011 "Menschliche Vergesellschaftung impliziert durch ihre Natur Solidarität unter den Individuen. Jedes Individuum gehört einer sozialen Grundeinheit an, die das Ego definiert und von der das Ego als Gegenleistung Sicherheit, Sorge und die unreduzierbaren materiellenLebensnotwendigkeiten bekommt. Außer in sehr ungewöhnlichen Zuständen und Perioden des sozialen Verfalls wurden diese Ziele nie von der Gesellschaft abgeleugnet, oder in Frage gestellt." - Murray Bookchin, Die Grenzen der Stadt, Berlin 1977, Seite 77
013 "Bei der zu bevorzugenden Tatbestandsfeststellung kommt es nicht so sehr darauf an, daß die absolute Wahrheit eruiert wird, sondern daß des Streitens ein Ende werde. Hätte das Suchen nach dem wirklichen Tatbestand, das Forschen nach der Wahrheit kein Ende - und wie könnte es ein Ende haben, da dem Menschen doch absolute Wahrheit unerreichbar bleibt -, dann würde das gerechteste Recht im Prozess seiner Anwendung vereitelt. Darum will das positive Recht vor allem eine Friedensordnung sein. Auch im Interesse von Ruhe und Sicherheit muß es ausgeschlossen sein, daß jeder beliebige seine subjektive Meinung über das, was gerecht sei, an Stelle der von der berufenen Autorität gesetzten Normen stellen dürfe. Anstelle des Ideals der Gerechtigkeit tritt mit dem Prinzip der Rechtskraft das Ideal des Friedens. Und dieses Friedensideal ist dem Gerechtigkeitsideal direkt entgegengesetzt." - vgl. Hans Kelsen, Aufsätze zur Ideologiekritik, Neuwied 1964, Seite 109
014 "Eine gefährliche Schulung, die die taoistische Tradition überliefert! Und man versteht, warum die taoistischen Bünde und die Schriften der Meister mit dem Geheimnis des Unverständlichen und Vieldeutigen umgeben sind, denn der Nichteingeweihte soll abgehalten werden, gefährliche Wahrheiten zu entdecken, die ihm ohne Leitung durch einen Erfahrenen nur zum Schaden gereichen können." - Erwin Rouselle, Zur seelischen Führung im Taoismus, Darmstadt 1962, Seite 7
016 "Niemand, der sein Leben nicht gewagt hat und zu wagen bereit ist, wird sich echt und verläßlich als ein geistiges Selbst empfinden. Nur sofern das Sichwagen und Sichopfern die ganze Existenz durchdringt, wird ein geistiges Selbst." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 417
019 "Wir erkaufen den Schutz des Staates mit unserer Freiheit, um wenigstens das Leben zu erhalten und sehen nicht ein, daß es dieser Schutz ist, der uns das Leben zur Hölle macht." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 2, Bremen o. J., Seite 722
027 "Das Einzigartige, Unvergleichbare, das uns beunruhigt...." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 124
028 "Die Abstraktion der Kategorien enthält überall noch den Rest des Bildhaften. Wie aber sind Bilder zu prüfen?" - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 326
029 "Das alte Wissenschaftsideal des absolut gesicherten Wissens hat sich als Idol erwiesen." - Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 225
030 "Immer da ist das Angebot der religiösen Konfessionen. Wenn alles im Wirbel des Unsinns durcheinander geht, zeigen sie ihre Stetigkeit." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 168
036 "Die Versicherung einer Existenzsicherheit läßt ein großes Energiepotential ungenutzt, das einst von der Notwendigkeit zu überleben absorbiert wurde." - Raoul Vaneigem, Handbuch der Lebenskunst für die junge Generation, Hamburg 1977, Seite 237
037 Wir müssen für beides planen: für Sicherheit und Freiheit.
043 "Die Vorsorge ist es, die uns ständig nach Verhältnissen streben läßt, die wir niemals erreichen. Sie ist die wahre Quelle allen Elends." - Emma Goldstein in Stefan Blankertz, Auf dem Misthaufen der Geschichte, Bd. 1, Münster/Wetzlar 1978, Seite 21
050 Unter dem Vorwand, die Freiheit der Bürger zu sichern und ihren Reichtum zu schützen, verlangt der Staat Steuern.
051 "Unsere Wirklichkeitsbestimmung vollzieht sich vor dem Hintergrund einer Welt, die schweigend für gewiß gehalten wird." - Berger/Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Ffm 1980, Seite 163
052 "Und setzet ihr nicht das Leben ein - nie wird euch das Leben gewonnen sein." - Friedrich Schiller, Reiterlied
053 Sicherheit, die wir im Alltag in Bezug auf ein bestimmtes Erlebnis fühlen ist ein rein subjektives Phänomen, das nicht so ohne weiteres zu logischer Sicherheit führt.
