Also: Es wird etwas vorgestellt mit der Erwartung auf - nennen wir es mal - Eintritt. Dann habe ich aber nicht notwendigerweise das Bewußtsein, daß das von mir Erwartete "dasselbe" ist, wie das von mir Wahrgenommene. Es ist eher so, daß ich mich mit etwas zufrieden gebe, weil mir gewisse Unterschiede nicht wichtig sind. So etwas muß beurteilt werden und für diese Beurteilung braucht es Kriterien. Da kann es nach Lust und Laune zugehen [auch unbewußt] oder eben systematisch geordnet. Je nachdem, was geboten erscheint und für das, was geboten ist, braucht es auch wieder eine Einschätzung auf einer übergeordneten Ebene usw. Da "ist" nichts dasselbe und nichts identisch und "erlebt" wird nur irgendwas, aber nix Genaues weiß man nicht. Da ist eine Intention, ein Zweck, ein Interesse, eine Norm, was weiß ich und ich gebe mich mit einem Ergebnis zufrieden, weil es mir als nützlich, als widerspruchsfrei, als gut, als was weiß ich erscheint. Es wird entschieden, daß der Untersuchung genug ist und jede weitere Diskussion Zeitverschwendung. Wer es in dieser Angelegenheit, also was die grundsätzlichen Prinzipien angeht, nicht genau nimmt, der kann sich sehr leicht täuschen und dann hat man hinterher das Problem, einen Fehler, bzw. einen Irrtum eingestehen zu müssen. Werden es zuviele von diesen Irrtümern, dann muß gefragt werden, ob so ein Irrläufer nicht vielleicht die falsche Beschäftigung hat und bei einer einfacheren Tätigkeit möglicherweise weniger Schaden anrichtet. Da kann man dann um jeden froh sein, der noch über die nötige Urteilskraft verfügt, um sich von so etwas wie Prinzipien, Ursachen, Wurzeln, Voraussetzungen, Grundlagen [den Gegebenheiten], ja Wahrheit einen vernünftigen Begriff zu bilden. Wo das nicht der Fall ist, gibt es jede Menge illusionäre Erwartungen, die zu einer Volkskrankheit ausarten können, von der dann besonders die Leute betroffen sind, die an so etwas wie eine Realität glauben. Es ist gar nichts gegeben, wo sich eine Erwartung erfüllt. Da ist nur jemand, der kriegt, was er will. Ob zurecht oder zu unrecht, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Klar sollte sein, daß so etwas wie eine neutrale Objektivität eine Einbildung ist, eine fixe Idee, die sich nicht halten läßt, wenn noch so etwas wie logische Folgerichtigkeit von Bedeutung sein soll. Da ist es wie in der Rechtsprechung. Da kriegt niemand die Wahrheit oder Gerechtigkeit, sondern ein Urteil, das auf bestimmten Voraussetzungen beruht, die mit einem naiven Verständnis von den "Dingen" nichts zu tun hat. Die quaestio facti gehört in die Mottenkiste, auf den Misthaufen der Geschichte. Die Menschheit hat es ausschließlich mit quaestio iuris zu tun, bzw. mit quaestio juanita morales. Die Frage, bzw. das Problem ist immer, inwieweit Macht rechtens ist. So läuft der Hase.
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