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Wie Kant auf dieses schiefe Brett gekommen ist wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Nur weil sich Raum und Zeit als ziemliches Ansich zur Verabsolutierung mehr als alles andere anbieten, ist das noch lange kein Grund, eine [Ding-]Ansich-Schule aufzumachen. Man kann vom Glück reden, daß er mit seinem Denken gleichzeitig [ich hase dieses wort] auch den Anlaß geliefert hat, derartige Ansätze kritisch zu hinterfragen, so daß da leicht erkennbar einige Widersprüche zur Aufarbeitung liegen geblieben sind. Was nicht so schlimm ist, weil ja der große Wurf [die Kritik gegen den herrschenden Dogmatismus] schon da war und grundsätzlich nichts umgeworfen werden mußte. Kant selbst hat die Kurve nicht mehr gekriegt, denn eine Zeit und ein Raum, die unabhängig von einem Bewußtsein als konkrete Existenz möglich sind, machen dann auch alles andere unabhängig vom Bewußtsein möglich. Da ist kein Unterschied. Da kann er sich dann seine kategorische Methode sparen und kommt nie aus dem Widerspruch heraus. Den absoluten Raum gibt es genausowenig, wie die absolute Zeit und letztlich ist die entscheidende Bezugsgröße immer der Mensch selber und zwar nicht "der Mensch ansich", sondern Ich, Du, Er, Sie, Es, Ihr, Wir, Euer, Unser. |