017 "Woher stammt alles Unheil in der Welt? - Von alten Verträgen. Auf deutsch: von Sitten, Gesetzen, Moralen, Institutionen, von Alledem, worauf die alte Welt, die alte Gesellschaft ruht. Wie schafft man das Unheil aus der Welt? Wie schafft man die alte Gesellschaft ab? Nur dadurch, daß man den "Verträgen" den Krieg erklärt." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 19f
018 "Im Gegensatz zum Mittelalter bedeutete der Begriff des Volkswohls nicht mehr, daß der Herrscher dafür sorgen soll, daß es jedermann entsprechend seinem Stande gut geht, sondern nur, daß der Staat darüber zu wachen habe, daß die freien Kontrakte gehalten werden." - Franz Borkenau, Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild, Darmstadt 1971, Seite 454
019 "Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." - der Nazarener (Matt. 25,40)
020"Wenn du etwas tust, das ich will, dann tue ich etwas, was du willst. Das ist die allgemeinste Form der Tauschbeziehung." - Kenneth Boulding, Ökonomie als Wissenschaft, München 1976, Seite 26
021 "Wo es also keinen Vertrag gibt, kann es auch mit Rücksicht auf das äußere Forum weder Schuld noch Verbrechen geben." - Pierre-Joseph Proudhon in Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 99
022 "Wirkliches gegenseitiges Verstehen ist ausgeschlossen." - vgl. Joachim Kühn, Gescheiterte Sprachkritik - Fritz Mauthners Leben und Werk, Berlin/NY 1975, Seite 79
027 Der Austausch ist seiner Natur nach ein Vertrag, der auf Gleichheit aufbaut und zwischen zwei gleichen Werten zustandekommt, also kein Mittel sich zu bereichern, da man ebensoviel gibt, wie man empfängt.
028 Vier Fünftel der menschlichen Arbeit wird vollständig vergeudet durch die gegenseitigen Kämpfe und den Mangel an einheitlichem Zusammenwirken.
029 "Alles Eigentumsrecht gründet sich auf den Vertrag aller mit allen, der so lautet: wir alle behalten dies auf dies auf die Bedingung, daß wir dir das Deinige lassen. Sobald also jemand nichtvon seiner Artleben kann, ist ihm das, was schlechthin das Seinige ist, nicht gelassen, der Vertrag ist also in Absicht auf ihn völlig aufgehoben, und er ist von diesem Augenblicke an nicht mehr rechtlich verbunden, irgend eines Menschen Eigentum anzuerkennen." - Johann Gottlieb Fichte, Werke II, Leipzig 1908, Seite 217
030 Nicht der Vertrag bindet, sondern das Gesetz bindet an den Vertrag.
031 Ohne Verträge zur Verhütung gegenseitiger Schädigung gibt es kein Recht und kein Unrecht.
034 "Weder dem Subjekt, noch dem Objekt kommt selbständige Realität zu; jede Existenz beruht auf Wechselwirkung und ist relativ." - Ludwik Fleck, Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache, Ffm 1980, Seite 23
036 "Ich will den Vertrag und nicht Gesetze; damit ich frei bin, muß das ganze soziale Gebäude auf Grundlage des gegenseitigen Vertrages umgebaut werden." - Pierre-Joseph Proudhon
044 "Die freie Vereinbarung ist das Prinzip des Nicht-Regierung." - Peter Kropotkin Ernst V. Zenker, Der Anarchismus, Berlin 1979, Seite 119
045Inhalte bloß unter dem Gesichtspunkt der Wechselwirkung zu betrachten, bedeutet die Unmöglichkeit Begriffe zu bilden.
046 "Die Herrschaft ist ein Recht, die Ausbeutung ein Vertrag." - Raoul Vaneigem, Handbuch der Lebenskunst für die junge Generation, Hamburg 1977, Seite 207
047 Die Fiktion vom freien Vertrag ist die Grundlage des Staates.
052 Kybernetik untersucht nicht die Eigenschaften losgelöster Elementarteilchen oder künstlich isolierter Variablen, sondern die Wechselwirkung zwischen den Bestandteilen.
