Man kann mit allen möglichen Begriffen alles mögliche denken. Die Frage ist nur immer: Worauf soll das Ganze hinauslaufen? Da genügt es dann nicht, sich einen abgezirkelten Bereich zu schaffen und dann so zu tun, als würde das schon alles seine Ordnung haben. Da braucht es einen aufrichtigen Willen zur Wahrheit und damit auch den Mut zur Konfrontation mit den maßgeblichen Gegnern, wenn die wirklich wichtigen Probleme gelöst werden sollen. Wer sich da allzu schnell mit fadenscheinigen Begründungen zufrieden gibt, weil ihm sein Leben im Großen und Ganzen gefällt und sich darin auch gar nicht groß etwas ändern soll, der wird den eigentlichen Problemen [die vor keiner falschen Rücksichtnahme zurückschrecken (Vorsicht: ansich-Formulierung)] immer aus dem Weg gehen, weil damit unerwünschte Unannehmlichkeiten verbunden sind. Der leistet sich auf einem riesigen Areal an empirischen Tatsachen lediglich einen kleinen Fleck Moral, der je nach Gebrauch heuchlerisch zum Nonplusultra aufgeblasen wird, aber eigentlich keine Rolle spielt. Da wird dann zwar wie wild gehandelt, aber immer nur Macht ausgeübt und die Frage der Rechtfertigung des Ganzen auf Sachzwänge und andere Notwendigkeiten abgeschoben. Da werden dann in alle möglichen Länder Waffen exportiert und hinterher beschwert man sich, daß jemand auch Gebrauch davon macht.
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