cr-4ra-2von Kirchmann Lundstedtd'Alembert    
 
JEAN BAPTISTE d'ALEMBERT
(1717-1783)
Lobrede auf Montesquieu (1)

"Der Minister schrieb, Seine Majestät selbst habe das Buch zwar nicht gelesen, sei aber durch Personen, die sein Vertrauen besäßen, über das darin enthaltene gefährliche Gift unterrichtet. Montesquieu fühlte, welchen Schlag eine solche Anklage ihm selbst, seiner Familie und der Ruhe seines Lebens versetzen konnte. Die literarischen Ehren waren in seinen Augen nicht kostbar genug, weder um sie begierig aufzusuchen, noch um Geringschätzung dagegen zu heucheln, wenn sie sich ihm darboten, noch endlich um ihre einfache Entbehrung für ein Unglück anzusehen, aber die beständige Ausschließung und besonders die Beweggründe derselben erschienen ihm als eine Ungerechtigkeit."

Die Teilnahme, welche alle guten Staatsbürger der  Enzyklopädie  widmen, und die große Anzahl der Schrifsteller, die sie mit ihren Arbeiten bereichern, erlaubt uns, sie als ein höchst geeignetes Denkmal anzusehen, um darin ihre patriotischen Gefühle und den Ausdruck schuldiger Ehrfurcht gegen die gefeierten Männer, welche sie als Mitarbeiter ehrten, niederzulegen. Gleichwohl würden wir, überzeugt, daß MONTESQUIEU berechtigt war, andere Lobredner, als uns, zu erwarten, und daß der allgemeine Schmerz beredtere Herolde verdiente, unsere gerechte Trauer und unsere tiefe Verehrung seines Andenkens in unserer Seele verschlossen haben, wäre nicht das, was wir ihm verdanken, zu kostbar, als daß wir die Sorge, es anzuerkennen, anderen überlassen könnten. Ein Wohltäter der Menschheit durch seine Schriften, würdigte er auch dieses Werk der Förderung durch sie, und nur wenige Zeilen will unsere Dankbarkeit unter seine Büste graben.

CHARLES de SECONDAT, Baron von La BREDE und MONTESQUIEU, weiland ordentlicher Präsident des Parlament von Bordeaux, Mitglied der französischen Akademie, der königlich preußischen Akademie der Wissenschaften und schönen Künste und der Londoner königlichen Sozietät, wurde als Sprößling einer adligen Familie aus Guyenne am 18. Januar 1689 auf dem Schloß La Brede bei Bordeaux geboren. Sein Urahn, JEAN von SECONDAT, Haushofmeister bei Könige HEINRICH II. von Navarra und später dessen Tochter JOHANNA, der Gemahlin ANTONs von BOURBON, erwarb das Gut Montesquieu als Äquivalent einer Summe von 10 000 Livres, welche diese Fürstin ihm durch eine förmliche Schenkungsakte zum Lohn seiner Rechtschaffenheit und treuen Dienste verlieh. HEINRICH III., König von Navarra, später als König von Frankreich HEINRICH IV., erhob das Gut MONTESQUIEU zum Rang einer Baronie zugunsten JAKOBs von SECONDAT, des Sohns JOHANNs, der zuerst ordentlicher Kammerjunker bei jenem Fürsten und zuletzt  Mestre de camp  [Feldmeister - wp] des Regiments CHATILLON war. JOHANN GASTON von SECONDAT, der sich mit der Tochter des Oberpräsidenten von Bourdeaux vermählte, erlangte in diesem Kollegium die Würde eines ordentlichen Präsidenten. Er hatte mehrere Söhne, wovon einer Kriegsdienste nahm, sich darin auszeichnete und sie sehr früh verließ: es war der Vater CHARLES' von SECONDAT, der Verfassers des "Geistes der Gesetze". Diese Ausführlichkeiten scheinen sich vielleicht schlecht für den Anfang der Lobrede auf einen Philosophen zu eignen, dessen Namen der Ahnen so wenig bedarf; doch mißgönnen wir ihrem Andenken den Glanz nicht, den eben dieser Name darüber verbreitet!

Eine vielversprechende Kindheit, oft eine so trügerische Prophetin für das Leben, bewährte sich als das Gegenteil bei CHARLES von SECONDAT. Schon als Knabe verriet er, was er als Mann sein werde, und sein Vater verwandte alle Sorgfalt auf die Entwicklung der Keime dieses hohen Geistes, des Gegenstandes seiner Hoffnung und seiner Zärtlichkeit. Seit seinem zwanzigsten Jahr beschäftigte sich der junge MONTESQUIEU mit der Vorbereitung der Materialien zu seinem "Geist der Gesetze", indem er einen systematischen Auszug der ungeheuren Bände ausarbeitete, aus welchen das Gesetzbuch des bürgerlichen Rechts besteht. So hatte auch NEWTON einst schon in frühester Jugend den Grund zu den Werken gelegt, die ihn unsterblich machten. Wiewohl indessen das Studium der Rechtswissenschaft für MONTESQUIEU nicht so trocken war, wie für die Meisten, die sich ihm widmen, weil er es als Philosoph betrieb, so genügte es doch nicht dem Umfang und der Tätigkeit seine Geistes. Er stellte zu gleicher Zeit noch weit wichtigere und schwierigere Forschungen an und erörterte sie für sich mit eben der Klugheit, dem Anstand und der Billigkeit, die er später in seinen Schriften zeigte. (2)

Ein väterlicher Oheim, Präsident des Parlament von Bordeaux, ein aufgeklärter Richter und tugendhafter Staatsbürger, das Orakel seines Kollegiums und der ganzen Provinz, der seinen einzigen Sohn verloren hatte und im Parlament den höheren Sinn, den er darin zu begründen versucht, fortpflanzen wollte, hinterließ MONTESQUIEU sein Vermögen und seine Würde. Er war seit dem 24. Februar 1714 Rat beim Parlament von Bordeaux und wurde am 13. Juli 1716 Präsident. Einige Jahre später, 1722 während der Minderjährigkeit des Königs (LUDWIGs XV.), beauftragte ihn sein Kollegium, bei Gelegenheit einer neuen Auflage eine Vorstellung einzureichen. Zwischen den Thron und das Volk gestellt, erfüllte er als erfurchtsvoller Untertan, aber zugleich mit dem ganzen Mut eines redlichen Staatsdieners den so edlen und so wenig beneideten Beruf, das Geschrei der Unglücklichen zu den Ohren des Fürsten gelangen zu lassen, und dem von ihm so geschickt als kräftig geschilderten öffentlichen Elend wurde die verlangte Gerechtigkeit nicht versagt. Zwar sollte dieser Erfolg, mehr zu des Staates als zu seinem Unglück, nur von so kurzer Dauer sein, als wäre er ungerecht gewesen; denn kaum war die gerechte Klage der Völker zum Schweigen gebracht, so wurde die unterdrückte Auflage durch eine andere ersetzt; doch er hatte seine Bürgerpflicht erfüllt.

