Die Widersprüche und Konflikte, Ängste und Unsicherheiten, die durch eine machtspruchartige Objektivierung der Welt unterdrückt, aber nicht wirklich beseitigt wurden, sollen in jüngster Zeit zunehmend auch durch die Psychologie geklärt werden, einer Wissenschaft, die in objektiver Manier Subjektivitäten aufklären will. Die Machtfrage wird in der sogenannten Verhaltenstherapie so gelöst, daß der Patient als geheilt gilt, wenn er reibungslos in der Gesellschaft funktioniert. In diesem Sinn ist auch die Psychologie als Versuch einer Quadratur des Kreises anzusehen, mit der man den Widerspruch zwischen Individuum und Allgemeinheit auf Kosten des Individuums aus der Welt schaffen will. Die Irrationalität des Individuellen soll auf einem "logischen" Weg beseitigt werden, womit dann aber auch viel von dem, was einen Menschen zum Menschen macht, ausgelöscht wird, um die vielen Bevölkerungsexemplare "handlicher" im Umgang zu machen.