![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |||
Kant und Hume um 1762 [2/2]
II. Im ersten Teil dieser Abhandlung ist nachgewiesen worden, daß KANT HUMEs Essays höchst wahrscheinlich schon bald nach ihrer Übersetzung durch SULZER kennengelernt hat, daß jedoch seine Schätzung des Philosophen während der Zeit bis 1765 nicht dem metaphysischen Skeptiker, sondern dem Moralisten und Essayisten galt. KANTs metaphysische Ausführungen in den Schriften um 1762 bieten jedoch eine Reihe so auffallender Parallelismen zu den Lehren HUMEs, daß der Gedanke an eine ungleich tiefer gehende Abhängigkeit desselben von HUME auf diesem Gebiet sich trotz alledem aufdrängt. So tiefgehend ist diese Abhängigkeit gefunden worden, daß KANT gelegentlich in jenen Jahren unbewußt zur gleichen Darstellung des Kausalitätsproblems geführt worden sein, daß er bewußt auf HUMEs Darstellung Rücksicht genommen haben soll (1). KANT sagt in dem Versuch über die negativen Größen (1762) (2):
Zutreffend ist, wie früher gezeigt wurde, die Voraussetzung RIEHLs, daß KANT HUMEs Erstlingswerk nicht gekannt hat. Die Argumentation RIEHLs aber wird unzulänglich, sobald man die weitere Voraussetzung, KANT habe seine Fassung des Kausalproblems 1762 von HUME gelernt, nicht als gesichert zugrunde legt, sondern als erst zu erweisende betrachtet. Die Polemik beider Philosophen trifft doch eine Ansicht, die so nahe liegt, deshalb so häufig ergriffen war, und eine so bequeme Waffe gegen die neue Lehrmeinung bieten konnte, daß jeder Vertreter der letzteren sich auf einen solchen Angriff zu rüsten hatte. Steht also die Abhängigkeit KANTs von HUME nicht anderweitig fest, so folgt aus einer solchen Ähnlichkeit schlechterdings nichts. Auf einem Umweg könnte man mehr erschließen wollen. Eben solche naheliegenden Einwürfe der traditionellen Ansichten gegen ein unverstandenes Problem äußert SULZER in seiner Übersetzung der Essays (4) Man könnte also an eine Bezugnahme auf diese Polemik denken. Aber dann bleibt nicht nur das eben geäußerte allgemeine Bedenken bestehen, sondern es kommt hinzu, daß KANTs Fassung des möglichen Einwurfs durchaus in die Sprache seiner eigenen Formulierung des Problems gekleidet ist, daß ferner nicht diese, nicht einmal die Korrelation von Ursache und Wirkung, Kraft und Handlung, die KANT vor Augen hat, sich bei SULZER findet. SULZER argumentiert von der leibniz-wolffischen Lehre über den Satz vom zureichenden Grund, sowie von jenen mannigfachen, der scholastischen Tradition entnommenen Grundsätzen über den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung aus, mit denen HUME im Treatise, den SULZER ebenfalls ganz unbeachtet läßt, sich speziell abgefunden hatte. Bedeutsamer noch scheint die zweite Ähnlichkeit, die RIEHLs aufmerksamer Blick gefunden hat. KANT schreibt in den Träumen eines Geistersehers (1766) (5)
Es kommt für den vorliegenden Fall aber überdies in Betracht, daß jenes Bild, welches die Abhängigkeit von der Darstellung HUMEs nahelegt, KANT aus seinem astronomischen Gedankenkreis auch ohne fremde Hilfe leicht genug zufließen konnte. Es wäre endlich, gerade wenn eine Erinnerung an HUME mitgewirkt hätte, zu erwarten, daß KANT derselben auch Ausdruck gegeben hat, wie dies da, wo er bildliche Wendungen HUMEs benutzt, in der Tat von ihm geschehen ist. (8) So weit also diese Parallelismen überhaupt Beweiskraft erhalten können, erlangen sie dieselbe nicht durch sich selbst, sondern aus der Voraussetzung dessen, was hier in Frage steht. Schwerer wiegt die Übereinstimmung beider Philosophen in eben dem Problem, durch dessen skeptische Erörterung HUME nach KANTs Wort die "Bearbeitung in der Kritik der reinen Vernunft (nicht die Fragestellung von 1762!) veranlaßt" (9) hat. Ein solcher Parallelismus findet sich in dem Versuch über die negativen Größen. KANT geht in der allgemeinen Anmerkung zu dieser Schrift von der Unterscheidung zwischen logischem und Realgrund aus. Die Beziehung des ersteren auf die Folge kann deutlich nach der Regel der Identität eingesehen werden, weil die Folge einerlei ist mit einem Teilbegriff des Grundes. Die Art der Beziehung des Realgrundes auf die Folge dagegen ist eine andere.
