Wahrheit
Richard Müller-Freienfels: Nietzsche und der Pragmatismus
p-2siehe auch Sprache, Allgemeinheit, Logik, Objektivität, Denken, Gleichheit, Analogie, Bedeutung, Theorie


001 Das Ideal der Wahrheit eignet sich überhaupt nur zur populären Darstellung des Wissens.

002 "Wahrscheinlichkeit, aber keine Wahrheit: Freischeinlichkeit, aber keine Freiheit." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 447

003 Es gibt keine Wahrheit, keine Gültigkeit ansich, sondern nur eine subjektiv-psychologische Tatsache, daß etwas als wahr 'erscheint'.

004 "Bei der zu bevorzugenden Tatbestandsfeststellung kommt es nicht so sehr darauf an, daß die absolute Wahrheit eruiert wird, sondern daß des Streitens ein Ende werde. Hätte das Suchen nach dem "wirklichen" Tatbestand, das Forschen nach der "Wahrheit" kein Ende - und wie könnte es ein Ende haben, da dem Menschen doch absolute Wahrheit unerreichbar bleibt -, dann würde das gerechteste Recht im Prozess seiner Anwendung vereitelt. Darum will das positive Recht vor allem eine Friedensordnung sein. Auch im Interesse von "Ruhe und Sicherheit" muß es ausgeschlossen sein, daß jeder beliebig seine subjektive Meinung über das, was gerecht sei, an Stelle der von der "berufenen Autorität" gesetzten, Normen stellen dürfe. Anstelle des Ideals der Gerechtigkeit tritt mit dem Prinzip der Rechtskraft das Ideal des Friedens. Und dieses Friedensideal ist dem Gerechtigkeitsideal direkt entgegengesetzt." - Vgl. Hans Kelsen, Aufsätze zur Ideologiekritik, Neuwied 1964, Seite 109

005 "Der Phantast verleugnet die Wahrheit vor sich, der Lügner nur vor anderen." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 322

006 Bei völlig wertfreier Einstellung müßten Wahrheit und Irrtum gleich gelten.

007 "Die gefährlichste Art der Täuschung beruth darauf, als anerkannte Gewißheit hinzustellen, was doch keine ist." - Jean-Marie Guyau in Hans Pfeil, Jean-Marie Guyau und die Philosophie des Lebens, Augsburg/Köln/Wien 1928, Seite 54

008 "Eine gefährliche Schulung, die die taoistische Tradition überliefert! Und man versteht, warum die taoistischen Bünde und die Schriften der Meister mit dem Geheimnis des Unverständlichen und Vieldeutigen umgeben sind, denn der Nichteingeweihte soll abgehalten werden, gefährliche Wahrheiten zu entdecken, die ihm ohne Leitung durch einen Erfahrenen nur zum Schaden gereichen können." - Erwin Rouselle, Zur seelischen Führung im Taoismus, Darmstadt 1962, Seite 7

009 Die Wahrheit löst sich in Bewußtseinserlebnisse auf.

010 Philosophie ist das Streben nach Wahrheit, nicht deren Besitz. Deshalb geht es nicht darum eine Philosophie zu lehren, sondern zu philosophieren.

011 "Die Erklärung, daß die Wahrheit einer Erkenntnis die Übereinstimmung mit dem Gegenstande bedeutet, erweist sich als Zirkel: denn sie stellt, die Frage erst, die sie zu lösen vorgibt. Der Begriff des 'Gegenstandes' vermag uns keine befriedigende Antwort zu geben, da in ihm die Aufgabe nur in anderer Wendung, dem eigentlichen Gehalt nach aber völlig identisch, wiederholt wird." - Ernst Cassirer in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 272

012 "Wir machen aus der Wahrheit selbst einen Götzen. Denn Wahrheit ohne Barmherzigkeit ist nicht Gott, sondern sein Götzenbild, das wir weder lieben noch anbeten dürfen." - Blaise Pascal in Aldous Huxley, Die ewige Philosophie, München 1987, Seite 108

013 "Würden auch die moralischen Wahrheiten für relativ erklärt, dann müßte die Welt zugrunde gehen. Dann wären die Lüge und der Teufel nicht mehr schwarz. Dann wäre Lüge keine Sünde mehr, und der Menschheit wäre aller Wert geraubt." - Gershon Weiler, Fritz Mauthner - Sprache und Leben, Salzburg/Wien 1986, Seite 139

014 Es gibt keine allgemeingültigen, grundlegenden oder letzten Erklärungen. Man hört einfach irgendwann mit der Begründung auf.

015 "Die Wahrheit 'gilt', es ist absurd, zu sagen, sie 'ist' oder 'geschieht'." - Emil Lask, Gesammelte Schriften, Bd. 3, Tübingen 1924, Seite 62

016 Bei Definitionsfragen handelt es sich um Fragen der Zweckmäßigkeit und nicht der Wahrheit.

017 "Ich meine daher, daß es gar keinen möglichen Sinn haben kann von einer anderen Wahrheit unserer Vorstellungen zu sprechen, als von einer 'praktischen'. Unsere Vorstellungen von den Dingen 'können' gar nicht anders sein, als Symbole, natürlich gegebene Zeichen für die Dinge, welche wir zur Regelung unserer Bewegungen und Handlungen benützen lernen. Wenn wir jene Symbole richtig lesen gelernt haben, so sind wir imstande, mit ihrer Hilfe unsere Handlungen so einzurichten, daß dieselben den gewünschten Erfolg haben, d.h. daß die erwarteten neuen Sinnesempfindungen eintreten. Eine andere Vergleichung zwischen den Vorstellungen und den Dingen gibt es nicht nur in der 'Wirklichkeit' nicht - darin sind sich alle Schulen einig - sondern eine andere Art der Vergleichung ist gar nicht 'denkbar' und hat gar keinen Sinn." - Hermann von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie, Berlin 1923, Seite 156

018 Wahrheit liegt primär nicht im Denken, sondern im Fühlen, im unmittelbaren Einleuchten einer Gewißheit des Herzens.

019 "Wirklichkeit und Wahrheit sind im Grunde eins." - G. W. F.

