfindungen, sondern gefärbte Dinge, höre nicht Tonempfindungen, sondern das Lied der Sängerin." - Edmund Husserl in Ludwig Pongratz, Problemgeschichte der Psychologie, Bern/München 1967, Seite 126
010 Im Sicherinnern hat unser Selbstbewußtsein die feste und notwendige Grundlage. Ohne Gedächtnis gäbe es keine Einheit unseres Bewußtseins, keine Identität unseres Ich, zerfiele unser Bewußtsein in so viele Splitter, als es Augenblicke gibt. Darauf hat schon Augustinus hingewiesen.
013 "Die Dinge in principio, d.h. in ihrem Prinzip erkennen, das ist: sie erkennen in Gott in der ewigen Einheit ihres prinzipiellen Wesens, wo alles So und So, alles hic et nunc, alle Mannigfaltigkeit, alle Zweiheit ewige Einheit ist." - Rudolf Otto, West-östliche Mystik, München 1971, Seite 8
014 "Gott ist dasselbe Eine, das ich bin." (Tat tvam asi.)- Meister Eckart in Hermann Büttner, Meister Eckharts Schriften und Predigten, Bd. 2, Jena 1912, Seite 88
015 "Weil unsere Individualität für uns der Typus aller Einheit überhaupt ist, so haben wir etwas wie eine geheime Neigung, an die Einheit unseres Geistes zu glauben." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 476
016 "Jeglicher Denkfähigkeit ist das über alles Denken erhabene Eine unausdenkbar, jeglicher Rede ist das alle Rede übersteigende Gute unaussprechlich, jene Einheit nämlich, welche jeder Einheit Einheitlichkeit verleiht, jene überwesentliche Wesenheit, jene keiner Vernunft zugängliche Vernunft und jenes durch kein Wort unausdrückbares Wort, ein Nichtwort, ein Nichtwissen, ein Nichtname, alles das nach keiner Art von dem, was ist; Grund des Seins für alle Dinge und doch selbst nicht seiend, weil über alle Wesenheit erhaben und so beschaffen, wie es nur selbst eigentlich und wissend über sich Kunde geben möchte." - Dionysius Areopagita, De Divinis Nominibus 1, § 1
017 Die uns bekannten Partikel des Atomkerns sind in keiner Weise die kleinsten Teile der Materie, sondern in noch unendlich kleinere Wellen aufteilbar. Wheeler glaubt sogar, daß die kleinsten Einheiten energetisch belebte Teile sein könnten.
020 "Dann wird zwischen der Welt des Gedankens und der Welt der Wirklichkeit kein Unterschied mehr sein. Es wird eine Welt sein und der Friede des goldenen Zeitalters sich verkünden." - Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Die Weltalter, Leipzig 1811
021 Es gibt keine beharrende Einheit, wie sie uns der Begriff "Bewußtsein" vorspiegelt. Die reine Erfahrung befindet sich in stetem Wandel. Gegeben ist nur die ursprüngliche Vielfalt der Erlebnisse.
022 "Was die Psychologie zum Gegenstand hat, ist das Ich, und nicht einfach das Psychische schlechthin, in seiner Unpersönlichkeit. Als Einheit des Psychischen, die es charakterisiert, ist das Ich die Voraussetzung der Psychologie." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 5
023 "Wie die Körperliche, so ist auch die seelische Welt nur eine abstrakte Begriffsbildung der Erkenntnis; sie sind beide etwas gedanklich Geschaffenes, begrifflich herausgelöst aus dem einheitlichen Tatbestand unseres Erlebens, Reflexionspunkte, aber nicht Arten von Realität." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 126
024 Eine wirkliche Einheit vertilgt und vermischt die Unterschiede nicht, sondern schützt und bewahrt sie.
042 Wir stellen künstliche Einheiten auf, wo faktisch eine Vielheit besteht.
043 In necessariis unitas, in dubiis libertas, im omnibus caritas. (In den notwendigen Dingen Einheit, in den zweifelhaften Freiheit, in allen aber Liebe)
062 Eine wichtige Aufgabe der Erziehung ist es, die Einheit des Bewußtseins herzustellen (indem das Gute und die Pflicht miteinander in Einklang gebracht werden.)
