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ALEXIUS MEINONG
Zur Relationstheorie
[ Hume-Studien II ]
[ 3 / 3 ]

"Ich weiß nicht, auf was man sich noch stützen könnte, wenn die innere Wahrnehmung nicht unbedingtes Vertrauen verdient. Es ist möglich, ein Datum derselben falsch zu beurteilen; es ist möglich, etwas bei ungenauer Betrachtung der inneren Wahrnehmung zuzuschreiben, was teilweise Sache der Phantasie oder des Gedächtnisses ist: sind aber diese Eventualitäten durch genügende Vorsicht in der Analyse eliminiert, dann ist es schlechterdings unstatthaft, zu behaupten, das Phänomen, das mir die innere Erfahrung als etwas ebenso Einfaches darbietet wie die Verschiedenheit, sei (wiederum) eine Komplikation verschiedener Elemente."


Zweite Abteilung
Kritik und Weiterführung
[ Fortsetzung ]
III. Die Einteilungen James Mills
und Herbert Spencers.

§ 1. An erster Stelle mag hier der Untersuchungen gedacht sein, welche JAMES MILL, "der Wiedererwecker und zweite Begründer der Assoziationspsychologie", (1) unserem Gegenstand gewidmet hat. Der Ort, an dem er ihn zur Sprache bringt, hat für den nichts Befremdliches, der das Streben der modernen Nominalisten kennt, soviel als möglich zur Angelenheit der Namen zu machen, und wo sich die psychischen Phänomene unabweislich aufdrängen, sie doch zumindest unter einem nominalistischen Titel abzuhandeln. Das berühmte 14. Kapitel der "Analysis of the phenomena of the human mind", das die Überschrift trägt: "Einige Namen, welche einer besonderen Erklärung bedürfen", betrachtet neben anderen wichtigen Dingen auch die relativen Termini, und MILL gibt hier eine Aufzählung der Hauptfälle, in denen relative Benennungen zur Anwendung kommen. Da MILL selbst anerkennt, daß wir im Sprechen nur Gedankenzüge ausdrücken und jedes Wort nur Zeichen für einen Teil eines solchen Gedankenzuges ist (2), so ist von dieser Aufzählung wohl nichts anderes als eine Vorführung der wichtigsten Relationsvorstellungen zu erwarten.

Die relativ benannten psychischen Phänomene werden im bewußten (3), übrigens nicht genauen Anschluß an LOCKEs Unterscheidung zwischen einfachen Ideen, Substanzen und Modis, in drei Gruppen eingeteilt:
    1. einfache Assoziationen oder davon abgeleitete einfache Ideen,

    2. komplexe Ideen, die in ihrer Zusammensetzung der Komplikation von Sensationen entsprechen und daher Ideen von Objekten heißen,

    3. komplexe Ideen, welche der Geist willkürlich zu seinen Zwecken zusammensetzt.
Jede dieser Gruppen bietet mehrfache Gelegenheit zu relativen Benennungen, deren äußerliches Kennzeichen darin liegt, daß sie paarweise auftreten, was darauf zurückzuführen ist, daß auch die benannten Ideen stets zu zweien gegenwärtig sind (4), d. h. zugleich betrachtet werden.
    I. Einfache Ideen können gleichzeitig betrachtet werden:

      1. als so und so beschaffen, d. h. identisch (im weiteren Sinn soviel als sehr ähnliche und verschieden, ähnlich und unähnlich; (5)

      2. als Antezedens [Vorhergehendes - wp] und Consequens [Folgendes - wp] (6)

    II. Von äußeren Objekten wird paarweise gesprochen:

      1. insofern sie im Raum existieren, oder, wie sich Mill mit Vorliebe, aber nicht zum Vorteil der Exaktheit ausdrückt, in einer synchronistischen Ordnung (7), z. B. hoch und tief, rechts und links usw., wo zunächst meist der menschliche Körper als Zentrum oder Ausgangspunkt dient. (8)