020 Im Gewissen haben wir ein Instrument, das uns befähigt, die Wahrheit zu erkennen.

021 Nicht im Sinnesdatum als solchem liegen Irrtum und Wahrheit, sondern in seiner Beziehung zu unserem Wissen.

022 "Die wahre Sprachliebe weiß, daß das Wort die Wahrheit nicht sagen kann, daß aber gerade diese Beschränkung die Größe des Wortes ist: könnte nämlich die Wahrheit in der Sprache vorliegen, so wäre das Höchste, die Wahrheit zu wissen, es geht aber um etwas Größeres: 'Nicht die Wahrheit zu wissen, sondern die Wahrheit zu sein." - Hugo von Hofmannsthal in Joachim Kühn, Gescheiterte Sprachkritik - Fritz Mauthners Leben und Werk, Berlin/NY 1975, Seite 20

023 "Das Licht der Seele ist die Wahrheit." - Hans Leisegang, Denkformen, Berlin/Leipzig 1932, Seite 258

024 Wenn es eine allgemeine Wahrheit gäbe, wäre sie nicht erkennbar.

025 Die Skeptiker und Kyniker behaupteten mit dialektischen Mitteln, daß alles Erkennen überhaupt niemals zur Wahrheit, sondern nur zu einem Scheinwissen führen könne; sie endeten in einem schrankenlosen Relativismus und Konformismus. Denn wenn es keine objektive Wahrheit gibt, so ist das Vernünftigste, sich den jeweils herrschenden Glaubensvorstellungen und Sitten anzupassen.

026 Der Mensch trägt alle Wahrheit wesentlich in sich.

027 Die Wahrheit ist wohl einer der Begriffe, die in der Geschichte der Menschheit am meisten mißbraucht wurden. Wenn wir ihn aus Nützlichkeitszwecken etwa in der Rechtsprechung oder in moralischen Dingen beibehalten wollen, dann stehen solche Überlegungen einer totalen Abschaffung dieses Begriffs gegenüber, die vielleicht den Weg für einen unvorbelasteten Neuanfang im Denken der Menschen freimachen können. Es gibt keine Wahrheit, auf die wir uns als etwas außerhalb von uns Existierendem berufen könnten. Und auch eine intuitiv gefühlte Wahrheit ist nur was sie ist und nichts weiter. Eine Wahrheit muß eine sein und das absolut Eine entzieht sich unserer Erkenntnis. Was logisch gefolgert ist, ist schon nicht mehr wahr.

028 Die Sinnlichkeit ist der Ort der Wahrheit. Die Sinneseindrücke allein bilden die Grundlage für alles wahre Erkennen.

029 Wahrheit ist kein greifbares Inhaltsmoment, sondern ein Verhältnis zu etwas.

030 "Der Satz 'es besteht keine Wahrheit' ist identisch mit dem Satz 'es besteht die Wahrheit, daß keine Wahrheit besteht'". - Guy Oakes, Die Grenzen kulturwissenschaftlicher Begriffsbildung, Ffm 1990, Seite 65

031 Eine allgemeine oder objektive Wahrheit ist immer dogmatisch.

032 Ein Christ, ein Marxist, ein Faschist ist gerne ein gutes Schaf wenn sein Schafsein durch eine schafartige Umgebung eine 'objektive' Rechtfertigung erhält.

033 Wahr ist für uns, was wir nicht länger in Frage stellen können.

034 Verhängnisvolle Unterscheidung von neutralen Tatsachen und willkürlichen Werturteilen.

035 Die objektive Welt der Naturwissenschaften ist allenfalls ein idealer Grenzbegriff.

036 Das Wahre und das Gute sind im Grunde identisch.

037 Die Liebe zur Wahrheit ist die Basis jeder echten Tugend.

038 Über den Menschen herrschen darf nur das Gesetz, welches Gerechtigkeit und Wahrheit sein soll.

