Eine Unverbindlichkeit kann es nur geben, wo ethische Prinzipien keine Rolle spielen. An eine Welt jenseits des Bewußtseins muß geglaubt werden, so oder so. Wenn man nicht wirklich etwas darüber weiß, bleibt nur der Glaube. Und das ist auch gut so und nicht notwendigerweise Fundamentalismus [im negativen Sinn]. So ein gemäßigt konstruktivistisches Kippbild hat nicht unbedingt etwas mit Weisheit zu tun. Eher mit Beliebigkeit und Willkür. Niemand betrachtet seine Welt interesselos, auch nicht der geleerte Yogi [denn auch er hat ein Interesse an seiner Leere]. Jedes Interesse impliziert den Vorzug des einen vor dem anderen, so daß die Perspektive nicht mehr egal ist. Es kommt auf den jeweiligen Standpunkt an. Ansich ist alles relativ. Hat man aber erst einmal eine Position bezogen [sich zu einem Prinzip bekannt], ist auch die Perspektive festgelegt und mit der Beliebigkeit ist es vorbei. In einer Wertordnung fällt das "ansich" flach. Da hat man es mit Prioritäten zu tun, die im konkreten Fall von Bedeutung sind oder nicht. Nicht jedes Prinzip ist in jedem Fall gleich wichtig. Man könnte da ansich von einem "sowohl-als auch" sprechen, aber eine Wertordnung ansich gibt es eben nicht, denn das wäre eine allgemeingültig-objektive und das ist ein Widerspruch in sich. In einer Wertordnung ist zwar alles drin, aber alles an seinem Platz und nicht das Unterste zuoberst gekehrt, wie in der Hölle.
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