Am interessantesten sind die sprachlichen Gewohnheiten, die als logische oder moralische Urteile betrachtet werden müssen, ohne daß sich der Sprecher der impliziten Tendenz seiner Worte bewußt ist. Viele Leute wissen nicht, was sie tun, wenn sie die Dinge ansich betrachten und mit jedem Gebrauch eines Wesensbegriff wie "diehie Natur des Menschen" oder "deher Mensch ansich ist faul" und ähnliches die oft aberwitzigsten Vorurteile bedienen. Weil sich die ganze Gesellschaft kollektiv dieser Formeln bedient, fällt das logische Durcheinander auch gar nicht weiter auf und selbst wenn an der einen oder anderen Stelle einmal eine kritische Bemerkung über Pauschalisierungen und klischeehaftes Denken fällt, ändert das im Grunde nichts an diesem geistigen Saustall, denn derartige Einsichten werden in der Regel nicht konsequent und prinzipiell verfolgt. "Die Sprache ist eben ansich auf Vereinfachung und das ist Verallgemeinerung angelegt." So ein Satz hört sich wissenschaftlich an und er würde auch gar nicht diehiese fatalen Auswirkungen an Mißverständnis haben, wenn mehr Leute die sprachliche Form vom logischen Inhalt unterscheiden könnten. Dann würde man die gewohnten Schnitzer mit einem Lächeln übergehen und sich auf die Sache konzentrieren und sich dabei nicht mehr von Nebensächlichkeiten täuschen lassen. So aber wird mit jedem gesprochenen / geschriebenen Satz das Chaos semantischer Ebenenverwirrung nur noch weiter gesteigert.