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Mit den wissenschaftlichen Vorhersagen ist es nicht allzuweit her. Aus diesen Gesetzen kommt nichts heraus, was nicht vorher jemand hineingesteckt hat oder wie Kant sagen würde: Der menschliche Verstand entnimmt seine Gesetze nicht aus der Natur, sondern schreibt sie dieser vor. Hier muß scharf und streng zwischen Tatsachen und Werten geschieden werden. Wenn es bei der Gesetzlichkeit nur um die Nützlichkeit geht, dann handelt es sich um eine Wertfrage und die Tatsachen lösen sich in Luft auf. Fiktion hin - Fiktion her. Der wissenschaftliche Wert der Allgemeingültigkeit steht auf äußerst wackligen Füßen. Von einem Wertgesichtspunkt aus betrachtet unterscheidet sich selbiger nicht grundsätzlich von einem künstlerischen oder anderen Werten. Es kommt immer darauf an, was beabsichtigt wird. Dementsprechend gehen dann auch die Erwartungen in Erfüllung. Es darf aber niemand glauben, daß Vorhersagbarkeit auch schon Güte garantiert. Sicherheit in Bezug auf die Zukunft ist ein Wert unter vielen und wenn so ein Wertsystem nicht widersprüchlich werden soll, dann darf die Sicherheit nicht an erster Stelle stehen. Jedenfalls nicht, wenn etwas wirklich Großes geleistet werden soll. Bei den höheren Veranstaltungen läßt sich ein gewisses Risiko nie vermeiden außerdem wäre es dann auch mit der Freiheit aus. Brenzlig wird die ganze Angelegenheit erst dann, wenn aus solchen Vorhersagen ein Zwang oder ein Recht abgeleitet wird, so daß die Anwendung von Gewalt gegen Personen oder ein fiktives Recht auf Eigentum gerechtfertigt wird. Dann lassen sich die Postulate aus der erkenntnistheoretischen Ecke nicht mehr so leicht verharmlosen. |