Um die "Wirklichkeit" geht es überhaupt nicht. Derartige Diskussionen dienen lediglich dazu, von der Machtfrage abzulenken. Über die Wirklichkeit bestimmt derjenige, der die Macht hat und den Ohnmächtigen bleibt nur zu folgen und zu glauben. "Bessere Argumente" gehören zu einem Glaubenssystem, indem die Vernunft das Denken und Handeln der Menschen bestimmt. Diese Vernunft wird immer dann hervorgeholt, wenn allen materiellen Notwendigkeiten Genüge geleistet ist. "Das Geld, das im Sozialstaat verteilt wird, muß erst erwirtschaftet werden." So lauten die Parolen derjenigen, bei denen zuerst das Fressen kommt und dann die Moral. Der Materialismus hat sich so tief in das Denken eingegraben oder noch besser: er hat das Denken gar nicht erst zur Entwicklung gelangen lassen, weil die Logik vom Leben, das erst einmal existieren muß, bevor es irgendwie sein kann, allzu bestechend ist. Die Angst, das Gefühl ist den Leuten näher als der Verstand, der ist weit weg, ein Ideal. Sobald die Existenz gefährdet ist, lassen sich alle möglichen Maßnahmen zur Sicherheit und Ordnung rechtfertigen und so eine Existenz ist schnell mal gefährdet, je nachdem, was man unter "Existenz" versteht und wie eingeschüchtert das materiell abhängige Volk ist. Daß die Masse der Leute diesbezüglich das Richtige denkt, dafür sorgt eine Propagandamaschine, deren Schergen Tag für Tag zur allgemeinen Verblödung beitragen.
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