Ersetzt man die Wirklichkeitsfrage durch die Machtfrage, wird sofort ein Schuh draus. Der Zweifel geht instinktmäßig leichter zum Machtmißbrauch, weil dieser einen viel praktischeren Charakter hat, als der Wirklichkeitsmißbrauch. Wenn man belogen wird, dann ist es der Nachteil, den man dadurch erleidet, das Ausschlaggebende. Manche Leute werden auch gerne belogen, wenn es ihnen schmeichelt. Die Lügen in Bezug auf eine objektive Wirklichkeit sind, sobald dabei der Augenschein hinterfragt wird, auf die vielfältigste Weise logisch verklausulierbar, so daß der Normalverbraucher bald nicht mehr durchsteigt und deshalb der Augenschein und das, was alle glauben, gut genug für ihn ist. Der Machtmißbrauch betrifft den Gerechtigkeitsinn der Leute, der in seinem Ursprung beim kleinen Kind auch noch ein Wahrheitssinn ist und überhaupt mit dem Arbeiten eines Verstandes zum Thema wird. Wann immer traditionelle Wirklichkeitsbestimmungen ins Wanken geraten, sind es moralische Mängel, die dabei zum Vorschein kommen. Erst dann kann es auf breiter Basis zu einer Übereinstimmung kommen, die es zu einer Macht bringt, die geschlossen gegen Mißstände auftreten kann.