Jahrhundertelang war es möglich, diesen Zug zur Verallgemeinerung als unzweifelhafte Wahrheitssuche und lauteres Erkenntnisstreben zu verkaufen, aber es war immer schon ein Zug zur Macht. Nicht der Wille zur Wahrheit, sondern der Wille zur Macht war die eigentliche Triebfeder dieser Veranstaltung [zieht man die naiv verblendeten und ohnmächtigen Idealisten in dieser Abteilung einmal ab]. Wenn von Wissen und Wahrheit die Rede war, ging es in erster Linie darum, sich ein Recht zu erschleichen, ein Recht anschaffen, zwingen zu können oder sonstige Privilegien zu behaupten und das alles ganz ohne Gewaltanwendung, weil die Leute ja einer "Wahrheit" gehorchen, die in ihrer Selbstverständlichkeit dem "gesunden Menschenverstand" gleichzusetzen ist. Das logische Prinzip der Abstraktion, bzw. der Verallgemeinerung, ist an die Stelle früherer Absolutismen getreten und für die Mächtigen funktionierte es eine Zeit auch wirklich prima, denn damit ließ sich ein ziemlicher ungeordneter Haufen zusammenhalten. Nun scheint dieses Prinzip aber nicht mehr zu funktionieren und der Haufen wird immer ungeordneter. Da ist zwar immer noch eine ziemliche "Freiheitslobby" zu vernehmen, die es versteht, das prinzipielle Chaos idealistisch zu verbrämen und es finden sich auch genügend Jünger dieser Kirche, die mit Freiheit ihr Glück schmieden wollen, aber Ordnung gibt es keine mehr. Jeder ist sich selbst der nächste und der Krieg heißt alle gegen alle und dabei wird geglaubt, das alles sei immer noch besser als die Gulags der Kommunisten oder der Irrsinn pseudo-religiöser Fanatiker. Auf einer solchen Basis ist aber keine übergreifende Ordnung möglich, auf keinen Fall eine, bei der es einen menschlichen Fortschritt gibt. Der Weg zurück in die Steinzeit steht allerdings offen und wird wohl auch beschritten werden, wenn die geistigen Führer dieses Planeten weiter von grundsätzlich falschen Voraussetzungen ausgehen.