Fürs Erste nämlich besteht jene Gleichheit doch lediglich, so fern alle die Beziehungen durchschnitten werden, in denen der Gedanke einerseits bei KANT, andererseits bei HUME vorliegt. Hier tritt er als Problem auf, dort als Lehrsatz. Hier steht er in unmittelbarem Gegensatz zu den Relationen von Ideen. Hier ist er eine Konsequenz von Bestimmungen über die Realentgegensetzung, dort wird er durch den Gegensatz von Vernunft und Erfahrung begründet. Hier wird das Problem, das die Frage stellt, in dunklen Andeutungen als lösbar bezeichnet, wenn man annimmt, jene Beziehung "könne gar nicht durch ein Urteil, sondern bloß durch einen Begriff ausgedrückt werden"; dort wird die Behauptung in sorgfältig entwickelter Argumentation durch die Annahme bewiesen, jene Beziehung beruhe auf Gewohnheit. Anders läge es freilich, wenn die Meinung zuträfe, HUME sei
Es folgt aus dem Allem zur Evidenz, daß die Argumentationsreihen HUMEs und KANTs, in denen die gleiche Annahme über die Beziehung von Ursache und Wirkung eines der Glieder bildet, gänzlich voneinander verschieden sind. Damit aber fällt der Grund, die Übereinstimmung auf eine Abhängigkeit zurückzuführen. So vollzieht sich kein Denken, daß Glieder fremder Gedankenreihen zu eigenen Besitz würden, ohne daß der Zusammenhang, der sie zu lebendigen, wirksamen Gedanken macht, die Vorstellungsmassen, welche dieselben ergriffen haben, selbst umbildet. Es geschieht das nicht einmal bei untergeordneten Vorstellungen, geschweige denn bei Gedanken, die ein so gewaltiges Licht erregen, wie HUMEs Lehre nach KANTs Erklärung in seinem Denken erzeugt hat. Nur für den Kompilator [Plagiator - wp] sind Gedanken wie Papierstreifen, die lediglich das Gedächtnis aneinander klebt. Ebenso entschieden spricht für den selbständigen Ursprung der Problemstellung KANTs die Art, wie er dieselbe einführt (15). Es fehlt nicht bloße jede Beziehung auf HUME, die doch bei der Neuheit des Gedankens ungleich näher gelegen hätte, sondern auch die ausdrücklich ausgesprochene Unterscheidung der eigenen Lehre von der des CRUSIUS; KANT spricht durchaus im Ton eines Denkers, der ein selbstgefundenes, neues Problem mitteilt, dessen Lösung ihm noch nicht vollständig gelungen ist. Nach einem Seitenblick auf die "gründlichen Philosophen", denen "nichts verborgen bleibt", und der Erklärung, daß er aus der Schwäche seiner Einsicht kein Geheimnis macht, nach welcher er gemeinhin dasjenige am wenigstens begreift, was alle Menschen leicht zu verstehen glauben, fährt er fort:
Die Annahme einer solchen Abhängigkeit lag dann auch dem unbefangenen Urteil der Zeitgenossen vollständig fern. MENDELSSOHN, der Rezensent KANTs in den "Briefen, die neueste Literatur betreffend" erklärt KANTs simple Frage für "eine der tiefsinnigsten, die jemals getan worden ist". Er erkennt sogar an:
Es ist ferner gesichert, daß KANTs spätere Einteilung der analytischen und synthetischen Urteile auf diese Trennung des logischen und des Realgrundes zurückführt. KANT selbst nun hat in den Prolegomenen (§ 3) hervorgehoben, daß er zwar "schon in Lockes Versuchen einen Wink zu dieser Einteilung antreffe", daß jedoch "niemand, sonderlich nicht einmal Hume daher Anlaß genommen hat, über Sätze dieser Art Betrachtungen anzustellen." Er deutet ferner, so ausführlich er über HUMEs Einfluß auf seinen Kritizismus handelt, nirgends mit einem Wort auch nur an, daß HUME ihm das Problem der Kausalität, so wie er es 1762 faßt, aufgeschlossen hat (19). In den "Reflexionen" endlich, die aus seinem Handexemplar von BAUMGARTENs Metaphysica veröffentlicht sind, findet sich ebenso wenig eine Spur der Einwirkung HUMEs in diesem Sinn (20). Dagegen treffen wir daselbst in einer Reflexion aus wahrscheinlich dieser Zeit wiederum eine Bemerkung, welche zwar mit den spärlichen Andeutungen HERDERs sowie KANTs selbst über seine damalige Lehre von der Kraft in Beziehung zu setzen ist, jedoch das direkte Gegenteil der Lehre HUMEs enthält. KANT behauptet dort nämlich:
