Die "realen" Bedingungen mögen sein wie sie wollen. Die entscheidende Frage ist, ob sie richtig oder falsch, bzw. gut oder böse sind. Dafür braucht es eine Rechtfertigung. Es geht nicht darum, ob etwas "ist" oder "nicht ist". Das Sein ist auch eine Eigenschaft, die jemand den Dingen beilegt. Die Dinge selbst "sind" nämlich nicht. Weil Herr Marcuse an der Seinsfrage scheitert, ist er gezwungen, seine dialektischen Kunststückchen aufzuführen. ["Die reale Möglichkeit ist selbst unmittelbare Existenz".] Die Möglichkeit ist nämlich bereits zur Wirklichkeit geworden, wenn man von irgendeinem Sein-Ansich ausgeht, ob das nun Sinnesempfindungen oder andere grundlegende "Tatsachen" sind. Diese Art von "Realität" ist nicht ohne "Macht", also nicht ohne "Bestimmung" [nicht ohne Aneignung] möglich, aber die wird an dieser Stelle unterschlagen und das dieser Art logische Denken operiert so bereits mit ungeklärten Voraussetzungen. So eine Methode kann es nur als Scharlatanerie zu etwas [einem System] bringen. Aber wen juckt das, solange man damit sein achso selbstloses Ziel einer Erkenntnis [einer Wahrheit, einer Wirklichkeit, einer Moral] erreicht, die genügend Apostel versammelt, um andere Apostel niederzuhalten. Es geht ja schließlich um die Macht und nicht um das Recht.
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