039 Die Wahrheit besteht im Zweifel. Skeptikos, der Wahrheitssucher.

040 "Sobald du deinen Mund öffnest, ist die Wahrheit schon fort." - Laotse

041 Wahrheit ist zugleich Gerechtigkeit.

042 Beziehungsdefinitionen sind weder wahr noch falsch, sondern werden nur mehr oder weniger geteilt.

043 "System ist schon an sich ein Hindernis der Wahrheit." - Johann Georg Hamann

044 Das teuflische Prinzip nimmt die Gestalt der sophistisch verkehrenden Wahrheit an.

045 "Wahrheit ist unteilbar. Wer die Wahrheit erkennen will, muß die Wahrheit sein." - Franz Kafka

046 Wahr und falsch sind Attribute der Sprache und nicht von Dingen.

047 Kein Philosoph, auch nicht der größte, ist im Besitz der Wahrheit.

048 Die Wirklichkeit ist Angelegenheit unserer geistigen Haltung nicht einer begrifflichen Objektivität.

049 "Die größten Übel, die man Menschen zugefügt hat, entstanden meist daraus, daß Menschen von etwas faktisch Falschen fest überzeugt waren." - Bertrand Russell, Unpopuläre Essays, Seite 162

050 Weisheit, Demut und Aufrichtigkeit sind Fundamente von Macht.

051 Widersprüche können zum Ausdruck einer Wahrheit werden.

052 Wahrheit ist eine Macht.

053 Nur Kinder und Narren sagen die Wahrheit.

054 Wo Macht ist, findet die Wahrheit keine Luft zu atmen.

055 Das Suchen nach Wahrheit, nicht ihr Besitz ist das Wesen der Philosophie, Philosophieren heißt auf dem Wege sein.

056 Im Wahren ausbreiten heißt Einsicht entwickeln, im Guten sich ausbreiten heißt Liebe entwickeln.

057 Wir können nicht mehr wahrnehmen, als wir Sinne haben.

058 Wenn der Begriff eine Wahrheit sein soll, dann muß er mit seinem Gegenstand identisch sein, aber das kann er nicht.

059 Wahrheit muß widerspruchslose Erkenntnis sein.

060 Im Begriff der Wahrheit wird ihre Erkennbarkeit nicht mitgedacht, sonst wäre der Gedanke einer unerkannten Wahrheit undenkbar.

061 Die philosophische Skepsis vertritt die Auffassung, daß die Wahrheit eines Urteils nicht erkennbar sei.

062 Die Wahrheit zu sagen widerstreitet dem Interesse der meisten Menschen.

063 Die Wahrheit ist ständig im Fluß und entzieht sich jeder Erklärung.

064 Stimmenmehrheit ist kein Beweis für Wahrheit.

065 Was in einem System wahr ist, kann in einem anderen falsch sein.

066 Die Sprache zwingt uns, unsere Gefühle zu objektivieren.

067 Es gibt keine Objektivität, sondern nur Grade von Subjektivität.

068 Die Wahrheit ist vom Interesse des Forschers an seinem Gegenstand, dem Standort und den
Grenzen seiner Aufmerksamkeit gefärbt.

069 Unser Problem ist nicht die Wahrheit, sondern unser Denken.

070 "Hinter jeder Theorie stehen willens-, macht- und interessengebundene Kollektivkräfte." - Karl Mannheim, Ideologie und Utopie, Ffm 1978, Seite 108

071 Der Pragmatiker setzt Wahrheit und Nützlichkeit gleich.

072 Der Irrationalismus lehnt alle Ansprüche auf Erkennbarkeit einer objektiven Wirklichkeit ab.

073 Die Wahrheit ist eine.

074 Wahrheit und Wirklichkeit gehören zusammen.

075 Identität ist oberstes Kriterium der Wahrheit.

076 Unterordnung der Wahrheit unter den Wert im Pragmatismus.

077 In der Wissenschaft wird dem Glauben gehuldigt, man müsse im Sinne der Objektivität aus dem Experiment alle Gefühle, Emotionen und subjektiven Reaktionen eliminieren.

078 Wahrheit als Übereinstimmung mit der Wirklichkeit.

079 Weg und Wahrheit sind eins.

080 "Die höchste Wahrheit, der höchste Wert und das höchste Sein in eins, das ist Gott." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 20

081 Wenn nichts wahr ist, dann ist alles erlaubt.

082 Freiheit führt zu Freiheit, das ist die erste Wahrheit.

083 Die Wahrheit erliegt dem Sog der Macht.

084 Anstatt anzunehmen, daß eine Feststellung entweder wahr oder falsch ist, sollte man davon ausgehen, daß sie einen Wahrheitswert hat, der irgendwo zwischen null und hundert Prozent liegt.

085 Alle sog. Wahrheiten sind menschlich bedingt.

086 Es ist das Vorrecht der Mystik, die Wahrheit ohne Sorge um die Korrektheit lebendig zu denken.

087 Wahrheit erläutert nicht, sondern strahlt.

088 Die Definition einer einzigen, "wahren" Art der Erkenntnis beruth letztlich auf einer ethischen Forderung.

089 Die Wahrheit entspricht nie den Vorstellungen, die wir uns von ihr machen.

090 Der Wille zur Wahrheit ist nur eine Umformung des Willens zum Wissens.

091 Die Schätzung der objektiven Dauer eines Vorgangs in der Umwelt setzt die Konstanz der "inneren" Bedingungen des Messers als Meßgrundlage voraus.

092 Ein Volkswirtschaftler kann so objektiv sein, wie er will, er wird nicht vermeiden können Stellung zu beziehen, zwischen den beiden großen ökonomischen Entwürfen des Kapitalismus und Sozialismus.

