Wenn das Interesse in einer wissenschaftlichen Untersuchung offiziell herausneutralisiert ist und man es nur mit objektiven Forschungsergebnissen zu tun hat, dann fällt gar nicht auf, daß hier moralische Vorschriften Werk sind, in denen einem ein gewisses Denken und Handeln als Gesolltes untergejubelt wird. Es geht im Grunde um "Wertfragen", über das richtige Leben im Gegensatz zum falschen und die Orientierung zu diesem Zweck soll sich aus Sinnwelten ergeben, die sich irgendwie legitimieren, weil das der Sinn von Sinnwelten ist, die Legitimation. Aber so tiefgründig werden die Behauptungen ja in der Regel gar nicht hinterfragt. Die meisten Leute müssen sich von Experten erklären lassen, was sie denken und machen, denn sie selbst, "sie wissen nicht, was sie tun", sie sind keine Wissenschaftler. Der Soziologe weiß, daß jemandem, wenn er zurück blickt, der Gang seines Lebens verständlich wird, so, wie mir klar ist, daß die Masse der Menschen Idioten sind. Der Wissenschaftler weiß, daß, wenn jemand in die Zukunft blickt, sie ihr Leben als Entfaltung in eine Sinnwelt auffaßt, so, wie mir klar ist, daß die Menschheit für den Rest ihrer Tage in einer intellektuellen Sackgasse festsitzt, aus der es kein Entrinnen gibt und die Rückentwicklung zum Steinzeitmenschen bereits seit etwa 100 Jahren in Gang ist.
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