Was diesem ganzen Unfug "in Wahrheit" den Garaus macht, das ist die Abschaffung der Wirklichkeit "als solcher", also einer Wirklichkeit "ansich", die Abschaffung des "Wesens" der Wirklichkeit und sonstiger pseudo-neutraler "Naturen" irgendwelcher Dinge. Dann hat man es mit "Schuld und Sühne" zu tun und alle Klugscheißer die jetzt vor einer dirigistischen Moral warnen, sollten sich vor Augen halten, daß sie das Ganze selbst mit einer dirigistischen Brille [der alten Ansich-Logik] betrachten. Der Zwang einer allgemeinen Geltung, die sich jemand aus den Fingern saugt, fällt dann nämlich weg und es steht Interesse gegen Interesse, Macht gegen Macht und die Frage ist nur noch, welches Interesse und welche Macht das höhere Recht für sich hat. Das ist eine ganz andere Diskussion. Es wird das Interesse gerechtfertigt und nicht die Wahrheit. Es geht nicht mehr in erster Linie um die "quaestio facti", sondern primär um die "quaesto juris". Dann werden genügend Leute begreifen, wie vieles eigentlich falsch läuft und einsehen, daß das alles nur "praktisch" ist, was da läuft, aber eben "nützlich ansich" und überhaupt nicht für einen bestimmten Zweck, jedenfalls nicht für den Zweck [Gerechtigkeit etc.] für den es nützlich sein soll. Sie werden begreifen, daß es bisher hauptsächlich nur um die Macht um der Macht willen ging und daß all die hehren Ideale, auf denen bis dato die Glaubwürdigkeit der herrschenden Pseudo-Elite beruhte, nichts weiter als heiße Luft sind, die gemacht wird, um die Masse der unbedarften Zeitgenossen klein zu halten.
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