073 "Der Natur wird mittels verbaler Etiketten Einheitlichkeit angedichtet." - Alexander Bryant Johnson, A Treatise on Language, San Francisco 1947, Seite 200
094 Ein Zeichen ist die Korrelation eines Signifikanten mit einer Einheit.
095 Der Intellekt zergliedert, das Gemüt harmonisiert und ist synthetisch.
096 "An der Einheit der Zeit hängt die Einheit der Welt." - Nicolai Hartmann, Der philosophische Gedanke und seine Geschichte, Stuttgart 1977, Seite 207
125 "Wenn die Macht der Vereinigung aus dem Leben der Menschen verschwindet und die Gegensätze ihre lebendigen Beziehung und Wechselwirkung verloren haben und Selbständigkeit gewinnen, entsteht das Bedürfnis der Philosophie." - Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems der Philosophie [Bedürfnis der Philosophie], 1801
132 "Wohl kann Beschaulichkeit, aber nicht Erkenntnis in dem sein, was nur eines ist." - Jakob Böhme in Ludwig Feuerbach, Geschichte der neueren Philosophie, 1833
135 "Jeder Bewußtseinszustand ist eine Einheit und nicht im echten Sinne analysierbar." - Moritz Schlick in Rudolf Carnap, Der logische Aufbau der Welt, Ffm/Berlin/Wien 1979, Seite 92
152 "Ein einig Ding weiß nichts mehr als eines, und ob es gleich in sich gut ist, so kennets doch weder Böses noch Gutes, denn es hat nichts in sich, das es empfindlich mache." - Jakob Böhme, Von göttlicher Beschaulichkeit, § 8 - 10
209 "Im Bezug auf das Bogenschiessen bedeutet dies, daß Schütze und Scheibe nicht mehr zwei entgegengesetzte Dinge sind, sondern eine einzige Wirklichkeit." - Daisetz Teitaro Suzuki in Eugen Herrigel, Zen in der Kunst des Bogenschießens, Bern/München/Wien 1984, Seite 7
210 Für Simonton ist jede Krankheit ein Problem des ganzen Menschen.
211 Es gibt eine hierarchische Ordnung des Wissens von den kleinsten Dateneinheiten zu den Modellen, die sie zu einem Schema zusammenbinden, zu den Ideen nach denen diese Modelle entworfen werden, hin zu den Zielen, die diesen Vorstellungen einen Sinn geben und schließlich Werte, aus denen sich dieser Sinn ergibt.
212 Die wahre Lösung des transzendentalen Problems ist in der Einheit von Sinnlichkeit und Denken.
220 Nach Ansicht der Positivisten geht das Erfassen des Ganzen über die Wissenschaftlichkeit hinaus und muß deshalb unterbleiben.
221Systemeigenschaften werden zerstört, wenn ein System auseinandergenommen, wenn es physisch oder theoretisch in Einzelteile zerlegt wird. Obwohl wir in jedem System Einzelteile unterscheiden können, ist das Ganze doch immer etwas anderes, als die bloße Summe seiner Teile.
225 Der Ursprung und das Ende allen geteilten Seins ist Einheit.
226 Jede Einheit ist relativ. Der Gegensatz von Einheit und Denken ist unserem Denken eigen.
227 "Die Wirkungsweise der Kategorien in ihrer Verschmelzung mit der Anschauung geht stets auf Synthesis in einem abgeschlossenen, also in unserer Vorstellung von den unendlichen Fäden allen Zusammenhanges abgelösten Gegenstandes." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 657
234 Die Melodie, die eine Orgel spielen kann, ist nicht in den einzelnen Pfeifen zu entdecken.
235 "Eine Wirklichkeit aber, wie der Mensch sie sich einbildet, und wie er sie ersehnt, wenn diese Einbildung erschüttert wird: ein absolut festes, von uns unabhängiges und doch von uns erkanntes Dasein - eine solche Wirklichkeit gibt es nicht und kann es nicht geben, da sich der synthetische, schaffende Faktor unserer Erkenntnis in der Tat bis in die ersten Sinneseindrücke und bis in die Elemente der Logik hinein erstreckt." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 982
244 "Politische Herrschaft strebt immer nach Uniformität. In ihrer blöden Sucht, alles gesellschaftliche Geschehen nach bestimmten Grundsätzenordnen und lenken zu wollen, ist sie stets darauf erpicht, alle Gebiete menschlicher Betätigung einer einheitlichen Schablone zu unterwerfen. Damit gerät sie in den unlösbaren Gegensatz mit allen schöpferischen Kräften des höheren Kulturgeschehens, das stets nach neuen Formen und Gestaltungen Ausschau hält, infolgedessen an das Mannigfaltige und Vielseitige des menschlichen Strebens ebenso gebunden ist, wie die politische Macht an die Schablone und die starre Form." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 2, Bremen o.J. Seite 98f
249 "Alle Zusammenfassung folgt ästhetischen Prinzipien, und jeder Schritt zum Ganzen ist ein Schritt zum Ideal." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 986
250Vertrauen erzeugt Einigkeit und Einigkeit macht stark. Das Vertrauen darf aber keine Dummheit sein und die Einigkeit keine Täuschung.
