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Die Frage lautet, ob die Logik die Realität erfaßt oder ob es sich bei aller Logik immer nur um so etwas wie eine "Inzucht" handelt, also um hausgemachten Unsinn oder Nicht-Unsinn. Und in dieser Frage hat Herr Mauthner durch seine Untersuchung der Beziehung zwischen Denken und Sprechen einen wichtigen Beitrag geleistet. Daß er mit seinen Schlußfolgerungen bisweilen über die Stränge schlägt oder etwa auch Irrtümern unterliegt (indem er weiter ein gespaltenes Verhältnis zur Realität "pflegte"), hat weniger Bedeutung, als der Umstand, daß er sich radikal gegen einenn herrschenden Schwachsinn wandte, der weit mehr einer Liebe zur Macht, als einer solchen zur Wahrheit entsprungen sein dürfte. Wenn Unwissenschaftlichkeit bedeutet, eine moralische Position zu vertreten, dann bin ich lieber unwissenschaftlich, als ein pseudo-intellektueller Speichellecker und Arschkriecher. Mit der Wirklichkeit ihr Spiel treiben diejenigen, die eine Allgemeingültigkeit derselben behaupten und dieses Spiel kostet leider vielen unschuldigen Menschen das Leben, das sie auf dem Schlachtfeld einer irrationalen Rechthaberei um Tatsachen lassen müssen, ohne eigentlich zu wissen, wie ihnen geschieht. Wo eine objektive Realität behauptet wird, werden auch die höchsten Ideale zur Verlogenheit und das ist die eigentliche Depression und Inflation, die niederdrückt und alles entwertet. Aber bald werden die Zeiten definitiv vorbei sein, in denen jemand mit unverhohlener Frechheit von einer logisch zwingenden Wirklichkeit sprechen kann, ohne dafür verlacht zu werden.
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