Wenn "die Sprache" Träger von Emotionen sein könnte, dann wäre auch so etwas wie eine Erkenntnis von Wirklichkeit möglich, aber leider "ist" dem nicht so. Freilich läßt sich damit die Phantasie anregen und Geist und Denken in Gang setzen und wenn man nicht zu viele "Fehler" macht, dann kommt auch was "Vernünftiges" dabei heraus. In keinem Fall aber kommt man um eine Entscheidung herum, um eine Bewertung, um ein Ziel, auf das der eigene Wille hin ausgerichtet wird und genau das ist der Punkt. Keine Erkenntnis kann eine Entscheidung abnehmen. Das sogenannte Wissen kann eine Entscheidung zwar erleichtern, aber die Verantwortung bleibt immer bei einem selber, die Verantwortung dafür, ob etwas als richtig oder falsch, als wichtig oder unwichtig akzeptiert wird. Davon hängt das eigene Glück ab, der eigene Friede, bzw. die eigene Unruhe ab. Als teuflisch müßte man dementsprechend jemanden verurteilen, der sich selbst belügt und sich seinen scheinbaren Frieden mit einer Lüge erschleicht, denn bei dieser Selbstlüge handelt es sich um den maximalen Grad an Verlogenheit und Bosheit, der überhaupt möglich ist. Wer sich selbst belügt, hat sich damit seiner Menschlichkeit entledigt.
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