Die Ordnung und der Friede, bzw. der Unfriede auf dieser Welt ist im Wesentlichen ein Ergebnis von Rationalisierung, d. h. der objektiven Methode. Der Glaube an eine allgemeingültige Wirklichkeit ist das Band, mit dem immer wieder die vielfältigsten Interessenkonflikte geschlichtet werden. Einsicht und Vernunft aufgrund von Realität. Aber diese Ordnung ist trügerisch, weil es sich dabei nicht um Realität handelt, sondern um Macht. Die allgemeingültige Wirklichkeit ist ein Irrtum, der von den Machthabern zu ihren Gunsten ausgenutzt wird. Freilich will kein Machthaber das wahrhaben und in Zeiten allgemeiner Verblödung besteht in der Regel auch keine Notwendigkeit, auf entsprechende Vorwürfe zu reagieren, weil solche Anschuldigungen mangels erforderlicher geistiger Kapazitäten nicht stattfinden. Wenn es aber in einem Staat irgendwann einmal auf breiter Ebene institutionell rumort, dann ist es genau deswegen: weil sich alle die naßforschen Verallgemeinerungen in Form von wohlklingenden abstrakten Formulierungen nicht mehr halten lassen und als sprachliche und logische Täuschungsmanöver aufs Konto einer fehlenden Glaubwürdigkeit gebucht werden, so daß den Herrschenden nur noch die nackte physische Gewalt bleibt, um ihre Untertanen zur Gefolgschaft zu bewegen. Die geistige und psychische Gewalt in Form von leeren Versprechungen und hohlen Phrasen hat dann ausgespielt.
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