Man kennt die die "bürgerlichen Monaden" aus der Kritischen Theorie von Horkheimer und Adorno, wobei dort in dialektischer Doppelrolle die Innerlichkeit einmal als Voraussetzung von kritischem Bewußtsein gepriesen, andererseits aber auch als "privater Isolationismus" verurteilt wird. Jemand, der solchen Ansichten mit gutem Grund nicht folgen will, muß deshalb nicht in schweigender Innerlichkeit resignieren, kann sich auch äußern und aktiv sein, aber es ist leider für die Schublade, weil sich in einer überwiegend biologisch gesteuerten Gesellschaft niemand dafür interessiert. Nicht dafür interessieren kann man sich aber auch in einer von einem bürgerlichen Rationalismus gesteuerten Gesellschaft, in der das Machtprinzip ein Mehrheitsprinzip ist und ein von Horst Seehofer wohlgeschätzter Parteigenosse wie Hans Maier zwar an der Flüchtlingspolitik des ersteren zwar harsche Kritik üben darf, aber weil es auf die Mehrheitsverhältnisse und nicht auf die Qualität des Arguments ankommt, kann Seehofer darüber hinweglächeln und sich nicht weiter darum scheren, ja er kann seinen Kritiker sogar noch über den grünen Klee loben. Was macht also die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Ordnung aus? Antwort: Die Einsicht, daß jede Ordnung besser ist, als gar keine Ordnung. Das ist ungefähr der Stand der Wissenschaft seit dem Mittelalter. Etwas genauer müßte es mittlerweile aber schon sein!
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