Am 3. April 1716 wurde er in die Akademie von Bordeaux aufgenommen, die erst seit Kurzem ins Leben getreten war. Der Geschmack an der Musik und reinen Erheiterungskünsten hatte die Mitglieder, welche sie bildeten, zuerst zusammengebracht. MONTESQUIEU glaubte mit Recht, der entstehende Eifer, und die Talente seiner akademischen Kollegen könnten sich mit noch größerem Nutzen an physikalischen Gegenständen üben. Er war überzeugt, wie die Natur überall würdig sei, beobachtet zu werden, fänden sich auch überall Augen, die würdig wären, sie zu sehen; da hingegen für Werke des Geschmacks keine Mittelmäßigkeit zulässig und für diese Gattung die Hauptstadt der Mittelpunkt der Einsicht und der Unterstützung ist, hielt er es für zu schwer, fern von ihr eine hinreichende Anzahl ausgezeichneter Schriftsteller zusammenzubringen. Er sah die sich in unseren Provinzen so außerordentlich vermehrenden schöngeistigen Gesellschaften als eine Art oder vielmehr als einen Schatten von literarischem Luxus an, der dem wirklichen Reichtum schadet, ohne nur den Schein desselben darzubieten. Glücklicherweise hatte der Herzog von La FORCE durch einen Preis, den er in Bordeaux stiftete, so erleuchtete und richtige Ansichten begünstigt. Man gab einem wohl angestellten wissenschaftlichen Versuch den Vorzug vor einer schwachen Rede oder einem schlechten Gedicht; und BORDEAUX bekam eine Akademie der Wissenschaften.

MONTESQUIEU, dem es durchaus nicht darum zu tun war, sich der Welt bekannt zu machen, schien, nach dem Ausdruck eines großen Geistes,  ein reifes Alter  abzuwarten, um als Schriftsteller aufzutreten. Erst 1721, also in einem Alter von 32 Jahren gab er die  Persischen Briefe  heraus. Der Siamese in den  Amusemens sérieux et comiques  mochte ihn zuerst dazu angeregt haben; aber er übertraf sein Vorbild. Die Schilderung der orientalischen Sitten, mögen sie nun wahr oder erdichtet sein, das Gemälde des Übermuts und des Phlegmas der asiatischen Liebe ist nur der unbedeutendste Zweck dieser Briefe; all das dient sozusagen nur als Deckmantel einer feinen Satire unserer Sitten und wichtiger Gegenstände, die der Verfasser bis auf den Grund erschöpft, indem er leicht darüber hinzugleiten scheint. In dieser Art von beweglichem Bild hebt USBEK namentlich mit ebenso großer Leichtigkeit als Kraft über alles hervor, was bei uns als das Auffallendste seine durchdringenden Blicke auf sich gezogen hatte; unsere Gewohnheit, die nichtswürdigsten Dinge ernsthaft zu behandeln und uns über die wichtigsten lustig zu machen; unsere ebenso geräuschvollen, als leeren Unterhaltungen; unsere Langeweile selbst im Schoße des Vergnügens; unsere Vorurteile und unsere Handlungen in beständigem Widerspruch mit unserer Einsicht; soviel Ruhmliebe bei so großer Ehrfurcht vor dem Götzen der Gunst; das kriechende Wesen und die Eitelkeit unserer Hofleute; unsere äußere Höflichkeit und innerliche Verachtung gegen die Fremden oder unsere affektierte Vorliebe für sie; die Abenteuerlichkeit unseres Geschmacks, die von nichts, als dem Eifer, womit ganz Europa ihn zu dem seinigen macht, übertroffen wird; unsere barbarische Geringschätzung der beiden ehrenwertesten Beschäftigungen eines Staatsbürgers, des Handels und der Zivilamtsverwaltung; unsere ebenso heftigen, wie nutzlosen literarischen Zänkereien; unsere Wut, zu schreiben, ehe wir denken, und über Dinge zu urteilen, ehe wir sie kennen. Dieser lebendigen, aber gallenlosen Schilderung stellt er in der Lobrede auf die Troglodyten [Höhlenbewohner - wp] das Gemälde eines tugendhaften, durch das Unglück weise gewordenen Volkes, ein des PORTIKUS würdiges Stück, gegenüber. Er zeigt ferner die Philosophie, wie sie nach langer Unterdrückung plötzlich wieder zum Vorschein kommt und durch ihre riesigen Fortschritte die Zeit, welche sie verloren, wieder einbringt; wie sie auf den Ruf eines erhabenen Geistes bis nach Rußland vordringt; während bei anderen Völkern Europas der Aberglaube gleich einem dicken Dunstkreis dem sie von allen Seiten umgebenden Licht den Weg zu ihnen versperrt. Endlich offenbart sich in den hier hingestellten Grundsätzen über die Natur der alten und neuen Regierungen bereits der Keim jener lichtvollen Ideen, die der Verfasser später in seinem großen Werk entwickelte.

Diese verschiedenen Gegenstände sind jetzt zwar des Reizes der Neuheit beraubt, der ihnen beim ersten Erscheinen der persischen Briefe eigen war, doch wird letzteren immer das Verdienst des originellen Charakters bleiben, den der Verfasser ihnen zu verleihen wußte: ein umso wahreres Verdienst, da es hier allein dem Geist des Schriftstellers beizumessen ist und nicht dem fremden Schleier, womit er sich bedeckt; denn USBEK hat während seines Aufenthaltes in Frankreich nicht nur eine so vollkommene Kenntnis unserer Sitten gewonnen, sondern selbst einen so starken Anstrich von unseren Manieren angenommen, daß man über seinen Stil oft sein Vaterland vergißt. Dieser leichte Fehler gegen die Wahrscheinlichkeit ist vermutlich nicht ohne wohlbewußten und geschickt erreichten Zweck. Indem er unsere Lächerlichkeiten und Fehler rügte, wollte er ohne Zweifel auch unseren Vorzügen Gerechtigkeit widerfahren lassen. Er fühlte die ganze Abgeschmacktheit einer direkten Lobrede und lobte uns weit feiner, indem er unseren Ton annahm, um uns auf anmutigere Weise herunterzumachen.

