Diese Einsicht stellt vor allem eine Relativierung in Bezug auf das bisherige absolute Ansich-Wissen der unbezogenen reinen Objektivitäten dar und könnte als radikaler Einschnitt in alles, was bisher gewöhnlich so gedacht wurde betrachtet werden, wären da nicht die Autoritäten und Mächtigen dieser Welt, die sich dadurch in ihren Herrscherqualitäten beeinträchtigt sehen. Wenn sich das Wissen nicht selbst rechtfertigt, quasi durch eine ihm selbst innewohnende Logizität, dann muß das jemand anderer besorgen, der dann womöglich zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn es nicht so läuft, wie es soll. Da beruft man sich an höchster Stelle dann doch lieber auf Ideen, die ihre Gültigkeit in sich selber haben, Ideen, die der großen Masse des Volkes als glaubwürdig erscheinen und sie zum Folgen verleiten. Vor den Ideen waren es die Götter und dann immer mehr nur ein Gott, der die Kontrolle hatte. Heutzutage ist es der Glaube an das Rechtssystem und die Wissenschaft und mehr noch der an das eigene Bankkonto, der den großen Staatsladen zusammenhält. Aber dieser im Grunde unkritische Glaube wird auch immer mehr in Frage gestellt, z. B. durch den Ideologiebegriff, der tatsächlich einen Angriff auf alle objektiven Wahrheiten darstellt, auch die naturwissenschaftlichen, mögen sich die dafür zuständigen Autoritäten noch so sträuben.
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