Hierbei sollte es sich eigentlich um einen Gemeinplatz handeln, denn welches Denken ist schon immun gegen andere Einflüsse. Man müßte schon sehr borniert und stupide sein, damit das zutrifft, aber ob man dann überhaupt noch von Denken sprechen kann, ist eine andere Frage. Das Gewicht dieser "Erkenntnis" scheint mir eher vom Glauben an absolute objektive Wahrheiten her zu stammen, in Bezug auf welche dann eine "Ideologie", eine Unwahrheit eingeräumt wird. Inwieweit aber Beziehungen, Zusammenhänge überhaupt als Einflüsse einen verfälschenden Charakter haben können, läßt sich nur von einer Untersuchung der Bezugspunkte, einerseits des Subjekts, andererseits der Beschaffenheit des Objekts (ob diesem selbst z. B. "immanente" Eigenschaften zukommen) und der Frage, wie es überhaupt zu einer Beziehung zwischen beidem kommen kann, klären. Je mehr solche "Beziehungen" in die große Gesellschaft ausufern, umso schwieriger wird dann logischerweise eine solche Klärung.