|
So wie es andere Leute auf ein absolutes Sein abgesehen haben, will uns Herr Schubert seine verschiedenen Seinsarten schmackhaft machen und das völlig ohne Not. Kein Mensch braucht ein logisch beweisbares Sein, weil es ein allgemeingültiges Sein nie gegeben hat und niemals geben wird. Das Sein ist [wie die Wirklichkeit] ein Fall für die Religion. Was zählt, ist der Wille, bzw. das, was diesem Willen entgegensteht. Dabei ist der Hinweis auf eine sogenannte Realität keineswegs sachdienlich. Damit werden nur die krudesten Vorurteile bedient, wobei sich mit solchen absoluten Größen zwar praktikabel regieren läßt, aber man geht, was den gesunden Menschenverstand angeht, auch ein ziemliches Risiko damit ein, so daß nur allzuleicht alle möglichen Irrationalitäten überhandnehmen. Jede Art von Sein ist so etwas wie ein Religionsersatz, nicht nur das absolute. Und auch als Wertschätzung ist so ein Sein völlig überflüssig. Beim sein Sollenden [wertgeschätzten, immer "für mich" und nicht ansich] liegt die Betonung auf dem Sollen, also auf der Norm und auf der Ethik. Alles eine Frage der Moral und weniger der Tatsachen. |