Mit den Zahlen ist es dasselbe, wie mit den logischen Gesetzen. Es wird von Haus aus davon ausgegangen, daß sie sich, wie die Wörter, völlig ungeniert auf die Dinge anwenden lassen. Hat man diese Kröte erstmal geschluckt, rattert die Rechenmaschine. Streng logisch betrachtet gibt es aber zwischen den Zeichen und den Dingen keine andere Beziehung als eine intentionale, eine willentliche, eine zweckbezogene. Da mögen drei Knödel im Teller sein wie sie wollen und ein objektivistischer Rechthaber noch so sehr seine einfältigen Parolen zum Besten geben. "Drei Knödel" werden es nur aufgrund aller möglichen Axiome und Voraussetzungen. Ohne dieselben gibt es die erforderlichen Unterschiede nicht, die bei so einer Veranstaltung gemacht werden müssen. Die Aussage "drei Knödel" hat Nutzwert, aber keinen Erkenntniswert. Es kommt immer auf die Beziehung an, in der etwas gesehen wird und bei einer solchen spielt die Zahl drei möglicherweise überhaupt keine Rolle. Ich muß erst zählen wollen, damit es eine drei wird, so, wie ich verallgemeinern wollen muß, damit eine sprachliche oder logische Aussage dabei heraus kommt. Dieses Wollen wird vom Objektivisten unterschlagen und als Selbstverständlich vorausgesetzt, bzw. als unwesentlich weggelassen. Es kommt immer darauf an, was mich interessiert, damit irgendwas "vorhanden" oder "gegeben" ist. Was mich nicht interessiert, ist so gut wie nicht vorhanden, es ist nur irgendwie vorhanden, aber eben uninteressant. Dabei kann man dann auch schon mal ziemlich verkehrt liegen, dergestalt, daß der eigene beschränkte Horizont dazu führt, daß man etwas unbeachtet läßt, worauf man besser sein Augenmerk hätte richten sollen, um z. B. gewisse Krankheitsanzeichen richtig zu deuten und dann hat man den Salat. Aber eben nicht ansich, sondern in Bezug auf etwas Gewolltes. Jemand, der sich nicht für seine Gesundheit interessiert, wird eine tödliche Krankheit auch im finalen Stadium nicht wahrhaben wollen [wenn er konsequent ist] und dann ist die Frage nicht, ob jemand an seiner Krankheit stirbt, sondern wie er gestorben ist, ob es ein "schöner" oder schwerer Tod war.
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