Rechtfertigungen sind immer über- oder unterbestimmt, weil es die optimale, objektive, absolute Rechtfertigung, bzw. Rationalität nicht geben kann. Die Notwendigkeit entscheiden zu müssen, "beinhaltet" immer Willkür und Irrationalität, weil es sonst keine Entscheidung wäre. Einen Beweis gibt es nicht, jedenfalls keinen, der nicht wieder von einer subjektiven Entscheidung geprägt wäre [etwa nach einem lebenslangen Ausprobieren] daß etwas "schon richtig" war oder eben "eine Pleite". Der Richter in einer solchen Angelegenheit ist man immer selbst und die entscheidende Frage ist die, ob man über ein funktionierendes Gewissen verfügt, d. h. über eine Bewußtseinsinstanz, die weit mehr einer Idee von Wahrheit und Vernunft und weniger dem Modell "Macht" verpflichtet ist [in dem so was wie rationale Rechtfertigung im Wesentlichen keine Rolle spielt]. Es hängt alles davon ab, wie die höchsten Ziele beschaffen sind. Dementsprechend fällt die Vergleichbarkeit und damit die effektive Bejahung [Engagement] oder Ablehnung [Widerstand] aus. Ist eine einheitliche Ordnung vorhanden, kann allem Geschehen ein angemessener Platz zugewiesen werden. Wenn es dabei bisweilien zum Streit kommt, wird die "Platzanweisung" möglicherweise verzögert werden, was aber nicht dazu führt, daß überhaupt die ganze Vorstellung ausfällt. Möglicherweise wird anstatt der geplanten Dokumentation ein Phantasy-Film gezeigt. Das kann passieren.
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