Dies läßt sich in der Tat darlegen. Nur die Negation aber soll hier gesichert werden, daß KANTs theoretische Lehren um 1762 dem Philosophen nicht durch HUME gegeben sind. Wir stehen demnach vor der Frage, ob KANTs Fassung des Seinsbegriffs im Beweisgrund auf eine Einwirkung HUMEs zurückzuführen ist. Die mittelbare Einwirkung durch die Übermittlung der Erkenntnis des Realgrundes ist eben ausgeschlossen. Es bleibt also nur eine unmittelbare übrig, da andere Beziehungen nicht vorliegen. Eine solche unmittelbare Beziehung ist jedoch, soweit die Essays in Betracht kommen, schlechterdings unmöglich, da in diesen das Problem des Seinsbegriffs nach dem Realgrund wird die Betrachtung über das Dasein von KANT in einer Form vorgetragen, welche die Selbständigkeit der Entdeckung augenscheinlich macht. Er sagt:
HUMEs Treatise andererseits ist nach dem früher Erörterten gänzlich außer Frage. Umso bedeutungsvoller jedoch ist die bisher ganz unbeachtet gebliebene Analogie, die er bietet (29). HUME behandelt in seinem Erstlingswerk mehrfach den Begriff des Seins. (30) Diese Erklärungen aber stimmen mit dem Wortlaut der kantischen Ausführungen ungleich mehr zusammen als die Erörterungen beider Philosophen über das Kausalproblem. HUME, nicht KANT hat in der neueren Philosophie die Erkenntnis zuerst wiedergewonnen, daß das Sein kein Prädikat eines Dings ist. Man vergleiche: Hume 1: "Dies ... ist offensichtlich, daß die Idee der Existenz sich in nichts von der Idee irgendeines Objekts unterscheidet und daß wir, wenn wir uns nach der einfachen Vorstellung eines Dings dieses als Existenz vorstellen, in Wirklichkeit keine Ergänzung oder Änderung an unserer ersten Idee vornehmen." Kant 1: "Nehmt ein Subjekt, welches ihr wollt ... Faßt alle seine erdenklichen Prädikate ... in ihm zusammen, so werdet ihr bald begreifen, daß es mit allen diesen Bestimmungen existieren, oder auch nicht existieren kann. ... Es kann also nicht stattfinden, daß wenn sie existieren, sie ein Prädikat mehr enthalten." Hume 2: "Wenn wir also behaupten, daß Gott existiert, bilden wir uns einfach die Idee eines solchen Wesens, wie wir sie uns vorstellen; die Existenz, die wir ihr zuschreiben, ist keine besondere Idee, die wir mit den anderen Eigenschaften verbinden und wieder von ihnen trennen, d. h. unterscheiden können." Kant 2: "Gleichwohl bedient man sich des Ausdrucks vom Dasein als eines Prädikats, und man kann dieses auch sicher tun, solange man es nicht darauf aussetzt, das Dasein aus bloß möglichen Begriffen herleiten zu wollen, wie ... wenn man die absolute notwendige Existenz beweisen will. Denn alsdann sucht man umsonst unter den Prädikaten eines solchen möglichen Wesens, das Dasein findet sich gewiß nicht darunter." Hume 3: "Über etwas einfach nachzudenken und darüber nachzudenken, daß es existiert, ist kein Unterschied." Kant 3: "In einem Existierenden wird nichts mehr gesetzt als in einem bloß Möglichen." Beide Philosophen exemplifizieren sogar im gleichen Zusammenhang an CAESAR (31). Wäre es nach allem Früheren noch irgendwie zweifelhaft, daß KANT hier schlechterdings unabhängig von HUMEs Erörterungen im Treatise zu seiner Fassung des Seins gekommen ist, der Nachweis der vollständigen Verschiedenheit des Gedankenzusammenhangs bei beiden würde auch hier sofort zu führen sein. Auch der Schluß ist gesichert: Würde der Parallelismus in der Lehre beider Denker vom Kausalproblem eine Abhängigkeit KANTs von HUMEs Essays fordern, so müßte diese Übereinstimmung im Seinsbegriff