Und mit welcher Methode wird sichergestellt, daß man nicht einem grundlegenden Fehler aufsitzt, wie etwa dem Wahn, daß etwas von sich heraus mit sich selbst identisch sein kann und dergleichen? Daß Herr Myrdal mit seinen "Fragen" und "Interessen" an den Grundfesten des allgemein verbreiteten Aberglaubens namens Objektivität rührt, ist ja sehr löblich, aber damit ist bestenfalls ein Anfang gemacht, ein Zweifel geschürt, der zur gründlicheren Durchforschung auffordert. Aber das Feld, das zu beackern ist, beläuft sich in Dimensionen, die nur schwer zu überschauen sind. Es bedeutet im Grunde eine völlige Neuorientierung in allen Bereichen politischer und ökonomischer Organisation und eine solche ist nur möglich, wenn der Masse der Menschen auch klar gemacht werden kann, wie tiefgreifend die Veränderungen sind, die durch eine Abschaffung der alten Wahrheit und Wirklichkeit auf die Bevölkerung zukommen. Es handelt sich um die Erkenntnis, daß bisher ein epidemischer Wahnsinn mit dem Namen "Vernunft" am Werk war. Um diese Erkenntnis wird niemand herumkommen, auch wenn sich die meisten mit Haut und Haaren [allem was ihr Gefühl zu bieten hat] dagegen sträuben werden. Was bisher als Wahrheit verkauft wurde, ist nichts weiter als Dummheit, wo es keine Verlogenheit ist. Wird einer größeren Mehrheit erst einmal klar, daß diese Zustände untragbar sind, dann müssen Vorkehrungen getroffen werden, die den Ausbruch eines großen Chaos [der sich auch über Jahrzehnte erstrecken kann] zu verhindern. Da wird es dann auch Leute geben, die glauben, daß sich die Situation mit noch mehr Verblödung bereinigen läßt nach dem Motto: Selig sind die Armen im Geiste, aber auch diese Tour wird irgendwann zur Explosion führen, weil sich menschlicher Geist nicht ungestraft bis zum geht nicht mehr ausschalten läßt [meine Meinung]. Geht der Glaube an das Prinzip Wahrheit verloren, so daß nur noch mit Jllusionen gehandelt wird, sehe ich eine große weltweite Depression voraus und die "Mittelchen", um sich die Sorgen zu vertreiben, werden immer wahnwitziger, bis am Ende alles so absurd ist, daß überhaupt keine Regel mehr gilt. So stelle ich mir Degeneration vor. Es geht auch gar nicht darum, einen Idealzustand zu verwirklichen. Ein solcher ist derzeit noch himmelweit weg. Aber es sollte doch möglich sein, den sicheren Untergang [der durch zunehmende Geistesschwäche unaufhaltsam ist] zu verhindern und darüber hinaus auch etwas wirklich besser zu machen und zwar auf Dauer, so daß man sagen kann, daß die Menschheit Fortschritte macht. Diese Fortschritte sehe ich jetzt nicht. Da sind zwar alle möglichen technischen Errungenschaften vorhanden, die führen aber nur dazu, daß sich das Tier im Menschen wohler fühlt. Mehr ist das nicht.
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