Wer Denken will, braucht einen Gegenstand. Diese Einsicht ist keineswegs banal, da den meisten "natürlichen Denkern" in keinster Weise geläufig. Wer mit der Theorie aufgewachsen ist, daß sich die Dinge ganz einfach bezeichnen lassen, so daß man nur [wie ein kleines Kind] den Namen für eine Sache wissen muß, um auch die Sache selbst verstanden zu haben, der fackelt nicht lange, wenn es darum geht, sich irgendein Wissen anzueignen. Da wimmelt es dann nur so, vor lauter Gegebenheiten. Diese Leute brauchen nur die Augen aufzumachen und schon ist alles mögliche  vorhanden.  Aber das ist eben ein Aberglaube, der sich vom Mythos der Götter, die den Regenbogen erschaffen, nicht wesentlich unterscheidet. Wer im Zustand eines naiven Realismus seine Wahrnehmung betreibt, sieht, hört oder fühlt im Grunde nur ein ungeordnetes, sinnloses Chaos - ja nicht einmal das. Er sieht, hört, fühlt nur ein transzendentes "Irgendwas" und damit eigenlich überhaupt nichts, das irgendwie sicher wäre, sondern bildet sich das nur ein. Es ist in Wahrheit der reinste Wahnsinn, der nur nicht groß auffällt, weil er von so vielen Leuten geteilt wird. Es hat auch schon immer Denker gegeben, die vor diesem Irrsinn gewarnt haben, aber ihre Stimme konnte sich gegen den Lärm derjenigen, denen die Dummheit der großen Masse jede Menge Vorteile verschafft [oder gegen diejenigen, denen auch eine falsche Ordnung lieber ist, als (wie sie befürchten) gar keine], kein maßgebliches Gehör verschaffen. Und darum wird es weiter endlose Streitereien um des Kaisers Bart geben und heillose Widersprüche werden jeden noch so aufrichtigen Willen zur Wahrheit ergebnislos im Sand verlaufen lassen, allein deshalb, weil künstlich etwas rational gemacht werden soll, was nicht rational gemacht werden kann. Diese Art von Irrationalismus erzeugt zahlreiche mächtige Profiteure, aber eben auch jede Menge ohnmächtige Verlierer und alles in allem ist alles eine einzige Verrücktheit, denn was als Verstand ausgegeben wird, ist kein Verstand.