Ungeachtet des Erfolges dieses Werkes hatte MONTESQUIEU sich nicht offen als Verfasser bekannt. Vielleicht glaubte auf diese Weise leichter der literarischen Satire zu entgehen, welche anonyme Schriften eher verschont, da immer die Person und nicht das Werk das Ziel ihrer Geschosse ist. Vielleicht fürchtete er, wegen des vermeintlichen Kontrastes der persischen Briefe mit dem Ernst seines Amtes angegriffen zu werden; eine Art von Vorwurf, woran es die Kritiker, wie er sagte, nie fehlen lassen, weil man dazu keiner geistigen Anstrengung bedarf. Sein Geheimnis wurde aber enthüllt und schon zeigte ihn das Publikum bei der französischen Akadamie an. Der Ausgang lehrte, wie weise MONTESQUIEU daran getan hatte, seinen Namen zu verschweigen. USBEK spricht bisweilen ziemlich frei; nicht über das Grundwesen des Christentums, aber doch über Gegenstände, die nur zu viele Leute gern mit dem Christentum vermengen; über den Verfolgungsgeist, der so viele Christen beseelte; über die weltlichen Anmaßungen der geistlichen Macht; über die ungeheure Vermehrung der Klöster, die dem Staat Untertanen rauben, ohne Gott Verehrer zuzuführen; über einige Meinungen, die man umsonst zu Glaubenssätzen zu stempeln versuchte; über unsere jederzeit heftigen und nur zu oft unheilvollen Religionszänkereien. So oft er übrigens kitzligere und die christliche Religion näher angehende Fragen zu berühren scheint, sind seine Betrachtungen, wenn man sie richtig würdigt, in der Tat der Offenbarung sehr günstig, da er sich darauf beschränkt, zu beweisen, wie sehr es der sich selbst überlassenen menschlichen Natur an Licht über diese Gegenstände fehlt. Endlich hatte der fremde Buchdrucker unter die echten Briefe MONTESQUIEUs einige von einer anderen Hand eingeschwärzt; und man hätte wenigstens, bevor man den Verfasser verdammte, ausmitteln sollen, was wirklich sein Eigentum war. Ohne dies Erwägung zu ziehen, erhoben und vereinten sich einerseits der Haß unter dem Deckmantel des Religionseifers und andererseits wirklicher Religionseifer ohne Einsicht und Urteilskraft gegen die  Persischen Briefe.  Die Anzeiger, eine feige und gefährliche Menschenklasse, denen selbst eine weise Regierung bisweilen unglücklich genug ist, ihr Ohr zu leihen, setzten mittels eines untreuen Auszugs aus dem Werk die Frömmigkeit des Ministeriums in Alarm. Da MONTESQUIEU auf den Rat seiner Freunde und durch die öffentliche Stimme ermutigt, sich um den, durch de SACYs Tod erledigten Platz in der französischen Akademie bewarb, schrieb der Minister (3) diesem Kollegium, "Seine Majestät werden zur Aufnahme des Verfassers der "Persischen Briefe" nie ihre Zustimmung geben; er selbst habe das Buch zwar nicht gelesen, sei aber durch Personen, die sein Vertrauen besäßen, über das darin enthaltene gefährliche Gift unterrichtet." MONTESQUIEU fühlte, welchen Schlag eine solche Anklage ihm selbst, seiner Familie und der Ruhe seines Lebens versetzen konnte. Die literarischen Ehren waren in seinen Augen nicht kostbar genug, weder um sie begierig aufzusuchen, noch um Geringschätzung dagegen zu heucheln, wenn sie sich ihm darboten, noch endlich um ihre einfache Entbehrung für ein Unglück anzusehen, aber die beständige Ausschließung und besonders die Beweggründe derselben erschienen ihm als eine Ungerechtigkeit. Er ging selbst zum Minister, erklärte ihm, daß er sich aus besonderen Gründen nicht als Verfasser der "Persischen Briefe" genannt habe, daß er aber noch weiter entfernt sei, ein Werk zu verleugnen, worüber er nach seiner Meinung nicht zu erröten brauche, und daß er nach eigenem Durchlesen, nicht aber auf eine Angeberei hin gerichtet werden müsse. Der Minister entschloß sich endlich zu dem, womit er hätte anfangen sollen; er las das Buch, gewann den Verfasser lieb und lernte in der Verschenkung seines Vertrauens behutsamer sein. Der französischen Akademie wurde einer ihrer schönsten Zierden nicht vorenthalten und Frankreich war so glücklich, sich einen Bürger zu bewahren, dessen Aberglaube und die Verleumdung es beinahe beraubt hätten; denn MONTESQUIEU hatte erklärt, nach einem solchen Schimpf, wie man ihm anzutun im Begriff war, werde er in dem, ihn mit offenen Armen herbeiwinkenden Ausland die Sicherheit, die Ruhe und vielleicht den Lohn suchen, den er von seinem Vaterland hätte erwarten dürfen.

Der verstorbene Marschall d'ESTRÉES, als damaliger Direktor der französischen Akademie, betrug sich bei dieser Gelegenheit als rechtschaffener Hofmann und zeigte zugleich eine wahre Seelengröße. Er fürchtete weder, seinen Einfluß zu mißbrauchen, noch ihn aufs Spiel zu setzen; er unterstützte seinen Freund und rechtfertigte SOKRATES. Dieser Zug von Mut, ebenso unschätzbar für die Wissenschaften und noch heute der Nachahmung würdig, als ehrenvoll für das Andenken des Marschalls d'ESTRÉES hätte in seiner Lobrede nicht vergessen werden sollen.

MONTESQUIEU wurde am 24. Januar 1728 aufgenommen. Seine Antrittsrede ist eine der besten, die je bei einer ähnlichen Gelegenheiten gehalten wurden. Ihr Verdienst ist umso größer, da bisher die Neuaufgenommenen, durch jene hergebrachten Formeln und Lobreden, denen eine Art Vorschrift sie unterwarf, gehemmt, es nicht gewagt hatten, diesen Kreis zu überschreiten, um andere Gegenstände zu besprechen, oder wenigstens nicht daran gedacht, solche hineinzuziehen. Trotz dieses Zwangs gelang es ihm, etwas Vorzügliches zu liefern. Abgesehen von anderen Glanzstellen seiner Rede würde man den denkenden Schriftsteller schon allein an der Schilderung des Kardinals RICHELIEU erkennen, "der Frankreich das Geheimnis seiner Kraft und Spanien das seiner Schwäche lehrte; der Deutschland seine alten Ketten abnahm, um ihm neue aufzulegen." Man muß MONTESQUIEU bewundern, die Schwierigkeit seines Gegenstandes überwunden zu haben, und denen verzeihen, welchen kein gleicher Erfolg zuteil wurde.

Der neue Akademiker war dieses Titels umso würdiger, da er kurz vorher jedem anderen Geschäft entsagt hatte, um ganz seinem Geist und seinem Geschmack zu leben. So wichtig der von ihm bekleidete Posten auch war und mit so großer Einsicht und Rechtschaffenheit er auch die damit verbundenen Pflichten erfüllt hatte, so gab es doch, wie er wohl fühlte, Gegenstände, die würdiger waren, seinen Geist zu beschäftigen; er erkannte, daß ein Staatsbürger seiner Nation und der Menschheit alles Gute schuldig ist, was er irgendwie für sie tun kann, und daß er beiden nützlicher sein werde, wenn er sie durch seine Schriften aufklärte, als er es dadurch zu werden vermochte, daß er einige dunkle Privatstreitigkeiten schlichtete. Alle diese Betrachtungen bestimmten ihn zu dem Entschluß, seine Stelle zu verkaufen. Er hörte auf, Staatsdiener zu sein, um fortan nur den Wissenschaften zu dienen.

Um aber durch seine Werke den verschiedenen Völkern nützlich zu werden, war es nötig, diese kennen zu lernen. In dieser Absicht ging er auf Reisen. Sein Zweck war, überall die Natur und die Sitten zu prüfen, die Gesetze und die Verfassung jenes Landes zu studieren, die Gelehrten, Schriftsteller und berühmten Künstler zu besuchen, besonders aber mit jenen seltenen und einzigen Männern bekannt zu werden, deren Verkehr bisweilen die Beobachtungen und den Aufenthalt mehrere Jahre aufwiegt. MONTESQUIEU konnte mit DEMOKRIT sagen: "Ich habe nichts versäumt, um mich zu belehren; ich habe mein Vaterland verlassen und die Welt durchstreift, um die Wahrheit besser zu erkennen; ich habe alle berühmten Männer meiner Zeit gesehen." Jedoch fand zwischen dem französischen DEMOKRIT und dem von Abdera der Unterschied statt, daß jener reiste, um die Menschen zu belehren, dieser nur, um sie auszulachen.

