Ein weiterer Grund, warum es keine natürlichen "Dinge" gibt. Damit es ein Gegenstand wird, müssen erst Grenzen gezogen werden und diese Grenzen sind immer mehr oder weniger willkürlich. Ohne Grenze keine Einheit - ohne Einheit kein Ding. Objektive oder natürliche Grenzen "gibt" es nicht, jedenfalls nicht von einem logisch widerspruchslosen Standpunkt aus. Daß ein Fluß oder ein Berg eine natürliche Grenze darstellen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt. Diese Regel gilt eher für die unbedarften Zeitgenossen, für naive Realisten. Alle anderen müssen einen Zweck, bzw. ein Interesse zugeben, das hinter jeder Definition (Grenzziehung) steckt. Was sich da in der sogenannten Wirklichkeit ansich, bzw. überhaupt abspielt, ist bestenfalls ein "Irgendwas", von dem man nichts genaueres weiß und das eigentlich ein Fall für die Religion [Transzendenz] ist. Konkret hat man es immer nur mit dem Wollen (dem Willen zur Macht) und den Interessen von Menschen aus Fleisch und Blut zu tun und genau in diesem Sinn ist auch die sogenannte Natur von Bedeutung. Da wird etwas gewollt oder nicht gewollt und die entscheidende Frage ist die, ob etwas vernünftig ist oder nicht und man kann keinen größeren Fehler machen, als den Begriff von VERNUNFT mit dem von LOGIK in einen Topf zu werfen.
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