Fast ist man versucht, sich die Sprache als König mit Zepter auf einem Thron vorzustellen. Das ist aber nur im Ansich-Märchenland so in dem alles ohne konkrete Menschen funktioniert. In Wahrheit stellt die Sprache selbst nichts her und begrenzt auch nichts. Da muß schon jemand sein, der bestimmt, was man unter diesem oder jenem zu verstehen hat [ein Bestimmer] etwa wie in der Biologie alles mögliche klassifiziert und aufgeteilt wird in Arten und Gattungen mit einem lateinischen Namen. Aber das alles hat nichts mit einer "natürlichen" Ordnung zu tun oder einem Wissen davon, sondern ist nur praktisch, damit man einen Namen hat für etwas und grob umreissen kann, was man sich zum Thema macht, an was gearbeitet wird. Die eigentliche Arbeit besteht aber immer darin die Bedeutung einer Sache im "Hier und Jetzt" herauszuschälen, sich klar zu machen, wie und warum etwas - nicht ansich, aber doch in einer bestimmten Situation in einem bestimmten Zusammenhang - wichtig ist und getan oder - wenn nicht - unterlassen werden sollte.
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