Dieses Phänomen einer dumpfen Borniertheit, sprich einer Verlogenheit, die sich als Moral, bzw. moralische Einstellung aufbläht, das scheinheilige Phärisäertum, das unter dem Deckmantel eines zur Schau gestellten Sinns für "Ordnung", dem eigenen nackten Egoismus frönt, findet sich besonders bei den massenhaft kleinkariert-hirnlosen "Normalbürgern", die nicht lange fackeln, wenn es darum geht, den Pferdedieb an den nächsten Baum zu knüpfen. Vor dieser Art von "gesundem" Volksempfinden wird bisweilen auch mit dem Schlagwort "Popularismus" gewarnt, was aber nicht heißt, daß besonders in Zeiten des Wahlkampfs immer wieder gerne Themen in die Öffentlichkeit gezogen werden, mit denen sich tierische Instinkte und frühkindliche Emotionen wecken lassen, denn die Masse der sogenannten Menschen ist nunmal nicht in der Lage [und soll es auch gar nicht sein], über ein bestimmtes Maß hinaus zu differenzieren und auf die Masse, d. h. auf die Mehrheit und die Prozente kommt es bei den [Macht-]Wahlen eben an. Da kann es gar nicht primitiv genug zugehen. Da wird keine Moral geleugnet. Da wird nur das Böse als etwas Gutes verkauft.