"Struktur" ist ein anderes Wort für Allgemeinheit, für etwas, das gleichbleibt, sich wiederholt, etwas Festes, Sicheres ist, für "Ordnung" steht und die meisten Leute, die eher "natürlich" gebildet sind, also durch eigene Lebenserfahrung und weniger durch theoretisches Wissen, neigen dazu, die Strukturen und die Regeln und damit Sicherheit und Ordnung für wichtiger zu halten, als das Unstrukturierte, Irrationale, Chaotische, Kreative, Freie, Anarchistische. Da spielt es dann auch keine Rolle, ob in anderen Gesellschaften andere Strukturen oder Regeln und Allgemeinheiten gültig sind, denn es sind auch nur "Strukturen", die nicht wirklich "lebendig" sind. Und so scheiden sich die Geister in freie und gebundene. Die gebundenen geben sich mit einem Schein von Intelligenz zufrieden und sind "praktisch schlau", sie protzen mit der oft nicht biligen Fertigware, die man einfach so konsumieren kann ohne Eigenleistung und so reiben sich die "Träger" der grundsätzlich feindlichen Prinzipien aneinander mit der Tendenz, daß sich im Laufe der Jahrzehnte immer mehr der autoritäre massentaugliche Typ durchsetzt [der auch ökonomisch lukrativ verwertbar ist] und man warten muß, bis Anhänger der Gefolgschaftsreligion wieder mal einen schlimmen Fehler machen, damit die andere Richtung eine neue Chance bekommt. Und diese Periode dauert dann ungefähr so lange wie von 1945 bis 1980. Dann erscheinen die "Musikantenstadel" wieder in vollem Umfang und Hinterwäldler sein wird wieder salongfähig und die primitiven Parolen werden wieder rotzfrech in die Welt hinausposaunt.