093 Theoretisch denken heißt immer noch gefühlfrei denken, aber so hat es wenig Sinn.

094 Das Wahlrecht ist ein Verfahren, bei dem die Wahrheit auf Zahlen gegründet wird.

095 Wahrheit kann nur in Freiheit gefunden werden.

096 Schönes ist wahr und Wahres ist schön.

097 Die Idee des Guten ist Ursache für Verstehen und Wahrheit.

098 Wahrheit, Wirklichkeit und Sinnlichkeit sind identisch.

099 Der Wille zur Wahrheit ist eine Form des Willens zur Macht.

100 Objektivieren heißt vergegenständlichen.

101 Es gibt nichts in den Wahrheiten, was wir nicht in sie hineingelegt haben.

102 Logisch zu denken heißt immer in gewissen Maß auf unpersönliche Weise denken.

103
Wahrheit existiert nicht, sie gilt, sie behauptet sich.

104 Abstrakte Gespenster wie Pflicht, Moral und Wahrheit.

105 Alle Prinzipien und Wahrheiten sind relativ; der Mensch ist das Maß aller Dinge.

106 Ideologie ist die Überzeugung, die sich Interessen verdankt, Wahrheit die Überzeugung, die sich Gründen verdankt.

107 "Die Meinung, daß Wörter eine 'wahre' Bedeutung haben ist ein Zeichen von sprachlicher Ahnungslosigkeit. Sie ist dem Glauben verwandt, daß die Astronomen die wahren Namen der Sterne entdecken." - Anatol Rapoport

108 Wahrheit ist das, was allgemein geglaubt wird.

109 Wahrheit erweist sich nur im konkret existenziellen Vollzug.

110 Jedes Ding hat seine Wahrheit.

111 Wahrheit haftet immer an einem Gedankengebilde.

112 Die Wahrheit hat ihren Preis: Ihr wißt nicht, daß nur der erkennt, der in die Einsamkeit geht und Leiden erträgt.

113 Die Frage ist, ob jemand rationalisiert oder die Wahrheit spricht.

114 Die Wirklichkeit ist ein unaufhörliches Werden, eine Wahrheit können wir nur durch Schlüsse ergreifen.

115 Bei sozial oder politisch brisanten Themen ist keine Objektivität möglich.

116 Erkenntnis fordert in tiefster Seele wahr gegen uns selbst zu sein.

117 Die Wahrheit ist der Unterschied zwischen gut und böse. Der Mensch kann nur in dem Maß menschlich sein, in dem ihm diese Unterscheidung gelingt.

118 Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit.

119 Das, was 'ist' entzieht sich aller menschlichen Erfahrungen.

120 Die irrationale Tendenz die Wahrheit der Macht unterzuordnen.

121 Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Humanität als die großen Ideen der Menschheit.

122 "Die Subjektivität ist das einzig Wahre." - Sören Kierkegaard

123 "Die Wissenschaft wurde als ein System von möglichst gesichertem Wissen aufgefaßt; die 'Induktion' sollte die Wahrheit dieses Wissens sicherstellen. Später sah man zwar ein, daß von absolut gesicherten Wahrheiten nicht gesprochen werden kann, aber man versuchte, wenigstens mit einer Art von 'aufgeweichter Wahrheit', mit der 'Wahrscheinlichkeit' durchzukommen." - Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 257

124 "Die Wahrheit wird euch frei machen." - Johannes Evangelium - 8,32

125 Die Wahrheit ist keine Theorie.

126 Wenn nichts klar erkannt werden kann, ist jede Handlung willkürlich und am Schluß regiert die Gewalt.

127 Die Wahrheit, d.h. Gott, ist keine Überzeugung, sondern ein unmittelbares Erlebnis.

128 Alles ist zweifach und hat zwei Pole, alle Wahrheit sind deshalb nur halbe Wahrheiten.

129 Wahrheit ist der freie Gedanke, die freie Idee, der freie Geist.

130 Alles Verlangen tut dem Seienden Gewalt an.

131 Über die Wahrheit läßt sich nicht streiten, sie ist weder eine Sache der Überzeugung, noch das Ergebnis einer bestimmten Meinung.

132 Die Handlungsweise eines Menschen muß von dem geleitet werden, was er für wahr hält.

133 "Wahre Worte erscheinen immer widersinnig, doch sie sind durch keine andere Lehrweise zu ersetzen." - Laotse

134 "Wenn ich nur wahrhaft denke, so denke ich die Wahrheit." - Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum, Stuttgart 1972, Seite 83

135 Der Rationalist ist der Auffassung, daß kein Interesse vorhanden sein dürfte, wenn die Wahrheit erkannt werden soll.

136 Comte suchte in seiner positiven Philosophie nicht das "Wesen" oder das Ding an sich zu ergründen, sondern die Erscheinung in ihren Beziehungen, womit er gleichzeitig die Methode der Soziologie begründete.

137 Wenn die Wahrheit wirklich wahr ist, nützt sie immer.

138 Viele Experten würden ihre Stellung verlieren, wenn sie die Wahrheit sagen würden.

139 "A truth thats told with bad intent, beats all the lies you can invent." (Eine Wahrheit, die mit böser Absicht erzählt wird, schlägt jede Lüge, die man erfinden kann.) - William Blake

140 Der hermeneutische Zirkel besteht darin, daß wir zwar Schlüsse aus "gesicherten" Tatsachen ziehen, aber Tatsachen nur durch Schlüsse sichern können.

141 Das Gefühl der Einheit von Subjekt und Objekt ist entscheidend, die Frage von richtig und falsch wird dann zum Scheinproblem.

142 Wahrheit ist nicht relativ und nicht subjektiv, sondern nur ganzheitlich, d.h. unter Aufhebung der Subjekt-Objekt Spaltung erfahrbar.

