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(1758 - 1828) Beiträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen
III. Neue Darstellung der Hauptmomente der Elementarphilosophie
Fundamentallehre Der Satz des Bewußtseins § I. Im Bewußtsein wird die Vorstellung durch das Subjekt vom Subjekt und Objekt unterschieden und auf beide bezogen. Dieser Satz drückt hier unmittelbar nichts als die Tatsache aus, die im Bewußtsein vorgeht; die Begriffe hingegen von Vorstellung, Objekt und Subjekt nur mittelbar, das heißt, insofern sie durch jene Tatsache bestimmt werden. Der Satz des Bewußtseins setzt also keine philosophisch bestimmten Begriffe von Vorstellung, Objekt, und Subjekt voraus, sondern sie werden in ihm und durch ihn erst bestimmt und aufgeteilt. Diese Begriffe können nur durch Sätze ausgedrückt werden die durch den Satz des Bewußtseins ihren Sinn erhalten, ganz in ihm enthalten sind, und unmittelbar aus ihm abgeleitet werden. § II. Die Vorstellung ist dasjenige, was im Bewußtsein durch das Subjekt vom Objekt und Subjekt unterschieden, und auf beide bezogen wird. Das Merkmal. unter welchem hier die Vorstellung aufgestellt wird, ist durch Reflexion über das Bewußtsein, nicht durch Abstraktion von den verschiedenen Arten der Vorstellungen erhalten. Durch dasselbe wird die Vorstellung als Vorstellung, und noch keineswegs als Vorstellung überhaupt, noch nicht als Gattung, gedacht. Im Gattungsbegriff der Vorstellung, wird zwar eben dieses Merkmal, aber nur insofern gedacht, als dasselbe das Gemeinschaftliche der sinnlichen Vorstellung, des Begriffs und der Idee begreift; wobei freilich vom Eigentümlichen dieser Arten der Vorstellung abstrahiert werden muß. Allein im reinen Begriff der bloßen Vorstellung wird die Vorstellung bloß insofern sie im Bewußtsein vor aller Spekulationi über dieselbe, und folglich vor der Bestimmung des Gattungsbegriffs vorkommt, gedacht; und durch dasjenige Merkmal gedacht, welches durch die Bestimmung der Gattung und der Arten nicht erzeugt, nur erläutert werden kann, und bei der Abstraktion vorausgesetzt, durch dieselbe gefunden, aber nicht gegeben wird. Daß die sinnliche Vorstellung, der Begriff usw. Vorstellungen sind, und was ich mir unter ihnen als Vorstellungen denke, weiß ich ursprünglich nur durch das Bewußtsein. Sie sind nicht Vorstellungen weil sie etwas Gemeinschaftliches haben, sondern, weil ihnen dasjenige gemeinschaftlich ist, was im Bewußtsein als Vorstellung vorkommt; weil sinnliche Vorstellung, Begriff usw. etwas ist, das im Bewußtsein vom Objekt und Subjekt unterschieden, und auf beide bezogen wird. Nur dadurch sind sie Vorstellungen; nicht, weil sie sinnliche Vorstellungen, Begriffe, Ideen sind. Die Eigenschaften, die den sinnlichen Vorstellungen, den Begriffen und Ideen als bloßen Vorstellungen zukommen, lassen sich nicht aus dem, was ihnen als Arten eigentümlich ist, ableiten; und das, was ihnen gemeinschaftlich ist, läßt sich nur aus dem Begriff der Vorstellung als eines Bestandteils des Bewußtseins bestimmen. § III. Das Objekt ist dasjenige, was im Bewußtsein durch das Subjekt vom Subjekt und der Vorstellung unterschieden, und worauf die vom Subjekt unterschiedene Vorstellung bezogen wird. Der Begriff, unter welchem hier das Objekt aufgestellt wird, enthält keine anderen Merkmale als die durch Reflexion aus dem Bewußtsein, und schlechterdings nicht durch Abstraktioni aus den Arten der Objekte geschöpft sind. Er liefert das ursprüngliche letzte charakteristische Merkmal, das selbst dem Gattungsbegriff eines Objekts zugrunde liegt, und denselben möglich macht. Das Objekt, als ein solches, kann nur als dasjenige gedacht werden, was im Bewußtsein als etwas vom Subjekt und der Vorstellung unterschiedenes vorkommt, und worauf die Vorstellung, nachdem sie vom Subjekt unterschieden wurde, bezogen wird. Die Vorstellung wird zuweilen selbst, aber immer nur dadurch zu einem Objekt, daß eine neu von ihr verschiedene Vorstellung, durch welche sie selbst vorgestellt wird, auf sie bezogen wird. Das Vorstellende wird nur dadurch zum Objekt, daß es sich durch eine besondere Vorstellung von sich selbst unterscheidet, wobei es sich in der Eigenschaft des Subjekts als das durch die Vorstellung Unterscheidende, als das Vorstellende, und in der Eigenschaft des Objekts als das durch die Vorstellung Unterschiedene, das Vorgestellte verhält. Das Objekt überhaupt kann also ursprünglich nur als dasjenige gedacht werden, was im Bewußtsein vom Subjekt und der Vorstellung unterschieden und worauf die vom Subjekt unterschiedene Vorstellung bezogen wird. Das Objekt heißt Gegenstand, ein Ding, insofern es als dasjenige gedacht wird, was sich auf die von ihm unterschiedene Vorstellung, und durch dieselbe auf das Vorstellende, bezieht. Das Objekt heißt ein Vorgestelltes insofern die von ihm und dem Subjekt unterschiedene Vorstellung auf dasselbe bezogen ist. Das Objekt heißt ein Ding ansich, insofern die Vorstellung, die sich auf dasselbe beziehen läßt, von demselben unterschieden wird. (Daher das Objekt zwar zugleich; aber in ganz entgegengesetzten Rücksichten ein Vorgestelltes, und ein Ding ansich heißen kann. Unter dem Prädikat des Vorgestellten widerspricht ihm das Prädikat eines Dings ansich und umgekehrt.) § IV. Das Subjekt ist dasjenige, was im Bewußtsein durch sich selbst von der Vorstellung und dem Objekt unterschieden, und worauf die vom Objekt unterschiedene Vorstellung bezogen wird. Der Begriff, unter welchem hier das Subjekt aufgestellt wird, enthält keine anderen Merkmale als die ursprünglich aus dem Bewußtsein selbst geschöpft sind, und welche alle anderen, die dem vorstellenden Subjekt beigelegt werden können, entweder unmittelbar, oder mittelbar zugrunde liegen müssen. Sie sind aus keiner besonderen, weder äußeren noch inneren Erfahrung abstrahiert, sondern quellen unmittelbar aus dem Bewußtsein, das jede Erfahrung begleitet. In diesem rein vorgestellten Begriff des Subjektes liegt, wenn er nicht verfälscht wird, keines derjenigen Merkmale des vorstellenden Subjekts, worüber von den Anhänger der verschiedenen philosophischen Sekten gestritten wird; keines außer denjenigen, die jeder denkende Kopf denken muß, wenn er über das bloße Bewußtsein reflektiert, keines, dessen Sinn nicht vollständig durch den Satz des Bewußtsein bestimmt würde. Diesem Satz zufolge, kann Das