Daß jemand etwas von seiner Sache versteht, wirklich versteht, ist der Idealfall, daß ansich alles überhaupt verstanden werden kann, ist die Jllusion, die aus ersterem resultiert, wenn man voreilige Schlüsse zieht. Die Legitimation liegt darin, daß jemand, einem anderen gegenüber mehr versteht als dieser und sich deshalb um eine Sache kümmern soll. Soviel zur Theorie, in der das reflektierende Denken, die Vernunft, den Ton angibt. Um aber darüber bestimmen zu können, wer und weshalb jemand etwas von einer Sache versteht, braucht es Kriterien und Maßstäbe, nach denen gemessen wird. Daß diese Kriterien, sollten sie vorhanden sein, dann auch in jedem Fall angewendet werden, ist auch wieder der Idealfall. Man orientiert sich in der Regel an einem Mix aus Logik und Tatsachen, wobei mit Tatsachen in der Regel die Machtverhältnisse gemeint sind. Letztlich ist die Frage immer, ob jemand bereit ist, seine eigenen Interessen irgendwelchen überindividuellen Prinzipien unterzuordnen. Die meisten Menschen halten sich zwar an Recht und Gesetz, so daß nur eine Minderheit zum Verbrecher wird, daraus aber zu schließen, man lebe in einer gerechten Gesellschaft, wäre auch ein Irrtum. In Rechtsfragen gilt der Grundsatz, daß Schweigen Zustimmung bedeutet und wenn jemand von nichts eine Ahnung hat [wie z. B. die Machtverhältnisse legitimiert werden], dann hält jemand auch den Mund, wenn es um solche Dinge geht. Man spricht dann von der "schweigenden Mehrheit". Diejenigen, die sich in den Medien oder Stammtischen dann doch zu Wort melden, haben zwar auch keine Ahnung, aber ihre materiellen und psychologischen Gründe, sich in Szene zu setzen, hauptsächlich um den Ruf einer Pseudo-Logik am Leben zu erhalten, die dann vom jeweiligen Wortführer am besten repräsentiert wird, jedenfalls soll der Eindruck erweckt werden. In der Regel wird dabei immer das Interesse, der praktische Nutzen, der Zweck, den man verfolgt, mit Erkenntnis, Wissen und Wahrheit verwechselt, so daß solche Diskussionen meistens in Rechthabereien ausarten. Daß mit dem Interesse die Machtfrage gestellt ist, und das "Interesse" und die "Macht" zu legitimieren ist, fällt bei der logischen Betrachtung von Wissen und sogenannten empirischen Tatsachen weg. Hier geht es allein um ein schlüssiges Denken innerhalb einer Begriffswelt und die Allgemeingültigkeit besteht in der Beweisbarkeit des Wissens und der Wahrheit. Der Objektivismus und die daraus resultierende Beweisbarkeit ist aber ein ausgemachter Schwindel, weil aus der Welt immer nur das Wissen zurückkommt, das man vorher in sie hineingetan hat. Auch in der Rechtsprechung geht es immer nur "ungefähr" um die Wahrheit und hauptsächlich um die Zwecke, die mit Recht und Gesetz verfolgt werden. Tatsache ist nur, was relevant ist für eine Verurteilung, nicht, was "ansich" passiert ist.