143 Wer glaubt, glaubt an Wahrheit.

144 Die Wahrheit oder die Objektivität ist die gewaltigste Legitimationsbasis.

145 Sogenannten objektiven Ergebnissen muß sich jedermann unterwerfen. Und wenn sie jemanden nicht unterwirft, so zeigt das, daß er nicht denken kann.

146 Objektivität ist nicht möglich, weil sich der Forscher nicht von dem System lösen kann, das untersucht wird, sondern immer irgendwie daran beteiligt ist.

147 "Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er aufgewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen." - David Hume

148 Was dem einen Wahrheit bedeutet, mag dem andern als Irrtum erscheinen.

149 "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt." - Hassan Ibn Sabbah

150 Die demokratische Abstimmung muß sich über das Expertenwissen hin wegsetzen können.

151 Wir interpretieren die Tatsachen im Licht der Theorien.

152 "Wahrheiten sind Phrasen, Redensarten, Worte." - Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum, Stuttgart 1972, Seite 465

153 Wahrheit ist Gewaltlosigkeit (Satyagraha = Wahrheit und Kraft)

154 "Wahrheit erweist sich nur in der Bereitschaft zum Leiden." - Mahatma Gandhie

155 "Was ist Wahrheit? Die Übereinstimmung unserer Vorstellungen, Begriffe und Urteile, kurz: die Übereinstimmung unseres Denkens oder Sprechens mit der Wirklichkeit. Was ist Wirklichkeit? Die außer uns befindliche Ursache unserer Sinneseindrücke und damit unserer Vorstellungen, unseres Denkens oder Sprechens. Eigentlich dürfen wir aber doch nicht sagen, daß etwas außer uns die Ursache von Etwas in uns, daß die Wirklichkeit die Ursache von unseren Vorstellungen und unseren Gedanken ist: denn der Begriff der Ursache ist ja selbst in uns, aus unseren Vorstellungen entstanden. Wir dürfen nur etwa sagen: die Wirklichkeit steht in irgendeiner Art von Übereinstimmung zwischen der Außenwelt und unserer Innenwelt. Wir gelangen also, wenn wir auf für die erste Definition das Schwanken des Begriffs  Übereinstimmung  auszudrücken versuchen, zu dem traurigen Satzgebilde: Wahrheit ist eine Übereinstimmung unseres Innenlebens mit der Wirklichkeit und Wirklichkeit ist eine Art von Übereinstimmung von etwas Unbekanntem mit unserem Innenleben." - Fritz Mauthner, Kritik der Sprache, Bd. 1, dritte Auflage 1921, Seite 696

156 Wahrheiten, die nicht allgemein mitteilbar sind gelten als nicht wissenschaftsfähig.

157 Wahrscheinlichkeit ist partieller Glaube.

158 Daß Wissenschaft unumstößliche Wahrheit vermitteln kann, ist einer der folgenschwersten Irrtümer des Common Sense.

159 In den empirischen Wissenschaften kann keine Wahrheit, sondern allenfalls Wahrscheinlichkeit erzielt werden.

160 Wahrscheinlichkeit läßt sich zahlenmäßig charakterisieren.

161 Den Wahrnehmungen kommt keine Wahrheit sondern allenfalls Annahme zu.

162 Die Wahrheit ist Sichselbstgleichheit.

163 "Das Wahre ist das Ganze." - G. W. F. Hegel, Phänomenologie des Geistes, Ffm 1981, Seite 24

164 Der liebste Schmuck der Wahrheit ist die Nacktheit.

165 Der Mensch fürchtet die Wahrheit mehr, als den Tod.

166 Der wahre Kampfplatz jeden Ringens um Wahrheit ist das eigene Gewissen.

167 Was wahr ist, ist absolut und ansich wahr.

168 "...das Interesse am Wahren hört auf, je weniger Lust es gewährt." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 181

169 Der Welt der Wirklichkeit steht eine unabhängige Welt des idealen Seins gegenüber - das Reich der Ideen, Werte und Wahrheiten.

170 Das Gute, das Wahre und das Schöne sind ewige Werte.

171 Nicht Wahrheit, sondern nur Meinung und Ideologie.

172 die Wahrheit als Wirklichkeit und Macht.

173 Haß, Zorn, Neid, Spott und Hochmut als Hindernisse der wahren Erkenntnis.

174 "Die Wahrheit ist nirgends in der Welt außer in den Menschenköpfen." - Fritz Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, Bd. 1, Zürich 1980, Seite 305

175 Wahrheit und Irrtum stehen sich als Gegensatz gegenüber.

176 Der Wahrheitsbegriff kann wie alle menschlichen Begriffe nur Relation sein.

177 Gegen die Wahrheit gibt es kein Recht der Mehrheit.

178 Wahn und Schein ist es, wenn wir die Wahrheit zu erfassen glauben, in Wirklichkeit wissen wir überhaupt nichts.

179 Der Skeptiker zweifelt an jeder Möglichkeit von Wahrheit und Gerechtigkeit.

180 Allein der Nutzen verleiht der Wahrheit die Daseinsberechtigung.

181 Heraklit sucht die Wahrheit im Allgemeinen, Protagoras im Individuellen.

182 Wahrheit, Gewißheit und Wert liegen in naher Bedeutungsverwandschaft zur Geltung.

183 Gewißheit ist sowohl Wahrheit, wie Wirklichkeit.

184 Die dogmatische Wahrheit ist eine Herrscherin.

185 Die Wahrheit befasst sich nicht mit Folgerungen.

186 Die objektive Wahrheit ist die Einheit von Allgemeinem und Besonderen.

187 Wahrheit ist jenseits aller menschlichen Autorität.

188 Die ethische Wahrheit fällt mit der Wahrhaftigkeit zusammen.

189 "Denn Wahrheit selbst ist ein abstraktes Substantiv, also ein Kamel von einer logischen Konstruktion, das nicht einmal durch das Öhr eines Grammatikers hindurchgehen kann." - John Austin, Gesammelte Aufsätze, Stuttgart 1986, Seite 153

