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Es ist eine einsame Welt, jenseits der Worte im Reich von Wahrheit und Erkenntnis und wer diese Welt [in Ermangelung vernünftiger Gesprächspartner vorzieht] wird sich früher oder später einen Gott suchen, mit dem sich diese Einsamkeit teilen läßt. In der Regel schrauben die meisten Leute jedoch irgendwann ihre Ansprüche an Sinn und Vernunft herunter und geben sich mit weniger zufrieden. Man arrangiert sich mit den vielen kleinen Verlogenheiten ringsherum und setzt sich eine allgemeinverbindliche Maske auf, um nicht immer wieder an denselben Stellen anzuecken. Der Einzelkämpfer verweigert das Kauztum und gibt sich als Normalbürger. Von dieser Schizophrenie bleibt niemand verschont [auch nicht die Durchschnittsbürger], solange grundlegende erkenntnistheoretische Probleme nicht auf breiter Basis gelöst sind. Es spielt auch keine Rolle, ob sich nun jemand seines ganz persönlichen Irrsinns bewußt ist oder nicht. Das Ergebnis ist dasselbe. Man lebt mit einer Behinderung, in der es so gut wie unmöglich ist, das eigene Potential voll zur Geltung zu bringen. Das Leben wird ein tristes Dasein, in dem sich jeder so gut er kann ein kleines Glück vorgaukelt und dieses Theater [oft auch als ausgesprochene Plaudertasche] wird dann bis zum finalen Abgang aufrechterhalten. Es ist aber kein Naturgesetz, daß Wahrheit einsam macht, eher ein echtes Armutszeugnis für Land und Leute.
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