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Logische Konsequenz bedeutet unter gewissen Umständen auch, daß mit liebgewonnenen heiligen Kühen wie "Erkenntnis", "Wirklichkeit" oder "Wahrheit" auch mal Schluß sein muß, wenn darunter die falschen "Dinge" verstanden werden. Der logische Absolutismus sollte, in allem was Wissenschaft angeht, der Vergangenheit angehören. Es gibt keine andere, als zweckbezogene Erkenntnis und auch keine andere Logik, als Zwecklogik. Damit hängt alles Wichtige an den Zwecken selbst, respektive an den Wertvorstellungen, an die sich jemand gebunden "fühlt". Diese müssen so widerspruchsfrei wie möglich sein, wenn so etwas wie eine allgemeine Ordnung ohne endlose Streitereien "funktionieren" soll. Erkenntnis kann nie mehr sein, als eine Sache der Entscheidung, der persönlichen Beurteilung dessen, was man glaubt begriffen zu haben. So etwas wie Wahrheit ist auch nur möglich auf der Basis einer Verbindlichkeit Prinzipien gegenüber, die zwar keine logischen Widersprüche enthalten darf, aber sich eben auch nicht logisch letztbegründen läßt. Letztlich muß jeder selber wissen, warum etwas gewollt wird. Schluß mit dem Krampfhaften "zur Gegebenheit bringen" von Worten. Die Aufgabe besteht darin, das Gewollte, das Gesollte, die Interessen, einen Willen zum Ausdruck zu bringen und das alles mit Verstand und Vernunft zu rechtfertigen. Man tut sich leichter, wenn für alle diese Entscheidungsprozesse ein institutioneller Rahmen zur Verfügung steht, so daß nicht immer wieder um des Kaisers Bart gestritten werden muß. Wichtig ist nur, daß nicht wieder solche Götzen der Anbetung wie etwa eine "objektive Wirklichkeit" als Grundstein eingeführt werden. Rechtsprechung ist im Prinzip schon nicht verkehrt. Selbige gehört nur ordentlich ausgemistet, denn da hat sich im Laufe der Zeit jede Menge wortgläubiger Unrat angesammelt, der vor Widersprüchlichkeiten nur so strotzt.
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