Subjekt überhaupt nur als dasjenige gedacht werden, was im Bewußtsein vom Objekt und der Vorstellung unterschieden, und worauf die vom Objekt unterschiedene Vorstellung bezogen wird, und was sich im Bewußtsein als das mittels der Vorstellung Unterscheidende verhält, und dadurch vom Objekt, das sich nur als das mittels der Vorstellung Unterschiedene verhält, sich auszeichnet. Das Subjekt heißt das Vorstellende, insofern die vom Objekt unterschiedene Vorstellung auf dasselben bezogen wird. Das Subjekt heißt Subjekt ansich, insofern die auf dasselbe bezogene Vorstellung von demselben unterschieden wird. (Daher das Subjekt zwar zugleich, aber in ganz entgegengesetzten Rücksichten das Subjekt ansich, und das Vorstellende heißt.) Unter dem Prädikat des Vorstellenden widerspricht ihm das Prädikat des Subjekts ansich, und umgekehrt. der bloßen Vorstellung § V. Die bloße Vorstellung ist dasjenige, was sich im Bewußtsein auf Objekt und Subjekt beziehen läßt, und von beidem unterschieden wird. Insofern die Vorstellung wirklich auf das Objekt bezogen wird, kommt nicht nur sie, sondern auch das Objekt, das Vorgestellte; - insofern sie auf das Subjekt wirklich bezogen wird, kommt nicht nur sie, sondern auch das Subjekt, das Vorstellende, im Bewußtsein vor. Wenn sie daher als bloße Vorstellung gedacht werden soll: muß sie nicht, insofern sie wirklich auf Objekt und Subjekt bezogen wird, sondern nur insofern sie auf beide bezogen werden kann, gedacht werden. Dasjenige, was im Bewußtsein auf Objekt und Subjekt bezogen wird, muß zwar nicht der Zeit, aber doch seiner natur nach vor den Handlungen des Bezogenwerdens da sein; insofern nichts bezogen werden kann, wenn nichts vorhanden ist, was sich beziehen läßt. Im Bewußtsein geht also insofern die bloße Vorstellung dem Objekt und Subjekt vorher, als sie den Grund der Möglichkeit des Subjektes und Objektes, insofern dieselbe im Bewußtsein vorkommen können, enthält. Beide kommen im Bewußtsein nur durch die Vorstellung, nur dadurch vor, daß die Vorstellung auf sie bezogen wird; das ist aber nur dadurch möglich, daß die bloße Vorstellung, das heißt, dasjenige vorhanden ist, was sich auf beide beziehen läßt. Die bloße Vorstellung ist daher dasjenige, was unmittelbar im Bewußtsein vorkommt, während Objekt und Subjekt nur mittelbar und durch die bloße Vorstellung, nämlich dadurch, daß die auf sie bezogene Vorstellung von ihnen unterschieden wird, als Objekt und Subjekt im Bewußtsein vorkommen, und nur durch dieses Unterscheiden, als etwas von der bloßen Vorstellung Verschiedenes gedacht werden können. Subjekt sowohl als Objekt sind im Bewußtsein nur durch die bloße Vorstellung möglich; als das Vorstellende und Vorgestellte nur dadurch, daß sich die Vorstellung auf sie beziehen, als Subjekt und Objekt ansich nur dadurch daß sie sich von ihnen unterscheiden läßt. Die bloße Vorstellung läßt sich zwar nicht ohne Objekt und Subjekt denken, weil sie nur als etwas, das sich auf Objekt und Subjekt beziehen läßt, denkbar ist. Aber sie läßt sich auch nur als etwas von beiden Unterschiedenes denken, und nur als etwas, welches seiner Natur nach dem Objekt und Subjekt im Bewußtsein vorhergeht, beide zu Bestandteilen des Bewußtseins erhebt, und das Prädikat ausmacht, unter dem beide im Bewußtsein gedacht werden müssen. Ich unterscheide die Merkmale, welche in dem durch den Satz des Bewußtseins bestimmten Begriff der bloßen Vorstellung zusammengefaßt werden müssen, in Innere, und Äußere. Dasjenige, was auf Objekt und Subjekt bezogen werden kann, läßt sich eben darum nicht ohne Objekt und Subjekt denken, unter den Merkmalen seines Begriffs müssen als die Merkmale von Objekt und Subjekt vorkommen. Aber da die bloße Vorstellung nur als etwas vom Objekt und Subjekt Unterschiedenes gedacht werden kann: so sind Objekt und Subjekt nur äußere Merkmale jenes Begriffs. Die inneren müssen aus demjenigen bestehen, was in der bloßen Vorstellung selbst enthalten ist, und was sich in ihr, und wodurch sie sich auf das von ihr unterschiedene Objekt und Subjekt beziehen läßt. Auch dieses läßt sich nicht ohne Objekt und Subjekt, aber auch nur als etwas von beiden Verschiedenes denken. Nur in diesem Sinne habe ich in meinem Versuch behauptet, und behaupte es noch: daß Objekt und Subjekt aus dem Inbegriff der inneren Bedingungen der bloßen Vorstellung ausgeschlossen werden müssen; nicht als ob sich diese ohne jene denken ließen, sondern nur, insofern diesen von jenen unterschieden werden müsse. Objekt und Subjekt gehören nicht ansich, nicht unmittelbar, sondern nur mittels desjenigen, was sich in der bloßen Vorstellung auf sie beziehen läßt, in der Begriff der bloßen Vorstellung. des Vorstellungsvermögens § VI. Das Vorstellungsvermögen ist dasjenige wodurch die bloße Vorstellung, das heißt das, was sich im Bewußtsein auf Objekt und Subjekt beziehen läßt, aber von beiden unterschieden wird, möglich ist, und was in der Ursache der Vorstellung, d. h. in demjenigen, welches den Grund der Wirklichkeit in einer Vorstellung enthält, vor aller Vorstellung vorhanden sein muß. Wenn man dasjenige, welches den Grund der Wirklichkeit der bloßen Vorstellung enthält, die vorstellende Kraft nennt: so ist das Vorstellungsvermögen dieser Kraft, oder dasjenige, wodurch sich die Kraft in ihrer Wirkung, der Vorstellung, äußert, und was folglich vor dieser Wirkung als Bedingung derselben in der Kraft bestimmt vorhanden sein mußte. Ob diese Kraft das vorstellende Subjekt selbst, oder in demselben nur mittels der Objekte vorhanden ist; ob das Vorstellungsvermögen bloß im Subjekt allein oder nicht; oder inwiefern es in demselben vorhanden sein muß, läßt sich erst dann fragen und beantworten, wenn man weiß, worin dieses Vermögen besteht, oder was man sich unter demselben zu denken hat. § VII. So wie die sinnliche Vorstellung, der Begriff und die Idee gemeinschaftlich den Namen Vorstellung führen, und dieser unter dem Prädikat der "Vorstellung überhaupt" dasjenige, was jenen unter sich gemein ist, bezeichnet: so heißen Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft als die Vermögen der sinnlichen Vorstellung des Begriffs und der Idee - Vorstellungsvermögen und das, was ihnen unter sich gemeinschaftlich ist, das "Vorstellungsvermögen überhaupt." Jede sinnliche Vorstellung (die insofern sie sich unmittelbar auf das Objekt beziehen läßt - auf das Objekt - Anschauung heißt) jeder Begriff, jede Idee ist eine Vorstellung; aber nicht jede Vorstellung ist eine sinnliche, nicht jede ein Begriff, nicht jede eine Idee. So müssen zwar auch Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft jedes für sich als Vorstellungsvermögen, aber dieses als keines jener besonderen Vermögen gedacht werden. Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft zusammengenommen machen den Umfang, nicht den Inhalt des Begriffs vom Vorstellungsvermögen aus. Sie müssen notwendig gedacht werden, wenn dasjenige gedacht werden soll, was unter dem Begriff des Vorstellungsvermögens überhaupt, enthalten ist. Nicht alles, was im Vorstellenden vorgeht; nicht einmal alles was zum Bewußtsein desselben gelangt, kann Vorstellung heißen, sondern nur dasjenige, was sich auf Objekt sowohl als Subjekt beziehen läßt, und von beiden unterschieden wird. Also nicht jedes Leiden, jedes Wirken, jede Veränderung des Gemütes, nicht das, was als Anstalt der Vorstellung vorhergeht, oder als Mittel oder Folge dieselbe begleitet. Daß man jede Veränderung des Gemüts Vorstellung nannte, beweist, wie sehr der Begriff einer Vorstellung verkannt wurde. Vorstellung hieß jede Veränderung im Gemüt, das Gemüt aber die vorstellende Kraft oder die Kraft, welche Vorstellungen, Veränderungen im Vorstellenden, das heißt in demjenigen hervorbringt, welches diese Veränderungen hervorbringt. - So lautet der Zirkel in dem sich die bisherige Erklärung des Begriffs der Vorstellung herumdreht. Unter Vorstellungsvermögen wird daher auch nicht jedes Vermögen zu wirken und zu leiden das im Vorstellenden vorhanden sein mag, sondern nur dasjenige verstanden, wodurch die bloße Vorstellung möglich ist, und von dem erst untersucht werden muß, ob, und inwiefern dasselbe dem Subjekt zukommt. Insofern in der Philosophie die Kenntnis des Besonderen nur durch die Kenntnis des Allgemeinen, in Rücksicht auf den wissenschaftlichen Charakter, das heißt die Notwendigkeit und apodiktische Gewißheit, bestimmt wird: insofern ist keine philosophisch wissenschaftliche Erkenntnis des sinnlichen, verständigen und vernünftigen Vorstellungsvermögen ohne bestimmte Wissenschaft des Vorstellungsvermögens überhaupt möglich. Alles was am Vorstellungsvermögen überhaupt gefunden wird, gilt von Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft, aber keineswegs umgekehrt. § VIII. Das Vorstellungsvermögen überhaupt, kann zwar nicht außerhalb der vorstellenden Kraft, und außerhalb der Sinnlichkeit, dem Verstand und der Vernunft vorhanden sein; aber der Begriff desselben läßt sich nicht aus der Kraft, sondern nur aus der Wirkung derselben nämlich der bloßen Vorstellung, und zwar nur aus dem Begriff derselben, insofern er durch den Satz des Bewußtseins bestimmt wird, ableiten. Die wirkende Ursache, der Grund der Wirklichkeit, der bloßen Vorstellung heißt die vorstellende Kraft; worin sie auch bestehen und woraus sie auch entstehen mag. Diese ist von der bloßen Vorstellung, wie jeder Grund von seiner Folge, wie jede Ursache von ihrer Wirkung, verschieden. Ihre Substanz, oder die Substanzen, woraus sie besteht, ist oder sind daher keineswegs in der bloßen Vorstellung enthalten, welche das einzige ist wodurch sie sich im Bewußtsein äußert. Was also in der bloßen Vorstellung, ihrer Wirkung, von ihr vorkommen kann, kann nichts anderes als ihre Handlungsweise, die Form ihres Vermögens sein. Aber da sie sich nur durch ihre Wirkung und nicht vor ihrer Wirkung äußern kann: so läßt sich auch ihre Handlungsweise, die Form ihres Vermögens, nur aus dieser Wirkung, der bloßen Vorstellung, erkennen. Das Vorstellungsvermögen muß also notwendig verkannt werden, wenn man den Begriff desselben aus der vorstellenden Kraft und nicht aus der bloßen Vorstellung ableitet, und anstatt den Begriff der Kraft, mittels den durch die bloße Vorstellung bestimmten Begriff von Vermögen zu bestimmen, das Vermögen sowohl, als die bloße Vorstellung, sich durch die vorstellende Kraft zu erklären sucht. Wenn man mit den Materialisten diese Kraft in der Reizbarkeit gewisser Organisationen, und mit den Spiritualisten in einer unkörperlichen Substanz aufsucht, bevor man aus dem Begriff der bloßen Vorstellung den Begriff des Vorstellungsvermögens entwickelt hat, welches doch das einzige ist, wodurch die vorstellende Kraft ihre Natur offenbart. Die Merkmale des Vorstellungsvermögens, können nur aus den Merkmalen der bloßen Vorstellung, als einer solchen, und folglich durchaus nicht vom Subjekt oder den Objekten ansich abgeleitet werden. Alles was im Bewußtsein von der bloßen Vorstellung unterschieden werden muß, zum Beispiel die Gegenstände der äußeren Erfahrung als Dinge ansich, und die Substanz selbst, der das Vorstellungsvermögen angehört, ist zu dieser Ableitung schlechterdings untauglich. Sowohl die LOCKE'sche Erklärung des Ursprungs der Vorstellungen aus der Erfahrung, als auch die LEIBNIZ'sche aus der vorstellenden Substanz müssen also schon darum verdächtig sein: weil sie ohne Ableitung der Merkmale des bloßen Vorstellungsvermögens aus der bloßen Vorstellung geschehen sind. Allein nur derjenige Begriff der bloßen Vorstellung, der durch den Satz des Bewußtseins bestimmt wird, ist zu dieser Ableitung geschickt; nicht der Begriff der Vorstellung überhaupt, insovern er bloß aus den Begriffen der sinnlichen Vorstellung, des Begriffs und der Idee, ohne Rücksich auf seine ursprünglichen nur aus dem Bewußtsein quellenden Merkmale abstrahiert wird. (Ich berufe mich hierüber auf die vorhergehende Abhandlung.) Um also den bestimmten Begriff des bloßen Vorstellungsvermögens, oder die inneren Merkmale desselben zu erhalten, muß er durch den Satz des Bewußtsein bestimmte Begriffe der bloßen Vorstellung vollständig entwickelt werden. § IX. Die bloße Vorstellung muß aus zwei verschiedenen Bestandteilen bestehen, die durch ihre Vereinigung und ihren Unterschied die Natur, oder das Wesen, einer bloßen Vorstellung ausmachen. Die bloße Vorstellung ist dasjenige, was sich im Bewußtsein auf Objekt und Subjekt beziehen läßt, aber von beiden unterschieden wird. Sie muß daher aus etwas bestehen, was sich in ihr, und wodurch sie sich auf Objekt und Subjekt beziehen läßt, und was vom Objekt und Subjekt unterschieden wird. Da aber Objekt und Subjekt nicht nur von der bloßen Vorstellung, sondern auch unter sich