Das konfuse Durcheinander wird nicht aufhören, solange weiter vom Ding-ansich die Rede ist. Worte "haben" keinen Sinn. Sie bringen auch nichts zur Gegebenheit. Man muß ihnen einen Sinn geben, sprich: da muß jemand sein, für den ein Wort seine Bedeutung hat und diese Bedeutung ist, je weiter dabei irgendwelche Zusammenhänge berücksichtigt werden, umso individueller und einmaliger und das heißt: umso irrationaler, was Allgemeingültigkeit betrifft. Wo jemand behauptet, mit jemand anderem einer Meinung zu sein, handelt es sich entweder um einen Irrtum oder um einen derart allgemeinen "Fall",daß viele Einzelheiten keine Rolle spielen. Inwieweit dabei allerdings noch irgendetwas verstanden wird, das ist die Frage. Mit einem "Realen" läßt sich nichts verknüpfen, weil so ein Reales nicht "existiert" und das Gegebene ist ein Genommenes. Da sind nur Interessen, die jemand verfolgt und solche Interessen sind auch den verschiedensten Widerständen [andere Interessen] ausgesetzt. Es braucht eine Ordnung, um all diese Willensrichtungen so zu lenken, daß dabei so wenig wie möglich Schaden [Kontraproduktivität, Verschwendung, usw.] angerichtet wird. Eine solche Ordnung ist nur auf der Basis von Wertvorstellungen möglich. Wo es diese Ordnung nicht gibt, herrscht das Recht des Stärkeren, also eine natürliche Ordnung, die aus menschlicher Sicht nicht als Ordnung bezeichnet werden kann. Das Reale ist kein geeigneter Ausgangspunkt, um eine funktionierende Ordnung zu schaffen, da viel zu widersprüchlich [teuflischer Zirkel, weil immer nur mit Argumenten begründet wird, die erst zu beweisen sind]. Der Wille, bzw. der Zweck, als Basis einer allgemeinen Ordnung ist zwar nicht weniger widersprüchlich, aber da weiß man wenigstens, woran man ist und geht von keinen falschen Voraussetzungen aus, so daß weit mehr Hoffnung bestehen dürfte, zu einer vernünftigen allgemeinen Regelung zu kommen. Relationen, Beziehungen, Zusammenhänge werden hergestellt, weil jemand etwas will. Wann so ein Wille sein Ziel erreicht hat, muß jeder selbst wissen. Zufriedenheit ist ein Urteil und Unzufriedenheit auch. Dafür gibt es immer mehr oder weniger gute Gründe. Eine große Errungenschaft wäre es jedenfalls schon, wenn sich allgemein die Überzeugung breit machen würde, daß absolute Urteile logischer Unfug sind, weil man immer einen Ausgangspunkt braucht, von dem aus eine Beziehung hergestellt wird. Ein solcher Ausgangspunkt kann unmöglich absolut sein [in dem Sinne daß damit jede andere Voraussetzung als undenkbar gilt]. "Real" heißt immer ansich-real, also ohne Bezüglichkeit, mit anderen Worten: real ist immer absolut real und sowas ist eine Jllusion. Da können noch so viele Eiertänze veranstaltet werden. Dadurch wird diese Jllusion nicht realer.
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