Was heißt hier ebenso sehr? Das Entscheidende bei "das Wahre als Subjekt" ist doch wohl, daß es nur subjektive Wahrheiten geben kann, oddrr? Der Wahn an den objektiven Wahrheiten besteht ja darin, daß immer etwas behauptet wird, was überhaupt nicht stimmen kann. Und dieser Wahn mildert sich auch nicht ab, weil den meisten Leuten gar nicht klar ist, was dabei alles an logischen Widersprüchen anfällt. Das kann unter Umständen zwar recht "praktisch" sein [für die eigenen Nerven] nicht zuviel zu wissen [so nach dem Motto: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!], aber die "Realitätsferne" [alte Terminologie] bleibt, bzw. das Durcheinander und die logische Widersprüchlichkeit = Verwirrung. Wer Mensch sein will, muß sich mit seinem Verstand und seinem Wollen auseinandersetzen. Menschlichkeit gibt es nicht zum Nulltarif. Niemand wird als "Mensch" geboren. Mensch wird man. Nicht zuletzt mit der richtigen Erziehung. Wo es nur darum geht, Industriesoldaten heranzuzüchten, sollte man nicht von einem Bildungssystem sprechen. Das Argument, daß man wohl erst für die materiellen Grundlagen sorgen muß, bevor irgendeine Schöngeisterei möglich ist [nach der Art des marxistischen Märchens vom Ober- und vom Unterbau], zählt nicht, denn zuerst kommt die Moral und dann das Fressen, weil "wir" keine Tiere sind [umgekehrt ist es keine Moral, was der Satz: "Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral" ja eigentlich sein will].
|