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"Die Objektivität der Welt", die ja auch jenseits aller Bedenken zweifelsfrei feststeht, nicht wahr? Da kann so eine Vergeistigung dann mitunter schon sehr zerstörerisch wirken. Da meint man, auf sicheren Fundamenten gebaut zu haben, die allen möglichen Naturgewalten trotzen, aber schon der leichteste echt-logische Windhauch bringt das ganze Kartenhaus zum Einsturz. Und die dogmatischen Despoten, die so einen Käse verzapfen, versuchen dann aber trotzdem, wider besseres Wissen, an ihren Machtpositionen festzuhalten und scheuen weder Grausamkeit noch Elend für die andere Seite, um die eigenen Posten zu verteidigen. Noch sind die Nebelschwaden, die sich um die finsteren Mächte der Objektivitätsapostel ranken zu undurchsichtig, um für die Masse der Leute ein klares Urteil abzugeben, aber das kann sich mitunter schnell ändern. Da braucht es dann nur ein paar offensichtliche Ungereimtheiten, um das Vertrauen in eine Regierung auf unabsehbare Zeit zu vernichten. Und dann geben sich die Leute plötzlich nicht mehr mit der bloßen Glaubwürdigkeit zufrieden. Dann reicht es auf einmal nicht mehr, seine Grinserfresse medial zur Schau zu stellen. Dann werden "Fakten" ganz anderer Art verlangt. Fakten, die keine Fakten mehr sind, sondern nur noch logisch einwandfreie Zusammenhänge und dann ist dann plötzlich auch die Sendezeit da, um einen etwas komplexeren Gedanken in aller Breite klarzumachen und es ist nicht mehr die Mehrheit, die zur Fernbedienung greift, um umzuschalten. Da geht's lang ! |