Die Außenwelt ist nicht durch die Vermittlung der Sinne als etwas Fremdes gegeben, sondern menschliches Sinnesvermögen und Außenwelt sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel, die auf logischem Weg keinesfalls zusammengebracht werden können. Dazu braucht es immer den "Umweg" über ein Drittes, nämlich eines Interesses, eines Zwecks, einer Intention in Bezug auf welche dann von einer Identität, Gleichheit, Ähnlichkeit, Verschiedenheit etc. gesprochen werden kann. Was "gegeben" ist, bleibt völlig im Dunkeln, aber man kann etwas draus machen, indem man es "als etwas" setzt, bzw. annimmt oder anerkennt. Das bewußte Sein [das Bewußtsein] ist nicht alles und mit dem Begriff des Unbewußten ist der Rest auch nicht erschöpft, denn da ist noch jede Menge mehr, wovon jemand unter Umständen nicht den blassesten Schimmer hat und auch nie haben wird. Rationalität und Irrationalität gibt es nicht ansich. Dazu braucht es Vorbedinungen [würde Herr Schubert sagen]. Ich bin eher der Ansicht, daß es darauf ankommt, daß die Dinge Sinn machen und auch in einem größeren [größten] Zusammenhang stimmen und sich nicht widersprechen und das funktioniert nur, wenn in der Überlegung das sogenannte "subjektive Moment" entsprechend gewürdigt wird und das heißt in Bezug auf Rationalität und Irrationalität, daß es sich bei dieser Subjektivität nicht ausschließlich um irrationale Willkür handelt, sondern daß etwas auch durchaus rational und vernünftig sein kann, obwohl es sich um eine individuelle und persönliche Angelegenheit handelt. Dann hat man es mit einem logisch und ethisch rationalen [= vernünftigen] System zu tun, mit einem Wertesystem. Schlimm ist die Irrationalität nur, wenn zwanghaft versucht wird, sie zu rationalisieren und erklärbar zu machen. Da geht zwar einiges, aber man muß auch wissen, wann Schluß ist, wenn nicht das totale Chaos an Begriffsverwirrung entstehen soll. Zwischen Wort und Sache muß eine unüberbrückbare logische Kluft angenommen werden und wer das nicht wahrhaben will, hat das Ende seiner geistigen Fähigkeiten erreicht und ist nur noch unter psychologischen Gesichtspunkten relevant.
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