Der logische Wahrheitsbegriff in Form einer unbedingt allgemeinen Geltung ist nicht zu retten. In der Tat. Wohl aber der moralische und in diesem Sinn ist die Logik als Moral des Denkens zu verstehen. Will jemand einen Anspruch auf Verstand und Geist erheben, wird er nicht darum herum kommen, so etwas wie Widerspruchslosigkeit zu akzeptieren und zwar in dem Sinne, daß man sich nicht selbst widersprechen soll. Es geht nicht um absolute Geltung, sondern um eine immanente, intrinsische, um Selbstwidersprüchlichkeit. Sind die Voraussetzungen erst einmal gemacht, darf das Folgende diesen Voraussetzungen nicht widersprechen. Ohne eine solche Regel hat es keinen Sinn mehr, noch in irgendeiner Weise von Wissen, Wahrheit, Erkenntnis oder ähnlichem zu reden. Dann ist es auch um jede Art von Ordnung geschehen, denn dann gibt es keine Verbindlichkeit mehr, keinen Grund mehr, irgendjemandem zu vertrauen. Dann haben Verstand und Vernunft ausgespielt und man tut gut daran, seine Fenster zu verrammeln und sich ausreichend zu bewaffnen. |