Subjektivität beigemischt. Genau! Man könnte auch "besondere Form der Aufmerksamkeit" oder "eigenes Interesse" oder "Wollen" dazu sagen, wenn es darum geht, warum gerade diese und nicht jene Sache zum Gegenstand der Betrachtung gemacht wird. Gegenstände fallen nämlich nicht von den Bäumen. Man muß sich auf sie konzentrieren, etwas aus einer Vielzahl von Möglichkeiten fokussieren und das ist nur möglich, wenn man einen Zweck verfolgt, der erreicht werden soll. So eine Wahlmöglichkeit wird im objektiven Universum nur als Freizeitspaß erlaubt, denn da regieren eherne Naturgesetze, um die niemand herum kommt und jeder quasi als verrückt betrachtet wird, der dieses Spiel nicht mitspielt. In der objektiven Welt funktioniert alles "wie es ist," nicht wie es "sein soll" und deshalb im Grunde auch ohne Moral. Den Aposteln der Objektivität gilt die Logik für bare Münze und echte Realität. Und sie können ihrer Religion auch ungestraft frönen, weil der Identitätstrick (A=A) so gut funktioniert und niemand dahinterkommt, welcher ausgemachte Schwindel hier am Werk ist. Die Logik hat es nämlich mit keinem "=" zu tun, sondern nur mit einem "soll". Es ist die Regel, wie man richtig denken soll, eine Moral des Denkens und dazu gehört auch, daß man nicht von falschen Voraussetzungen ausgeht. Eine reine Objektivität hat es nie gegeben und wird es auch nie geben, jedenfalls nicht anders, als in Form einer fixen Idee, die eher psychologisch, als logisch begründet werden kann. Es werden immer nur bestimmte Unterschiede hervorgehoben und andere vernachlässigt und rechtfertigen läßt sich sowas immer nur mit einem Zweck, nicht als Tatsache oder Wahrheit. Jeder hat seine eigene Wahl zu treffen und es gibt nichts und niemanden, der einem diese Verantwortung letztlich abnehmen kann. Freilich werden immer wieder alle möglichen Schlaumeier auftreten, die einem irgendwelche natürlichen Gegebenheiten vorgaukeln, gegen die man machtlos ist. Doch hinter all diesen erschlichenen Notwendigkeiten stecken immer Menschen aus Fleisch und Blut, die Macht ausüben und die entscheidende Frage ist, ob sie das zurecht oder zu unrecht tun und niemand soll glauben, schon auf der sicheren Seite zu sein, nur weil der brav dem Buchstaben der offiziellen Paragraphen folgt, denn die sind bei weitem nicht so widerspruchslos, wie sie daherkommen.
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