      2. Mit Rücksicht auf die sukzessive Ordnung. Allgemeine Ausdrücke: früher und später, der erste, letzte, zweite, dritte (9), Antezendens und Consequens; konstante, unmittelbare Sukzession heißt Ursache und Wirkung (10). Weniger allgemeine relative Termini bezeichnen nur Anfang und Ende einer langen Kette, und wir meinen dann, es mit unmittelbaren Sukzessionen zu tun zu haben, z. B. Arzt und Patient, Vater und Sohn, Bruder und Bruder (11). In den letzten zwei Fällen handelt es sich um vergangene Sukzessionen; Bezeichnungen für rein künftige Sukzessionen kennt Mill nicht, wohl aber für solche, die sowohl Vergangenes als auch Künftiges betreffen können, z. B. Käufer und Verkäufer, oder solche, die sich auf teilweise Vergangenes, teilweise Künftiges beziehen, so Gläubiger und Schuldner, Mann und Frau, Herr und Diener, König und Untertan usw. (12).

      3) Sofern sie in der Zeit differieren oder nicht differieren; hier werden die Termini gleich und ungleich oder deren Anwendungen bezüglich Ausdehnung, Zählung, Teilung usw. gebraucht (13).

      4. Je nachdem sie qualitativ übereinstimmen oder nicht; bei Anwendung relativer Termini kann entweder bloß eine oder es können mehrere Qualitäten Berücksichtigung finden; in der ersten Weise ist auch ein Grashalm einem Eichenblatt ähnlich, in der zweiten Weise etwa die Rose der Rose. (14)

    III. Willkürlich gebildete Ideen werden paarweise benannt,

      1. je nachdem sie aus denselben oder verschiedenen einfachen Ideen zusammengesetzt sind,

      2. Wenn sie einander in einem Gedankenzug folgen. Die Bezeichnungen werden aus den zwei ersten Hauptklassen herübergenommen (15).
Um den Wert der hier in den Grundzügen vorgeführten Einteilung nicht zu gering zu achten, ist es wohl nötig, sich gegenwärtig zu halten, daß, was hier als lebloses Knochengerüst sich darstellt, bei MILL frisches und kräftiges Leben ist. Nicht die Exaktheit der Distinktionen oder Einteilungen hat sein Buch zu einem der wichtigsten Mittelglieder in der Entwicklung des englischen Empirismus gemacht, sondern sein scharfer analytischer Blick im Dienste (fast möchte man sagen im Banne) der Assoziationshypothese, der sich naturgemäß vor allem in der Einzeluntersuchung bekundet. So wird man dann auch den Ausführungen MILLs über die "relativen Namen" nicht ohne mannigfachen Gewinn folgen; der Überblick über diese Ausführungen aber ist nicht nur ziemlich mühsam zu gewinnen, sondern im Ganzen auch am wenigsten lohnend. Die Fehler der MILLschen Einteilung liegen klar genug zutage; es wird daher einer besonderen Motivierung nicht bedürfen, wenn wir uns in den folgenden Untersuchungen durch dieselbe nicht beeinflussen lassen.

§ 2. Von den der Gegenwart angehörigen Forschern empirischer Richtung hat sich wohl keiner eingehender mit den Relationsproblemen beschäftigt als HERBERT SPENCER; seine Prinzipien der Psychologie enthalten eine eigentliche Relationstheorie, die das Bedeutendste sein wird, was in diesem Jahrhundert von empirischer Seite zur Aufhellung der in Rede stehenden Fragen beigetragen worden ist. Die grundlegenden Bedingungen dieser Theorie hatte ich bereits zu betrachten Gelegenheit: es wird angemessen sein, nunmehr eine möglichst gedrängte Übersicht der von SPENCER gegebenen Einteilung der Relationen der MILLschen zur Seite zu stellen.

