Mit Sprache wird kein objektives Wissen und auch keine "Tatbestände" dargestellt, sondern lediglich  subjektive  Bedeutungen vermittelt. "Objektivation" ist da völlig verwirrend, weil es eigentlich eine "Vergegenständlichung" ist, die durch das Wort geschieht. Eine Sache wird in Grenzen gefaßt, definiert. Das kann auch von Experten gemacht werden, so daß diese Definitionen dann "Gesetz" für alle anderen sind und im Lexikon stehen. Die Bereiche, in denen man sich in der Wisseschaft aber  einig  ist, sind gar nicht so häufig, wie uns die Objektivisten gerne glauben machen möchten. Und in diesem Sinn ist die Sprache auch viel weniger "prägend" und "zwingend" als Berger/Luckmann meinen. Wäre das so, würde es um das Verständnis der Menschen untereinander nicht so schlecht bestellt sein, sodaß die meisten mit jemand anderem gar nicht so viel zu tun haben wollen. Was  für alle  gültig ist, also objektiv gilt, weil es logisch-rational  erkannt  wird, beruth auf einer erschlichenen Autorität, die ihr Machtinteresse verheimlicht. Alle Sinnordnungen sind  subjektiver  Natur und können nur durch  Einwilligung  allgemeingültig werden.