190 Das Gute, das Wahre, das Schöne, alles Ideale.

191 Die Wahrheit ist nur der zweckmäßigste Irrtum.

192 Die Wahrheit ist die bloße Stellung gewisser Irrtümer zu anderen Irrtümern.

193 Wahrheit und Einheit sind Transzendenzien.

194 Die Hypnose beeinflußt den Willen, die Psychoanalyse fordert Wahrheit.

195 "Wo die Wahrheit nicht hinkommt, da wächst eine Institution heran." - Henry D. Thoreau, Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat, Zürich 1973, Seite 60

196 Der Glaube an die Wahrscheinlichkeit ist eine Erwartungshaltung.

197 Widerspruch zwischen dem Reich der Wahrheit und dem Reich der Erscheinung.

198 Descartes behauptete die exakte Wahrheit gefunden zu haben.

199 Lügen werden aus praktischen Gründen zur Wahrheit.

200 "Es gibt nichts Schlimmeres, als eine Wahrheit, die nicht wahr ist." - Nikolai Gogol

201 Wahrheit, Recht, das Gute sind regulative Ideen.

202 Die Wiederholung einer Wahrheit kann zur Lüge werden.

203 Sinnesdaten sind als wahr anzusehen, an ihnen ist kein Zweifel möglich.

204 "Auf beiden Seiten ist die Wahrheit, auf beiden - die Lüge. Mit einem raschen entweder-oder ist auch da nichts zu erreichen." - Alexander Herzen, Die gescheiterte Revolution, Ffm 1977, Seite 214

205 Ehrlichkeit ist kein subjektiver Eindruck, sondern eine Bedingung gesellschaftlichen Lebens.

206 "Heuchelei ist ein Tribut des Lasters an die Tugend." - Ernst Bloch

207 "Wahrheit ist derjenige Irrtum, der sich als der beste Wegbereiter zum nächst kleineren erweist." - Martini/Lorenz, Die Rückseite des Spiegels, München 1981, Seite 256

208 Das Unrecht ist zuerst einmal eine Lüge, ein Vertrauensbruch, eine Heimtücke.

209 Ideologien beanspruchen ein Wissensmonopol in Sachen Wahrheit oder Gerechtigkeit.

210 Gültigkeit heißt Wahrheit.

211 Zur Wahrheit gelangt der Mensch nur im Hinblick auf sich selber, indem er in sich selbst hineinblickt. Erkenne dich selbst.

212 Wahrheit ist die Übereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstand.

213 "Wahr ist, was währt." - Johann Gottlieb Herder, Sprachphilosophie, Hamburg 1960, Seite 188

214 Objektive Normen sind mit der menschlichen Freiheit unvereinbar.

215 "Die Wahrheit widerspricht der gemeinhin zugelassenen Ansicht." - Apollinaire Guillaume

216 Wissenschaft ist die Suche nach Gewißheit, nach Wahrheit.

217 Wahrhaftigkeit als Wert.

218 Die Idee der Wahrheit setzt die Idee des Irrtums voraus.

219 Wahrheit und Gewißheit müssen scharf unterschieden werden. Die Wahrheit ist etwas Objektives, die Gewißheit etwas Subjektives.

220 Der Mensch zieht fast immer die Täuschung, die seinen Wünschen und Interessen entgegenkommt, der Wahrheit vor.

221 Wahrheit kann für keine zwei Personen das Gleiche sein.

222 Die Wahrheit ist das Werden.

223 Die Idee der Wahrheit ist ein grundlegendes regulatives Prinzip und als solches ethischer Natur.

224 "Nicht die Wahrheit macht den Menschen groß, sondern der Mensch die Wahrheit." - Konfuzius

225 Was durch Sprache zu erlangen ist, ist nicht die höchste Wahrheit.

226 "Wer von der Wahrheit redet, verletzt sie schon, wer sie beweisen will, verstümmelt und entstellt sie dadurch; wer ihr ein Zettelchen umhängt und sie so oder so benennt, der tötet sie; wer sich laut als ihren Gläubigen ausgibt, trägt sie zu Grabe." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 462

227 Allgemeingültige Wahrheit ist nicht möglich. Nicht einmal für denselben Menschen ist dasselbe zu verschiedener Zeit wahr, denn der angeblich "selbe" Mensch ist zu verschiedener Zeit was seine Sinne betrifft, jedesmal ein anderer.

