Ist Wirklichkeit in Bezug auf Gewißheit von Bedeutung, dann ist im Grunde auch gar nicht Wirklichkeit, sondern  Gewißheit  gemeint und dann wäre zu klären, was eine solche Gewißheit für jemanden ausmacht. Da gibt es dann auch wieder viele Gemeinsamkeiten, auch kulturübergreifend, zwischen den Menschen, aber eben auch viele individuellen Unterschiede. Eine Wissenschaft aber hat das Problem, möglichst allgemeingültige Aussagen zu formulieren, weil sie sonst kein Wissen ist und so ist die Subjektivität und spezifische Bezogenheit auf einen ganz konkreten Menschen immer wieder die Grenze eines Erkenntnisstrebens, das auf Objektivität aus ist. Ein wissenschaftlicher Allgemeinheitsgrad läßt sich mit der Behauptung, daß Wirklichkeit gesellschaftlich konstruiert ist ohne größere Schwierigkeiten bewerkstelligen, denn daß die meisten Menschen keinen differenzierteren Begriff von Wirklichkeit haben und eher die Sicherheit des Wissens damit meinen, wie überhaupt das Meiste was sie denken, eine Gewohnheit ist, die aus der Umwelt unkritisch übernommen wird, erhält seinen Abstraktionsgrad schon durch die Leere des Begriffs [Gewohnheit, Differenziertheit, Sicherheit]. Was Sicherheit und Wirklichkeit ausmacht, ist das Verhalten der Anderen, der "Gesellschaft" wenn man so will - und der Wahnsinn fällt nur deshalb nicht auf, weil ihn alle teilen.