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Es ist nicht der Glaube an Wirklichkeit, der eine Kommunikation sinnvoll macht, sondern der Glaube an Werte, der den Worten, die ein Mensch spricht, eine ganz bestimmte Bedeutung verleiht. Es ist die Verbindlichkeit moralischen Prinzipien gegenüber, die einen Menschen glaubwürdig machen. Noch so viel Wissen nützt überhaupt nichts, wenn man nicht versteht, dieses Wissen sinnvoll zu ordnen und dazu braucht es Prioritäten und damit Werturteile. Aus Tatsachen lassen sich keine Werturteile ableiten oder mit anderen Worten: Fakten schaffen kein Recht. Noch dazu, wenn diese Tatsachen nichts weiter als Fiktionen sind. Am Faden der Allgemeingültigkeit hängt auch die klassische Wissenschaft. Ist es mit der Objektivität vorbei, so ist es auch um die klassische Wissenschaft geschehen. Das ist schon richtig. Das ist wohl auch der Grund, daß in gewissen Kreisen um jeden Preis versucht wird, ansich-gültige Gesetzmäßigkeiten populär zu machen. Da nimmt man es dann auch mit der Beweisbarkeit nicht so genau. Wäre das mit den interpersonalen Vergleichen so einfach, dann gäbe es zu den verschiedensten Themen nicht so viele verschiedene Meinungen. Dann würden auch nicht über Jahrhunderte hinweg die simpelsten erkenntnistheoretischen Einsichten immer wieder geleugnet werden und es wäre ein anderer Fortschritt als der im Schneckentempo möglich. Dann würde das Thema "allgemeingültige Realität" endgültig abgehakt werden und man könnte sich den wichtigen Dingen auf dieser Welt zuwenden. |