Und es ist im Grunde genommen völlig beliebig und willkürlich, welcher Art dieser Schatz von Bildern und Sinnbildern ist, weil sie alle auf Einbildung beruhen, die darin besteht, daß diese Leute glauben, es mit einer Wirklichkeit zu tun zu haben und nicht mit einer Einbildung. Sie sind auf die Erscheinung fixiert und halten sie für die Realität. Sie lassen sich von diesem Irrtum auch nicht abbringen, denn für den naiven ungebildeten Verstand ist nichts beweiskräftiger, als das, was man mit eigen Augen sehen und mit eigenen Ohren hören kann. Dagegen prallen alle idealistischen Theorien, nach denen die Wirklichkeit nur im Kopf stattfindet und ansonsten nicht existiert, auch völlig zurecht ab, denn es ist ja auch ganz offensichtlich, daß ETWAS existiert und nicht nichts. Aber genau darin liegt der Hund begraben: WAS da existiert, was ansich existiert, ist und bleibt ein Phänomen, etwas Irrationales, ist als Ding-ansich nicht erkennbar. Wir können die Dinge nur ALS etwas nehmen, als Mittel für einen Zweck, der dann das Geschehen bestimmt. Ohne ein Wollen ist kein Wissen denkbar. Das Wissen existiert nicht absolut und ansich, nicht objektiv, sondern ist an das Wollen eines Subjekts geknüpft, an einen Standpunkt, einer Hypothese, von der ausgegangen wird, ist subjektiv, relativ. Von einem anderen Ausgangspunkt, einem anderen Zusammenhang her betrachtet, kommt man zu einem anderen Ergebnis. Wenn es feste Normen geben soll, dann werden diese [mit hoffentlich guten Gründen] gewollt und sind nicht das zwingende Ergebnis einer "empirischen" Untersuchung.
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