Er ging zuerst nach Wien, wo er oft den berühmten Prinz EUGEN sah. Nachdem dieser Held, die Geißel Frankreichs, (dem er so nützlich hätte werden können,) das Glück LUDWIGs XIV. erschüttert und den Stolz der Pforte gedemütigt hatte, lebte er während des Friedens von allem Prunk entfernt als Freund und Pfleger der Wissenschaften an einem Hof, wo sie in geringem Ansehn standen und er seinen Gebietern in ihrer Begünstigung mit gutem Beispiel voranging. MONTESQUIEU glaubte in seinen Äußerungen noch einige Teilnahme an seinem alten Vaterland zu entdecken. Prinz EUGEN verriet diese besonders, soweit es ein Feind kann, hinsichtlich der traurigen Folgen jener inneren Spaltung, die seit so langer Zeit die französische Kirche zerrüttet. Der Staatsmann sah ihre Dauer und ihre Wirkungen voraus und verkündet sie dem Philosophen.

MONTESQUIEU machte von Wien einen Ausflug nach  Ungarn,  jenem reichen und fruchtbaren Land, dessen stolzes und edles Volk die Geißel seiner Tyrannen und die Stütze seiner Fürsten ist. Da dieses Land nur Wenigen genau bekannt ist, schrieb er über diesen Teil seiner Reisen mit besonderer Sorgfalt.

Von Deutschland ging er nach  Italien.  In  Venedig  sah er den berüchtigten LAW (4), dem von seiner, ehemaligen Größe nichts übrig geblieben war, als Pläne, die glücklicherweise in seinem Kopf sterben sollten, und ein Diamant, den er versetzte, um Pharao zu spielen. Einst kam das Gespräch auf das berüchtigte, von LAQ erfundene Finanzsystem; jene Epoche, die so manchen ihren Wohlstand raubte, um ihn anderen zuzuwenden, und die vor allem eine so merkliche Verschlimmerung unserer Sitten herbeiführte. Da das Parlament von Paris, dem die unmittelbare Obhut der Gesetze während einer minderjährigen Regierung oblag, dem schottischen Minister bei jener Gelegenheit einigen Widerstand geleistet hatte, fragte ihn MONTESQUIEU, warum man nicht versucht habe, diesen Widerstand durch in England fast immer untrügliches Mittel zu besiegen, durch jenes große Triebrad der menschlichen Handlungen, mit einem Wort, durch das Geld. "Es sind", erwiderte LAW, "nicht so feurige und hochsinnige Geister, wie meine Landsleute, aber sie sind bei weitem nicht so bestechlich." Ohne irgendein Vorurteil der Nationaleinheit dürfen wir hinzusetzen, daß eine nur auf Augenblicke freie Staatskörperschaft der Bestechung besser widerstehen können muß, als eine, die es immer ist; indem jene ihre Freiheit verkauft, wird sie derselben verlustig; diese verleiht sie gewissermaßen nur und übt sie noch aus, indem sie sie verpfändet. So finden in den Umständen und der Natur jeder Regierung die Laster und Tugenden der Völker ihre Begründung.

Ein anderer nicht minder berüchtigter Abenteurer, den MONTESQUIEU in Venedig noch öfter sah, war der Graf BONNEVAL. (5). Dieser Mensch, der mit seinen weltkundigen Abenteurern noch nicht am Ziel stand und dem es schmeichelhaft war, mit einem seiner Unterhaltung würdigen Beurteiler zu verkehren, machte sich eine Freude daraus, ihm die seltsamen Begebenheiten seines Lebens ausführlich mitzuteilen, von den Schlachten und Feldzügen zu erzählen, die er mitgemacht, und die Generäle und Minister zu schildern, mit denen er bekannt geworden war. MONTESQUIEU erinnerte sich oft dieser Gespräche und unterhielt seine Freunde mit verschiedenen Einzelheiten derselben.

Von Venedig ging er nach  Rom.  In dieser alten Hauptstadt der Welt, die es in mehrfacher Beziehung noch jetzt ist, legte er sich hauptsächlich auf die Prüfung dessen, was sie heutzutage am meisten auszeichnet, der Werke eines RAPHAEL, TIZIAN und MICHELANGELO. Er hatte die schönen Künste nicht zum besonderen Gegenstand seines Studiums gemacht, aber der glänzende und erhabene Geist, der aus Kunstwerken dieser Gattung spricht, ergreift unfehlbar jeden geistvollen Mann. Gewohnt, die Natur zu studieren, erkennt er sie in ihrer Nachahmung, wie ein ähnliches Bildnis die Aufmerksamkeit eines jeden erreigt, der das Urbild kennt. Wehe den Erzeugnissen der Kunst, deren ganz Schönheit nur für die Künstler vorhanden ist!

Nachdem MONTESQUIEU Italien durchstreift hatte, besuchte er die  Schweiz.  Sorgsam durchforschte er die weiten vom Rhein durchströmten Länder und fand dann in Deutschland weiter nichts Sehenswertes, denn FRIEDRICH regierte noch nicht. Einige Zeit verweilte er hierauf in den vereinigten  Niederlanden,  diesem wunderbaren Denkmale der Macht des menschlichen Fleißes, wenn Freiheitsliebe ihn beseelt. Endlich begab er sich nach  England,  wo er zwei Jahre blieb. Des Anblicks und Umgangs der größten Männer würdig, hatte nur Ursache zu bedauern, daß er diese Reise nicht eher gemacht hatte. LOCKE und NEWTON waren nicht mehr. Aber oft hatte er die Ehre, ihrer Beschützerin aufzuwarten, der berühmten Königin von England, die vom Thron nicht die Philosophie ausschloß und MONTESQUIEU zu schätzen wußte, wie er es verdiente. Ebenso ehrenvoll wurde er von der Nation aufgenommen, die nicht etwa nötig hatte, in den von den Herrschern angegebenen Ton einzustimmen. Er knüpfte in London enge Verbindungen mit Männern an, die im Denken geübt und durch tiefe Studien auf große Handlungen sich vorzubereiten beeifert waren. Gemeinschaftlich mit ihnen belehrte er sich über die Natur der Regierung und erlangte die gründlichste Kenntnis derselben. Wir stützen uns hierin auf öffentliche Zeugnisse, welche die Engländer selbst darüber ablegten, trotz ihrer Eifersucht auf unsere Vorzüge und ihrer Abneigung, uns eine Überlegenheit irgendwelcher Art zuzugestehen.

