Es gibt keine "wahre" Beziehung zwischen Mensch und Welt. Für's Erste würde auch schon genügen, die Einsicht, daß es sich zwischen "Mensch" und "Welt" um eine Beziehung handelt, etwas mehr zu vertiefen. "Beziehung" heißt nämlich, [wenn dieser Begriff überhaupt einen Sinn haben soll], daß es immer "zwei Parteien" braucht, so daß es die Welt als Erkenntnis nicht ohne den Menschen gibt. Was eine Welt ohne den Menschen wäre, das bleibt dahingestellt. Darüber wissen wir nichts, können wir nichts wissen. Die Welt ansich bleibt ein Phänomen, wie auch die Dinge ansich betrachtet kein Gegenstand menschlicher Erkenntnis sind. Was in einem Bewußtsein als Datum erscheint, ist bereits vergegenständlicht, zu einem Ding gemacht. Der Fluß ist ein Gegenstand, das Fließen ist in der Abstraktion zum Stillstand gebracht. Aber man kann nicht zweimal in denselben Fluß steigen. Das wußte schon Heraklit. Nur wer überhaupt nicht in denselben Fluß steigen will, sondern nur in den eben gerade fließenden, entgeht dem logischen Widerspruch, der allein daraus herrührt, daß ein "überrealer" Allgemeinbegriff in Anschlag gebracht wird. Die Modalität der Objektivation ist also nur eine Modalität des Bewußtseins. Verallgemeinerung ist für bestimmte Zwecke durchaus sinnvoll und nützlich, aber ich muß mir darüber im Klaren sein, worauf ich hinaus will, was mein Interesse ist. Die Intention könnte auch in Richtung auf eine "Individualisierung" gehen, so daß ich versuche, gerade auf das Wert zu legen, in dem sich ein Ding von allem anderen unterscheidet, weil das eben in einem anderen Zusammenhang als zweckdienlicher erscheint. Die Paradoxie verdankt sich allein der Ansich-Betrachtung und fällt ohne dieselbe weg. Die dialektische Methode mag vielleicht dem primitiven Identifizieren von Wort und Sache gegenüber einen geistigen Fortschritt darstellen, letztlich ist aber auch sie ein Irrweg, weil man weiter einen objektiven Klotz am Bein hat, der "realistischere" Einschätzungen im Sinne einer größeren Zweckdienlichkeit und größeren Interessen- bzw. Machtbezogenheit unmöglich macht. Es schwebt ein "heiliger Geist" über Land und Leuten, der seinen eigenen Tribut fordert, dem man aber den Zehent verweigern sollte, soviel er auch für Recht und Ordnung tut, denn noch mehr verhindert er völlig unnötig jede Menge Freiheit und Gerechtigkeit.
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