Man findet bei HERBERT SPENCER keine Einteilung ex professo [von Berufs wegen - wp], eine, die auf nichts weiter als auf die Herstellung möglichst natürlicher, dabei möglichst scharf abgegrenzter Gruppen abzielen würde; was er bietet, ist vielmehr eine Entwicklung komplexer Formen aus einer oder zwei einfachen, - es ist eben der Philosoph der Evolution, mit dem wir es hier zu tun haben, und der seiner Hypothese auch das anscheinend Einfachste unterwerfen zu dürfen glaubt. Jene Darstellung SPENCERs, die als die erschöpfendste mir vor allem zur Grundlage dienen muß, führt vom kompliziertesten Relationsphänomen allmählich zum einfachsten zurück; es wird wohl im Interesse der Kürze und Klarheit sein, wenn ich von dieser in der Disposition der special analysis liegenden, ziemlich naturwidrigen Anordnung abgehe und mit den Grundphänomenen beginne.

Wir haben gesehen, daß nach SPENCER die Relation das Gefühl ist, welches den Übergang von einem dauernden Bewußtseinszustand zu einem anderen begleitet. Die Relation in ihrer letzten, weiter unzurückführbaren Gestalt hat daher zwei Termini, die einerseits ungleich (16) sein müssen, da sie sonst nicht zwei Bewußtseinszustände ausmachen könnten, - andererseits aber als sukzessiv erkannt werden müssen, da das Bewußtsein zu derselben Zeit nicht in zwei Zuständen sein kann. Wir dürfen demnach diese Grundrelation entweder Ungleichheit oder Aufeinanderfolge nennen, je nachdem wir an den Kontrast zwischen den zwei Bewußtseinszuständen oder an deren Ordnung denken (17); Ungleichheit und Aufeinanderfolge sind daher einander koordiniert, oder vielmehr, sie sind zwei Seiten ein und desselben geistigen Phänomens (18). Sie stellen die Grundklassen dar, aus denen alle übrigen Relationsphänomene abzuleiten sind.

