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Hierin liegt ein ganz wesentlicher logischer Fehler vergraben. Es ist nicht die Allgemeinheit die vermittelt, denn da wird nur der Bock zum Gärtner gemacht. Individuum und Allgemeinheit sind die beiden gegensätzlichen Parteien, zwischen denen ein ewiger, niemals zu befriedender Widerspruch angenommen werden muß. Ein Vermittler ist da nur als übergeordneter Zweck denkbar, d. h. man muß Individuum und Allgemeinheit als Gewolltes betrachten und dann die Kriterien dafür bestimmen, unter welchen Umständen die individualisierende [analytische] Methode und unter welchen die verallgemeinernde [synthetisierende, vereinheitlichende] sinnvoller ist. Lege ich mehr Wert auf die Einzelheiten, dann Individualität. Kommt es mir auf möglichst breite Zustimmung und maximale Anwendbarkeit an, dann wird verallgemeinert, was das Zeug hält. Letztlich beruth eine solche Vorgehensweise auf moralischen Prinzipien.
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