"Bewiesen" ist sowieso nichts. Oder glaubt Herr Lanz etwa, das "Faktum" des Denkens ist deshalb so selbstverständlich, weil er selbst über einen klaren Begriff desselben verfügt [was ich allerdings bezweifle]? Mit dem Bewußtsein ist es nicht anders. Diese Begriffe machen nur im Zusammenhang Sinn und von solchen Zusammenhängen sind sehr viele verschiedene möglich. Weshalb gibt es denn soviel Streit unter den Gelehrten? Weil sie alle mit verschiedenen Begriffen arbeiten und alle glauben, dafür die besten Gründe zu haben. Das ist alles nicht so einfach! Da kann man gar nicht froh genug sein darüber, daß mit der Frage nach einer notwendigen Allgemeingültigkeit ein prinzipielles Scheidewasser zur Verfügung steht, nach dem sich alle möglichen Wolkenkuckucksheime an intellektueller Spekulation auf ein geerdeteres Maß herunterbrechen lassen. Von der Aufmerksamkeit auf derartige Ungereimtheiten bleibt Herr Lanz aber weitestgehend verschont und dieses Schicksal teilt er mit all den Machern dieser Welt, die sich um die Begründung und Rechtfertigung ihres Treibens weniger Gedanken machen, als um den praktischen Erfolg ihrer Unternehmen. "Ohne Objektivität muß die Welt in Jammern und Wehklagen versinken und außerdem bricht das absolute Chaos aus, weil kein Gesetz mehr gilt" - so tönt es aus dem Lager der Unkenrufer, die um den profitablen Schnitt fürchten, den sie mit dem herrschenden Verblödungssystem machen. Derartiger Unfug wird schon bald seine Macht über den Geist der unzähligen Naivlinge verlieren, die jetzt noch mit ihrem Vertrauen in die Obrigkeit selbstmörderisch fahrlässig umgehen, denn die Zeit ist reif für einen prinzipiellen Wechsel in Sachen Weltanschauung.  Realität war gestern  und wer nun den Wahnsinn fürchtet, geht immer noch den alten Märchen der herrschenden "objektiven Eliten" auf den Leim. "Ich denke, also bin ich" ist nur dann eine sinnvolle Aussage, wenn klar ist, was mit diesem "Ich" oder dem "Denken" gemeint ist. Ansonsten steht dieses "Sein" [bin] auf sehr wackligen Beinen.