Der erste Schritt muß hier sein, die Relation der Gleichheit zu entwickeln. Man kann zunächst wohl sagen, der Gegensatz von Ungleichheit und Gleichheit ist der von Veränderung und Abwesenheit der Veränderung im Bewußtsein, so daß Gleichheit die Relation wäre, deren Termini das Bewußtsein in demselben Zustand lassen. Aber genau genommen ist dies ein Widerspruch; zwei Bewußtseinszustände, die nicht in sich selbst verschieden sind, können nur dann als zwei besondere Zustände existieren, wenn sie durch einen dritten, von ihnen verschiedenen getrennt sind. Darum verlangt auch die Relation der Gleichheit einen Wechsel im Bewußtsein; sie besteht nämlich aus zwei Relationen der Ungleichheit, die einander neutralisieren.
    "Sie ist eine Veränderung von einem relativ dauernden Zustand A zu einem anderen Zustand X (welcher das Gefühl darstellt, das wir beim Übergang von einem der gleichen Dinge zum andern haben), und eine Veränderung von diesem vorübergehenden Zustand X zu einem zweiten relativ dauernden Zustand A, welcher der zweite Zustand A vom ersten ununterscheidbar wäre, wenn er von ihm nicht durch den Zustand X getrennt würde, - und der in den ersten Zustand übergeht, wenn der Zustand X vermöge räumlicher oder zeitlicher Annäherung der beiden gleichen Reize (stimuli) verschwindet." (19)
Die Relationen der Gleichheit und Ungleichheit setzen uns nun in den Stand, die Hauptklassen der Relation der Aufeinanderfolge abzuleiten; - eine eben erst entstehende Intelligenz trifft im Bewußtsein nur Veränderungen an, nichts darüber; werden daher nachträglich Unterschiede gemacht, so müssen sich diese erst aus einer späteren Erfahrung ergeben (20). Dies ist nun wirklich der Fall. Es gibt Aufeinanderfolgen, deren Termini, wenn in einer Ordnung vorgestellt, doch auch in entgegengesetzter Ordnung mit großer Leichtigkeit ins Gedächtnis gerufen werden können, nicht ohne jede Anstrengung zwar, denn die Umkehrung bedarf eines Willensaktes, während die Reproduktion in der ursprünglichen Ordnung unwillkürlich erfolgen würde; aber die Anstrengung ist so gering, daß kein Spannungsgefühl sie begeitet. Solche Aufeinanderfolgen heißen zufällig (Beispiel: Sukzession eines Tones und seiner Oberquint) (21). - In anderen Fällen dagegen zieht, infolge häufiger Erfahrung ein und derselben Ordnung, das Auftreten des einen Phänomens fast unvermeidlich die Idee des andern nach sich, während keine Tendenz zur Erweckung des ersten Phänomens durch das zweite besteht. Doch kostet es auch hier wenig oder gar keine Anstrengung, die Ordnung der zwei Bewußtseinszustände in Gedanken umzukehren. Solche Aufeinanderfolgen gelten als probabel (Beispiel: Jemand wird gerufen und schaut sich um). (22) - In noch anderen Fällen endlich ist es nicht nur unmöglich, beim Vorstellen des Antezendens das Nachfolgen des Consequens in der Vorstellung zu verbinden, sondern eben so unmöglich, die beiden Termini umzukehren. Das sind notwendige Aufeinanderfolgen (Beispiel für das erste Moment: ein schweres Gewicht, das an einer Schnur hängt und Reißen dieser Schnur, - für das zweite Moment: ein Schlag und die ihm vorhergehende Bewegung) (23). - Dies ergibt folgende Charakteristik: Zufällig sind Aufeinanderfolgen,
    "in denen die zwei Termini möglichst gleich sind an Tendenz oder Mangel an Tendenz, nachträglich einander wachzurufen, und deren Ordnung in Gedanken umgekehrt wird mit einem Gefühl von Mühelosigkeit gleich jenem bei ihrem originären Auftreten";
probabel sind die,
    "bei denen die Termini in der Tendenz sich wachzurufen ungleich sind, jedoch deren Ordnung mit nur geringer Anstrengung umgekehrt werden kann; notwendig endlich die Sequenzen, wo bei gegebenem Antezedens "das Nachfolgen des Consequens nicht zu verhinder, auch die Ordnung der Aufeinanderfolge nicht zu verändern ist". (24)
Auf der Ungleichheit und Gleichheit unter teilweiser Mitberücksichtigung der Folge gründet sich nun eine Reihe mehr oder weniger komplizierter Relationsgebilde, die SPENCER als Relationen der Konnatur, Koexistenz, Koextension, Kointension und Similarität, bzw. deren kontradiktorischen Gegenteile (Non-Konnatur, Non-Koexistenz usw.) namhaft macht. Die schon im Englischen zum Teil etwas ungewöhnlichen Namen klingen zwar deutsch noch um Einiges schwerfälliger, doch scheint mir hier, wie in allen analogen Fällen, ein möglichst unveränderte Wiedergabe der Übersetzung durchaus vorzuziehen.

Um das Anwendungsgebiet dieser Relationen richtig zu beurteilen, ist vor allem zu beachten, daß nach SPENCERs Ansicht nicht nur bei feelings, sondern auch bei Relationen sowohl Qualität wie Quantität oder Intensität in Betracht kommt. Der Übergang von Tast- zu Schallempfindungen ist generell verschieden vom Übergang von Tast- zu Temperaturempfindungen (25); wird dagegen von der Empfindung des sattesten Grün zu der eines gewöhnlich satten Grüns, und vom gewöhnlich satten Grün zu Blaßgrün übergegangen, so sind die zwei Veränderungen generell gleich, aber graduell verschieden (26). Die generellen Verschiedenheiten der Veränderungen lassen sich, wenn wir hier nur die einfachen Bewußtseinszustände berücksichtigen, in zwei Klassen auseinander halten:
    1. Verschiedenheit zwischen den extremsten Veränderungen, welche bei Aufeinanderfolgen generell verschiedener Sensationen stattfinden, wie im obigen Beispiel,

