"Reflektieren" ist eines dieser Zauberworte wie auch "repräsentieren" oder "stehen für" aus dem Arsenal der Realidentifizierer, mit dem es mühelos gelingt,Abstraktion und Sache zur Übereinstimmung zu bringen, aus Schwarz Weiß zu machen. Es ist nicht nur ein logischer Trick. Auch die Politik samt Demokratie wäre absolut aufgeschmissen ohne die Zauberkraft dieses Wortes. Man läßt dadurch Worte Wirklichkeit werden. Das Wort ist so gut wie die Realität. Der Unterschied fällt schließlich gar nicht mehr auf. Etwas steht "schwarz auf weiß" geschrieben oder noch besser: in Zahlen ausgedrückt ist daran nicht mehr zu rütteln. Die Macht die durch diesen Schwindel zustandegekommen ist, hat sich so etabliert, daß sie als Legitimation dienen kann. Doch diese Zeiten sind jetzt vorbei. Die "objektive Wirklichkeit" und alles was damit an Fakten und Tatsachen zusammenhängt, muß als Fehlschlag bezeichnet werden, als Irrtum, als Irrationalität, ja als Wahnsinn, wenn noch weiter daran festgehalten wird. "Dialektik" ist nichts als eine Volksverblödung im Zeichen der "Wechselwirkung" und der sogenannte Empirismus auch nur einer der Versuche, den Bankrott der "unmittelbaren Wahrnehmung" als Garant für Wirklichkeit hinauszuzögern, eine Konkursverschleppung. Das Machtinteresse hinter all diesen logischen Allgemeingültigkeiten läßt sich nicht mehr vernebeln. |