Es kommt weniger darauf an, daß sich etwas vorhersagen läßt, sondern darauf, was vorhergesagt wird und dann eintrifft. Es gibt jede Menge bedeutungslose Vorhersagen, bei denen immer nur tradierte Erfahrungen bis zum Überdruß wiederholt werden. Ein Fortschritt findet so nicht statt. Auf diesem Weg werden auch keine Probleme gelöst. Wenn nur das Vorhersagbare wichtig ist, dann gibt es im Grunde gar keine Probleme. Eine solche Welt ist aber nichts weiter, als ein Wunschtraum. Da glaubt jemand dann, alle Randbedingungen im Griff zu haben und die natürlichen Gewalten zu beherrschen. Ich stelle mir dabei einen Zauberkünstler vor, der eine Feder aus einem Fenster im 12. Stock fallen läßt, die dann genau auf dem zehn Zentimeter großen, vorgezeichneten Planquadrat am Boden landet. So als könnte man die Welt in eine Experimentierstube mit luftleerem Raum verwandeln, in der alles berechenbar ist. In so einer Welt dürfte es keine Menschen mit individuellen Interessen oder gar einem freien Willen geben. Da müßte jeder freie Wille erst Monate vor seiner Ausführung bürokratisch angemeldet werden, damit so ein Gestzes-System funktioniert. Es soll Leute geben, die macht eine Feder, von der man nicht weiß, wo sie landet, völlig krank, die können mit solchen Unsicherheiten einfach nicht leben und versuchen deshalb die Welt um sich herum zu reglementieren und zu bevormunden. Die Frage ist dann lediglich, ob solche und ähnliche Interessen die Macht über andere, eher freiheitliche Tendenzen haben sollen. Da heißt es das Für und Wider gründlich abwägen.
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