Das haben schon die alten Lateiner herausgefunden, daß das Sein keine Eigenschaft der Dinge ist und wahrscheinlich wird man auf der Suche nach dieser Weisheit auch bei den alten Griechen fündig. Und trotzdem laufen auch heutzutage noch Milliarden von Menschen herum, die einen ontologischen Chip im Hirn haben. So gesehen wären die Chinesen sogar einen Schritt voraus, denn bei denen hat sich dieser falsche Trichter erst gar nicht eingebürgert. Das bloße "Sein" ist denen ein Fremdwort. [Aber keine Angst. Es sind immer noch Milliarden praktizierende Ontologen.] In diesem Sinne ist auch das "Bewußtsein" eine unglückliche Wortschöpfung oder das "Dasein". Sowas gehört eher in die Rubrik "Werturteil". [Ich-]Existenz im Sinn von Wertvollzug, als Behauptung eines Guten innerhalb eines weniger Guten, bzw. Bösen, so daß Bewußtsein letztlich immer "moralisches Bewußtsein" heißt, auswählendes, urteilendes Bewußtsein, gewissenhaftes Bewußtsein. Gäbe es so ein neutrales, bloßes Sein, dann müßte es als unmoralisch betrachtet werden.