Von der subjektiv empfundenen Zeit und deren Zeitlosigkeit bei vollem Interesse für eine Sache einmal abgesehen, beruhen die eher allgemein-gültigen Zeitformen auf Konvention, auf Vertrag. Man ist übereingekommen, die Zeit nach dem Mond zu messen oder die Uhren im Sommer eine Stunde vorzustellen. Es handelt sich dabei um eine von Menschen gemachte Form der Organisation des gemeinsamen Lebens wo sich Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt verabreden, bzw. die Verabredungen durch Gewohnheit automatisiert und auf Dauer gestellt werden. Eine solche Technik sagt nichts über den Sinn und Zweck dessen aus, was zu einem bestimmt Zeitpunkt passiert oder passieren soll. Darüber darf der Alltagsmensch auch gar nicht nachdenken, weil sonst seine Routine gefährdet ist und die Welt aus den Fugen geraten könnte. Der Alltag ist insofern sinnvoll, als einem gar nichts anderes übrig bleibt, als jeden Tag zu essen, zu trinken, zu schlafen, die Toilette aufzusuchen, zu atmen, sich zu bekleiden, für ein Dach über dem Kopf zu sorgen, Geld zu verdienen. Zu dieser Routine gehört dann auch, in seinem Job das zu machen, was einem ein Vorgesetzter vorschreibt oder eben "Untergebenen" vorzuschreiben, was sie zu tun haben. Aufregend ist das ganze nur auf der Führungsebene. Und in den Management-Kursen bringen sie einem dann bei, in der Belegschaft immer wieder mal für Streß zu sorgen, damit ja niemandem einfällt, größere Brötchen backen zu wollen. Man lullt die Leute mit dem Vorhandensein einer angeblichen Infrastruktur ein, die unabdingbar ist und aus der entkommen zu wollen völlig "unrealistisch" ist, ja einem Wahnsinn gleichkommt.
|