Und weil es gewisse Leute in vielen Fällen auch gar nicht genauer wissen wollen, wird dann alles mögliche über einen Kamm geschert und in einen Topf geworfen. Hier hat viel Ungerechtigkeit und Unwahrheit ihren Ursprung. Und das Blöde ist, daß sich sehr viele Leute ihrer Fehlurteile gar nicht bewußt sind. Sie haben vielleicht eine entfernte Ahnung, daß da was nicht stimmen könnte, je nachdem wie so ein Gewissen ausgebildet ist, aber das wird durch den Kinderglauben überdeckt, daß das, was mit [immer verallgemeinernden] Worten bezeichnet wird, auch tatsächlich "existiert". Ohne diesen Aberglauben gäbe es keinen Populismus. Es gäbe auch viel weniger Dummheit auf der Welt, weil niemand mehr mit seinen Behauptungen [die dann als bloße Behauptungen klar sind] von vornherein auf Verständnis hoffen könnte. Da würde dann nur müde abgewinkt werden. Dann müßten die Leute differenzierter nachdenken und es wäre sofort klar, wenn jemand das nicht tut. Daß so etwas wie die BILD-Zeitung mittlerweile auch in den sogenannten "höheren" Kreisen hoffähig geworden ist, läßt sich im Wesentlichen mit dem erhöhten Kurswert von Platitüden und hohlen Phrasen erklären, die auf breiter Basis immer weniger durchschaut werden können. Es kommt nur noch auf den Gefühlswert an, der bei jemandem ausgelöst wird. Mehr intellektuelle Leistung darf man nicht mehr erwarten. Mit Gemeinplätzen wird die Masse in Bewegung und Rührung versetzt und Kasse gemacht. Und das ganze Affentheater geht dann auch noch als Sinn für Recht und Ordnung, bzw. als "gesunder Menschenverstand" durch.