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So, wie sich verschiedene Wissenschaften etabliert haben, sind auch viele Zwecke möglich, auch weit über das wissenschaftliche Interesse hinaus. An einer Landschaft können die vielfältigsten Motive geltend gemacht werden und es macht wenig Sinn, da so etwas wie eine objektive Wahrheit als neutrale Richterinstanz zu behaupten. Die verschiedenen Gesichtspunkte lassen sich nur über eine Wertordnung miteinander vergleichen. Entscheidende Fragen sind dann eher, ob jemand den Anspruch hat, widerspruchslos zu denken, d. h. eine Lösung von Konflikten auf der Basis von vernünftiger Übereinkunft herbeizuführen oder ob jemand eher auf das Recht des Stärkeren setzt und deshalb auch glaubt lügen und betrügen zu dürfen. Daß die Behauptung von objektiven Wahrheiten in der Vergangenheit auf so wenig Widerstand gestoßen ist, dürfte eher dem Umstand zu verdanken sein, daß an den jeweiligen Machtpositionen munter gelogen und betrogen werden konnte, weil niemand befürchten mußte, mit seinem logischen Unfug aufzufliegen. Dazu war die Masse der Bevölkerung, die Masse der Leidtragenden an den Auswirkungen von ungerechtfertigter Macht, viel zu ungebildet, um einen größeren Aufstand veranstalten zu können. An dieser Bildung hat sich auch bis heute nicht viel geändert. Es ist lediglich jede Menge Firlefanz hinzugekommen, aber das Grundverhältnis von Herrschern und Beherrschten ist nicht viel anders. Es wird Larifari erzählt und wenn man damit nicht durchkommt, wird zu drastischeren Mitteln gegriffen, so daß auch immer genügend Diener vorhanden sind, um den Herrschern ein angenehmes Leben zu ermöglichen.
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