059 Hinter jedem Sicherheitsbestreben steht die Angst.
060 "Unser Wirklichkeitshaushalt benötigt die ständige Absicherung jenes entscheidenden Elementes der Wirklichkeit, das wir Identität nennen." - Berger/Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Ffm 1980
070 Die rechtsstaatliche Sicherheit muß die Sicherheit der Bürger vor Eingriffen schützen und nicht die Sicherheit einer herrschenden Ordnung garantieren.
074 "Die Abstraktion wurde die Himmelsleiter, auf welcher der Philosoph zur Gewißheit emporstieg." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 1, Ffm 1974, Seite 59
126 Das Bedürfnis nach Liquidität erwächst aus der Ungewißheit über die Zukunft. Bei richtiger Voraussicht würde es niemand für nötig erachten, Geld zu halten.
127 "Das Wagnis des Glaubens an das unbedingte Anliegen ist das größte Wagnis, das ein Mensch eingehen kann. Denn wenn sich dieses Unbedingte als bedingt erweist und der Glaube daran als trügerisch, so kann der Lebenssinn eines Menschen daran zerbrechen." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 27
128 Ein Erkennen des letzten Zieles gibt es nicht, nur ein Vertrauen in den Weg.
158 Die erste Tat der sozialen Revolution muß darin bestehen, eine materielle Sicherung der Existenzbedingungen aller Mitglieder der menschlichen Gesellschaft zu gewähren.
170 "Jeder Mensch, dessen Herz nicht länger von irgendeinem Zweifel erschüttert wird, weiß mit Gewißheit, daß es kein Wesen gibt, außer nur Einem." - Gulsham Raz in William James, Die Vielfalt religiöser Erfahrung, Freiburg/Br. 1979, Seite 389
182 Hauptbeschäftigung unserer Zeit ist die Vorsorge und Absicherung gegen die Eventualitäten des Schicksals.
183 Es verlangt so unendlich viel MutVertrauen zu können.
184 Es gibt einen Punkt, an dem die Vorsicht aufhört und die Feigheit beginnt.
185 "Die Vermögensverteilung ist nach dessen Produktion im wesentlichen eine politische Angelegenheit und der Besitz von Eigentum ist nur durch die Bereitschaft der Gesellschaft gesichert, Polizei und andere Mittel zum Schutz der Eigentümer und deren Besitz einzusetzen." - John Stuart Mill
193Wahrheit und Gewißheit müssen scharf unterschieden werden. Der klassische Begriff des Wissens impliziert die Wahrheit und die Sicherheit des Gewußten. Die Wahrheit ist etwas Objektives, die Gewißheit etwas Subjektives.
194 In einer totalitären Gesellschaft herrscht, was das schlimmste von allem ist, beständige Furcht und Gefahr eines gewaltsamen Todes - das menschliche Leben ist isoliert, armselig, ekelhaft, tierisch und kurz.
232 "Das primäre Ziel der Politiker muß immer und mit Recht die Macht sein. Denn wenn sie die Macht nicht gewinnen und erhalten, sind alle ihre Bemühungen gescheitert. Die Macht zu sichern heißt, sich Ideen zu unterwerfen." - Gunnar Myrdal, Das Wertproblem in der Sozialwissenschaft, Bonn-Bad Godesberg 1975, Seite 58
249 Einen absoluten Schutz gegen organisierte Gewalt kann niemand gewähren.
250 Eine Schutzstruktur darf sich nicht auf Inhalte berufen.
251 "Gewißheit des Glaubens ist existenziell, was bedeutet, daß die ganze Existenz des Menschen an ihr teilhat." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 46
254 "Wer sein Lebenbewußt wagt, erlebt eine einzigartige Freiheit." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 120
255 Die Stimme des Gewissens ist letzte Instanz im Bereich der Frage nach der Gewißheit.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.