So wird das leider nichts, Herrschaften. Allein dadurch, daß jemand etwas "gleich" will, ist etwas noch lange nicht gleich. Dieses "gleich" ist eine bloße Behauptung, die keinen triftigen Grund hat. Ich kann mir einbilden, daß ich mir immer wieder dasselbe einbilde, aber das ist nur Einbildung. Eine Identität zwischen dem, was jemand denkt oder fühlt oder will mit irgendeinem Zielobjekt findet nicht statt, auch keine Ähnlichkeit oder sonstwas. Es kann immer nur etwas beurteilt werden und das auch nur in Bezug auf einen Zweck, der dann erreicht wird oder nicht. Ob ein Ziel erreicht worden ist oder nicht, das muß jeder für sich selbst "wissen". Niemand weiß, was in Zukunft passiert, deshalb kann letztlich auch niemand wissen, was er oder sie eigentlich will [Dazu müßte klar sein, ob irgendein Wunsch "realistisch" ist oder nicht und das ist unmöglich]. Die Entscheidung darüber, was gewollt werden soll und diejenige, die darüber befindet, ob ein Ziel erreicht wurde, hat jeweils andere Voraussetzungen. Das irrationale Moment läßt sich nicht ausschließen, d. h. die Randbedingungen, von denen es abhängt, ob sich ein Geschehen vorhersagen läßt, können niemals so eingegrenzt werden, wie das vielleicht wünschenswert wäre. Je mehr einem diese Randbedingungen egal sein können, um so eher "treffen" irgendwelche Voraussagen auch ein, aber umso ungenauer muß auch das sein, was gewollt wird. Es muß einem dann auch egal sein, ob man "genau" das bekommt, was man will. Es genügt dann oft schon, wenn man einfach so tut, als hätte man bekommen, was gewünscht wurde. So ein kleiner Selbstbetrug, der fällt da gar nicht auf. Daß eine Zukunft genau so eintrifft, wie man sich das vorgestellt hat, ist prinzipiell unmöglich, so, wie es unmöglich ist, sich eine gegenwärtige Realität vorzustellen. Jemand kann sich vornehmen, bei einem Kunden einen Vertragsabschluß zu erzielen, dann kommt es allein auf die Unterschrift an. Dann kann man sich vorstellen, wie dieser Kunde den Stift in die Hand nimmt und unterschreibt, aber niemand kann von vornherein und in allen Einzelheiten sagen, wie das Gespräch dazu verlaufen wird. Es muß immer ein Zweck gesetzt werden, der dann als erzielt beurteilt wird. Mit Realität hat das nichts zu tun. Realität ist nicht einmal beim Unterschreiben des Vertrags im Spiel. Es zählt nur der Zweck und der Wille, der in dieser Angelegenheit zum Ausdruck gebracht wird und daß der Unterzeichner auf Nachfrage immer wieder seine Zustimmung erklärt. Es ist die Bedeutung der Unterschrift, nicht ihre Realität. Realität ist hier, wie überall überflüssig. Eine gefälschte Unterschrift ist nicht irreal, sondern bedeutungslos.
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