Man muß diesen Schwachsinn nur oft genug wiederholen und schon wird er zum "Naturgesetz". Ist man erst einmal Begriffsrealist, dann haben alle möglichen Jllusionen freien Lauf. Sicher, war etwas da, bevor der Mensch geboren wird und es wird auch noch etwas dasein, nachdem er das Zeitliche gesegnet hat, aber was dieses "Etwas" objektiv sein soll, kann zwar behauptet, aber nicht widerspruchslos und logisch nachgeprüft bewiesen werden. Allerdings muß man sich dafür auf ein anderes geistiges Niveau begeben, als das einem naiven Alltagsrealisten möglich ist. Dieses ganze Tamtam um eine "objektive Wirklichkeit" ist nichts weiter, als das Einschwören unbedarfter Zeitgenossen auf eine neue Autorität, nachdem die göttlichen und weltlichen Autoritäten aus Kirche und Herrscherhäusern nicht mehr glaubwürdig genug sind, um die Mehrheiten für sich zu gewinnen. Die neue Autorität ist die allgemeingültige Wissenschaft, deren Wissen zur Wahrheit wird über die Wirklichkeit. Das goldene Kalb, um das die Menge jetzt herumtanzt heißt "Objektivität". Ihr gegenüber ist Ehrfurcht geboten. Die "natürliche" Welt, wie sie den Menschen zu Bewußtsein kommt, ist aber, wie die "soziale", von Menschen gemacht, weil das im-Bewußtsein-erscheinen bereits ein zurechtgemachtes ist. Außer den herrschenden Machtverhältnissen gibt es keinen vernünftigen Grund, weshalb diese Welt nicht auf eine andere, logischere, widerspruchslosere und auch moralischere Weise "produziert" werden sollte.
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