Es ist nicht "die Gesellschaft", die Macht und Kontrolle ausübt, lähmt und tötet. Die "Gesellschaft" ist nur ein Wort. Wenn es vor Gericht geht, dann wird keine "Gesellschaft" zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, sondern ganz bestimmte Menschen. Vor Gericht gelten andere Regeln, als sich der Normalverbraucher das so vorstellt. Deshalb brauchen die meisten davon auch einen Anwalt, weil sie sonst von vornherein verratzt wären [wie man in Bayern sagt]. Im "normalen" Leben aber ist der Begriffsrealismus gang und gäbe. Da ist "die Politik" an etwas schuld oder "der Staat" sorgt für Ordnung oder "der Wähler" ist klüger als man denkt. Da Allgemeinbegriffe erst einmal alles mögliche beinhalten, ist es auch nicht schwer, eine dialektische Wechselwirkung hineinzulegen. In der "Gesellschaft" gibt es alle möglichen "Kräfte", die dann notwendigerweise auch miteinander in einer gegenseitigen Beziehung stehen, wenn sie schon "in einer" Gesellschaft sind. Aber diese Dialektik ist vielmehr dem  Allgemeinbegriff  geschuldet ohne den sie gar nicht möglich wäre. Mit einem Allgemeinbegriff kann ich machen, was ich will, denn er ist so allgemein, daß man alles mögliche darunter verstehen kann. Es kann von einer "Lebenserwartung" die Rede sein, so, als wären damit die Vorstellungen eines kleinen Kindes, was es einmal "werden" will, damit gemeint oder die Hoffnungen einer jungen Frau vor dem Traualtar.