"Sozialisation" und "Integration" sind vor allem ein Herrschaftsproblem. Beides kommt notgedrungen mit der Etablierung einer "Gesellschaft", die etwa in einem "Staat" zusammengefaßt ist. Es handelt sich um ein "Einheitsproblem". Mit diesem Einheitsproblem sind auch "Staat" und "Gesellschaft" als oberster Ordnungsverband gefährdet. Aber beide Begriffe sind, wie der Begriff der "Wirklichkeit" als Einheitsbegriff, Abstraktionen, also "künstliche" Gebilde, die als solche nicht existieren. Deshalb wurde der Begriff der "Repräsentation" erfunden. Staat und Gesellschaft "stehen für" alles mögliche und jeder kann sich aussuchen, was damit gemeint ist. Dieses "stehen für" ist aber immer zweckbedingt, d. h. es kommt auf den Bezug an, in welchem ich von Staat oder Gesellschaft spreche. Für jede dieser "Relativierungen" gibt es wieder andere "Bezüglichkeiten", so daß sich ein Geflecht aus Zusammenhängen ergibt, die für jeden Menschen anders sind, je nachdem in welcher Richtung sich seine Aktivitäten ausbreiten. Und dabei handelt es sich immer um "Interessen", d. h. um Machtverhältnisse, die zum Tragen kommen. Es ist der "Wille", der das Geschehen bestimmt. Noch so viel "Wissen" kann nicht zu einer "Tat" veranlassen. Im Gegenteil: je mehr die Leute wissen, umso passiver, paralysierter und entscheidungsunfähiger werden sie oft. "Staat" und "Gesellschaft" sind lediglich Ideen, die sozusagen mit "Interessen" gefüllt werden müssen und diese Interessen sind getrieben von einem Willen zur Macht, den die einen besser, die anderen schlechter durchzusetzen in der Lage sind.