Was soll das denn für eine Objektivität sein, die nur unter Bedingungen funktioniert? Wer soll denn die Bedingungen festlegen und nach welchen Kriterien? Wer soll denn bestimmen, wann die erforderlichen Bedingungen gegeben sind und wann nicht? Allgemeingültigkeit ist so nicht zu erzielen, weil die Abhängigkeiten alle möglichen sein können. So etwas wie einen Durchschnittsverstand gibt es nicht, der als Maßstab dafür gelten könnte, wann etwas verstanden ist und wann nicht. Die Willkür bei der Definition der Bedingungen läßt sich nicht ausschließen, genausowenig, wie es für die gesetzten Zwecke, zu denen die Bedingungen in Bezug gesetzt werden, zwingende Gründe gibt. Es muß immer gewählt werden und für die Entscheidung z. B. diese oder jene Methode anzuwenden, gibt es letztlich keinen logischen Grund. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich an Wertvorstellungen zu orientieren, wenn man einen letzten Grund finden will, der als verbindlich gelten kann. Logisch betrachtet ist immer der Ausgangspunkt das entscheidende Problem. Sind die Voraussetzungen geklärt, dann ist das mit der Logik ganz einfach, deshalb muß penibelst darauf geachtet werden, daß keine Bedingungen erschlichen werden und das "funktioniert" nur, wenn die Interessen "offen auf dem Tisch" liegen. Es geht darum, Ordnung zu schaffen und das heißt Willkür und ungerechtfertigte Machtausübung zu verhindern und deshalb müssen möglichst "logische" Gründe gefunden werden, um Ungerechtigkeit zu vermeiden und Gewalt zu beseitigen. Eine Objektivität, die Wollen und Interesse nicht auf der Rechnung hat, ist nichts weiter, als ein Betrugsmanöver, das illegitimer Herrschaft Vorschub leistet, eine Lüge, die im Dienste der Macht steht, eine Lüge, mit der endlich Schluß gemacht werden muß.