KANTs Studium des Treatise verbürgen. Und hier wie dort hätte KANT seine Leser geflissentlich über diese Abhängigkeit irregeführt. Es bleibt eine letzte Frage. HUMEs Essays waren KANT seit 1754/56 zugänglich; er kannte sicher den letzten, und höchst wahrscheinlich auch den dritten Band derselben; er war ähnlich wie HUME kritisch gegen die überlieferte Metaphysik gestimmt; er war endlich auf Gedanken geführt worden, die sich mit HUMEs Theorie der Kausalität in einem wesentlichen Punkt berühren: wie ist es zu erklären, daß KANT trotz alledem den theoretischen Untersuchungen HUMEs damals keine eindringlichere Beachtung geschenkt hat? Möglichkeiten, dies zu erklären, gibt es viele. Die wahrscheinlichste beitet sich aus den Ergebnissen der früheren Untersuchung dar. KANT wird die theoretischen Essays, wie höchst wahrscheinlich die moralischen und politischen, bereits um 1756 kennen gelernt haben (32). Er hat jedoch damals, in seinem durch CRUSIUS und NEWTON noch wenig modifizierten Wolffianismus befangen, für HUMEs Kausalitätstheorie so wenig Verständnis gehabt wie SULZER oder MENDELSSOHN. Man halte nur fest, daß KANTs damaliger Standpunkt durch die Erörterungen der Nova dilucidatio [Neue Beleuchtung der ersten Prinzipien] charaktersiert wird. Er hat vielleicht über HUME ähnlich geurteilt, wie MENDELSSOHN, der 1755 an LESSING schrieb: SULZER
Die Gründe demnach, die aus KANTs Standpunkt um 1762 zu entnehmen ind, führen ebensowohl, wie die Hinweise in seinen Schriften zu dieser Zeit und die Berichte seiner Schüler und Freunde, zu dem Ergebnis, daß der befreiende Einfluß von HUMEs Kausalitätstheorie nicht in die Entwicklung jener Jahre fällt. (34) Es bleiben somit die Datierung PAULSENs (um 1796) und die meinige (nach 1772). Die Gründe, welche die erstere von diesen beiden für mich unzutreffend machen, sowie diejenigen, die für die letztere Zeugnis ablegen, habe ich in der Einleitung zu den Prolegomenen sowie im zweiten Band der Reflexionen darzulegen versucht. ![]()
1) Alois Riehl, Der philosophische Kritizismus, Bd. 1, Seite 223 und 119. 2) Kants Werke II (Hartenstein-Ausgabe, 1868f) Seite 105 3) Hume, Philosophical Works I, Ausgabe von Green und Grose, Seite 383. [Noch leichtfertiger sind diejenigen, die behaupten, jede Wirkung müsse eine Ursache haben, weil diese im Begriff der Wirkung selbst liege. Jede Wirkung setzt notwendigerweise eine Ursache voraus; Wirkung ist ein relativer Begriff, dessen Korrelat die Ursache ist. Das beweist aber nicht, dass jedem Sein eine Ursache vorausgehen muß. - wp] 4) Riehl in den "Anmerkungen über den vierten Versuch". 5) Humes Werke II, a. a. O., Seite 378. 6) Nach Sulzers Übersetzung II, Seite 158. 7) Siehe Arnold Geulincx, Ethica, ed. auctior, Amstelodami 1692, Seite 121f, 136f. ["Auf Befehl meines Willens mögen sich meine Hände entsprechend bewegen ... doch die Sterne gehen nicht auf oder unter, wenn ich es will, Wolken ziehen nicht auf, um meine Felder zu bewässern, oder ziehen vorüber, wenn ich Sonnenschein brauche, und Ebbe und Flut des Meeres wechseln nicht anders als gewohnt ... so daß es sich in der Sache um dasselbe Wunder handelt: Auf Befehl meines Willens zittert die Zunge in meinem Mund, wenn ich Erde sage, und auf denselben Befehl zittert die Erde selbst; der einzige Unterschied besteht darin, daß es Gott manchmal gefällt, Ersteres geschehen zu lassen, Letzteres jedoch nie." - wp] 8) zum Beispiel Kants Werke IV, Seite 155 Anm. und 466; vgl. VII 581. 9) Kants Werke V, Seite 56. 10) Humes Werke IV, Seite 26. ["Der Verstand ... kann selbst bei genauester Untersuchung und Prüfung niemals die Wirkung in der vermeintlichen Ursache finden. Denn die Wirkung ist völlig verschieden von der Ursache und kann folglich niemals in ihr entdeckt werden. Die Bewegung der zweiten Billardkugel ist ein völlig anderes Ereignis als die der ersten; in der einen gibt es nichts, was auch nur den geringsten Hinweis auf die andere gäbe.