Wäre Freiheit kein zeitloses Geschehen, hätte sie eine Materie. Aber Freiheit ist Idee und "sitzt" im Bewußtsein und nirgendwo sonst. Eine Idee kann auf keine Materie einwirken, nicht nur, weil es überhaupt keine Materie gibt, sondern weil es dazu etwas anderes braucht, damit ein Schuh daraus wird, nämlich die Idee eines  Willens.  Daß "auf eine empirische Welt eine Kausalität ausgeübt" werden kann, ist von Voraussetzungen abhängig, die alle fragwürdig sind. Da spielen vielmehr "außertheoretische" Interessen mit herein. Man könnte auch von Ideologie sprechen. Da kommt es eher darauf an, daß ein "System" funktioniert. Und das wäre "ansich" auch gar nicht so schlimm, daß etwas funktionieren [möglichst widerspruchslos sein] soll. Ich meine nur, daß sich Herr Marcuse dabei einiger Prämissen bedient, die eher untauglich sind. Wenn es nämlich schon mal um Zwecke geht, dann wirkt sich nichts verheerender aus als die Vorstellung, solche Zwecke wären "allgemeingültiger Natur" also  objektiv  real meßbar [was auch für jeden anderen Wert gilt]. Man braucht dafür ein Subjekt, einen Entscheider, aber nicht den Entscheider  ansich,  sondern das irrationale Individuum, das auf der Basis einer möglichst freien Vernunft darüber befindet, ob etwas akzeptabel ist oder nicht. Dann kann es auch zur vernünftigen Übereinstimmung mit anderen irrationalen Individuen kommen, denen klar ist, daß es zur Verständigung untereinander eines [guten] Willens bedarf. Eine allgemeine Meinung, die nur von einer Herde von Wiederkäuern vertreten wird, ist nur für die Zwecke ganz bestimmter Leute nützlich, die  ich nicht  an der Regierung haben möchte.