Die Rolle des Identitätsbegriffs kann bei diesem ganzen Schwindel gar nicht überschätzt werden. Man könnte das Kapitel der Verblödung des menschlichen Geistes praktisch mit "Identität" überschreiben. Man muß schon sehr hartnäckig und gewissenhaft sein, will man sich von den pseudo-logischen Differenzierungen zwischen Gleichheit und Identität nicht gleich wieder abschrecken lassen, die Sache gründlich zu untersuchen, wie überhaupt die Mächte der Finsternis sehr erfindungsreich sind, wenn es darum geht, den entscheidenden Knackpunkt für die Verwirrung in den Köpfen der Massen von der Aufklärung fernzuhalten. Die Leute sollen sich an Nebenschauplätzen abarbeiten und glauben, daß es sich um einen "Lernprozeß" handelt, bei dem allerdings alles andere zur Sprache kommt, als das, worauf es ankommt. Diese Verlagerung von Machtinteressen in die Logik, in eine Rationalität, bei der es letztlich darum geht, den Willen durch Denken zu ersetzen, ist überhaupt nur durch Identifizierung möglich, denn damit wird der sogenannte "hiatus irrationalis" überbrückt, die irrationale Kluft zwischen Wort und Sache, die sich letztlich nur durch den Willen, nicht aber durch Logik überwinden läßt. Die Scheinlösung des Problems durch Dialektik ist, wie gesagt, ein Irrweg und hat die Menschheit mittlerweile mindestens 200 Jahre an Fortschritt gekostet.
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