Noch so ein scheinbarer Lichtblick. Denken ist Handeln. Leider stimmt nur das Ergebnis, aber der Weg dahin ist nicht trittfest, so daß die Zusammenhänge fadenscheinig bleiben. Das Denken [die Beurteilung, die Bewertung] muß als eine Handlung begriffen werden, also die Theorie als Praxis. Das ist die eigentliche Aufhebung von Subjekt und Objekt als eines unüberwindlichen Gegensatzes. Solange das Wissen Wissen bleibt und das Handeln Handeln wird auch Wissenschaft Wissenschaft bleiben und Moral Moral und damit ist die Menschheit weiterhin zu endlosen Widersprüchen und sinnlosen Diskussionen verdammt. Sich die richtigen Gedanken machen, ist ein viel größere und effektivere Arbeit, als irgendeine Materie von da nach da zu verfrachten. Das ist auch komplizierter, als sich irgendeinen technischen Mechanismus auszudenken, der für irgendeinen mehr oder weniger läppischen Zweck funktioniert. Dabei geht es um eine größere Ordnung, in der grundsätzlich alles stimmt und deshalb an den Fehlern um einiges besser als bisher erkannt werden kann, woran es liegt und was man abstellen muß. Da kann man sich dann viele Streitereien als sinnlos sparen und man hat etwas, woran es sich lohnt, über alle kleinlichen Meinungsverschiedenheiten hinweg, festzuhalten. Da ist dann genug Leuten klar, daß bestimmte Animositäten aus der tierischen Vergangenheit der Menschheit nicht wirklich eine Zukunft haben, sodaß der Glaube an die höheren Wahrheiten stark bleiben kann und nicht von Zweifeln zerfressen wird. Da muß sich jeder seine Wahrheit wirklich zueigen machen und in die Persönlichkeit integrieren und niemand kommt mehr mit objektiven Ansich-Wahrheiten durch. Dann ist es plötzlich gar nicht mehr so schwer, hinter die Maske all der zur Schau gestellten Pseudo-Persönlichkeiten zu blicken. Da sind dann auf einmal schnell größere Einheiten an Vernunft möglich, die das Ungute in der Welt kompromißlos im Zaum halten können oder gar nicht erst aufkommen lassen und das alles mit einer Option zur ständigen Verbesserung des einmal Erreichten, weil Denken und Tun nicht mehr grundsätzlich verschiedene Dinge sind. Und am Ende hat das wirklich Wertvolle dann auch tatsächlich die Bedeutung, die ihm gebührt [wenn alles richtig läuft].