"Mythologie ist nicht länger plausibel." Die Worte hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Um diese Behauptung ernst nehmen zu können, müßte dieser "Säkularisierungsprozeß" ganz woanders ansetzen, nämlich bei der Begriffsbildung. Wenn man mit Ernst Troeltsch davon ausgeht, daß Gott das höchste Ideal ist und auch Allgemeinbegriffe "idealtypische" Kategorien darstellen, dann besteht die Verweltlichung in einer Subjektivierung von scheinbar "objektiven" Gegebenheiten, die nur eine mythologische Jllusion sind. Interessen werden mit Tatsachen verwechselt, bzw. die Maßeinheiten nicht als produzierte, sondern als universell "existierende" betrachtet.
|