Was aber nicht bedeutet, daß es überhaupt keine allgemeingültigen Wertvorstellungen gibt. Frage ist immer nur,  wie  diese Allgemeingültigkeit zustande kommt. Wird so ein Wert "von oben" her als allgemeingültig verordnet, also als gesetzliche Vorschrift gegeben und ich betrachte eine solche Vorschrift  für mich  als nicht akzeptabel, dann ist sie für mich nicht gültig, bzw. nicht allgemeingültig. Wie ich mich im Einzelfall  entscheide,  ist  meine  Sache, bzw. eine Gewissensangelegenheit. Da kann auch irgendwelcher Zwang und Gewalt auf mich ausgebübt werden, dem ich mich nur unter Protest beuge, so daß so ein erzwungenes Geständnis "vor Gericht" null und nichtig ist. Ohne freien Willen gibt es keine Moral und damit auch kein Gut und Böse. Wer den freien Willen leugnet, eröffnet damit ein "anything goes", macht also das Motto: Alles ist erlaubt! zu seiner Regel. Diese Art von Anarchismus halte ich für einen gefährlichen Irrweg. Es gibt dieses Chaos auch als Wahrheitsversion, die so geht: Alles ist erlaubt, weil es keine objektive Wahrheit gibt. Derselbe katastrophale Fehlschluß!