Das ist die Weisheit der späteren Nominalisten. Eine Allgemeinheit "existiert" nicht. Leider "existiert" auch das Individuum nicht, jedenfalls nicht als ansich bestehendes und erkennbares Ding. Von so einem Individuum kann im Grunde genommen nichts ausgesagt werden, weil jede Aussage [die notwendigerweise mit Allgemeinbegriffen geschieht] die Sache schon wieder verfälscht. Und deshalb sollte die sogenannte Wirklichkeit auch als unerklärlich betrachtet werden, als Gegenstand religiöser Überlegungen. Jeder rationalistische Versuch die sogenannte Innen- oder Außenwelt ohne irrationalen Rest zu logifizieren muß von vornherein aufgegeben werden. Das heißt nicht, daß diese transzendente Welt deshalb keine Rolle spielt. Sie kann für mich als Menschen aber immer nur im Bezug auf einen Zweck, auf ein Interesse oder meinen Willen eine Bedeutung haben. Ansich ist die Welt eine Angelegenheit für den "lieben Gott" oder eine sonstige religiöse Institution. Wobei es aber auch dann noch darauf ankommt, daß die religiösen Ansichten nicht meiner sonstigen Logik widersprechen. Zweigleisig fahren geht nicht. Es ist und bleibt eine einzige Welt, auch wenn es meine Welt ist.
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