“ - wp] 11) Kuno Fischer, Geschichte der neueren Philosophie, Bd. III, Seite 194. 12) Man vgl. im Treatise a. a. O., Bd. I, Seite 352, 380, 396 Anm., 443f, 454, 458, 522 und in den Essays a. a. O., Bd. II, Seite 129 Anm. und beachte im Treatise I, Seite 489: "For in that proposition, an object is the same with itself, if the idea expressed by the word object, were no ways distinguished from that meant by itself; we realle should mean nothing, nor would the proposition contain a predicate an a subject, which however are implied in this affirmation. One single object conveys the idea of unitiy, not that of identity. On the other hand, a multiplicity of objects can never convey this idea, however resembling they may be supposed." [Denn in diesem Satz ist ein Objekt mit sich selbst dasselbe, wenn die durch das Wort Objekt ausgedrückte Idee in keiner Weise von der mit sich selbst gemeinten Idee unterschieden wäre; wir würden tatsächlich nichts meinen, noch würde der Satz ein Prädikat und ein Subjekt enthalten, die jedoch in dieser Aussage impliziert sind. Ein einzelnes Objekt vermittelt die Idee der Einheit, nicht die der Identität. Andererseits kann eine Vielzahl von Objekten niemals diese Idee vermitteln, wie ähnlich sie sich auch sein mögen." - wp] 13) Hume, Essays, a. a. O., Bd. II, Seite 38, Anm. 14) Hume, Essays, a. a. O., Bd. II, Seite 133f. 15) Man vgl. Paulsen, Entwicklungsgeschichte der kantischen Erkenntnistheorie, Seite 49f. 16) Man vgl. auch die analogen Erklärungen über die Bedeutung der ganzen Schrift bei Kant (Werke II, Seite 73 und 91). 17) Mendelssohn, a. a. O., Bd. XXII, Seite 174. 18) Mendelssohn, Gesammelte Schriften, Bd. I, Seite 104 und 358f und dazu V 35, 45, 60, 69, 82. 19) Über den Sinn der späteren Erklärungen Kants siehe meine Einleitung zu Kants Prolegomenen, Seite lXXIXf. 20) Reflexionen II, Nr. 194f, 218f, 239f, 289f, 715f. 21) Reflexionen II, Nr. 289. 22) Hume Essays, a. a. O. II, Seite 53 23) Kuno Fischer, a. a. O., Bd. III, Seite 91. Cohen, Die systematischen Begriffe in Kants vorkritischen Schriften, Seite 30. Riehl, a. a. O., Bd. 1. Seite 214, 220. Fischer, a. a. O., Bd. III, Seite 177, 199, 204. Paulsen, a. a. O., Seite 69f. 24) Reflexionen II, a. a. O., Seite XVIIf. 25) Kants Werke II, Seite 115, 110, 117. Man auch Seite 119. 26) Kants Werke II, Seite 120, 115 (der Hinweis auf die Prädikate "der Zeit und des Orts"). 27) Man vgl. weiter oben 28) Man vgl. weiter oben 29) Edmund Pfleiderer, Empirismus und Skeptizismus in David Humes Philosophie, gibt zwar eine kurze Notiz über Humes Lehre vom Sein (Seite 189); er beschränkt sich jedoch auf die Anmerkung: "Der Parallelismus mit Kant liegt auf der Hand." 30) Hume, Philosophical Works, Seite 370, 394, 396 Anm., 407, 555. 31) Kant Werke II, Seite 115; Hume, Treatise I, Seite 395. 32) Man vgl. auch Paulsen, a. a. O., Seite 52; Riehl, a. a. O., Seite 223; Adamson, Kants Philosophie, Seite 139. 33) Mendelssohn, Werke V, Seite 11; man vgl. 151, 250, 268, 373. 34) Vaihinger hat neuerdings den Versuch gemacht (Rezension von "Reflexionen II" in der Vierteljahrsschrift, Bd. XI, Seite 214) die traditionelle Hypothese gegenüber Paulsens und meinen früheren Bedenken durch einen Vermittlungsversuch aufrechtzuerhalten. Derselbe wird jedoch hinfällig, sofern die oben gegebenen Argumente zutreffen. - Die früher gestellte Frage hat Vaihinger bereits in einer Rezension der Philosophischen Monatshefte 1883, Seite 501 berührt. Auch bei Janitsch (Kants Urteile über Berkeley, Seite 35) findet sich Einiges. |