Wieder eine Rechnung, die ohne echtes Subjekt [ohne einen Willen] gemacht wird. Wenn das eigene Bewußtsein, die eigenen Wertvorstellungen, das eigene Ich, das Individuum zum Ausgangspunkt und zur Bezugsgröße gemacht wird, dann steht Wille gegen Wille, das heißt: es wird etwas gewollt und darauf bezogen kommen irgendwelche Widerstände in Betracht. Dabei spielt es im Prinzip keine Rolle ob man es mit "äußeren" oder "inneren" Widerständen, Notwendigkeiten oder Widersprüchen zu tun hat. Letztlich entscheidet jedes Subjekt für sich, was Sache, d. h. was wichtig, notwendig oder widersprüchlich ist. Man kann sich dem Nichtgewollten, Unliebsamen gegenüber auch so oder so verhalten. Stur und dickköpfig oder aufgeschlossen und lernfähig, innerhalb des eigenen persönlichen irrationalen [=individuellen] Rahmens versteht sich. Man kann bei Rückschlägen entweder finale Wirkung zeigen und am Boden liegen bleiben oder eben immer wieder aufstehen! Was bei all diesen Willens-Veranstaltungen heraus kommt macht das sogenannte "Leben" eines Menschen aus. Der idealisierte Mensch läßt sich in seinem Vorhaben [von dem er selbstverständlich zutiefst überzeugt ist] von nichts und niemandem abbringen, weil die Einheit seiner Person [Identität] von einem Glauben befördert wird, der sich nicht nur auf beweisbare Tatsachen beruft, sondern über einen weiteren Blick verfügt, der dem bloß gesetzmäßigen Verstand fehlt. Soll eine vernünftige Ordnung von Dauer sein, dann darf sie nicht schon von Anfang an auf einen logischen Fehler bauen. Da kann dann noch soviel gut funktionieren, es ist und bleibt doch falsch. Die Verbrecher werden dann nämlich wegen eines Formfehlers freigesprochen.
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