Das ist genauso wenig möglich. Man kann sich an etwas erinnern und sich, je nach Suggestibilität, wieder in einen ähnlichen Zustand versetzen, aber das hat mit der ursprünglichen Empfindungen nicht wirklich etwas zu tun. Man muß zwei verschiedene Zustände erst als "gleich" oder unwesentlich verschieden beurteilen, um eine Beziehung herzustellen. Das sind alles Willensprodukte. Was jenseits dieses Willens liegt, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Man kann da nur spekulieren oder eben glauben und dieser Glaube sollte auch nur da ansetzen, wo der eigene Wille und Verstand keine vorrangige Rolle mehr spielt. Das Irrationale ist nicht widersprüchlich, weil Widersprüche nur in Relation zu einem rationalen Verstand möglich sind. Das Irrationale ist eine ganz andere Kategorie, die auch jenseits von gut und böse liegt, aber es sollte niemand glauben, man müßte nur seine Moral "abstreifen", um es sich im Irrationalen gut gehen zu lassen. Man kann dieses Irrationale auch als Gott bezeichnen, aber man sollte sich hüten, diesem Gott einen Willen oder eine Macht unterzuschieben, denn diese Begriffe sind Menschenwerk und es gibt keinen vernünftigen Grund, das Irrationale [Unbegreifliche] damit in Verbindung zu bringen. Jeder Mensch findet zwischen zwei irrationalen Extrempunkten statt, die man als das Allerindividuellste und das Allerallgemeinste bezeichnen könnte. Zwischen diesen beiden "Punkten" heißt es Stellung beziehen.