Zum Alltag gehört mittlerweile die mediale Welt und die ständige Präsenz bestimmter Figuren, denen man nur scheinbar gegenüber sitzt. Die Kamera-Einstellungen in einer Talkshow zeigen die kleinste Regung im Gesicht eines Akteurs und man ist versucht eine gewisse Intimität herzustellen, was ein großer Fehler wäre. Die Wahrscheinlichkeit einer Fehleinschätzung ist viel zu groß. Das Demokratieverständnis der Neuzeit fordert eine Verbindung zwischen der politischen Machtausübung und dem einfachen Volk, die nicht nur darin besteht, alle vier Jahre sein Kreuz auf einem Wahlzettel zu machen, sondern auch zu  verstehen,  warum es in der Politik geht. Ein solches Verständnis allein würde schon den Alltag sprengen und nur weil es nicht vorhanden ist, kann der Alltag so bleiben, wie er ist. Die sogenannte "öffentliche Meinung" ist lediglich ein Spielball der Medien und wird nach Belieben produziert. Nicht einmal im Extremfall [wie dem letzten großen Börsenschwindel] gelingt es, die öffentliche Meinung in Politik umzusetzen. Die Normalverbraucher lassen sich mit einem kurzen Statement [die Sparguthaben, die Renten sind sicher] recht schnell besänftigen und wieder in ihren Alltagsschlummer versetzen.