Ich erlebe keine Wirklichkeit - ich erlebe Worte. "Wirklichkeit" ist ein Wort, in das ich alles mögliche hineinprojiziere. Alles, was mir "bewußt" erscheint, hat bereits ein Wort, ist vergegenständlicht, verdinglicht, vermittelt. Das gilt auch für die Empfindungen und die sogenannte Wahrnehmung. Je bewußter ich mir eine Sache mache, umso differenzierter werden die Begriffe. Zuerst ist der Schmerz nur ein Auah. Wenn ich aber einem Arzt gegenüber beschreiben soll, was mir fehlt, muß ich da schon feinere Unterschiede machen und nochmal genau in mich "hineinhören". Oft fehlen mir auch die Worte, um genau zu beschreiben, was das ist, das da plötzlich an meinem Körper anders ist als vorher. Dann fällt mir vielleicht auf, daß da schon länger irgendetwas "so komisch" war, aber weil es sich nicht als direkter Schmerz bemerkbar gemacht hat, ist es irgendwie untergegangen. Nicht recht viel anders steht es mit dem was man allgemein so erlebt. Es ist einem in dem Moment, in dem man etwas erlebt gar nicht so sehr bewußt. Das kommt erst hinterher, sozusagen als Bewertung. Dann wird einem vielleicht erst klar, daß dieses oder jenes "schön war", weil einem jemand anders das so sagt. Man selber hat es im ersten Moment vielleicht gar nicht so empfunden, aber dann, im Vergleich mit diesem oder jenem, muß man zugeben, daß es doch ganz schön war! Aber nochmal machen will man es dann doch nicht.