Und genau das ist der Punkt! Es läßt sich alles mögliche konstruieren, auch Inkommensurabilität. Es muß aber nicht sein. Wer es auf Unvergleichbarkeit anlegt, der wird seine Unvergleichbarkeit auch bekommen, spätestens dann, wenn aufgrund erkenntnistheoretischer Einsichten klar ist, daß jedes Vergleichen eine geistige Operation ist, die als solche mit den äußeren Dingen im Grunde gar nichts zu tun hat [so, wie die ganze Wirklichkeit nicht notwendigerweise etwas mit einem Bewußtsein zu tun hat, weil es angeblichen Naturgesetze im menschlichen Sinnesapparat nicht gibt, weil die auch nur Konstruktion sind].
Was sich nicht konstruieren läßt, ist die Übereinstimmung des eigenen Wollens mit dem Wollen anderer Menschen oder sonstiger Widerstände, weil sonst schon der bloße Wunsch die Verwirklichung desselben beinhalten würde. Da versuchen es die stärkeren Natur dann mit Gewalt, sich die Welt zurechtzubiegen und die schwächeren verfallen ins Träumen. Wie sich das alles nun bei jedem Einzelnen verhält, muß jeder für sich selbst entscheiden. Man braucht dazu ein Bewußtsein, manche behaupten: auch eine Persönlichkeit oder ein Gewissen. In dieser Hinsicht erscheint dann die Berufswahl [bzw. irgendwelche sonstigen Unvergleichbarkeiten] in einem ganz anderen Licht.
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