055 "Alles was du besitzt nimmt dich seinerseits in Besitz." - Raoul Vaneigem, Handbuch der Lebenskunst für die junge Generation, Hamburg 1977, Seite 153
080 "Bei der Identität wissen wir von vornherein, daß sie zum Scheitern verurteilt ist; und zwar nicht nur hinsichtlich des gesamten Bereiches der Tatsachen, auf die sie sich bezieht, d.h. des ganzen Universums, sondern auch bei der Erklärung jeder einzelnen Tatsache. Kein einziger Vorgang ist vollständig erklärbar, auch der unbedeutendste nicht. Wir mögen noch so viel versuchen, den Vorgang auf andere zurückzuführen, ihn durch immer einfachere zu ersetzen; jede solche Zurückführung bedeutet einen Riß in der Identität, bei jeder geben wir einen Fetzen von ihr auf, und schließlich bleiben an den Endpunkten unserer Erklärung die beiden Rätsel, die übrigens nur verschiedene Aspekte von ein und demselben Rätsel sind: die Empfindung und die abzielende Wirkung zurück. Um dieses doppelte Rätsel zu lösen, das offenbar der Natur zutiefst zugrunde liegt, müßten wir die wirkende Kausalität begreifen, d.h. die Wechselwirkung der Substanzen; von ihr aber wissen wir, daß sie unserem Verstande unzugänglich, daß sie irrational ist." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 426
093Subjektiv sind Äußerungen, in der jemand ausschließlich von sich selber spricht ohne jede Verbindlichkeit anzustreben oder zu erreichen. Verbindlichkeit bedeutet, daß das Einverständnis des Adressaten mit dem, was gesprochen wurde, erwartet werden darf. Die Äußerungen über die Wirklichkeit selbst können ebenfalls subjektiv heißen, wenn sie von den Interessen des Sprechenden bestimmt sind.
094 "Subatomare Teilchen sind keine Dinge, sondern Verknüpfungen zwischen Dingen, und diese Dinge sind ihrerseits Verknüpfungen zwischen anderen Dingen und so fort. In der Quantentheorie langt man niemals bei Dingen an, man hat es immer mit Geweben von Wechselbeziehungen zu tun." - Fritjof Capra, Wendezeit, München 1988, Seite 83
095 Eine Vereinbarung von Signalen enthält immer eine Allgemeinheit, sonst ist die Vereinbarung unnötig.
100Ganzheitlichkeit heißt, daß alle Aspekte des menschlichen Organismus als zusammenhängend und voneinander abhängig betrachtet werden, die Erkenntnis, daß der Organismus im ständigen Wechselspiel mit seiner natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt steht.
108 "Auf subatomarer Ebene sind die Wechselbeziehungen und Wechselwirkungen zwischen den Teilen des Ganzen von grundlegender Bedeutung, als die Teile selbst. Es herrscht Bewegung, doch gibt es letzten Endes keine sich bewegenden Objekte; es gibt Aktivität, jedoch keine Handelnden; es gibt keine Tänzer, sondern nur den Tanz." - Fritjof Capra, Wendezeit, München 1988, Seite 97
112 "Das Eigentum ist Nichtgegenseitigkeit und Nichtgegenseitigkeit ist Diebstahl." - Pierre-Joseph Proudhon in Arthur Mülberger, P. J. Proudhon - Leben und Werke, Freiburg/Br. 1979, Seite 89
113 Es gibt keine Trennung zwischen Ursache und Wirkung, beides muß aneinander grenzen.
122 Anstelle der gegenwärtigen Organisation des autoritären Staates die Organisation der administrativen Beziehungen der Arbeiter durchzuführen, die durch freien Vertrag in freien Vereinigungen, auf der Grundlage der Produktion, des Tausches und des Konsums und somit der freien Föderation der Vereinigungen in den Kommunen, dieser in den Regionen, und dieser in den Nationen untereinander föderiert sind.
124 Der geistige Prozess ist ein Abfolge von Wechselwirkungen.
125 "Verantwortlichkeit ist das Erfüllen eines Vertrages." - Perls/Hefferline/Goodmann, Gestalttherapie - Grundlagen, München 1991, Seite 178
126 "Der Verkauf der Arbeitskraft orientiert sich formal an dem bürgerlich-rechtlichen Vertragsmodell, doch hat die formal mitgekaufte Unterwerfung unter diese Regeln weitgehend einen traditionalen Charakter." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 17
127 "Die Menschen müssen ferner wissen, daß uns von nirgendsanders her Freude und Frohsinn, Lachen und Scherzen kommen als daher, woher auch Trauer und Kummer, Mißmut und Weinen herrühren." - Hippokrates in Richard Kapferer, Die Werke des Hippokrates, Stuttgart-Leipzig 1943, Seite 59
128 "Der Verstand vermag nichts anzuschauen, und die Sinne nichts zu denken. Nur daraus, daß sie sich vereinigen, kann Erkenntnis entspringen." - Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 120
133 Einen gemeinsamen Willen zu haben, macht die Sphäre des Vertrages aus.
134 "Man kann Handlungen versprechen, aber keine Empfindungen; denn diese sind willkürlich. Wer jemandem verspricht, ihn immer zu lieben oder immer zu hassen oder ihm treu zu sein, verspricht etwas, das nicht in seiner Macht steht." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 65
135 Zustimmung wird immer durch sprachliche Prozesse erreicht, oder sie wird nicht erreicht.
145 Alle Liebesverhältnisse beruhen auf Gegenseitigkeit.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.