In der nomothetischen [gesetzsuchenden] Wissenschaft ist es nicht anders, wie mit der Rechtsprechung auch. Im einen wie im anderen Fall wird gesetzt, das Recht genauso, wie der Gegenstand oder wie eben ein Chip beim Roulett. Von der Setzung hängt der Gewinn, bzw. der Erfolg oder das Ergebnis ab. Deshalb sollte man für seinen Einsatz auch immer einen guten Grund haben. Was den wissenschaftlichen Gegenstand angeht, läßt sich eine objektiv-allgemeingültige-neutrale Begründung nicht logisch widerspruchslos durchführen und man könnte sich jede Menge Ärger [sprich: Konflikte und Auseinandersetzungen im Gefolge] sparen, wenn schon an der Quelle der ganzen Veranstaltung für Klarheit gesorgt würde. So, wie das jetzt funktioniert, kann gar nichts anderes als Ungerechtigkeit dabei herauskommen. Es wird grundsätzlich ein persönliches Interesse und damit auch eine mehr oder weniger entscheidende Befangenheit unterschlagen, bei der immer eine von zwei Seiten betrogen wird. Und der ganze Schwindel kann nur dann wirklich auffliegen, wenn mit dem Märchen von der wissenschaftlichen Objektivität auf breiter Basis aufgeräumt wird, so daß auch der einfachst gestrickteste Staatsbürger mit gutem Grund gegen irgendwelche Notwendigkeiten und Zwänge, die mit einem solchen Unfug begründet werden, aufbegehren kann. Ist eine solche Art von kritischer Einstellung erst einmal Volksgut geworden, wird keiner der herrschenden Staats- oder Konzernlenker mehr von seinem Rednerpult derartige Kalauer von sich geben. Sie müssen sich dann etwas anderes einfallen lassen und sie werden sich mächtig anstrengen und alle ihre Denkfabriken anschmeissen, um sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen, aber wahrscheinlich die schlechteren Karten haben - wenn man nur den Leuten klar machen könnte, daß "ansich" alles Käse ist, egal ob man damit das Funktionieren einer Wirtschaft oder eines Staates oder von sonstwas meint. Eine allgemeingültige Ordnung wird es nur geben, wenn sie gewollt wird, nicht, weil etwas gewußt wird. Wissen kann man jede Menge, ohne etwas zu wollen und wollen kann man jede Menge, ohne etwas zu wissen. Der eine Weg ist genauso falsch, wie der andere und es gibt auch keinen Mittelweg. Abhilfe kann nur ein grundsätzlich anderes Verständnis davon schaffen, was unter Wissen und Wollen überhaupt sinnvollerweise verstanden werden kann. Und der Austragungsort dieser Veranstaltung heißt "Gegenstand". Wer kein Bewußtsein vom Gegenstand hat, weiß nichts und will nichts, jedenfalls nichts Vernünftiges.
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