Ersetzt man das Wort "Wirklichkeit" durch "Praxis" oder eben "Machtverhältnisse" und zählt dazu auch noch den "ontologischen Status" der Kategorien und den empirischen Firlefanz dazu, dann wird nicht "Wirklichkeit" internalisiert, sondern "Praxis" oder eben "Macht". Dann ist die "Neurose" oder ein "Dämon" die Bezeichnung für etwas, das Macht über einen ausübt, so daß man nicht mehr "Herr über seine Sinne" ist, wie die Redewendung sagt. Die Frage ist dann jeweils, ob "überindividuelle anonyme Formationen" das Geschehen mehr und vorwiegend bestimmen und die Freiheit des Einzelnen dadurch zum Verschwinden bringen. Fällt der wissenschaftliche Allgemeinheitswahn als "neutrale" Instanz eines "objektiven" Wissens weg, dann geht es nur um Macht und Ohnmacht und wie diese zu rechtfertigen ist. Dann sind individuelle "Bedeutungen" und "Wertungen" entscheidend und das Legitimitätsproblem besteht darin, wie aus einem einzelnen Willen ein allgemeiner werden kann und dabei sollte eigenlich klar sein, daß das nur auf einem "Weg des Wollens", nicht aber auf einem "logischen", rechnerischen Weg möglich ist. Es muß die Qualität zählen und nicht die Quantität. Dieses Problem ist in den gegenwärtigen demokratischen Gesellschaften noch ungelöst. Die stattfindenden Wahlentscheidungen finden auf einem qualitativ minderwertigen Niveau statt. Die meisten Leute wissen vielleicht, was sie wollen, aber sie haben keine Ahnung von den Grundvoraussetzungen ihres Bewußtseins, so daß ihnen ihr Denken dabei keine Hilfe ist. Der ungeschulte Wille [der die Logik des Allgemeinen nicht durchschaut] wird in Form von Dummheit zur Meinungsfreiheit gerechnet und mit dieser Dummheit wird in populistischer Manier Wahlkampf gemacht. Der primitive Wille funktioniert gedankenlos. Erst der höhere intelligente Wille zwingt die Logik in seinen Dienst und sorgt als moralischer Wille dafür, daß dieser Dienst mit seiner Macht ein guter ist.