Ich bin auch der Meinung, daß notwendigerweise vergegenständlicht, verallgemeinert, kategorisiert und pauschalisiert werden muß, wenn sich jemand daran macht, seinen Horizont zu erweitern, aber das geht nicht soweit, daß ich dabei den höchsten Grad an Verallgemeinerung [das objektive ansich] ins Feld führe. In meinen Überlegungen stehen die Dinge in Beziehung, im Zusammenhang, sind auf einen bestimmten Zweck bezogen oder in einem System verortet. Ich glaube auch, daß der Gegensatz von Subjekt und Objekt [wie der von Theorie und Praxis] hinfällig ist, weil ein anderer als ein subjektiver [d. h. interessenbezogener, abhängiger] Gegenstand nicht möglich ist. Ich sage aber nicht, daß deshalb "alles" subjektiv ist und alle Realität Bewußtseinssache. Das ist Unsinn. Über so etwas wie Realität oder Wirklichkeit können keine allgemeingültigen Aussagen gemacht werden. Die "Wirklichkeit" ist kein Gegenstand von beweisbarer Erkenntnis. So eine Abstraktion bleibt bis in alle Ewigkeit irrational und macht bestenfalls als religiöser Begriff Sinn. Jeder hat seine eigene Wirklichkeit. Das heißt aber deshalb noch lange nicht, daß nun alles "relativ" ist, denn wo es um Bedeutung und Wert geht, da ist so etwas wie Moral am Start und in dieser Disziplin heißt es einen Standpunkt einnehmen. Steht dieser Standpunkt [einmal fest], so sind die möglichen Perspektiven klar begrenzt und überhaupt nicht mehr willkürlich und beliebig.
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