Wenn man diesen Seinspopanz eine Nummer kleiner nimmt und es als ein unbekanntes X nimmt, dann könnte durchaus ein Konstruktivismus draus werden. Und zwar derart, daß jede sogenannte Wahrnehmung notwendigerweise immer schon Kategorien voraussetzt, also ein ganzes System von Sprache, in das die "Phänomene" eingeordnet werden müssen [ganz egal, wie innovativ man dabei vorgeht, denn die neuen Begriffe müssen auch wieder mit den alten erklärt werden]. Freilich war das alles bei Plotin und anderen immer noch ziemlich unklar und widersprüchlich. Und wie es scheint haben die Denker der Menschheit seit dem Mittelalter, bzw. seit den alten Griechen auch nicht viel dazugelernt. Selbst ein Kant konnte sich noch nicht wirklich von all den Widersprüchen befreien und holt immer wieder sein Ding-ansich hervor, wenn sich Lücken in seinem System auftun, obwohl ihm anscheinend klar ist, daß es sich dabei um ein Unding handelt, das sich der menschlichen Erkenntnis unmöglich erschließt.
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