Da er nichts weder mit der Eingenommenheit eines Enthusiasten, noch mit der mürrischen Strenge des Zynikers geprüft hatte, so brachte er von seinen Reisen so wenig eine beleidigend Geringschätzung der Fremden, als eine noch tadelnswerte Verachtung gegen sein Vaterland mit nach Hause. Das Ergebnis seiner Beobachtungen war, daß  Deutschland  geschaffen sei, darin zu reisen,  Italien,  darin zu verweilen,  England,  darin zu denken und  Frankreich,  darin zu leben. (6)

Nach seiner endlichen Heimkehr lebte MONTESQUIEU zurückgezogen auf seinem Gut La Brede. Er genoß hier in Frieden jene Einsamkeit, die der Gegensatz des geräuschvollen Tumults der Welt noch erfreulicher macht. Er lebte für sich, nachdem er so lange aus sich selbst herausgetreten war, und, was unsere Teilnahme am meisten in Anspruch nimmt, er legte die letzte Hand an sein Werk  über  die Ursachen der Größe und des Verfalls der Römer, welches 1734 erschien.

Die Reiche, wie die Menschen, müssen wachsen, abnehmen und erlöschen. Diese notwendige Umwälzung aber hat oft verborgene Ursachen, welche die Nacht der Zeiten unseren Blicken entrückt, ja die das Geheimnis oder ihre anscheinende Geringfügigkeit mitunter selbst den Zeitgenossen verschleiert. Gerade in diesem Punkt herrscht die größte Ähnlichkeit zwischen der alten und der neuen Geschichte. Doch ist die römische hiervon in gewisser Hinsicht auszunehmen; sie bietet eine durchdachte Politik, ein fest befolgtes Vergrößerungssystem dar, welches nicht gestattet, das Glück dieses Volkes dunklen und untergeordneten Triebfedern zuzuschreiben. Die Ursachen der römischen Größe finden sich also in der Geschichte, und dem Philosophen obliegt es, sie darin zu entdecken. Übrigens verhält es sich mit den Systemen in diesem Studium anders, wie mit denen in der Physik. Mit letzteren übereilt man sich fast immer, weil eine neue, unvorhergesehene Beobachtung sie in einem Augenblick umstoßen kann. Sammelt man dagegen sorgfältig die Tatsachen, welche die alte Geschichte eines Landes uns überliefert, so kann man, wenn auch nicht immer alle wünschenswerten Materialien zusammenzubringen sind, wenigstens nicht hoffen, deren mit der Zeit mehr zu besitzen. Die Geschichtsforschung, ein ebenso wichtiges als schwieriges Studium, besteht darin, jene mangelhaften Materialien auf die möglichst vollkommene Weise zusammenzusetzen, ähnlich dem Verdienst eines Baumeisters, der nach klassischen Ruinen auf die wahrscheinlichste Weise den Grundriß eines alten Gebäudes anfertigte, indem er die formlosen und verstümmelten Überbleibsel durch Geist und glückliche Vermutungen ergänzte.

Aus diesem Gesichtspunkt muß man MONTESQUIEUs Werk beurteilen. Er findet die Ursache der Größe der Römer in der ihnen von Kindheit an eingeprägten Liebe zur Freiheit, zur Arbeit und zum Vaterland; in jenen inneren Zwistigkeiten, die den Geistern Spannkraft verliehen und die der Anblick des Feindes augenblicklich bannte; in jener Beharrlichkeit im Unglück, die niemals an der Republik verzweifelte; in ihrem Grundsatz, nie anders, als nach einem Sieg Frieden zu schließen; in der Ehre des Triumpfs, dem Gegenstand des Wetteifers der Feldherrn; im Schutz, welchen sie den Völkern im Aufstand gegen ihre Könige gewährten; in der trefflichen Politik, den Besiegten ihre Götter und ihre Gebräuche zu lassen; in jener anderen, nie zwei mächtige Feinde zugleich am Hals zu haben, sondern sich vom einen alles gefallen zu lassen, bis sie den andern vernichtet. Die Ursachen ihres Verfalls findet er in der Vergrößerung des Staates selbst, welche die Volksaufstände in Bürgerkriege verwandelte; in den entfernten Kriegen, welche die Bürger zu langer Abwesenheit nötigten und so allmählich ihren republikanischen Geist schwächten; in der Erteilung des Bürgerrechts an so viele Nationen, wodurch das römische Volk nur zu einer Art von vielköpfigem Ungeheuer wurde; in der mit dem asiatischen Luxus eingeführten Sittenverderbnis; in SULLAs Proskriptionen [Bekanntmachungen - wp], welche den Geist der Nation erniedrigten und sie zur Sklaverei vorbereiteten; in der Notwendigkeit, worin die Römer sich befanden, Herren zu dulden, da ihnen die Freiheit zur Last geworden war; im unerläßlichen Wechsel ihrer Ansichten, da sie die Regierungsart wechselten; in jener Reihe von Ungeheuern, die fast ohne Unterbrechung von Tiber bis auf Nerva und von COMMODUS bis KONSTANTIN auf dem Kaiserthron einander folgten; endlich in der Verlegung der Residenz und der Teilung des Reichs, welches zuerst im Westen durch die Macht der Barbaren zugrunde ging, im Osten aber unter Dummköpfen oder Wüterichen sich durch mehrere Jahrhunderte hinschleppte, bis es zuletzt, wie jene Flüsse, die sich im Sande verlieren, fast unmerklich verschwand.

Ein ziemlich kleiner Band genügte MONTESQUIEU, um ein so anziehendes und vielumfassendes Gemälde auszuführen. Da der Verfasser sich nicht zu lange bei den Einzelheiten aufhielt und nur die fruchtbaren Zweige seines Gegenstandes erfaßte, so wußte er in einem kleinen Raum eine Menge scharf aufgefaßter und hinreißen dargestellter Gegenstände unterzubringen, ohne je den Leser zu ermüden. Indem er manches dem Auge vorführt, überläßt er noch mehr dem Nachdenken, und sein Buch hätte den Titel verdient:  Römische Geschichte für Staatsmänner und Philosophen. 

Wie groß auch das Ansehen war, das MONTESQUIEU durch dieses letzte Werk und die ihm vorausgegangenen sich erworben, so hatte er doch damit nur sich selbst zu einer größeren Unternehmung den Weg gebahnt, zu der, die seinen Namen verewigen und den kommenden Jahrhunderten ehrwürdig machen wird. Seit langer Zeit hatte er den Plan ausgebildet; zwanzig Jahre hindurch dachte er über die Ausführung nach, oder, um es noch genauer zu sagen, sein ganzes Leben war ein fortwährendes Nachdenken darüber. Zuerst hatte er sich in seinem Vaterland gewissermaßen zum Fremdling gemacht, um es besser kennenzulernen. Hierauf hatte er ganz Europa durchstreift und die verschiedenen Völker, die es bewohnen, gründlich studiert. Die gefeierte Insel, die sich so trefflicher Gesetze rühmt und so schlechten Nutzen daraus zieht, war ihm auf dieser langen Reise, wie einst KRETA dem LYKURG, eine Schule, wo er sich zu belehren verstand, ohne alles zu billigen. Kurz, er erforschte und beurteilte die Nationen und die berühmten Männer, die nur noch im Buch der Weltgeschichte leben. So erhob er sich stufenweise zum schönsten Ehrennamen, den ein Weiser verdienen kann, zu dem eines Gesetzgebers der Völker.

