Eine Wahrheit als Übereinstimmung von Wort und Sache wird es niemals geben und deshalb kann eine solche [objektive] Wahrheit auch als Wunschkonzert abgeschrieben werden. Soll "Wahrheit" überhaupt noch eine Bedeutung haben, dann nur, wenn dabei auch "das subjektive Moment" zum Tragen kommt. Eine solche Wahrheit wird sich nicht beliebig verallgemeinern lassen und wenn, dann nur als Anerkennung und Zustimmung. Das ist dann eine Wahrheit "für mich" oder eben der Glaube an diese oder jene Werte im Sinne von "Wir, die Bürger von Amerika, glauben, daß folgende Wahrheiten gültig sind ... usw." Es wird keine Wahrheit mehr ohne individuellen Bezug, also ohne die Beziehung auf ein ganz bestimmtes Bewußtsein, auf eine konkrete Persönlichkeit mehr geben. Das heißt: es muß  jemand  da sein, der bezieht. Mit irgendeinem Begriff [Apperzeption oder dgl.] der in einer reinen Erkenntnis herumwabert, kann sich dann niemand mehr hinausreden. Die Beziehung zur Form ist dann  meine  Beziehung zur Form und die Beziehung zum Gegenstand  meine  Beziehung zum Gegenstand. Eine Beziehung  ansich  ist dann sinnlos [war sie schon immer]. Da wird es dann um einiges schwerer, jemandem vorzuschreiben, welche Beziehungen er einzugehen hat und welche nicht, weil jeder selbst die Entscheidung hat und die Verantwortung dafür trägt.