Die Idee oder das Ideal einer allgemeinen Linie wird nicht in einer konkreten, z. B. Parabelr "realisiert". Genausowenig, wie eine Theorie in der Praxis realisiert, bzw. verwirklicht wird. Es werden immer nur Zwecke verfolgt und irgendjemand urteilt dann darüber, ob so ein Zweck erreicht wurde oder nicht. Es wird also festgelegt, wann etwas Realität geworden ist und wann nicht. Und so wird auch von vornherein bestimmt, ob überhaupt etwas Realität werden soll. Die Verwendung des Wortes "Realität" verdankt sich dabei eher Sprachgewohnheiten, als daß es sich tatsächlich um eine Wirklichkeit handeln würde. Es ist ein Wille, der befriedigt wird oder nicht. Daran ändert sich auch nichts, wenn vorher die Regeln für das, was dann als Gesetze gelten soll festgelegt werden. Da läuft auch kein Naturgesetz einfach so ab. Es ist die Theorie, die bestimmt, was "gesehen" werden kann und es ist das "System" das es einem ermöglicht, irgendetwas zu suchen und zu finden. Eine solche Theorie ist auch keine Theorie mehr im klassischen Sinn [also im Gegensatz zur Praxis], weil sich Wille und Denken nicht mehr prinzipiell unterscheiden. Die Frage ist immer nur, ob und wie jemand mehr oder weniger widersprüchlich ist, also ob jemand seine Widersprüche erkennt und wie sie begründet werden.
|