Das kann gar nicht deutlich genug hervorgehoben werden, daß es sich hierbei um ein "Bedürfnis" handelt, das jemand hat oder nicht hat. Wenn es um die Untermauerung einer Theorie geht oder überhaupt darum, warum sich jemand mit einer Begründung zufrieden gibt und ein anderer nicht, ist eine Frage, die sich nicht logisch und objektiv beantworten läßt, weil jeder Mensch im Grunde anders denkt, vielleicht nicht so sehr in einem Bereich "mittlerer Abmessung", aber doch in Bezug auf die Anfangs- und Endpunkte eines Denkens. Hier spielt vielmehr das "Wollen" und die Wertvorstellungen, die Moral eines Menschen, sein Charakter, seine Interessen, eben seine Subjektivität, die entscheidende Rolle. Den idealtypischen Menschen gibt es nicht, auch keine "Natur" oder ein "Wesen" des Menschen. Diese Verallgemeinerungen sind immer nur in Bezug auf bestimmte Voraussetzungen möglich, die aber nicht logisch zwingend allgemeingültig sind und auch andere sein können. Um logisch sein zu können, muß man logisch sein wollen. Wer nicht will, findet immer einen Weg, um einer Logik eine andere Logik entgegenzusetzen, indem er einfach von anderen Voraussetzungen ausgeht. Wer sich nicht überzeugen lassen will, wird auch nicht überzeugt werden. Deshalb sind auch sehr oft Nötigung und Gewalt mit im Spiel, wenn es darum geht, einem anderen seinen Willen überzustülpen.
|