Begeisterte ihn die Wichtigkeit des Stoffes, so schreckte ihn doch zugleich dessen Umfang. Er ließ das Werk liegen und kehrte verschiedene Male zu ihm zurück. Oft fühlte er, nach eigenem Geständnis, die Vaterhände mutlos niedersinken. Endlich raffte er, durch seine Freunde ermutigt, seine ganze Kraft zusammen und gab den "Geist der Gesetze". (7)

In diesem wichtigen Werk ergeht MONTESQUIEU sich nicht, nach dem Beispiel seiner Vorgänger, in metaphysischen Erörterungen über den Menschen, insofern ein abstrakter Zustand für ihn angenommen wird, noch beschränkt er sich, wie andere, auf die Betrachtung gewisser Völker in einigen besonderen Verhältnissen und Umständen, sondern er betrachtet die Bewohner des Erdballs in dem Zustand, worin sie sich wirklich befinden und in allen Beziehungen, die unter ihnen stattfinden können. Die meisten übrigen Schriftsteller in dieser Gattung sind fast immer entweder nur bloße Sittenlehrer oder bloße Juristen oder gar bloße Theologen. Er aber, der Mann aller Länder und aller Nationen, beschäftigt sich weniger mit de,, was die Pflicht von uns fordert, als mit den Mitteln, wodurch man uns nötigen kann, sie zu erfüllen; weniger mit der metaphysischen Vollkommenheit der Gesetze, als mit jener, deren die menschliche Natur sie empfänglich macht; weniger mit den gegebenen Gesetzen, als mit solchen, die man hätte geben sollen; weniger mit den Gesetzen irgeneines besonderen Volkes, als mit denen aller Völker. So stand es ihm beim Vergleich mit jenen, die vor ihm diese große und edle Laufbahn betraten, wohl an, mit den Worten CORREGGIOs, als er die Werke seiner Nebenbuhler gesehen hatte, zu sprechen:  "Auch ich bin ein Maler!" 

Von seinem Gegenstand erfüllt und durchdrungen umfaßt der Verfasser des Geistes der Gesetze darin eine so große Menge von Stoffen und behandelt sie mit so viel Kürze und Tiefe, daß nur dem fleißigen und denkenden Leser das volle Verdienst dieses Buches ganz anschaulich wird. Für disen wird namentlich auch der vermeintliche Mangel an Methode schwinden, den einige Leser MONTESQUIEU zur Last legten, obgleich man ihn doch der Vernachlässigung eines solchen Vorzugs bei einem philosophischen Gegenstand und einem Werk, das die Frucht zwanzigjähriger Arbeit war, nicht  leichtsinnig  hätte bezichtigen sollen. Wahre Unordnung ist der bloß scheinbaren wohl zu unterscheiden. Wahre Unordnung ist, wenn die Analogie und die Reihenfolge der Ideen nicht beachtet ist; wenn die Schlüsse als Vordersätze hingestellt sind oder ihnen vorausgehen; wenn der Leser nach zahllosen Umwegen sich wieder auf dem Punkt findet, von wo er ausgegangen ist. Nur scheinbar ist die Unordnung, wenn der Verfasser die Ideen, von denen er Gebrauch macht, an ihren wahren Platz stellt, die Ergänzung der vermittelnden Ideen aber dem Leser überläßt. Und so konnte und mußte MONTESQUIEU nach seiner Überzeugung in einem Buch verfahren, worin, da es für denkende Leser bestimmt ist, der Geist derselben die absichtlichen und wohlüberlegten Weglassungen ausfüllen soll.

Die in den großen Partien des Geistes der Gesetze sich kundgebende Ordnung herrscht nicht minder in den Einzelheiten, wovon man sich, wie wir glauben, immer mehr überzeugen wird, je gründlicher man das Werk studiert. Seinen Haupteinteilungen treu bringt der Verfasser unter jede die ihr ausschließlich angehörenden Gegenstände, und was diejenigen betrifft, die in verschiedenen Verzweigungen mehreren Abteilungen zugleich angehören, so bringt er unter jede Abteilung den ihr eigentümlichen zukommenden Zweig. Auf die Art erkennt man leicht und ohne Verwirrung den Einfluß der verschiedenen Teile des Gegenstandes aufeinander; wie man auf einer wohleingerichteten systematischen Übersichtstabelle der menschlichen Kenntnisse das gegenseitige Verhältnis der Wissenschaften und Künste sehen kann. Dieser Vergleich ist übrigens umso richtiger, da es sich mit dem Plan, den man sich bei der philosophischen Prüfung der Gesetze machen kann, ebenso verhält, wie mit der Ordnung, die man auf einer enzyklopädischen Tabelle der Wissenschaften befolgen kann: es bleibt immer manches der Willkür überlassen; und alles, was man vom Verfasser fordern kann, ist, daß er das einmal angenommene System ohne Umweg und Abschweifung befolgt.

Von der Dunkelheit, die man sich in einem solchen Werk erlauben darf, läßt sich dasselbe sagen, wie vom Mangel an Ordnung. Was für gewöhnliche Leser dunkel sein mag, ist es nicht für solche, für die der Verfasser schrieb. Absichtliche Dunkelheit ist überdies keine. Da MONTESQUIEU bisweilen wichtige Wahrheiten darzustellen hatte, welche unumwunden und gerade herausgesagt, einen nutzlosen Anstoß hätten erregen können, war er so klug sie zu verschleiern, und entrückte sie durch diesen unschuldigen Kunstgriff denen, welchen sie schädlich sein würden, ohne daß sie darum für den Weisen verloren gingen.

Unter den Schriftstellern, die ihm Hilfsmittel und bisweilen Ansichten für sein Werk lieferten, benutzte er offenbar mehr, als alle anderen, die beiden denkendsten Geschichtsschreiber, TACITUS und PLUTARCH; wiewohl aber ein Philosoph, der diese beiden gelesen hatte, viele andere entbehren kann, so glaubte er doch, in dieser Gattung nichts vernachlässigen oder geringschätzen zu dürfen, was seinem Zweck irgendwie ersprießlich sein konnte. Die Belesenheit, welche der "Geist der Gesetze" voraussetzt, ist unermeßlich, und der wohldurchdachte Gebrauch, den der Verfasser von dieser ungeheuren Menge an Materialien machte, erscheint in noch überraschenderem Licht, wenn man erfährt, daß er fast ganz des Gesichts beraubt und genötigt war, zu fremden Augen seine Zuflucht zu nehmen. Diese außerordentliche Belesenheit trägt nicht nur zum Nutzen, sondern auch zur Annehmlichkeit des Werkes bei. Ohne der Majestät des Gegenstandes Abbruch zu tun, weiß MONTESQUIEU dessen Strenge zu mildern, sei es durch seltsame und wenig bekannte Tatsachen, oder durch seine Anspielungen, oder durch jene kräftigen und glänzenden Pinselstriche, die Völker und Menschen mit einem einzigen Zug darstellen.

