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Hört sich relativ einfach an, so ein Satz, aber man muß aufpassen, daß nicht die unbedachten Vorurteile mit einem durchgehen. Vor allem sollte man sich klar machen, daß es sich immer um ein Sein "für jemanden" handelt. Ist das klar, dann kann man sich den Affenzirkus um Objektivität, also um ein Sein-ansich und die damit einhergehende Allgemeingültigkeit sparen, denn letztlich kommt es auf die Notwendigkeit und den Zwang, bzw. das Recht auf Gewaltausübung an, das mit so einer "neutralen" Realitätsfeststellung verbunden ist. Die Macht steht der Wahrheit bei Fuß und die Wahrheit muß aufpassen, daß die Macht unter Kontrolle bleibt. Soweit die idealistische Vorstellung. Tatsächlich schaut es mir eher so aus, als würde sowas wie Wahrheit und Erkenntnis nur dazu dienen, um einer Masse an Naivlingen die Story vom Pferd erzählen zu können, damit sie nicht aufmucken und das brutale und gewalttätige Gesicht der Macht hinter einer Maske des Wohlwollens verborgen bleiben kann. Ein Zustand, in dem das Recht nicht mehr von der Macht abhängig ist, ist leider noch lange nicht erreicht und da kann von den Nutznießern der herrschenden Machtordnung [den Schergen des Systems] noch so viel das Gegenteil behauptet werden. Dazu sind die meisten Menschen einfach zu blöd und zu unvernünftig, daß sich eine allgemeingültige Moral tatsächlich gegen alle die egoistischen und raffgierigen "Macher" dieser Welt behaupten könnte. Da reicht es höchstens zur Vermeidung der schlimmsten Auswüchse an Unmenschlichkeit, aber darüber hinaus herrscht wieder Verwirrung im Lager der Guten [die gar nicht so gut sind, wie sie sich selber glauben machen]. Mit dem objektiven Sein ist die Freiheit nicht zu retten und die Gerechtigkeit auch nicht. Aber mit sowas kann man Otto-Normalverbraucher nicht kommen. Das ist einfach zu hoch für ihn und wird es wahrscheinlich auch die nächsten tausend Jahre bleiben. |