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Unterschieden ist gar nichts, was nicht von jemandem unterschieden wird und wenn Herr Lanz meint, für diese Unterscheidung einer objektiven von einer subjektiven Welt gibt es gute Gründe, dann ist er auf dem Holzweg. Es gibt keine Kausalität, die unabhängig von irgendwelchen Voraussetzungen zu ihren Ergebnissen kommt und solche Voraussetzungen gibt es immer nur in Bezug auf einen bestimmten Zweck, der verfolgt wird. Mit dem Zweck fallen auch die Voraussetzungen aus. Freilich läßt sich mit der Methode der Verallgemeinerung immer auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit voraussagen, die aber auch nur einem ganz bestimmten Zweck dient und darüber hinaus nicht strapaziert werden sollte. Die Zahl der Selbstmörder ist seit Jahrzehnten konstant. Das heißt aber nicht, daß deshalb jedes Dorf eine sichere Quote hat, so daß man dann Silvester am Radio sitzt und ganz aufgeregt auf die Meldung des noch fehlenden Selbstmörders für dieses Jahr wartet. Es ist immer dieselbe Bedeutung und damit dieselbe Verantwortung, um die es geht und zwar meine eigene. Das eigene Gewissen ist der Richterstuhl, vor dem all die sogenannten Tatsachen und Ereignisse auftreten. Hier werden die Prioritäten gesetzt und die Reihenfolge bestimmt und zwar für eine ganze Lebenszeit.
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