Diese Legitimation "erklärt" überhaupt nichts, sondern sie stellt vor vollendete "Tatsachen". Die erschlichene Allgemeingültigkeit dient zur Absegnung dessen, was einfach so da ist. Das Wissen darüber, was an den Institutionen nützlich ist, bewegt sich in der Regel in abstrakten Ansich-Bahnen. Es werden keine Beziehungen hergestellt. Die Frage ist nicht: nützlich in Bezug auf wen oder was. Die Nützlichkeit steht als Absolutum da, so wie der Kompromiß bei Angela Merkel. Man darf den Kompromiß nicht als "schlecht" verurteilen. Und so werden auch die Werte als absolute, objektive beurteilt, denen dann selbstverständlich auch ein objektives Wissen vorausgehen muß der Sinnhaftigkeit halber. Von einem Wollen, einem Wählen, einer Entscheidung, einem Interesse ist da nicht die Rede, das jemanden dazu bringt, etwas anderes als das Allgemeingültige zum Ziel seiner Bestrebungen zu machen. Das Problem der Legitimation ist es entweder, das Individuum der Allgemeinheit unterzuordnen oder dasselbe vor der Allgemeinheit zu schützen. In beiden Fällen geht es um Werte, die mit dem Einzelnen, bzw. der Allgemeinheit verbunden werden. Selbstverständlich braucht es auch ein Wissen darüber, wie und warum diese Werte für wen so wichtig sind. Aber daran fehlt es in der Regel in der breiten Bevölkerung. Da findet man allenfalls ein buntes Gemisch aller möglichen Argumente, aber keine logisch triftige Rangordnung und das liegt hauptsächlich daran, daß dabei das Subjekt und dessen freier Wille nicht die erste Stelle einnimmt, der nicht notwendigerweise als "unbedingt eigennützig" verstanden werden muß.
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