Die Jllusion von der Identität wird von der Ebene der Erkenntnistheorie auf das Gebiet der Psychologie weitergesponnen. Dabei wird hier wie dort durch "Wissen" legitimiert, nicht durch "Wollen". Die Tragik besteht darin, daß es aus diesem Teufelskreis kein Entrinnen gibt, solange man es mit einem "entsubjektivierten" Subjekt, einem entfremdeten Menschen zu tun, der das, was er will, den Tatsachen unterzuordnen hat. Die Realisten sind da gleich mit allerlei "Beweisen" zur Stelle, in denen alle möglichen "Naturgesetze" bemüht werden, die die Bäume des Wünschens und Wollens nicht in den Himmel steigen lassen. Daß in dieser Argumentation aber auch wieder nur der Wille den Ton angibt, das wollen sie nicht wahrhaben, denn in den sogenannten Naturgesetzen ist nichts enthalten, was nicht vorher jemand hineingetan hat. Das objektive Wissen hat unabhängig von persönlichen Vorlieben zu sein. Die Allgemeinheit der Blinden gaukelt sich selbst ein Sehen vor, das aber aus Begriffen besteht, von denen sie keine Ahnung haben. Es ist eine Realität aufgrund von Hörensagen, eine Wirklichkeit, die sich dadurch beweist, daß sich alle gegenseitig einreden und immer wieder bestätigen, daß es sich um keinen Tagtraum handelt. Der Aberglaube des scheinbar aufgeklärten Zeitalters besteht in einer Jllusion von Realität und Fakten, die sich auf falsche Identitäten gründen und die nur deshalb so erfolgreich sind, weil sie sich bestens für Machtzwecke eignen, so daß der Wahlspruch gilt: "Never change a winning team!"