007 "Die Rechtfertigung für unser Streben nach der größtmöglichen Verallgemeinerung besteht also darin, die Zeitverschwendung zu vermeiden, für bestimmte Spezialfälle etwas beweisen zu müssen, was sich möglicherweise mit unbeschränkten Allgemeinheit beweisen läßt." - Bertrand Russell, Philosophie - Die Entwicklung meines Denkens; Ffm 1988, Seite 278
008 "Der Gesichtspunkt einer besseren Welt kann nicht nach der Nützlichkeit, als der unmittelbaren (und berechenbaren) Verwendbarkeit entschieden werden. Alles worauf es im Leben ankommt, ist unnütz und unverzichtbar zugleich: die Liebe, die Kunst, die Freude, die Trauer etc." - Hilde Domin in Helmut Kreuzer, (Hg), Die zwei Kulturen, München 1987, Seite 183
012 Der Nutzen scheint Ziel und Zweck der Bildung zu sein.
013 ... als die Bösen anfingen, sich aus Zweckmäßigkeit gut aufzuführen.
014 Der Utilitarismus übersieht, das es moralischindifferente Handlungen gibt, so daß auch die unbedeutendste Handlung unter das Gebot der Nutzenmaximierung gestellt wird.
016 Die Wahrheit ist immer unbequem und fast unbrauchbar.
017 Nicht alles, was nützlich ist, ist moralisch und nicht alles, was moralisch ist, ist nützlich.
018 "Wer eine Sache, die nicht zu materiellem Nutzen führt, ernsthaft nimmt und betreibt, darf auf die Teilnahme der Zeitgenossen nicht rechnen." - Arthur Schopenhauer, Auswahl aus seinen Schriften, München 1962, Seite 249
019 "Wo mir die Welt in den Weg kommt - und sie kommt mir überall in den Weg - da verzehre ich sie, um den Hunger meines Egoismus zu stillen. Du bist für mich nichts, als - meine Speise, gleichwie auch ich von dir verspeiset und verbraucht werde. Wir haben zueinander nur eine Beziehung, die der Brauchbarkeit, der Nutzbarkeit, des Nutzens." - Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum, Stuttgart 1972, Seite 395
021 "Die Menschheit lächelt mitleidig über jene Jugendideale, die sie trotz aller Anstrengung nicht verwirklichen konnte, und sie wird männlich praktisch. Die Menschheit huldigt jetzt dem irdischen Nützlichkeitssystem, sie denkt ernsthaft an eine bürgerlich wohlhabende Einrichtung, an vernünftigenHaushalt und an Bequemlichkeit für ihr späteres Alter." -Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 53
029 "Der Zweck ist Schöpfer des ganzen Rechts. Es gibt keinen einzigen Rechtssatz, der nicht einem praktischen Motiv seinen Ursprung verdankt." - Rudolf von Jhering
033 "Aber die Verschiebung der ganzen Nutzenproblematik von der Empfindungs- auf die Bedeutungsbasis kann an dem Tatbestand der Nichtquantifizierbarkeit nichts ändern, da die Bedeutung ebensowenig wie die Empfindung Größencharakter besitzt." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 70
038 "Jedermann weiß, wie nützlich es ist, nützlich zu sein. Niemand scheint zu wissen, wie nützlich es ist, nutzlos zu sein." - Laotse, Tao te king, Stuttgart 1979, Seite 78
039Jede Wahrheit ist eine Wahrheit wozu und keine Wahrheit um ihrer selbst willen.
040 Gelten muß, was rechtens ist. Der faktische Nutzen ist kein Maßstab für Geltung.
045 "Der Einfluß des Denkens ... entspringt aus der inneren Notwendigkeit, in dem unsteten Wechsel der Sinneswahrnehmungen, Begierden und Gefühl ein Festes zu stabilisieren, das eine stetige und einheitliche Lebensführung möglich macht." - Wilhelm Dilthey in Wiehl, Reiner (Hg), Geschichte der Philosophie Bd. 8, Stuttgart 1981, Seite 195
046 Im religiösen Aberglauben ist Gott nichts weiter als nützlich.
061 "Die Logik des täglichen Lebens ist deshalb so erfolgreich, weil Kamele verschluckt, aber durchaus keine Mücken." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 493
065 Für Hume hat die Kausalität nicht im mindesten die Notwendigkeit eines Gesetzes, sondern bloß eine gewisse Brauchbarkeit und bestenfalls eine subjektive Notwendigkeit, die auf Erfahrung und Gewohnheit beruth.
066 Wer urteilt über die Nützlichkeit einer Arbeit? Doch nicht der Markt.
092 Nützlich heißt eine Tätigkeit, die auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist.
093 Es ist die Aufgabe von Gehirn und Nervensystem uns davor zu schützen, von der Menge größtenteils unnützen und belanglosen Wissens überwältigt und verwirrt zu werden.
