In einer "idealen" Welt ist, wie im Märchen, nicht wirklich etwas problematisch - und wenn doch - dann gibt es ein Happy End. Alles läßt sich einordnen, ist an seinem Platz, wie gewohnt und fügt sich zu einem harmonischen Ganzen. Mit einer solchen Suggestion sollen die Leute durchs Leben laufen, damit alles reibungslos klappt. Schwachstellen gibt es nicht, so wie es in der alten Sowjetunion keine Verbrechen geben konnte, weil der sozialistische Mensch anständig ist. Und hierzulande: wenn es durch die Verkaufszahlen doch einmal ein nachdenkliches Lied über Hiroshima in die "Hitparade" schafft, dann meint ein Dieter-Thomas Heck, daß es doch genug andere Foren für kritische Gedanken gibt, da muß sich doch nicht der hartarbeitende Frühaufsteher, der sich sein Vergnügen redlich verdient hat, mit solchen Nestbeschmutzern in seinem Wochenende belästigt werden. Da kann man dann schon froh sein, wenn ein Udo Lindenberg oder Herbert Grönemeyer sich seinerzeit geweigert haben, in dieser Heile-Welt-Farce aufzutreten als ihre Verkaufszahlen das gefordert haben.
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