im Bewußtsein unterschieden werden: so muß auch dasjenige in der Vorstellung, wodurch sie sich auf das Objekt, von dem, wodurch sie sich auf das Subjekt bezieht, unterschieden werden. In jeder Vorstellung müssen daher zwei verschiedene Bestandteile gedacht werden, die durch ihre Vereinigung dasjenige ausmachen, was sich auf Objekt und Subjekt beziehen läßt, durch ihren Unterschied aber den Grund der doppelten Beziehung einer und derselben Vorstellung enthalten. Um diesen Beweis richtig zu fassen, muß vornehmlich darauf gesehen werden, daß Objekt und Subjekt im Bewußtsein, nicht nur von der bloßen Vorstellung, sondern auch voneinander unterschieden werden. Im Bewußtsein der Gegenstände kat exochen [schlechthin, ansich - wp], wo man sich eines Vorgestellten bewußt ist, das von der vorgestellten Vorstellung, und dem vorgestellten Vorstellenden unterschieden wird, leuchtet die Unterscheidung zwischen Objekt, - und Subjekt freilich am auffallendsten ein. Aber sie ist auch an demjenigen Bewußtsein, welches das Vorstellende selbst zu seinem Objekt hat, dem Selbstbewußtsein, nicht zu verkennen, wenn man etwas genauer über diese Art von Bewußtsein reflektiert. Auch hier wird Objekt vom Subjekt unterschieden; ja das Selbstbewußtsein läßt sich nur dadurch denken, daß das Ich das Subjekt, in der Eigenschaft des Subjektes, des Vorstellenden, sich von sich selbst, in der Eigenschaft des Objektes des Vorgestellten, durch eine besondere Vorstellung unterscheidet. Es muß also im Bewußtsein überhaupt, und folglich in jeder Art des Bewußtseins die demselben wesentliche Unterscheidung zwischen Objekt und Subjekt auch durch die bloße Vorstellung, und zwar durch einen in derselben vorhandenen doppelten Grund der Möglichkeit ihrer doppeltenz Beziehungen bestimmt sein. § X. Dasjenige, was sich in der bloßen Vorstellung, und wodurch sich die bloße Vorstellung auf das Objekt bezieht, heißt der Stoff der Vorstellung. Der Stoff der Vorstellung in der hier bestimmten Bedeutung ist meines Wissens bisher ganz verkannt worden, und man hat den Ausdruck Stoff in Rücksicht auf die vorstellende Kraft für alles, was sich vorstellen läßt, und vorgestellt ist, für das Objekt einer möglichen oder wirklichen Vorstellung, für das Vorstellbare gebraucht, und daher auch das, was sich in der Vorstellung auf das von derselben unterschiedene Objekt bezieht (den wahren Stoff) mit dem Objekt selbst verwechselt. Der Stoff der Vorstellung ist dasjenige, was in der Vorstellung, und wodurch die Vorstellung einem Gegenstand angehört, er vertritt in der Vorstellung die Stelle des außer der Vorstellung befindlichen Gegenstandes, ist Repräsentant desselben, und durch ihn vergegenwärtigt die Vorstellung etwas von ihr selbst Verschiedenes. Keine Vorstellung kann also ohne Stoff sein; und die leere Vorstellung, ist nicht die Vorstellung ohne Stoff, sondern die Vorstellung deren Gegenstand nichts außer der Phantasie wirkliches ist. § XI. Dasjenige, was sich in der Vorstellung und wodurch sich die Vorstellung auf das Subjekt bezieht, heißt die Form der Vorstellung. Der Stoff, dasjenige was in der Vorstellung dem Gegenstand angehört, kann nur dadurch zur Vorstellung werden, daß das andere zu ihm hinzukommt, wodurch die Vorstellung dem Subjekt angehört. Dasjenige aber, was zum Stoff hinzukommen muß, wenn aus ihm eine Vorstellung werden soll, ist die Form der Vorstellung, also ist die Form der Vorstellung dasjenige: was in der Vorstellung dem Vorstellenden angehört. Der Stoff einer Vorstellung wird durch das Objekt derselben bestimmt. Die Form des Stoffes als Stoff, wodurch sie ein Stoff vom anderen unterscheidet, hängt also von den Objekten ab. So unterscheidet sich die Vorstellung eines Hauses von der Vorstellung eines Baumes nur durch den in beiden verschiedenen Stoff, der durch die verschiedenen Objekte bestimmt ist. Aber als bloße Vorstellungen haben beide dieselbe Form, ohne welche sie auch unmöglich beiden den gemeinschaftlichen Namen Vorstellung führen können - eine Form, die der bei diesen Beispielen von außen her gegebene Stoff nur im Gemüt annehmen konnte. Das Subjekt heißt auch nur insofern das Vorstellende, als es die Vorstellung erzeugt, das heißt, einen ihm gegebenen Stoff zur Vorstellung erhebt, ihm die Form der Vorstellung erteilt. Diese Form also; das, wodurch der bloße Stoff zur wirklichen Vorstellung wird, gehört dem Vorstellenden an. Was also im Bewußtsein nie als das Vorstellende vorkommen kann, sondern immer nur als ein Vorgestelltes vorkommen muß. Zum Beispiel jeder Gegenstand der äußeren Erfahrung, kann an der Form der bloßen Vorstellung durchaus keinen Anteil haben; und alles, was von diesen Gegenständen zu Vorstellungen derselben geliefert wird, gehört zum bloßen Stoff dieser Vorstellungen. Diesen von Dingen außer uns gegebenen Stoff, hat LOCKE mit den aus ihm erzeugten Vorstellungen verwechselt, indem er behauptet, die einfachen Vorstellungen von Beschaffenheiten der Außendinge würden durch bloße Einwirkung dieser Dinge gegeben. So wie LEIBNIZ die bloße Form der Vorstellung mit der Vorstellung selbst verwechselt hat, indem er die Vorstellung durch das Vorstellende hervorbringen, nicht aus einem gegebenen Stoff erzeugen ließ; und sogar bei den Vorstellungen äußerer Gegenstände den durch Eindruck gegebenen Stoff für entbehrlich hielt. XII. Das Objekt heißt das Vorgestellte, insofern die Vorstellung durch ihren Stoff auf dasselbe bezogen wird - Ding ansich, insofern es als dasjenige gedacht wird, dem der bloße Stoff der Vorstellung angehört. Ein Objekt wird dadurch vorgestellt, daß eine Vorstellung darauf bezogen wird. Die Vorstellung, das heißt, nicht der bloße Stoff, sondern der Stoff, der die Form der Vorstellung vom Vorstellenden erhalten hat, der Stoff unter einer Form; die er dem Subjekt, nicht dem Objekt verdankt - auf das Objekt bezogen, macht dasselbe zum Vorgestellten. Das Ding, dem eine Stoff in einer Vorstellung korrespondiert, oder korrespondieren kann, von dem also zwar dieselbe Vorstellung in Rücksicht ihres Stoffes abhängt, das aber in keiner seiner Beschaffenheiten von der Vorstellung abhängt, ist Ding ansich - eben dasselbe Ding wird Gegenstand insofern ihm in einer Vorstellung ein Stoff entspricht - und eine Vorgestelltes, insofern dieser Stoff unter der Form der Vorstellung darauf bezogen wird. Als Ding ansich kommt es daher