Die Teufelei an der ganzen Geschichte besteht darin, daß das Wissen am allgemeingültigen Wissen aufgehängt wird und mit diesem alles zusammenbricht. Daß dabei Birnen mit Bananen verwechselt werden, verschweigt Mephistopheles selbstverständlich. Wenn es aber keine absolute Wahrheit "geben" kann, dann entbindet mich eine solche Erkenntnis noch lange nicht von meiner Pflicht, nach Wahrheit und das heißt konkret nach immer mehr Wahrheit, also einer besseren Wahrheit als der vorherigen, zu streben. Ich habe meinen Willen weit mehr auf die Wahrheit zu richten, als auf die Macht, bzw. auf die rücksichtslose Verfolgung meiner egoistischen Interessen, wenn eine gerechte Ordnung herrschen soll. Die Aufgabe heißt, niemandem Unrecht zu tun. Eine absolute Wahrheit steht mit nichts in Verbindung und kann deshalb nur eine fixe Idee sein. Eine Wahrheitsidee, die innerhalb eines Wertesystems betrachtet wird, ist ohne die Idee der Gerechtigkeit oder Freiheit nicht denkbar und genauso wenig von gut und böse zu trennen. Das absolute Wissen ist ein Irrweg, auf dem dich der Teufel hilflos machen will und der Sündenfall [unter die Macht], weil scheinbar logisch begründet, umso leichter fällt. Der Teufel rechnet damit, daß ein verwirrter Mensch eher die falschen Entscheidungen trifft und deshalb wird das allgemeingültige Wissen zur einzig möglichen Erkenntnis erklärt.
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