Die Frage, ob es Herrn Nagel "gibt", hängt eng damit zusammen, was man unter "Thomas Nagel", bzw. MICH versteht. Das "wahre Ich" des Thomas Nagel kennt Thomas Nagel selbst vielleicht gar nicht. Was ist schon ein "wahres Selbst"? Muß man von Geburt an so sein, wie man "ist" oder darf man sich bis zu einem bestimmten Punkt [z. B. bis zum Erwachsensein] hin entwickeln, und ist dann, wer man ist? Aber wer oder was bestimmt dann den genauen Zeitpunkt, ab dem man dann einen unveränderlichen Charakter oder eine bleibende Identität hat? Da ist es mit dem "beweisen" schon schwer genug, auch ohne ein Solipsist zu sein. Oder um das Buch zu nehmen: sicher läßt sich da "physikalisch" was in Zentimeter und Millimeter ausmessen, aber muß das deswegen schon ein Buch sein? Man kann auch noch die Papierseiten mit reinnehmen und gedruckte Buchstaben, aber reicht das schon für ein Buch? Sicher gibt es viele Leute, die sich solchen Merkmalen in einer Definition zufrieden geben, aber für ein Buch läßt sich auch ein "gewisser Sinn", der darin zum Ausdruck kommt, als erforderlich bestimmen und ob der nun vorhanden ist oder nicht, darüber können die Meinungen auch wieder gewaltig auseinandergehen. [So ein Sinn ist nicht zuletzt der Grund, weshalb in der Zeit vor dem Internet, nicht jeder Schwachsinn von den Verlagen veröffentlicht wurde.] Die bloße "Existenz"frage hilft also in keinem Fall weiter. Sein oder nicht Sein, das ist eben nicht die Frage!
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