228 Alle Wahrheit ist eine Wahrheit wozu. Es gibt keine Wahrheit um ihrer selbst willen.

229 Der klassische Begriff des Wissens impliziert Wahrheit und Sicherheit des Gewußten.

230 Wahrheit ist das was ist.

231 "Die Wahrheit ist göttlich, ja Gott selbst." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 14

232 Die Solidarität der Menschen untereinander beruth auf Wahrheit, Freiheit und Menschlichkeit.

233 Objektivität impliziert den Glauben an die Wahrheit.

234 Der Objektivist sucht nach der Wahrheit, der Relativist ist bemüht, die Veränderlichkeit der Standpunkte zu veranschaulichen.

235 "Wende dich nicht nach außen! Bei dir selbst kehre ein! Im Innern des Menschen wohnt die Wahrheit." - Augustinus in Ludwig Pongratz, Problemgeschichte der Psychologie, Bern/München 1967, Seite 24

236 "Wahrheit in der Welt ist ein Kampf. Philosophie treibt diesen Kampf aufs Äußerste, aber nimmt ihm jede Gewalt." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 122

237 Die Wahrheit ist einfach, der Irrtum vielfältig.

238 Alle Wahrheitsssuche ist verbunden mit der Suche nach Gewißheit.

239 Die Stabilität der statistischen Häufigkeiten scheint fast sicher.

240 Nur die Wahrheit verletzt, aber nur die Wahrheit heilt auch.

241 Der Verstand sucht das Wahre aber er findet dabei nicht immer das Angenehme.

242 "Die Wahrheit ist oft nicht soviel wert wie der Traum, aber sie hat das für sich, daß sie eben wahr ist." - Jean Marie Guyau in Hans Pfeil, Jean-Marie Guyau und die Philosophie des Lebens, Augsburg/Köln/Wien 1928, Seite 33

243 "Die Fundamentaltatsache, die aller logischen Begründung zugrunde liegt, besteht darin, daß wir zwischen unseren Vorstellungen den Wertunterschied des Wahren und des Falschen machen." - Vgl. Windelband in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 392

244 Das Unbewußte ist nicht beherrschbar und ein Ort der verborgenen Wahrheit.

245 Die Leute lieben ihre Meinung, nicht weil sie wahr ist, sondern weil es die ihre ist.

246 Wahrheit und Schein sind nicht im Gegenstand, sondern im Urteil.

247 Der Wert der Wahrhaftigkeit kann mit dem Wert der Menschlichkeit kollidieren.

248 "Nur die Wahrheit ist fruchtbar." - Volin, Die unbekannte Revolution, Bd. I, Hamburg o. J., Seite 30

249 Der Wahnsinn ist die Wahrheit des absolut entblößten Menschen.

250 Die Fiktion als bewußte oder als unbewußte Lüge.

251 Das Recht der subjektiven Einsicht besteht darin, daß etwas sehr "wahr" sein kann und doch von einem Menschen nicht unbedingt eingesehen werden muß.

252 "Bei dem Manne von Geist ist die Leidenschaft für die Wahrheit eine der stärksten Leidenschaften." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 426

253 Die Wahrheit liegt außerhalb des Verstandes und kann nicht mit Worten, sondern ist allenfalls auf dem Wege der direkten Einfühlung, mit Intuition, zu erfassen.

254 Der Zusammenfall der Gegensätze ist eine tiefe Wahrheit.

255 Schizophrene leiden an der Wahrheit.

256 Das Verhältnis von Geltung und Sein entspricht dem von Wahrheit und Wirklichkeit.

257 "... aus dem persönlichen Nutzen, den eine Meinung einträgt, soll ihre Wahrheit erwiesen werden, die Zuträglichkeit einer Lehre soll die intellektuelle Sicherheit und Begründetheit gewährleisten." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 166

258 Das Gerechte ist wie das Wahre und das Gute, bzw. das Schöne ein absoluter, d.h. aus keinem anderen ableitbarer Wert.

259 "Innerhalb dieses Würfelspiels der Begriffe heißt aber Wahrheit, jeden Würfel so zu gebrauchen, wie er bezeichnet ist; genau seine Augen zu zählen, richtige Rubriken zu bilden und nie gegen die Kastenordnung und gegen die Reihenfolge der Rangklassen zu verstoßen." - Friedrich Nietzsche in Colli/Montinari (Hg), KSA Bd. 1, München 1988, Seite 882

260 "Die Religion ist Wissen der höchsten Wahrheit." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 236

261 Alle sog. Naturgesetze sind statistisch und haben nur Wahrscheinlichkeitscharakter.

262 Die Sünde gegen den heiligen Geist hat er nicht begangen und sich so ein reines intellektuelles Gewissen erhalten.

263 "Da die Wahrheit ein Wert ist, besteht Erkenntnis nicht in der Abbildung eines Religion ist Wissen der höchsten Wahrheit." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 236

261 Alle sog. Naturgesetze sind statistisch und haben nur Wahrscheinlichkeitscharakter.

262 Die Sünde gegen den heiligen Geist hat er nicht begangen und sich so ein reines intellektuelles Gewissen erhalten.

263 "Da die Wahrheit ein Wert ist, besteht Erkenntnis nicht in der Abbildung eines Gegenstandes, sondern in der Stellungnahme zu einem Wert." - Guy Oakes, Die Grenzen kulturwissenschaftlicher Begriffsbildung, Ffm 1990, Seite 65

264 "Von der Göttin der Wahrheit behaupten ja die Wenigen, die sie gesehen haben, daß sie nackt gewesen sei." - Friedrich Nietzsche in Colli/Montinari (Hg), KSA Bd. 1, München 1988, Seite 218

265 Die Motive, aus denen wir uns eine bestimmte Weltsicht auswählen sind mehr durch Zweckdienlichkeit, als durch Wahrheitsfindung bestimmt.

