Was das ganze System zusammenhalten soll, es sinnvoll macht, ist die Objektivität, die aber leider nur erschlichen ist. Sie beruth auf einem irrationalen Glauben an etwas Unmögliches, nämlich darauf, daß aus einem Individuum auf rein logischem Weg eine Allgemeinheit werden kann und in manchen Varianten dieser gedanklichen Unsitte ist es sogar möglich, daß das Individuum seine Eigenschaften als Individuum beibehält und dennoch etwas Allgemeines ist. Bewerkstelligt wird dadurch das Kunststück, eine Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen. Es ist aber immer nur eine Vorstellung wirklich und sonst nichts. Es ist die Allgemeinheit alsMacht, die hier zum Tragen kommt. Die Vorstellung, daß etwas allgemein "ist" und nicht nur so betrachtet wird, als wäre etwas gleich, weil es "praktisch" in diesem Moment nicht auf die Unterschiede ankommt, bedeutet tatsächlich, daß aus einem Wollen ein Wissen wird, das Wollen vergessen wird oder gar nicht erst in den Sinn kommt, weil sich dieses Wollen so institutionalisiert hat, so zur gedankenlosen Gewohnheit geworden, daß das Subjekt dabei keine Rolle mehr spielt, sich die Herrschaft also verselbständigt hat.
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