Es gibt endlich - denn wir wollen hier nicht die Rolle der Kommentatoren des HOMER spielen - es gibt ohne Zweifel auch Fehler im "Geist der Gesetze", wie in jedem geistreichen Werk, dessen Verfasser zuerst neue Bahnen zu ebnen wagte. MONTESQUIEU hat bei uns für das Studium der Gesetze dieselbe Bedeutung, die CARTESIUS für die Philosophie hatte: er erleuchtet oft und irrt sich bisweilen, und selbst wo er sich irrt, belehrt er die, welche zu lesen verstehen. Diese neue Ausgabe zeigt durch seine darin befindlichen Zusätze und Verbesserungen, daß, wenn er zu Zeiten in Irrtümer verfallen, er es erkannt und sich daraus zu erheben wußte. Hierdurch erwirbt er mindestens das Recht auf eine neue Prüfung an Stellen, wo er nicht gleicher Meinung mit seinen Beurteilern ist. Vielleicht ist auch gerade das, was er selbst der Verbesserung am bedürftigsten hielt, ihnen ganz entgangen; so blind ist in der Regel die Lust zu schaden. Was aber im "Geist der Gesetze" jedermann zugänglich ist, was den Verfasser allen Völkern teuer machen muß und was selbst hinreichen würde, größere Fehler, als die seinen, zu bedecken, ist der Bürgersinn, der das Buch diktiert hat. Die Liebe des Gemeinwohls, der Wunsch, die Menschen glücklich zu sehen, offenbart sich auf jeder Seite, und hätte es nur dieses eine ebenso seltene wie kostbare Verdienst, so wäre es schon allein dadurch würdig, von Völkern und Fürsten gelesen zu werden. Wir sehen schon durch eine glückliche Erfahrung, daß die Früchte dieses Werkes sich nicht auf unfruchtbare Gesinnungen bei seinen Lesern beschränken. Obgleich MONTESQUIEU das Erscheinen des "Geistes der Gesetze" nur kurze Zeit überlebte, hatte er doch die Genugtuung, schon einige der Wirkungen zu sehen, die sein Werk bei uns hervorzubringen beginnt; die den Franzosen angeborene Vaterlandsliebe, die jetzt auf ihr wahres Ziel gelenkt wird; der Geschmack am Handel, am Ackerbau und an den nützlichen Künsten, der sich allmählich unter unserem Volk verbreitet; die allgemeine Aufklärung über die Grundsätze der Regierung, wodurch den Völkern diejenige teurer wird, die ihre Liebe verdient. Manche, welche dieses Werk auf so unziemliche Weise angriffen, verdanken ihm vielleicht mehr, als sie sich einbilden. Undankbarkeit ist übrigens noch der geringste Vorwurf, den man ihnen machen könnte. Nicht ohne Bedauern und ohne Scham für unser Zeitalter werden wir sie entlarven, aber die Geschichte ist für MONTESQUIEUs Ruhm und den Vorteil der Philosophie von zu wichtigem Belang, um mit Stillschweigen übergangen zu werden. Möchte die Schmach, welche ihre Feinde endlich bedeckt, ihnen heilsam werden!

Kaum war der "Geist der Gesetze" erschienen, so veranlaßte der Ruf des Verfassers die eifrigste Nachfrage danach. Aber obgleich MONTESQUIEU für das Wohl des Volkes geschrieben hatte, durfte doch das Volk nicht sein Richter sein: die Tiefe des Gegenstandes war eben eine Folge seiner Wichtigkeit. Indessen machten manche im Werk verbreiteten Züge, die darin, wären sie nicht aus dem Wesen des Gegenstandes entsprungen, nicht an ihrem Platz gestanden hätten, nur zu viele Leute glauben, daß es für sie geschrieben sei. Man suchte ein Unterhaltungsbuch und fand nur ein nützliches, das man überdies in seiner Gesamtheit, wie in den Einzelheiten ohne einige Aufmerksamkeit nicht verstehen konnte. Man nahm den "Geist der Gesetze" leichthin; der Titel selbst wurde ein Gegenstand des Scherzes (8); kurz, die Nation sah eins der schönsten literarischen Denkmäler, die je aus ihrem Schoß hervorgegangen waren, zuerst mit ziemlicher Gleichgültigkeit an. Die wahren Richter mußten erst Zeit gewinnen, das Buch zu lesen, und bald führten sie die Menge, die immer bereit ist, ihre Meinung zu wechseln, zu demselben zurück. Der belehrende Teil des Publikums schrieb dem hörenden vor, was er denken und sagen sollte, und die Stimme der Erleuchteten bildete im Verein mit dem sie von allen Seiten wiederholenden Echo nur noch eine einzige in ganz Europa.

Jetzt aber vereinten die offenen und geheimen Feinde der Wissenschaften und der Philosophie (denn es gibt deren von beiderlei Art) ihre Angriffe gegen das Werk. Daher diese Massen von Broschüren, die man von allen Seiten gegen dasselbe schleuderte und die wir nicht aus der Vergessenheit ziehen wollen, in der sie bereits untergingen. Hätten ihre Verfasser nicht ihre Maßregeln gut danach genommen, der Nachwelt unbekannt zu bleiben, so würde sie glauben, der "Geist der Gesetze" sei unter einem Volk von Barbaren geschrieben.

MONTESQUIEU verachtete ohne Mühe die dunklen Kritiken geistloser Schriftsteller, die entweder aus Eifersucht, wozu sie gar nicht berechtigt sind, oder der Bosheit des, die Satire liebenden und doch zugleich verachtenden Publikums zu Gefallen, was sie nicht erreichen können, beschimpfen, und die, gehässiger durch das Böse, was sie tun wollen, als furchtbar durch das, was sie wirklich tun, selbst in einer Gattung von Schriftstellerei nichts leisten, die durch ihre Leichtigkeit und durch ihren Gegenstand im gleichen Grad erbärmlich ist. Er stellte Schriften dieser Art in dieselbe Klasse mit jenen europäischen Wochenblättern, deren Lobsprüche ohne Gewicht und deren Invektiven ohne Wirkung sind, die müßige Leser durchlaufen, ohne ihnen Glauben beizumessen und worin die Fürsten beleidigt werden, ohne es zu wissen oder sich zur Rache dafür herabzulassen. (9) Nicht so gleichgültig war er hinsichtlich der irreligiösen Grundsätze, die man ihn beschuldigte, im "Geist der Gesetze" niedergelegt zu haben. Durch verächtliches Ignorieren solcher Vorwürfe würde er sie zu verdienen geglaubt haben, und die Wichtigkeit der Sache verschloß ihm die Augen über den Wert oder Unwert seiner Widersacher. Diese Leute, denen es ebensosehr an wahrer Religion fehlte, als sie sich bestrebten, sie zur Schau zu tragen, und die in gleichem Grad vor dem Licht in Entsetzen gerieten, das die Wissenschaften nicht zum Nachteil der Religion, sondern zu ihrem eigenen verbreiten, hatten sich verschiedener Formen bedient, um ihm zu schaden. Einige hatten mittels einer ebenso kindischen wie kleinmütigen Kriegslist nur für sich selbst geschrieben; andere zerfleischten erst ihn unter dem Schleier der Anonymität und dann bei dieser Veranlassung sich untereinander. Trotz seiner großen Lust, sie zu Boden zu schlagen, hielt MONTESQUIEU es nicht für angemessen, seine kostbare Zeit im Kampf gegen jeden Einzelnen zu verlieren. Er begnügte sich, durch die Zurechtweisung desjenigen unter ihnen, der sich durch seine Ausfälle am bemerkbarsten machte, ein warnendes Beispiel zu geben.