nur insofern im Bewußtsein vor, als die Vorstellung von ihm unterschieden ist; und ist es nur insofern denkbar, als die Vorstellung nicht darauf bezogen, als es nicht vorgestellt, wird. § XIII. Kein Gegenstand ist als Ding ansich vorstellbar. Ein Gegenstand ist Ding ansich; insofern der bloße Stoff: er ist ein Vorgestelltes; insofern die Vorstellung (der Stoff unter der Form der Vorstellung) auf ihn bezogen wird. Wenn er also als Ding ansich ein Vorgestelltes sein könnte: so müßte der bloße Stoff zugleich Vorstellung, und folglich auch die Form der Vorstellung sein können; und das Bewußtsein, welches nur durch einen wesentlichen Unterschied zwischen Stoff und Form möglich ist, wäre unmöglich. Der Gegenstand ist vorstellbar, insofern sich eine Vorstellung auf ihn beziehen läßt; er ist Ding ansich, insofern sich der bloße Stoff einer Vorstellung, und also keine Vorstellung auf ihn beziehen läßt; erst also als Ding ansich nicht vorstellbar. Ebenderselbe Gegenstand kann und muß also zwar zugleich Ding ansich und vorstellbar sein: aber in ganz entgegengesetzten Rücksichten. Er ist Ding ansich, insofern er nicht vorstellbar; und vorstellbar, insofern er nicht Ding ansich ist. Der vorgestellte Gegenstand ist als solcher kein Ding ansich, und als Ding ansich, kein vorgestellter Gegenstand. Das Merkmal des Dings ansich im Bewußtsein ist die Vorstellung negativ auf das Ding bezogen, d. h. die vom Objekt unterschiedene Vorstellung. Insofern man unter der Natur, oder auch dem Wesen der Dinge, dasjenige versteht, was die Dinge ansich, und folglich unabhängig von unseren Vorstellungen sind: insofern ist das Wesen oder die Natur der Dinge unbegreiflich, weil Dinge ansich nicht vorstellbar sind. Diese Unbegreiflichkeit ist von vielen behauptet; ihr Grund von machem geahnt; in der Kritik der Vernunft angedeutet, aber in der Theorie des Vorstellungsvermögens gezeigt worden, inwiefern er im Vorstellungsvermögen liegt. § XIV. Die Verwechslung des vorgestellten Objekts mit dem Ding ansich, oder die Übertragung der Form der Vorstellung vom Vorstellbaren auf das Nichtvorstellbare ist unvermeidlich: solange man nicht dasjenige, was an den vorgestellten oder vorgestellten oder vorstellbaren Gegenständen dem Vorstellungsvermögen angehört, oder welches ebensoviel heißt, solange man die Formen der bloßen Vorstellungen nicht als solche entdeckt und erkannt hat. Der Gegenstand wird nur dadurch vorgestellt, daß der Stoff unter der Form der Vorstellung auf ihn bezogen wird. Es wird also notwendigerweise dem vorgestellten Gegenstand die Form der Vorstellung zugleich mit dem Stoff beigelegt, die ihm auch als Vorgestellten aber nur als Vorgestellten zukommt, und doch gleichwohl auch als Dinge ansich solange beigelegt werden muß, solange ich nicht am Vorgestellten dasjenige, was an ihm bloße Form der Vorstellung ist, kennen und unterscheiden gelernt habe. Die Vorstellung würde aufhören Vorstellung, und dadurch auch der Gegenstand aufhören ein Vorgestelltes zu sein, wenn sich der Stoff von der Form trennen ließe. Die Form muß also schlechterdings mit dem Stoff zugleich dem Gegenstand beigelegt werden, sobald er vorgestellt wird. Den Stoff allein im Bewußtsein auf ihn beziehen wollen, würde ebensoviel sein als ihn ohne eine Vorstellung kennen, oder eine Vorstellung ohne die Form der Vorstellung, das heißt einen Vorstellung, die keine Vorstellung ist, von ihm haben wollen. Eben darum ist die Vorstellung des Gegenstandes als Ding ansich unmöglich. Um also die Form der Vorstellungen kennen zu lernen, darf dieselbe nicht mit dem Ding ansich, oder auch dem bloßen Stoff verglichen werden (welches, da der Stoff im Bewußtsein nicht von der Form der Vorstellung trennbar, und das Ding ansich nicht vorstellbar ist, unmöglich wäre). Aber die Form der Vorstellung läßt sich (sofern anders von ihr eine Vorstellung möglich ist) gar wohl mit einem Vorgestellten das nicht bloße Form der Vorstellung ist, vergleichen; woran zwar eben die Form der Vorstellung, aber nicht rein, sondern an einem durch ein Objekt gelieferten Stoff realisiert, vorkommt. Dasjenige, wodurch sich das Vorgestellte von der bloßen Form der Vorstellung auszeichnet, gehört dem Ding ansich; die Form der Vorstellung aber, dem Vorstellungsvermögen an. Die Unterscheidung der Form der Vorstellung vom Vorgestellten ist schlechterdings überflüssig, wenn von Gegenständen die Rede ist, die durch die fünf sinnlichen Werkzeuge empfunden werden, und zwar insofern von ihnen die Rede ist, als sie empfunden werden, wobei sich das Gemüt mehr leidend als tätig verhält. Allein bei der Untersuchung des Vorgestellten welches bloß gedacht wird; oder auch des Empfindbaren insofern es gedacht wird, wobei sich also das Gemüt mehr wirkend als leidend verhält, und an den Merkmalen des Vorgestellten durch den Verstand, der sie bearbeitet hat, einen besonderen Anteil nimmt, ist die Unterscheidung desjenigen, was am Vorgestellten ein bloßes Produkt des Gemüts ist, von dem, was dem Gemüt dazu von außen gegeben ist oder nicht, schlechterdings unentbehrlich. Da, wie sich in der Folge ergeben wird, alle Spaltungen in der philosopischen Welt, Materialismus und Spiritualismus, Atheismus und Theismus, Supernaturalismus und Naturalismus, Dogmatismus und dogmatischer Skeptizismus, - sowie der Mangel allgemeingeltender Prinzipien der Moral, des Naturrechts, der Philosophie überhaupt und aller übrigen Wissenschaften die von der Philosophie ihre Prinzipien entlehnen, - so sehr von der Verwechslung des Vorgestellten mit dem Ding ansich abhängen, daß sie mit diesem Mißverständnis stehen und fallen müssen: so muß alle Reformation der Philosophie von der Untersuchung der bloßen Vorstellung ausgehen, und die Theorie des Vorstellungsvermögens Grundlage einer neuen Philosophie werden. § XV. In der bloßen Vorstellung ist der Stoff dem Subjekt gegeben, und die Form von demselben hervorgebracht. In der Vorstellung ist der Stoff dasjenige, wodurch sie dem Objekt als dem Vorgestellten; und die Form dasjenige, wodurch sie dem Subjekt als dem Vorstellenden angehört. Es muß also der Stoff von der Form in dieser Eigenschaft verschieden sein; das heißt: die Form muß dem Vorstellenden angehören, insofern dasselbe sich beim Bewußtsein als das Vorstellende, als die Ursache der Vorstellung verhält, und der Stoff muß dem Vorstellenden in dieser Rücksicht