Wenn die "Intention" nicht berücksichtigt wird, dann türmen sich sogleich die Scheinprobleme auf. Scheinprobleme wie der Widerspruch von eigentlichem (wahrem) und uneigentlichem (scheinbaren) Sein gäbe es nämlich nicht, wenn das Subjekt der ganzen Veranstaltung mit seinem Wollen mit auf die Rechnung kommt. Dann hat man es nämlich mit einer maßgeblichen und maßgebenden Instanz zu tun, die darüber entscheidet, was Sache ist und zwar höchstrichterlich [Stichwort: Autonomie der Vernunft]. So ein Subjekt ist aber den traditionellen, gewohnheitsmäßigen Entscheidern immer schon ein aufrührerischer Dorn im Auge gewesen, weil es in massenhafter Vereinzelung auftretend ein Gemeinwesen schnell einmal unregierbar macht. Mit einem solchen Selbstbestimmer reduziert sich der ganze Dualismus von Sein oder Nichtsein auf die Formel "Mein Wille geschehe" oder "warum zum Teufel funktioniert das nicht". Es geht nicht mehr um objektiv-sachliche Angelegenheiten, sondern um Zwecke, die sich jemand setzt und um die Widerstände, die einer solchen "Aktion" [Durchführung, Veranstaltung] entgegenstehen. Letztlich lautet die Frage: Was ist rational, bzw. vernünftig? Man landet unweigerlich in der Ethik, beim Guten und beim Bösen. Solange diese Frage aus der Erkenntnis herausgehalten wird [auch aus der wissenschaftlichen], wird es zu keiner Erkenntnis kommen [jedenfalls zu keiner, die nicht unter der Flagge einer objektiven Wahrheit ganz andere Interessen versteckt]. Die Will kür läßt sich prinzipiell nicht vermeiden. Die Frage ist nur, wie das Ganze so rational und vernünftig wie möglich zu gestalten ist?
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