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Mehrheiten werden mit Verallgemeinerung geschaffen. Von der Frage, inwieweit diese Verallgemeinerungen eine Berechtigung haben, hängt auch die Legitimation von Macht ab. Dabei muß die logische Allgemeinheit, in der nichts anderes als "logische" Gründe angeführt werden, als Irreführung betrachtet werden. Allgemein gültig können nur willentliche Zustimmungen sein. Damit ist aber noch nichts über die Qualität der Zustimmung ausgesagt. Der Wert einer Interessensbekundung hängt vom Grad der Informiertheit und dem geistigen Vermögen des Wählenden ab. Soll also Demokratie nicht nur ein Täuschungsmanöver sein, kommt es ganz entscheidend auf den Bildungsgrad der Bevölkerung an. Wo von einer für alle Menschen gleichermaßen rational zugänglichen objektiven Wirklichkeit ausgegangen wird, kann eine solche Demokratie nur ein hirnverbrannter Unfug sein. Man hat dann ein System, in dem die angeblich Verrückten die einzig Normalen sind, weil sie auf den ganzen objektiven Wahnsinn adäquat reagieren.
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