Ohne Allgemeinheit keine Wissenschaft! - aber woher nehmen? wenn nicht stehlen? Und so landet man bei bloßen Behauptungen, die jeder echten Grundlage entbehren und die Schlange windet sich durch alle möglichen Widersprüche hindurch. Aber das gilt nicht nur für Herrn Husserl, sondern auch für Herrn Marcuse. Der hängt am selben Tropf der Allgemeingültigkeit. Nur heißen bei ihm die jeweiligen Kandidaten "Tatsache" und "empirisch gegebene Wirklichkeit" und "Zeit und Raum" oder "Sein". Um das alles geht es aber nicht und in diesem Sinne ist auch ein "intentionales Sein" ein logischer Unfug. In einer vernünftigen Lebensgestaltung spielt das logische [formale, auswendig gelernte Lexikon-] Wissen eine viel geringere Rolle als die Feststellung von Interessen, bzw. von Wichtigkeit [als Behauptung oder als Forderung] und die Rechtmäßigkeit solcher Interessen [Forderungen] bemißt sich nach anderen Kriterien als bloß formal logischen. Wobei selbstverständlich gelten muß, daß insich widersprüchliche Interessen weniger Recht haben als widerspruchslose, was aber noch nicht heißt, daß deshalb schon der Vorrang zweier insich widerspruchsloser Interessen geklärt wäre. Da hat man es dann mit so etwas wie einem allgemeinen Interesse usw. zu tun. Kurz gesagt: Man landet früher oder später in der Moral, sobald ein Wollen, Zwecke oder Interessen mit im Spiel sind. Im Voraus geltende Fakta gibt es nicht. Mit einer solchen Annahme sind endlose Streitigkeiten vorprogrammiert. Solche "Fakta" sind nichts weiter, als der alte Trick, mit erschlichenen Allgemeinheiten [Wesen] zu punkten.
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