"Ideologie" ist nur deshalb so ein Big Deal, weil ihr die objektive Wahrheit als Counterpart gegenübersteht. Fällt die Jllusion einer solchen absoluten Wahrheit weg, dann sind die Einflüsse täglich Brot und das Interesse und das Streben, der Wille ganz konkreter Menschen [nach Macht] bestimmt das Geschehen, bzw. versucht es zu bestimmen. Um das zu begreifen (für ein richtiges Verständnis), sind tiefergehende Einblicke in das sogenannte Bewußtsein eines Menschen erforderlich, in denen ein eigener Wille eine Rolle spielt, es sich also nicht um die Automaten, Roboter und Marionetten handelt, die im Bann einer scheinbar sinnhaften gesellschaftlichen Ordnung ihre Kreise ziehen. Es braucht dazu ein Verständnis des Abstraktionsprozesses, als der Veranstaltung, die überhaupt erst zu einem Wort, bzw. Begriff führt. Für jemanden, der tut und glaubt, was man ihm sagt (Das ist ein Stuhl, das ist der Staat, das ist die Liebe etc. - O.K. das ist ein Stuhl, der Staat, die Liebe), wirken Einsichten in sowas wie eine "Verdinglichung", bzw. "Vergegenständlichung" nur verwirrend. Wer aber hinter die vielen kursierenden Selbstverständlichkeiten und Vorurteile blicken will und sein Menschsein als etwas versteht, das sich vom Dasein von [Gourmet-] Schweinen prinzipiell unterscheidet, dem eröffnen sich ganz andere Fragen und Antworten. Und wenn sich dann unter solchen Leuten erst einmal ein reger Gedankenaustausch entwickelt, dann wird es für die herkömmlichen Autoritäten immer schwieriger, ihren Unfug breitzutreten, der auf völlig irrelevanten Voraussetzungen beruth und durch nichts als durch etablierte Machtverhältnisse gerechtfertigt wird.
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