Nicht nur die Seele, sondern alles, was man als Erkenntnis bezeichnen könnte, ist letztlich nur ein Wort. Das gilt auch für die Empfindungen, denn sobald etwas bewußt ist, ist es irgendwie formalisiert. Den Sinnesorganen ist nur ein "irgendwas" zugänglich, das zweckbedingt verwertet wird. Die Sinne nehmen dem Denken gegenüber deshalb keine Vorrangstellung ein. Es wird in jedem Fall kategorisiert und mit den jeweiligen abstrakten Wortformen mehr oder weniger logisch weitergerechnet. Erkenntnis ist nur eine Idealvorstellung, ein Prinzip, das im besten Fall optimale Information "liefert", aber immer nur für einen bestimmten Zweck, nicht ansich. Sollen die Wissensbegriffe einen vernünftigen Sinn behalten, dann muß das Erkennen, bzw. die Wahrheit als moralische Kategorie betrachtet werden. Allgemeingültigkeit läßt sich nur in Form einer Zustimmung erzielen, also auf moralischem Weg, nicht durch logische Abstraktion, will man nicht von Luftschlössern reden, die nur unter sich eines "inzestuösen" Zusammenhangs fähig sind.
|