Mit dem Begriff "Jude" ist keine Sache, sondern ein Machtverhältnis gemeint. Es geht dabei nicht darum, irgendeine Tatsache zu beschreiben, sondern es wird subtil die Machtfrage gestellt, eine pseudo-moralische Frage aufgeworfen etwa zwischen dem "Wesen" des Juden und dem "Wesen" des Deutschen. "Der" Jude ist nichts anderes, als "der" Bürger oder "die" Frau, eine Pauschalisierung, unzulässige Verallgemeinerung, klischeehafte Vorstellung, eine Dummheit, die womöglich noch als Vorurteil gehandelt wird. Dabei wird nur deutlich, welche Macht sich ansammeln läßt, wenn man seine Begriffe nur populistisch genug gebraucht.