Ich glaube eher, ihr wollt das Phänomen Kommunikation gar nicht in den Griff bekommen und wenn doch, dann nur als noch größere Verfeinerung eurer Verwirrungstechniken. In akademischen Kreisen scheint mir niemand ernsthaft daran interessiert, die Erkenntnisse sprachkritischen Denkens bei einer Untersuchung des Verständigungsproblem konsequent zu berücksichtigen, denn dadurch wäre die öffentliche Ordnung radikal gefährdet.Man gibt sich deshalb die größte Mühe, daß die logischen Zusammenhänge einer Theorie ja keine Überhänge auf politisches oder moralisches Terrain ergeben, aber damit werdet ihr auf Dauer nicht durchkommen, denn wer von Bedeutung redet, der redet auch von Werten und mit den Werten ist man dann nicht nur in der Moral, sondern auch in der Ökononomie und im Rechtssystem und in der Politik usw. Einigen von euch ist das auch klar und sie ahnen die allgemeine Unsicherheit, die eine konsequente Verfolgung sprachkritischer Einsichten unter den jetzigen Umständen für die öffentliche Ordnung bedeutet und deshalb hält man es eher ganz pragmatisch mit der alten Papstregel. "Schlafende Hunde soll man nicht wecken". Mit einer geöffneten Büchse der Pandora ist niemandem geholfen, nicht wahr? Es wird aber nicht mehr lange dauern, dann wird sich die herrschende Verschleierungstaktik gegen die Herrschenden selbst wenden, denn das Verhältnis von Wahrheit zur Unwahrheit darf eine kritische Grenze zugunsten der Verlogenheit nicht überschreiten, wenn aus der Verwirrung keine Sicherheit werden soll. Kann der Betrug, also die geistige Gewalt durch sprachliche Mittel, erst einmal nicht mehr geleugnet werden, dann tauchen immer mehr offene Fragen auf und eine Flut von Unklarheiten kann auf einmal nicht mehr mit universitärer, journalistischer oder politischer Schlaumeierei schön geredet werden. Eure jetzigen Meinungsführer werden viele Erklärungen brauchen und keine haben und man wird sich andere Meinungsführer suchen.