Um diese Wertfrage wird auch der Herr Stern nicht herumkommen. Wo man es mit Bedeutungen und nicht mit einem Wissen, bzw. mit einer objektiven Wahrheit zu tun hat, da wird notwendigerweise die Wertfrage gestellt, weil es keine andere Möglichkeit gibt, Ordnung zu schaffen, als in der Rangfolge von Wichtigkeiten. Jeder sogenannt "vernünftige" Mensch handelt nach keinem anderen Prinzip. Er bevorzugt das, was ihm wichtiger ist. Dieser Grundsatz wird jedoch in den allgemeingültigen Gesetzen außer Kraft gesetzt. Da "muß" einem plötzlich das Gesetz wichtiger sein, als die eigene Entscheidung. Das Gesetz der Realität mit seinen Notwendigkeiten läßt sich nämlich durch bloßes Wollen nicht aufheben. Wer glaubt, fliegen zu können, mag sich ruhig von einem Hochhaus herunterstürzen. Er wird schon merken, was Sache ist, nicht wahr? Mit einer derart plumpen Argumentation lassen sich jedoch nur die unbedarfteren unter den jeweiligen Zeigenossen hinters Licht führen. Wer die Angelegenheit etwas tiefer durchleuchtet, läßt sich mit dialektischen Manipulationen dieser Sorte nicht beeindrucken. Selbst wenn es voraussetzungslose Naturgesetze gäbe, wären sie nicht in jedem Fall von Bedeutung. Mit anderen Worten: Diese berühmten Naturgesetze sind in den entscheidenden Fragen völlig unwichtig! Die Frage ist immer: Worauf kommt es an? Das ist die Wertfrage. Die Frage ist nicht um was es sich handelt, sondern "wozu" ist was gut. Darauf wissen auch die Empiristen keine Antwort. Wer Bedeutungen zuläßt, bewegt sich im Reich der Werte und da gelten andere Regeln.
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