Es gibt weder eine einzige, noch mehrere Seinsarten, sondern überhaupt keine [jedenfalls keine rationale]. Was da "ist", wird alles konstruiert und jeder täte besser daran [meine bescheidene Meinung], das Kind beim Namen zu nennen, um Mißverständnisse zu vermeiden. Die Kardinalfrage heißt: "Was willst du?" und nicht "Was ist das?" Es kommt auf die Bedeutung und den Sinn an, den etwas macht und zwar im Zusammenhang. Daran läßt sich geistiger und moralischer Fortschritt festmachen. Alles andere ist kein Fortschritt, sondern nur ein Anfang vom Ende gespickt mit allem möglichen technischen Schnick-Schnack. Was Herr Schubert und andere mit ihrem Sein wollen, das ist nichts weniger als so ein Zusammenhang, eine Allgemeingültigkeit, die quasi vom Himmel fällt und die man nur zu verstehen braucht, um sie als Existenz zu erschaffen. Da ist leider nur Wunschdenken. "Verstehen" ist schon richtig, aber nicht das Falsche. Was verstanden werden muß, ist, daß eine solche Allgemeingültigkeit [das Ding ansich] ein Unding ist, ein goldenes Kalb, das niemals ein Gott werden kann, selbst wenn bis zum St. Nimmerleinstag darum herum getanzt wird.
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