Das frag ich mich schon lange, warum etwas für mich logisch Einleuchtendes von anderen Leuten nicht verstanden wird. Ich bin dann schließlich zu dem Schluß gekommen, daß es keine allgemeinverbindlichen Standards gibt, die über einzelne Menschen hinaus eine verbindliche Geltung für sich in Anspruch nehmen könnten. Solche rationalen Bemühungen erschöpfen sich meistens in so etwas wie den zehn Geboten, also in Sollensvorschriften, in einer Moral, die einem vorschreibt, was man zu tun und zu lassen hat. Und dann frage ich mich, wieso diese moralischen Anforderungen nicht auch für die Logik gelten können. Und so eine Logik [als Moral betrachtet] eröffnet dann plötzlich völlig andere Perspektiven für ein neues Welt- und Selbstverständnis. Dann ist der Traum von einer ansich-rationalen Welt ausgeträumt und weder empirische noch andere objektive Realitäten vermögen einen erwachten Geist in dieser Hinsicht noch einzuschläfern. Logik und Moral sind dann keine zwei verschiedenen Baustellen mehr.