251 "Der Künstler kämpfte darum, die Ganzheitlichkeit, das Wechselspiel der Sinne in einer Welt zu bewahren und wiederzugewinnen, die auf dem vereinfachenden Wege der Sinnes-Isolierung dem Wahnsinn zustrebte." - Marshall McLuhan, Das Ende des Buchzeitalters, Düsseldorf / Wien 1968, Seite 248
261 Die Einheit der Schrift und des Maßes mußte erst hergestellt werden.
262 Jedes Problem muß ganzheitlich als Ereignis in einem sozialen, sinnlichen und physischen Umfeld betrachtet werden.
263 "Für Plotin ist Schönheit das Durchleuchten des ewigen Glaubens des Einen".- Werner Heisenberg, Quantentheorie und Philosophie, Stuttgart 1990, Seite 92
264 Das Reich der Ekstase, welches das Reich der Einheit ist.
265 In praktischen Lebensangelegenheiten ist man immer darauf angewiesen, gegliederte Einheiten, Gestalten, zu finden.
267 "...denn die Liebe will nirgends sein als da, wo Gleichheit und Einheit ist." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 389
268 Jeder psychische Vorgang kann nur in Zusammenhang mit der Einheit des Seelenganzen erforscht werden.
272 "Die Zerstückelung der Arbeit in kleine, standardisierte, wiederholbare und meßbare Abschnitte ist ein Vorgang der Vernichtung der konkreten Arbeit." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 422
274 Integration als Vereinheitlichung und Anpassung.
275 Nur der Glaube vermag die Integration der Person als ganzer zu schaffen.
276 "Wie die Meister sagen, daß nur gleich und gleich Grund für die Vereinigung ist..." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 389
277 die Einheit der Töne in der Melodie
278Zeit fungiert als eine der Formen, Einheit in der Mannigfaltigkeit zu stiften.
279 Jede Person ist eine abgeschlossene Einheit des Bewußtseins.
280 Wir können den Organismus nicht in eine bloße Summe seiner wahrnehmbaren Teile auflösen.
281 "In Gott wird nichts erkannt, er ist ein einig ein,-/ Was man in ihm erkennt, das muß man selber sein." - Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann, Nr. 26
282 "Die Gebilde im Seelenleben dürfen lediglich als Ganzheiten gefaßt werden, weil man sie in ihrem Wesen zerstört, sobald versucht wird, sie in letzte seelische Elemente zu zerlegen, weil das, was an ihnen eigenartig und daher wesentlich ist, verloren ginge, falls man sie als bloße Summen von elementaren Empfindungen oder anderen letzten Bestandteilen dächte." - Vgl. Heinrich Rickert, Grundprobleme der Philosophie, Tübingen 1934, Seite 74f
284 Ein echter Mystiker hat einen Zustand erreicht und eine innere Haltung, in der er die implizite Vereinigung von Gegensätzen erlebt: Körper und Nicht-Körper, Geist und Materie, Gesundheit und Krankheit, Geburt und Tod.
285 "Der große und wichtigste Zweck, daß Menschen sich zu einem Staatswesen vereinigen und sich unter eine Regierung stellen, ist die Erhaltung des Eigentums." - John Locke in Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes, Wien/Zürich 1988, Seite 637
288 "Was dem Bewußtsein seine Einheit gibt und es über den ständig wechselnden Fluß seiner Inhalte hinweg zusammenhält, das ist ja gar nichts anderes als die Erinnerung. Im Begriff des Bewußtseins liegt es also schon, daß seine einzelnen Momente nichts Isoliertes sind, sondern daß sie gleichsam aneinanderhaften kraft der Erinnerung." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 49
289 "Zu jeder sachlichen Einheit gehört ein Gesetz." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Teil1, Tübingen 1980, Seite 283
290 "So gewaltig die Gegensätze gegeneinander stehen, trotz allem sind sie ein und dasselbe, wie der Anfang und das Ende des Kreisumfangs ein und dasselbe sind. Krankheit macht die Gesundheit angenehm, Übel das Gute, Hunger den Überfluß, Mühe die Ruhe." - Vgl. Heraklit in Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin / Heidelberg / New York 1971, Seite 207
290 Das Ich ist die kontinuierliche und dingliche Bewußtseinseinheit.
291"Die wahren Anfänge und Grundlagen der Erkenntnis sind überall objektive Einheiten." - Vgl. Paul Natorp in Flach / Holzhey (Hrsg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 166
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.