266 "...der Sinn für Wahrheit der im Grunde nur der Sinn für Sicherheit ist." - Friedrich Nietzsche in Karl Schlechta (Hg), Werke Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 31

267 "Folglich bedeutet 'Wille zur Wahrheit' nicht 'ich will mich nicht täuschen lassen', sondern, - es bleibt keine Wahl - 'ich will nicht täuschen, auch mich selbst nicht': und hiermit sind wir auf dem Boden der Moral." - Friedrich Nietzsche in Karl Schlechta (Hg), Werke Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 481

268 Bereits die alten Griechen entdeckten bei ihrer Suche nach einer objektiven Wahrheit, daß es viele Wahrheiten gibt, ja nachdem von welchen Standpunkt aus man eine Sache untersucht.

269 Jede Wahrheit ist von vornherein als Satz-Wahrheit in einem Sprachsystem definiert.

270 Wahrheit vertieft zwar immer den Charakter, kann aber auch den unbefangenen Frohsinn nehmen und vieles schwerer machen.

271 "Die außermenschliche, unpersönliche Wahrheit ist allem Anschein nach nichts weiter als eine Jllusion." - Bertrand Russell, Philosophie - Die Entwicklung meines Denkens, Ffm 1988, Seite 271

272 "Wer sich mit der Wahrheit in der Form der Tautologie, d.h. mit leeren Hülsen begnügen will, wird ewig Illusionen für Wahrheiten einhandeln."Die Kardinalfrage der Erkenntnistheorie: was heißt objektive Wahrheit; was ist Objektivität? - Friedrich Nietzsche in Colli/Montinari (Hg), KSA Bd. 1, München 1988, Seite 878

273 "Jede Erkenntnis will Wahrheit. Wahr und falsch aber sind ein Wertpaar oder Wertgegensatz, wie gut und böse, schön und häßlich usw. Das Wahre soll sein, das Falsche soll nicht sein." - Heinrich Rickert, Grundprobleme der Philosophie, Tübingen 1934, Seite 117

274 Wir bejahen die Wahrheit als Wert und verneinen das Falsche als Unwert.

275 Die Wahrheit ist ein Problem.

276 "Dann sind die Kaufleute fort, wenn die Wahrheit erkannt wird, und die Wahrheit begehrt nicht nach irgendwelchem Kaufhandel." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 154

277 Wahrheit, Gewißheit und Wert liegen in naher Bedeutungsverwandschaft zur Geltung.

278 "Es war von jeher das Vorrecht der Propheten, die Wahrheit grob und verletzend zu sagen." - Fritz Mauthner, Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, Bd. 2, Ffm 1989, Seite 477

279 "Wahre Worte sind nicht gefällig, gefällige Worte sind nicht wahr." - Laotse in Richard M. Bucke, Kosmisches Bewußtsein, Celle 1925, Seite 51

280 "Simplex sigillum veri." (Das Einfache ist das Siegel des Wahren.)

281 "Als kaufte einer mehrere Exemplare der heutigen Morgenzeitung, um sich zu vergewissern, daß sie die Wahrheit schreibt."

282 "Ohne Unwahrheit weder Gesellschaft noch Kultur. Der tragische Konflikt. Alles Gute und Schöne hängt an der Täuschung: Wahrheit tötet, ja tötet sich selbst (insofern sie erkennt, daß ihr Fundament der Irrtum ist.)." - Friedrich Nietzsche in Bernhard Taureck (Hg), Psychoanalyse und Philosophie - Lacan in der Diskussion, Ffm 1992, Seite 174

283 Wahrheit ist keine Frage der Letztbegründung.

284 Wahrheit ist ein Geltungsanspruch.

285 Der aller logischen Besinnung zugrunde liegende Wertunterschied des Wahren und des Falschen äußert sich im Urteil als logisches Grundgebilde.

286 "Keine Wahrheit ist eine Tatsache, d.i. ein zeitlich Bestimmtes." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 1, Tübingen 1980, Seite 76

287 Nur die nackte Not und das brutale Interesse sind frei von Heuchelei.

288 Die Erforschung der Wahrheit ist oberstes Erkenntnisziel, dem alle Wissenschaft zustrebt.

289 Wahrheit wird als synonym für Tatsache gebraucht.

290 Das Falsche bereitet mehr Vergnügen als das Wahre.

291 In jedem Urteil beziehen wir uns auf eine Wahrheit.

292 "Wahrheit und Sein sind beide im gleichen Sinne 'Kategorien' und offenbar korrelativ. Man kann nicht Wahrheit relativieren und an der Objektivität des Seins festhalten." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 1, Tübingen 1980, Seite 132

293 "Was Wissenschaft zur Wissenschaft macht ist Erkenntnis aus dem Grunde, als Erklärung oder Begründung."

294 Wahrheit ist etwas rein Persönliches und hat keinen sozialen Charakter.

295 Das Denken hat den Zweck 'wahr' zu sein, das Wollen hat den Zweck 'gut' zu sein, das Fühlen hat den Zweck 'Schönheit' zu erfassen.

296 Es gibt keine Wahrheit, die für alle zu allen Zeiten nach gültig ist.

zuschriften
  • Download der Seite mit den Kommentaren
  • Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.