Die Dialektik wurde an dem Tag erfunden, als immer mehr klar wurde, daß die begriffliche Welt von irgendwas bewegt werden muß, wenn schon keine echten Menschen daran beteiligt sein dürfen. Diese  Bewegung  wurde jetzt als den Dingen selbst  innewohnend  behauptet in Form einer "gegenseitigen Beziehung", die sie zueinander pflegen. Die Natur hat ihre inneren Gesetze und die sieht man auch ganz deutlich am ökonomischen Verhalten der Menschen. Markt und Handel beruhen genauso auf dialektischer Gegenseitigkeit, wie die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmen, zwischen reich und arm. Im Prinzip knurrt dem Reichen genauso der Magen wie dem Armen, wenn er nichts zu essen kriegt. Am Wahltag ist die Stimme von Angela Merkel nicht mehr und nicht weniger wert, als die irgendeines anderen Wählers. Derselbe logische Schwindel kursiert auch als "Kausalität". Da wird auf einmal aus einer Ursache eine Wirkung, aber den genauen Umschlagspunkt von einem zum andern kann niemand angeben. Genausso willkürlich, wie eine Ursache als Ursache bestimmt wird, die ja im Grunde auch nur wieder eine Wirkung von einer anderen Ursache ist, läuft die "gegenseitige Durchdringung" der Dinge in der Dialektik ab. Wie in einer Blackbox sieht man nur, was vorne hineingesteckt wird und was hinten herauskommt. Was aber innerhalb der Blackbox passiert, weiß niemand. Bei den Wahlen werden einzelne Stimmen vorn hineingesteckt und hinten kommt eine Bundeskanzlerin heraus. Genaugenommen müßte man z. B. jeden einzelnen Wähler für den Rücktritt von Angela Merkel verantwortlich machen.