nicht angehören; die Form muß Wirkung, und der Stoff nicht Wirkung des Vorstellenden sein. Gleichwohl muß der Stoff in jeder Vorstellung notwendig vorkommen; er muß also dem Vorstellenden, das an ihm die Form hervorbringt, gegeben sein. Die Vorstellung, folglich Stoff und Form, wird im Bewußtsein auch auf das Subjekt bezogen. Aber sie demselben unmöglich auf eben dieselbe Weise in Rücksicht auf Stoff und Form angehören. Der Stoff kann ihm nur als etwas sich auf das Objekt beziehendes, und insofern dem Subjekt nicht ursprünglich eigenes, sondern Gegebenes beigelegt werden; während die Form, dasjenige, wodurch der Stoff zur Vorstellung geworden ist, ursprüngliches Eigentum des Subjekts sein muß, das nur dadurch das Vorstellende heißt, daß es eine Vorstellung erzeugt. Das Bewußtsein, das doppelte Bezogenwerden der Vorstellung auf Objekt und Subjekt ist nur dadurch möglich, daß sich der Stoff in der Vorstellung als das Gegebene, von der Form, als dem Hervorgebrachten unterscheidet. Vorstellung kann dem Vorstellenden weder gegeben, noch von demselben hervorgebracht, sondern sie muß durch dasselbe erzeugt werden. Zur Erzeugung gehört ein Stoff, den sich keine endliche Kraft hervorbringen kann (Stoff hervorbringen heißt erschaffen) und der folglich gegeben werden muß; und eine Form, die dasjenige ist, was am Stoff hervorgebracht wird. LOCKE läßt die einfachen Vorstellungen (die sich nicht weiter zergliedern lassen) dem Gemüt gegeben; LEIBNIZ läßt die Vorstellungen überhaupt vom Gemüt hervorgebracht werden. § XVI. Das Vorstellungsvermögen besteht also aus zwei wesentlich verschiedenen und wesentlich vereinigten Bestandteilen; erstens aus Rezeptivität, worunter das Vermögen den Stoff zu einer Vorstellung zu empfangen - zweitens aus Spontaneität, worunter das Vermögen am Stoff die Form der Vorstellung hervorzubringen verstanden wird. Beim bloßen Gegebenwerden des Stoffes verhält sich das vorstellende Subjekt leidend. Unter der Rezeptivität als einem Teil des Vorstellungsvermögens muß also ein bloß sich leidend verhaltendes Vermögen, bloße Empfänglichkeit, gedacht werden. Also nicht etwa das Empfindungsvermögen. Denn insofern unter Empfindung schon eine Vorstellung verstanden wird, die nicht ohne Form und folglich nicht ohne ein Hervorbringen möglich ist, insofern kann man unter Empfindungsvermögen keineswegs die bloße Empfänglichkeit des Gemüts verstehen. Jedes bisherige Philosophie hat immer in den Begriff des leidenden Vermögens Merkmale des tätigen eingemengt, und insofern noch nie den reinen und richtigen Begriff von Rezeptivität aufgestellt. Zum Hervorbringen gehört Tätigkeit; beim Hervorbringen der Form am Stoff verhält sich also das vorstellende Subjekt tätig, und zwar selbsttätig, insofern es sich nicht als Werkzeug eines andern, sondern als das hervorbringende Subjekt selbst verhält. Einem Subjekt kommt Spontaneität (Selbsttätigkeit in weiterer Bedeutung) zu, insofern es den Grund seiner Handlung in sich selbst enthält. Insofern also der Grund der Handlung, des Hervorbringens der Form, als im Vorstellenden vorhanden gedacht werden muß (das auch nur darum das Vorstellende heiß), insofern muß das tätige Vermögen, das sich bei der Vorstellung äußert, Spontaneität heißen. Die Spontaneität in diesem Sinne genommen darf also durchaus nicht als ein Vermögen Vorstellungen (etwa Begriffe oder Ideen) hervorzubringen gedacht werden, und kann folglich schlechterdings weder den Verstand, noch die Vernunft bedeuten. Denn auch die dem Verstand und der Vernunft eigentümlichen Vorstellungen müssen einen Stoff haben, der nicht durch Spontaneität hervorgebracht werden kann. Jede bisherige Philosophie hat in den Begriff des tätigen Vermögens Merkmale des leidenden eingemengt, insofern sie durch die Tätigkeit (die so oft mit dem Intellektuellen, dem Verstand und der Vernunft verwechselt wurde) nicht die Form, sondern Vorstellungen und zwar nur Vorstellungen gewisser Art hervorbringen ließ; als ob bicht zur Vorstellung überhaupt Tätigkeit gehörte. Sie hat also den reinen und richtigen Begriff von Spontaneität verfehlt. Und hier läßt sich endlich der Begriff von vorstellender Kraft, den LEIBNIZ und LOCKE durch ihre einseitigen, aus entgegengesetzten Gesichtspunkten angestellten, Untersuchungen des Vorstellungsvermögens unentwickelt gelassen hatten; - und die neueren Schriftsteller durch die sogenannte eklektische Art zu philosophieren, vielleicht nur noch mehr verwirrt haben, etwas genauer, als bisher möglich war, bestimmen. Wenn man sich über die Bedeutung des Ausdrucks vorstellende Kraft verstehen will - (wenn nicht der Eine diesen, ein Anderer einen anderen Sinn damit verbinden soll, während sich beide zu verstehen glauben, weil sie ebendasselbe Wort im Mund führen): so darf durchaus nicht die Substanz der das Vorstellungsvermögen angehört, und über deren Natur und Begriff die philosophische Welt in Parteien geteilt ist; sondern es muß der im Subjekt (was auch die Natur desselben sein mag) befindliche Grund der Wirklichkeit der Vorstellung dabei gedacht werden. Dieser Grund der Wirklichkeit muß freilich auch den Grund der Möglichkeit der Vorstellung sin sich enthalten; es muß in ihm der Grund enthalten sein, warum durch ihn Vorstellung und nicht etwas anderes möglich ist. Die Kraft begreift das Vermögen in sich, daher auch das Vorstellungsvermögen so oft mit der vorstellenden Kraft verwechselt wird. Aber das Vermögen ist noch nicht die Kraft, und die Kraft enthält mehr als das bloße Vermögen. Was ist nun dieses Mehrere? Die Leibnizianer und die Spiritualisten überhaupt, nennen es die Substanz, welche das Vermögen hat, und deren Wesen in unaufhörlicher Wirksamkeit besteht. Daher dann auch die vorstellende Substanz keinen Augenblick ohne Vorstellung wäre. Allein diese ganze Theorie von vorstellender Kraft, die erst noch vor kurzem Herr PLATNER in seinen Aphorismen zu erhärten versucht hat, stürzt durch die Berichtigung des verworrenen Begriffs von Vorstellung und Vorstellungsvermögen dahin. Das vorstellende Subjekt, wenn man dasselbe nicht im Pantheismus zur Gottheit erheben will, hat kein Vermögen den Stoff und folglich auch keine Kraft eine Vorstellung (Form und Stoff) hervorzubringen. Der Substanz der Seele, sobald darunter eine endliche verstanden wir, kann also unmöglich die vorstellende Kraft sein, insofern unter dieser Kraft