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Worte sind ein Mittel, ein Werkzeug und so, wie ein Hammer auch dazu benützt werden kann, um jemandem zu erschlagen oder sich mit zwei Händen jemand erwürgen läßt, so kann mit Worten und Sätzen auch gelogen werden. Das entscheidende ist immer der Wille, der ein Werkzeug so oder so gebraucht, bzw. mißbraucht. Über dem Mittel steht der Zweck und für den gilt die Frage: gut oder böse. Das Mittel, bzw. die Sprache spielt dabei immer eine untergeordnete Rolle. Es ist der Wille, der etwas nicht wissen will oder eben den Wunsch zum Vater des Gedankens macht, so daß nur allzu willig ein Lob oder ein Kompliment für bare Münze genommen wird, obwohl es sich eigentlich um Lobhudelei und billige Anmache handelt. Es ist auch der Wille oder der Charakter eines Menschen, der jemanden unkritisch irgendeinen Käse glauben läßt, nur weil dadurch einem unbequemen Konflikt aus dem Weg gegangen werden kann. Es gibt Leute, die wollen sich keine Schwierigkeiten einhandeln und ihr berufliches, materielles, egoistisches Fortkommen nicht gefährdet sehen und deshalb pflegen sie in ihrem Denken und Handeln einen entsprechenden Umgang mit den Dingen. Solche Leute hat es immer gegeben und wird es immer geben, aber sie sollten in den höheren Rängen einer gesellschaftlichen Ordnung nichts verloren haben und sich auch nicht einbilden, bei "den wichtigen Dingen im Leben" mitreden zu können, denn davon haben sie keine Ahnung. Wenn von Sprache die Rede ist, dann geht es um Bedeutung und wenn von Bedeutung die Rede ist, dann geht es um Werte und wenn von Werten die Rede ist, dann kommt es darauf an, ob ein bestimmter Wert oder ein Prinzip auch wirklich als solches, nämlich als übergeordnet, anerkannt wird oder nicht. Es ist diese Verbindlichkeit, also der Wille zur Wahrheit und zur Gerechtigkeit usw., die die eigentliche Sicherheit schafft und den berechtigten Glauben an einen Menschen oder ein Ideal möglich macht.
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