Ganz konkret gefährlich kann Wissenschaft als Psychiatrie werden. Der Psychiater hat aufgrund seiner Expertise, die nicht etwa auf fachlichem Wissen beruth, sondern auf gesellschaftlicher Konvention [auch der Psychiater ist "gesellschaftlich" bestimmt], die Macht, den Arm des Gesetzes in Bewegung zu setzen, so daß du dann in einer "geschlossenen Anstalt" landest. Den "richtigen" Wirklichkeitsbegriff zu haben kann einem also auch jede Menge Ärger ersparen. In diesem Sinn ist der offzielle Wirklichkeitsbegriff auch sehr praktisch sein. Man sollte schon wissen "wie er geht", um ihn bei Bedarf anwenden zu können, d. h. bei Leuten, mit denen es ohnehin nicht viel Sinn macht, sich in tiefere Gespräche zu verwickeln. Es genügt durchaus, für sich selbst zu wissen, daß mit "Wirklichkeit" in der Regel ein Sammelbegriff gemeint ist, der hauptsächlich mit Zeit und Raum zu tun, d. h. mit Gegenständen, die sich in Zeit und Raum messen lassen. Die berühmte "Wirklichkeitsorientierung" bezieht sich auch hauptsächlich auf den üblichen Zeit- und den Raumbegriff. Es ist im Grunde das "Praktische" an der sogenannten Wirklichkeit gefragt. Man muß die "normalen" praktischen Fähigkeiten beherrschen, um als "wirklichkeitstauglich" durchzugehen und wer dazu nicht mehr in der Lage ist, ist "schwerbehindert" oder "verrückt".