der Grund der Wirklichkeit der Vorstellung selbst verstanden wird. Der Grund der Wirklichkeit der bloßen Form der Vorstellung, die Spontaneität, ist freilich eine Kraft, aber sie ist als Spontaneität noch keineswegs eine vorstellende Kraft; indem sie nur in Verbindung mit Rezeptivität das Vorstellungsvermögen ausmacht, und auch durch die Rezeptivität selbst noch nicht zur vorstellenden Krfaft zur Ursache der Vorstellung (in Rücksicht auf Stoff und Form wird. Weder das Vorstellungsvermögen, welches im Subjekt vorhanden ist; noch das Subjekt zum Vorstellungsvermögen hinzugedacht, können also eine vorstellende Kraft im strengsten Sinne, Grund der Wirklichkeit der Vorstellung dasjenige sein, wodurch die Vorstellung (nicht erzeugt, sondern) hervorgebracht wird. Versteht man aber unter der vorstellenden Kraft nicht dasjenige, wodurch die Vorstellung hervorgebracht, sondern wodurch sie vom Subjekt erzeugt wird: so ist die vorstellende Kraft nichts, als das Vorstellungsvermögen, insofern dasselbe im Vorstellenden vorhanden ist, und sich in wirklichen Vorstellungen äußert, folglich Rezeptivität und Spontaneität, insofern sie in der Natur des Subjekts bestimmt sind, welches nur durch sie das Vorstellende heißen kann. Der Ausdruck: vorstellende Kraft, kann auch nur in dieser Bedeutung einen vernünftigen Sinn haben, wenn er auf ein endliches Vorstellendes z. B. die menschliche Seele angewendet wird. Aber er bezeichnet auch dann nichts weniger als die Substanz des vorstellenden Subjekts, noch auch den völlig zureichenden Grund der Wirklichkeit der Vorstellung; sondern nur den Anteil der dem vorstellenden Subjekt an einer wirklichen Vorstellung zukommt, und der durch die wirkliche Rezeptivität und Spontaneität desselben bestimmt wird. Die ursprüngliche Beschaffenheit der Rezeptivität und Spontaneität sind also die einzigen ursprünglichen Merkmale der vorstellenden Kraft, insofern unter diesem Ausdruck die Seele verstanden wird, Merkmale, die ganz verfehlt werden müssen, wenn man den Begriff des Vorstellungsvermögens aus der vorstellenden Substanz und nicht aus der bloßen Vorstellung ableitet. § XVII. Da die Form der Vorstellung nur am gegebenen Stoff hervorgebracht werden kann; der Stoff sich aber nur insofern geben läßt, wie das Vorstellende Empfänglichkeit für denselben hat: so hängt die Form, welche der Stoff im Gemüt erhält, ebensowohl von der Rezeptivität, als von der Spontaneität ab; und diese kann bei der Hervorbringung der Form nur der Beschaffenheit von jener gemäß wirken. Kein endliches Wesen kann etwas aus Nichts hervorbringen, und jedes ist insofern bei allem Hervorbringen an die Beschaffenheit desjenigen, was ihm gegeben sein muß, gebunden. Der Stoff der Vorstellung aber, insofern unter ihm nicht dieser oder jene gewisse Stoff, sondern nur das was gegeben werden muß, verstanden wird, hängt insofern von der ursprünglichen Beschaffenheit der Rezeptivität ab. Nur dasjenige kann dem Subjekt gegeben werden, was dasselbe empfangen kann. Die Weise des Hervorbringens muß sich also nach der Weise des Empfangens richten, undd die Form der Vorstellung wird nicht nur durch die Spontaneität, sondern auch durch die Rezeptivität bestimmt. Die Form der Vorstellung besteht also erstens in der Form, welche dem Stoff durch die bloße Empfänglichkeit bestimmt ist, und zweitens in dem, was dieser Form gemäß, durch die Tätigkeit hervorgebracht wird. Sie ist das Resultat von demjenigen, was an einer Vorstellung durch die Weise der Empfänglichkeit und der Tätigkeit bestimmt wird. Sie wird zwar hervorgebracht, aber nur durch eine an die Weise der Rezeptivität gebundene Spontaneität. Das Vorstellungsvermögen überhaupt, und folglich die ursprüngliche Beschaffenheit der Rezeptivität und Spontaneität, läßt sich nur aus dem Begriff der bloßen Vorstellung ableiten, und zwar die Spontaneität aus der Form, die Rezeptivität aus dem Stoff der Vorstellung überhaupt. Da nun aber der Stoff selbst wieder nach der erst Gesagten, durch die Empfänglichkeit bestimmt wird: so würde die Ableitung von dieser aus jenem ein Zirkel im erklärung sein, wenn nicht die Beschaffenheit des Stoffes in der Vorstellung die zwar durch die Empfänglichkeit im Gemüt bestimmt sein muß, in unserer Erörterung anders woher, als aus dieser Empfänglichkeit erwiesen würde. § XVIII. Wenn die Unterscheidung des Vorstellenden, und Vorgestellten durch die Vorstellung im Bewußtsein möglich sein soll: so muß der Stoff der Vorstellung ein Mannigfaltiges und die Form der Vorstellung Einheit des Mannigfaltigen sein. 1. Im Bewußtsein verhält sich das Subjekt als das durch die Vorstellung Unterscheidende, das Objekt, als das durch die Vorstellung vom Subjekt zu Unterscheidende; oder was ebensoviel heißt: im Bewußtsein kommt das Subjekt als das Unterscheidende, das Objekt als das Unterschiedene, und die Vorstellung als dasjenige vor, wodurch das Unterscheidende vom Unterschiedenen unterschieden wird. Auch bei derjenigen Art von Bewußtsein, welche das Selbstbewußtsein heißt (und welche allein gegen diese Behauptung angeführt werden könnte, weil bei ihr das Subjekt selbst vorgestellt wird) wird das Vorstellende als Subjekt und als Objekt als das denkende, und als das gedachte Vorstellende unterschieden; und verhält sich in der ersten Rücksicht als das durch die Vorstellung Unterscheidende; in der zweiten, als das durch die Vorstellung Unterschiedene; vorstellend, und vorgestellt. Als das Unterscheidende kann es nicht zugleich das Unterschiedene sein - (so wenig als das Auge sich selbst sehen kann). Dahingegen das vorstellende Subjekt durch seine Selbsttätigkeit das Vorstellungsvermögen insofern ihm dasselbe gegeben nicht von ihm hervorgebracht ist, von sich selbst als dem aus dem gegebenen Hervorbringenden (in einer Vorstellung seines Vorstellungsvermögens) unterscheiden kann. 2. Dasjenige, was in der Vorstellung dem durch dieselbe vom Subjekt unterschiedenen Objekte angehört, muß etwas zu Unterscheidendes - ein Mannigfaltiges überhaupt; dasjenige hingegen, was in der Vorstellung dem Unterscheidenden, und insofern Nichtzuunterscheidenden angehört, muß Einheit sein. Die Vorstellung, durch welche im Bewußtsein das Objekt unterschieden wird, wird selbst wieder vom Objekt unterschieden. Gleichwohl kann das Objekt nur dadurch zu einem im Bewußtsein unterschiedenen Objekt werden, daß es vorgestellt