Es geht nicht darum, möglichst einfach eine "Objektivität" aus dem Hut zu zaubern, sondern zu allererst muß gefragt werden, ob für so eine Objektivität auch alle erforderlichen Voraussetzungen gegeben sind, weil man sonst das ganze Unternehmen gleich als Wolkenkino abhaken kann. Aber das steht anscheinend gar nicht zur Debatte, weil es ja soho offensichtlich ist, daß es eine Wirklichkeit gibt, die allgemeingültig ist und zwar so sicher, wie die Tatsache, daß vor meinem Haus ein Baum steht. Daß so eine Allgemeingültigkeit nichts anderes als Begriffsrealismus ist, d. h. dabei angenommen wird, daß Wort und Ding identisch sind, scheint nur ganz auserlesenen Geistern aufzufallen. Wäre ja auch eine ziemliche Revolution, wenn man sich plötzlich alle möglichen falschen Allgemeingültigkeiten in die Haare schmieren könnte. Das wäre ordnungspolitisch wohl der reinste Ausbruch der Hölle auf Erden, der keinen Stein mehr auf dem anderen läßt. Also kann nicht sein, was nicht sein darf! So einfach ist das. Ganz lassen sich die Werturteile nicht aus der logischen Rechnung heraushalten, also schließen wir einen Kompromiß. Ihr könnt eure Werturteile behalten und wir unsere Objektivität, okay? So geht das aber nicht, Herrschaften!
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