Man muß sich nicht wundern, wenn es um den allgemeinen Glauben an eine höhere Wahrheit immer schlechter bestellt ist und Resignation und Zweifel immer mehr umsich greifen, denn die sogenannten Autoritäten in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft haben sich ihre Glaubwürdigkeit nicht umsonst verspielt. Sie wollen alle nur etwas vom großen Machtkuchen abhaben, denn keine von diesen Figuren glaubt wirklich daran, daß es aus diesem weltweit verflochtenen Schlamassel tatsächlich einen Ausweg gibt. Da retten sich alle nur irgendwie über die Runden und jede Meinung, die nicht mehrheitsfähig und vermittelbar ist, hat schon von vornherein verloren. Und deshalb wird auch solange wie möglich auf dem Faktenpferd geritten, denn das ist gut eingeführt und hat jede Menge Anhänger. Man kann sich einbilden, daß die Öffentlichkeit mit ihren Medien eine korrigierende Wirkung ausübt und das System funktioniert. Diese Jllusion hat nur den Fehler, daß Wahrheit, die nur auf Tatsachen beruht nicht viel taugt, weil Fakten kein Recht schaffen. Um etwas nach gut und schlecht beurteilen zu können, braucht es andere Kriterien und wenn diese [Wert-] Kriterien schon bei der Wahrheitssuche fehlen, braucht niemand glauben, daß die vielen Leute schon wissen, wie sie sich ihr eigenes Urteil zu bilden haben. Denn das wäre zuviel von ihnen verlangt. Sowas führt eher dazu, daß es mit Glaubwürdigkeit noch weiter abwärts geht.