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An dieser Stelle werde ich mich wohlweislich wieder etwas von den "Vorstellungen" des Herrn Stern distanzieren, denn mein Geruch des Bratens rät zur Vorsicht vor allzuviel logischem Optimismus. Die ganze Gegebenheitskritik ist nämlich am Ende wieder für die Katz, wenn dabei doch nur die alten "Prägungen", sprich allgemeingültigen Definitionen herausspringen und das Affentheater mit neuem Programm weiter veranstaltet wird. Es wird keine endgültige Klärung des Problems mit wissenschaftlichen Mitteln geben und auch die Beziehung zu so etwas wie Realität findet nicht wissenschaftlich-logisch, sondern allenfalls moralisch-religiös statt. Was da als Wissenschaft bezeichnet wird, ist nichts als Zweckwissenschaft, Mittel zu einem Zweck - Diener, nicht Herr. Damit sich nicht die bösen Buben dieses Werkzeug ganz allein für ihre egoistischen Zwecke unter den Nagel reißen, muß es Mechanismen geben, die das Treiben der Interessen überprüfen und kontrollieren. Zu diesem Zweck wurde eigentlich der moderne Staat erfunden, doch der hinkt ganz erheblich seinen ehemaligen Ansprüchen hinterher und ist selbst zu einer Interessenpartei geworden. Von Freiheit der Forschung als einer Überparteilichkeit an den Universitäten kann auch keine Rede sein. Wen wunderts auch - wenn dem ganzen sozusagen das qualifizierte "Unterfutter" in Form einer wohlgebildeten Bevölkerung fehlt. Da kann niemand, nicht einmal mit den besten Ideen, landen, so daß die wissenschaftliche Allgemeinheit niemals zur menschlichen Allgemeinheit werden wird. Mit anderen Worten: die Kluft zwischen Herrscher und Beherrschten muß sich notwendigerweise vergrößern und dann geht der Krug solange zum Wasser, bis er bricht ...
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