So ein Übel verstellt sich nicht, weil so ein Übel, das sich verstellen kann, unmöglich ist. Es braucht immer einen Menschen, der Böses tut und andere Menschen, die Böses erfahren. Es braucht jemanden, der das Urteil fällt, daß etwas geschieht oder geschehen ist, das verhindert werden muß oder verhindert hätte werden müssen. Es gibt nämlich kein Böses "schlechthin", bzw. ansich, sondern die Grenzen zwischen gut und böse sind oft sehr fließend, so daß einige Umstände und Zusammenhänge berücksichtigt werden müssen, um zu einer Entscheidung darüber kommen zu können, ob ein Verhalten bekämpft werden muß oder nicht, bzw. mit welchen Mitteln. Dabei spielen die herrschenden Wertvorstellungen einer Gesellschaft die entscheidende Rolle. Das Böse gibt es immer erst in Bezug auf das, was als Gut und Richtig angesehen wird. So, wie die Güter einer Gesellschaft moralisch im Bewußtsein der Leute und gesetzlich in der staatlichen Ordnung verankert sind, wird auch das Böse als Böses verfolgt. In dieser Hinsicht kann eine gewisse breit angelegte Erziehung und Bildung, bzw. Aufklärung sicher noch einigen Fortschritt bewerkstelligen, denn mit dem Bewußtsein der großen Masse und der Widerspruchslosigkeit der Gesetzgebung ist es nicht allzuweit her. Da wird noch viel getäuscht und getrickst, gelogen und betrogen, weil noch viel Nebel wabert in den Hirnen der Menschheit und noch wenig Klarheit in Aussicht ist. Die Ansichten des Herrn Spir sind nur ein kleines Beispiel.
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