116 Alle Dinge, die niemandem gehören, werden von allen gern benutzt, aber von niemandem gepflegt.
117 "Man muß nie fragen, ob die Wahrheit nützt, ob sie einem Verhängnis wird." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli / Montinari (Hg), München 1988, Seite 167
128 Für die Utilitaristen sind alle Bestrebungen des Menschen wegensmäßig Strebungen nach Lust. Der Gedanke vom Genuß als dem Ziel des menschlichen Handelns und als Norm der Sittlichkeit.
129 Der Terminus "pragmatisch" liegt in sehr enger Nähe zu "praktisch".
130 Die Prozesslogik der abstrakten Flußgrößen ist systemnotwendig blind gegenüber den differenzierten Strukturen der Gebrauchswerte. Qualitative Bedürfnisse der Menschen erfahren nur eine Realisierung, wenn sie sich dieser Prozesslogik fügen.
131 Der Begriff gut wird bisweilen mit den Begriffen nützlich und zweckmäßig gleichgesetzt.
136 Die Nutzbarkeit ist eine Form der Zweckmäßigkeit.
137 Das Prinzip der Nützlichkeit ist auch ein moralisches Kriterium.
138 "Da gerade der Irre derjenige ist, der in der industriellen Produktion unnütz ist, ist es in der Tat leicht aufzuzeigen, warum man sich genötigt sah, sich seiner zu entledigen." - Michel Foucault
140 "Weil die gebundenen Geister ihre Grundsätze ihres Nutzens wegen haben, so vermuten sie auch beim Freigeist, daß er mit seinen Ansichten ebenfalls seinen Nutzen suche und nur für wahr halte, was ihm gerade frommt. Da ihm aber das Entgegengesetzte von dem zu nützen scheint, was seinen Landes- oder Standesgenossen nützt, so nehmen diese an, daß seine Grundsätze ihnen gefährlich sind, sie sagen oder fühlen: er darf nicht recht haben, denn er ist uns schädlich." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli / Montinari (Hg), München 1988, Seite 166
141 Der Nutzenbegriff ist eine rationalistische Konstruktion.
144 "Unter einem mechanistischen Weltbild sind Menschen funktionalisiert, so daß die Gesellschaft durch Mechanismen und naturwissenschaftlichen Strategienlegitimiert scheint." - vgl. Bertrand Russell in Joseph Needham, Wissenschaftlicher Universalismus, Ffm 1979, Seite 145
146 Der Ausdruck "Wert" bedeutet ungefähr dasselbe, wie die Ausdrücke "nützlich" und "zweckmäßig". Genauso, wie nichts an und für sich nützlich oder zweckmäßig ist, ist auch nichts ansich wertvoll.
148 "Nur die Gesichtspunkte des Nutzens, engere und weitere, haben Wertschätzung der Arbeit geschaffen." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 567
149 "Die Sprache ist eine operativ wirksame Fiktion." - vgl. Jürgen Habermas in Bernhard Taureck (Hg), Psychoanalyse und Philosophie - Lacan in der Diskussion, Ffm 1992, Seite 185
150 "In den naturwissenschaftlichen Disziplinen nun war der praktische Wertgesichtspunkt des unmittelbar technisch Nützlichen von Anfang an mit der als Erbteil der Antike überkommenen und weiter entwickelten Hoffnung eng verbunden, auf dem Wege der generalisierenden Abstraktion und der Analyse des Empirischen auf gesetzliche Zusammenhänge hin zu einer rein objektiven, d. h. hier: von allen individuellen Zufälligkeiten befreiten monistischen Erkenntnis der gesamten Wirklichkeit in Gestalt eines Begriffssystems von metaphysischer Geltung und von mathematischer Form zu gelangen." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 185
151 Eine Spinnmaschine hat keinen Gebrauchswert, wenn sie nicht zum Spinnen gebraucht wird.
158 "Die Leichtgläubigkeit der Menschen ist der Täuschung unterworfen; der Mißbrauch dieser Leichtgläubigkeit unter dem Scheine eines nützlichen Zwecks heißt mit Recht Betrug." - Fritz Mauthner, Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, Bd. 1, Ffm 1989, Seite 317
159Arbeiten heißt schaffen und schaffen heißt gleichzeitig anderen nützlich sein.
160 Der "Nutzen" ist eine allgemeine Voraussetzung für den Wert. Eine Sache muß zuerst nützlich sein, damit man überhaupt Arbeit auf ihre Herstellung verwendet.
161 Die Pragmatisten zerstören jeden objektiven Maßstab.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.