Es war der Herausgeber eines anonymen periodischen Blattes (10), der sich PASCHALs Nachfolger hielt, weil er dessen Meinungen folgte, der Lobredner von Werken, die niemand liest und der Verteidiger von Wundern, denen die weltliche Macht ein Ziel setzte, sobald sie es ernstlich wollte; der die geringe Teilnahme der Schriftsteller an seinen Zänkereien Gottlosigkeit und Ärgernis nannte, und der sich mit einer, seiner würdigen Geschicklichkeit den Teil des Volkes entfremdete, welchen zu schonen er sich am meisten hätte angelegen sein lassen sollen. Die Streiche dieses furchtbaren Kämpfers waren der Zwecke würdig, die ihn begeisterten: er beschuldigte MONTESQUIEU des Spinozismus und des Deismus (zwei unvereinbare Beschuldigungen); er warf ihm ferner vor, daß er POPEs System gefolgt sei, (von dem im ganzen Werk nicht die Rede ist); daß er PLUTARCH angeführt habe, der kein christlicher Schriftsteller ist; daß er nicht von der Erbsünde und der Gnade gesprochen hat. Er behauptete endlich, der "Geist der Gesetze" sei ein Produkt der Bulle  Unigenitus,  eine Idee, von der man uns vielleicht in Verdacht hat, sie der Kritik zum Spott aufbürden zu wollen. Wer MONTESQUIEU, das Werk CLEMENS des XIII. und das seinige kennt, kann von dieser Anklage einen Schluß auf alle anderen machen.

Das Unglück dieses Schriftstellers durfte ihn wohl entmutigen. Er wollte einen Weisen durch den Angriff auf den, jedem Staatbürger empfindlichsten Punkt zugrunde richten und arbeitete damit nur an der Erhöhung von dessen Schriftstellerruhm. Die "Verteidigung des Geistes der Gesetze" erschien Dieses Werk ist in Betracht der darin herrschenden Mäßigung, Wahrheit und feinen Satire als ein Muster in dieser Gattung anzusehen. MONTESQUIEU, den sein Gegner mit frechen Beschuldigungen überhäuft hatte, konnte ihn mit leichter Mühe verhaßt machen; er schlug aber einen noch klügeren Weg ein; er machte ihn lächerlich. Ist jeder, der uns auch wider seinen Willen etwas Gutes zuwendet, berechtigt, Dank von uns zu fordern, so sind wir diesem Kritiker für das Meisterstück, das er uns verschaffte, zu ewiger Erkenntlichkeit verpflichtet. Was aber dieser kostbaren kleinen Schrift den höchsten Wert verleiht, ist das Gemälde, welches der Verfasser darin, ohne sich dessen bewußt zu sein, von sich selbst entworfen hat. Wer ihn gekannt hat, sollte glauben, er höre ihn, und die Nachwelt wird sich beim Lesen seiner  Verteidigung  überzeugen, daß seine Unterhaltung seinen Schriften nicht nachstand, ein Lobspruch, den nur sehr wenige große Männer verdienten.

Ein anderer Umstand sichert ihm vollends die Oberhand in diesem Streit. Der Kritiker, der zum Beweis seiner Anhänglichkeit an die Religion ihre Diener verlästert, beschuldigte ganz laut die französische Geistlichkeit und insbesondere die theologische Fakultät der Gleichgültigkeit gegen die Sache Gottes, indem sie ein so verderbliches Werk nicht förmlich ächteten. Die Fakultät konnte füglich den Vorwurf eines ungenannten Schriftsteller verachten, aber es handelte sich um die Religion und vermöge einer lobenswerten Gewissenszartheit entschied sie sich dafür, den "Geist der Gesetze" einer Prüfung zu unterwerfen. Obgleich sie sich seit mehreren Jahren damit beschäftigt, hat sie bis jetzt noch keinen Spruch gefällt und wären MONTESQUIEU wirklich einige leichte, in einem so weiten Feld kaum vermeidliche Unachtsamkeiten entschlüpft, so würde die anhaltende skrupulöse Aufmerksamkeit, die sie von Seiten des aufgeklärtesten geistlichen Kollegiums in Anspruch nähmen, wenigstens beweisen, wie verzeihlich sie wären. Doch dieses Kollegium wird voll weiser Umsicht in einer so wichtigen Angelegenheit nichts übereilen. Es kennt die Grenzen der Vernunft und des Glaubens; es weiß, daß das Werk eines weltlichen Schriftstellers nicht wie das eines Theologen geprüft werden muß, daß die üblen Schlußfolgerungen, wozu ein Satz durch gehässige Andeutungen Veranlassung geben kann, diesen Satz an und für sich nicht tadelnswert machen; daß wir überdies in einer bösen Zeit leben, wo die Interessen der Religion einer großen Schonung bedürfen, und daß man ihr bei den Schwachen schaden könnte, wenn man zur Unzeit auf Geister ersten Rangs den Verdacht des Unglaubens wälzt; daß endlich trotz jener ungerechten Beschuldigung MONTESQUIEU jederzeit von den größten und ehrwürdigsten Männern, welche die Kirche aufzuweisen hat, mit Hochachtung und zuvorkommender Freundschaft überhäuft wurde. Würde er das Ansehen, worin er bei rechtschaffenen Leuten stand, sich bewahrt haben, wenn sie ihn für einen gefährlichen Schriftsteller gehalten hätten?
LITERATUR Charles de Secondat Montesquieu, Geist der Gesetze, Leipzig 1848
    Anmerkungen
    1) Dem fünften Band der Enzyklopädie vorangedruckt.
    2) Es war ein Werk in Briefform, worin er darzutun bezweckte, daß der Götzendienst der meisten Heiden keine ewige Verdammnis verdient.
    3) Kardinal FLEURY
    4) JOHN LAW, ein schottischer Abenteurer, der als französischer Finanzminister unter der Regentschaft PHILIPPs von Orleans die erste öffentliche Bank in Frankreich errichtet, die aber, da die von ihr ausgehenden Aktien den Wert des baren Geldes im ganzen Land um das Achtzigfache überstiegen, bald allen Kredit verlor, unzählige Familien um ihr Eigentum betrog und die Finanznot des Reichs, statt sie zu heben, auf das Äußerste vergrößerte. LAW mußte fliehen und starb 1729 in Dürftigkeit zu Venedig.
    5) CLAUDE ALEXANDER von BONNEVAL, nicht minder bekannt durch seine galanten Abenteuer, als durch seine Erfolge und sein Mißgeschick zuerst in französischen, dann meistens in österreichischen Diensten, setzte durch den Übertritt zum Islam seinem genievollen Leben die Krone auf und starb unter dem Namen ACHMET PASCHA als Chef der türkischen Bombardiere 1747 zu Konstantinopel.
    6) Er pflegte auch zu sagen "In Frankreich war ich der Freund von jedermann und in England von keinem; in Italien mußte ich aller Welt Komplimente machen und in Deutschland, wo ich hinkam, trinken."
    7) Die erste Ausgabe erschien im Jahre 1748.
    8) Man sagte, Herr von MONTESQUIEU hätte sein Buch "Geist über die Gesetze" nennen sollen.
    9) Man muß ihnen die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie im letzteren Punkt leutseliger geworden sind.
    10) der Abbé BONNAIRE