wird, das heißt, daß etwas ihm Angehöriges in der bloßen Vorstellung enthalten ist. Durch dasjenige also, was dem Gegenstand in der Vorstellung angehört, muß derselbe in der Vorstellung als etwas zu unterscheidendes bestimmt sein. Dasjenige aber, wodurch etwas als ein Zuunterscheidendes bestimmt ist, kann nur ein Mannigfaltiges sein. Ist nun aber die Beziehung der Vorstellung auf das durch sie zu Unterscheidende (das Objekt) nur durch Mannigfaltigkeit bestimmt: so muß die Beziehung derselben auf das durch sie Unterscheidende, und insofern nicht Unterschiedene, durch das Gegenteil des Mannigfaltigen, durch Einheit, bestimmt sein. 3. Der Stoff der Vorstellung muß als solcher ein Mannigfaltiges, und die Form Einheit des Mannigfaltigen sein. Nur durch den Stoff bezieht sich die Vorstellung auf das im Bewußtsein durch sie zu Unterscheidende (den Gegenstand;) und nur durch die Form auf das im Bewußtsein durch sie Unterscheidende (das Subjekt). Die Beschaffenheit, welche dem Stoff in der Vorstellung als Stoff derselben zukommt, muß also den Grund enthalten, durch welchen das Objekt zu etwas durch die Vorstellung Zuunterscheidenden wird, oder, was ebensoviel heißt, sie muß den Grund der Möglichkeit der Unterscheidung des Objekts vom Subjekt enthalten. Der Grund der Möglichkeit einer Unterscheidung kann aber nur in der Mannigfaltigkeit liegen; dem Stoff der Vorstellung muß als solchem Mannigfaltigkeit zukommen. Insofern aber der Stoff von der Form; das Hervorgebrachte, vom Gegebenen; das was sich auf das Subjekt, von dem was sich auf das Objekt bezieht, wesentlich verschieden sein muß; das vom Mannigfaltigen überhaupt Verschiedene, nichts als Einheit sein kann: insofern muß die Form der Vorstellung eine Einheit des Mannigfaltigen sein. Durch die Hervorgebrachte Einheit bezieht sich also die Vorstellung auf das Subjekt, - auf das, was sich im Bewußtsein als das Unterscheidende, und insofern bloß Tätige verhält; durch das gegebene Mannigfaltige auf das Objekt, das sich im Bewußtsein als das vom Subjekt Unterschiedene, woran sich die Tätigkeit äußert, und dem Stoff der Tätigkeit angehört, verhält. Als Bestätigung mag noch folgendes dienen: Wenn ein Gegenstand erkannt werden soll, muß er sich von anderen Gegenständen unterscheiden lassen. Dies ist nur dadurch möglich, daß er verschiedene Bestimmungen enthält, ein Inbegriff mannigfaltiger Merkmale ist. Es muß ihm also in der Vorstellung, durch die er erkennbar sein soll, ein Mannigfaltiges entsprechen. Das was dem Gegenstand in einer Vorstellung entspricht, ist aber der Stoff; dieser muß also ein Mannigfaltiges sein. Das Mannigfaltige kann zwar als Quantität durch das vorstellende Subjekt mittels des Messens und Zählens bestimmt, und als Qualität wahrgenommen, oder entdeckt, aber nie hervorgebracht werden, was ein Schaffen, und eine unendliche Kraft voraussetzt. Das endliche Vorstellende kann am gegebenen Mannigfaltigen nichts als Einheit, und zwar nur insofern ihm dasselbe als Stoff seiner Vorstellungen gegeben ist (nicht am Ding ansich) hervorbringen. Auch das Unterscheiden am schon zur Vorstellung erhobenen Mannigfaltigen ist keine vom Hervorbringen der Einheit (vom Verbinden) verschiedene Handlung. Das Verbinden des Zusammengehörigen, ist ein Trennen des Nichtzusammengehörigen, und die Spontaneität unterscheidet das verschiedene Vorgestellte, indem sie das schon vorher auf mehrere Einheiten gebrachte Mannigfaltige auf eine höhere Einheit bringt. § XIX. Die Rezeptivität besteht im Vermögen ein Mannigfaltiges zu empfangen, und die im Vorstellungsvermögen bestimmte Mannigfaltigkeit des Stoffes, insofern er nur als ein solcher empfangen werden kann, heißt die Form der Rezeptivität, und macht die Natur derselben als eines Bestandteils des Vorstellungsvermögens aus. Die Natur der Rezeptivität, insofern darunter ein Teil des Vorstellungsvermögens verstanden wird, kann nur in demjenigen bestehen, was im Vorstellungsvermögen vorausgesetzt werden muß, wenn dasselbe für den Stoff einer Vorstellung empfänglich sein soll. Dies kann aber nichts anderes sein, als die im Vermögen des Vorstellenden bestimmte Möglichkeit ein Mannigfaltiges zu empfangen. Wo ein Vorstellungsvermögen ist, mußt das Vermögen einen Stoff unter der Form der Mannigfaltigkeit zu empfangen, dasein: und die Mannigfaltigkeit ist insofern im bloßen Vorstellungsvermögen bestimmt, insofern sie die in demselben bestimmte Art und Weise der Empfänglichkeit ausmacht. Nur wenige unter den Spiritualisten, die gewöhnlich in ihrem unbestimmten Begriff von vorstellender Kraft die Empfänglichkeit mit der Tätigkeit des Vorstellungsvermögens vermengten, haben sich die Frage: Worin jene Empfänglichkeit bestünde? und keiner in dem hier bestimmten Sinn vorgelegt. Wenn LEIBNIZ die Seele für die Kraft erklärt, sich die Welt nach dem Zustand des organischen Körpers vorzustellen; so hat er damit keineswegs angegeben, worin die bestimmte Empfänglichkeit des Vorstellenden besteht; sondern vielmehr woraus sie entsteht (nämlich aus der Lage des organischen Körpers) voreilig - nämlich bevor er sich die Frage: Worin sie besteht? vorgelegt hat, zu bestimmen gesucht. Ob die Empfänglichkeit des Gemüts in der bloßen Substanz der Seele, und zwar in einer einfachen, von der Organisation verschiedenen Substanz; oder in der Verbindung derselben mit der Organisation, oder wie die Materialisten glauben, in der bloßen Organisation gegründet ist? oder, ob sich überhaupt auch nur fragen läßt, worin sie gegründet ist? woraus sie entsteht? wie die Substanz, der sie angehört, beschaffen ist? - läßt sich doch wohl nur dann erst untersuchen, wenn man sich selbst darüber einig ist, was man unter der Rezeptivität, insofern dieselbe zum Vorstellungsvermögen gehört, versteht. Ein Umstand, der bisher ganz vernachlässigt wurde. Wenn der Materialist die Rezeptivität in der Reizbarkeit der Organisation bestehen läßt: so beweist er dadurch, daß er sich die Frage: worin besteht die Rezeptivität, entweder nie, oder doch nie in ihrem bestimmten Sinn vorgelegt hat; daß er die Rezeptivität, insofern sie ein Teil des Vorstellungsvermögens ist, verkennt; und bevor er sich die Frage: Was er denn unter dieser Rezeptivität zu verstehen habe? vorlegte; die Natur der Rezeptivität aus der angeblichen Bekanntschaft mit dem Subjekt des Vorstellungsvermögen abgeleitet hat. ![]() |