    2. Verschiedenheit zwischen den weniger extremen Veränderungen, bei Aufeinanderfolgen von Sensationen, die nur in der Species verschieden sind, wie rot und grün, blau und gelb, oder bitter und sauer, süß und bitter (27).
In gleicher Weise zerfallen die graduellen Unterschiede der Veränderungen in zwei Gattungen:
    1. Verschiedenheit zwischen Veränderungen, die sich aus der Aufeinanderfolge von Natur (qualitativ) ungleicher Bewußtseinszustände ergeben, z. B. Licht- und Schallempfindung bei einer erheblichen Pulverexplosion einerseits und einem Pistolenschuß andererseits,

    2. Verschiedenheit zwischen Veränderungen, die bei Sukzession qualitativ gleicher Bewußtseinszustände eintreten, welche nur der Intensität nach unterschieden sind; ist z. B. ein andauernder Schall vom Hörer durch zwei verschlossene Türen getrennt, so kommt im Bewußtsein des Letzteren eine stärkere Veränderung zustande, wenn beide Türen plötzlich geöffnet werden, als wenn dies nur mit einer geschieht.
Intensitätsverschiedenheiten dieser zweiten Gattung (sowie auch die entsprechende Intensitätsgleichheit) sind, da es sich hier um dieselben Klassen von Bewußtseinszuständen handelt, viel leichter erkennbar als die der ersten Gattung; ja es kann zweifelhaft erscheinen, ob letztere überhaupt bestehen, und ob man nicht annehmen kann, daß der Übergang von Licht zu Schall gewissermaßen als total, daher graduell gleich anzusetzen ist, wie immer es auch mit den Intensitäten von Licht und Schall in jedem Fall bewandt sein mag (28). So viel steht aber nach dem Gesagten fest: so wie man zwei Sensationen als der Art nach gleich oder ungleich erkennen kann, ebenso auch zwei Veränderungen von Sensationen; und so wie zwei der Art nach gleiche Sensationen als von gleicher oder ungleicher Intensität erkannt werden können, ebenso lassen sich zwei Veränderungen als der Art nach gleich, der Intensität nach gleich oder ungleich agnoszieren, - und demgemäß kann man Veränderungen als konnatural oder dessen Gegenteil, konnaturale Veränderungen als kointensiv oder nicht kointensiv anerkennen. Nun sind aber die Veränderungen im Bewußtsein eben die Relationen; wir können keine Relation denken ohne Übergang von einem Terminus zum andern, und keine Veränderung, ohne zwischen Antezedens und Consequens eine Relation zu staturieren. (29) Was daher von den Veränderungen gesagt wurde, gilt auch von den Relationen: wir haben ihre Natur oder qualitative Beschaffenheit und ihre Intensität oder quantitative Beschaffenheit ebenso zu beachten, wie dies bei den feelings erforderlich ist.

Die fünf Klassen gestalten sich nach dem Gesagten nun ziemlich einfach:

Konnatur ist Gleichheit der Art nach (qualitative Gleichheit) entweder zwischen Bewußtseinszuständen oder zwischen Relationen, Nicht-Konnatur Ungleichheit der Art nach (30). Was insbesondere die Relationen anlangt, so sind, primitive Bewußtseinszustände vorausgesetzt, deren Arten dadurch bestimmt, daß diese Bewußtseinszustände der Ordnung nach (Ton und Gefühl), der Gattung nach (Licht und Schlag), der Spezies nach (Grün und Rot) verschieden, oder bei derselben Spezies graduell verschieden sein können (leiser und lauter Schall). Zusammengesetzte Bewußtseinszustände ermöglichen neue Arten von Relationen (Übergang von Größer zu Kleiner, von Langsam zu Schnell usw.) (31).

Kointension ist Gleichheit des Grades bei qualitativer Gleichheit; wir haben gesehen, daß es auch bei Relationen Intensitätsunterschiede gibt, und so ist auch diese Relationsklasse sowohl bei Gefühlen, als auch bei Relationen anzutreffen (32).

Während bei der Konnatur von einer Ableitung nicht eigentlich die Rede sein kann (33), ebenso bei der Kointension ist eine solche bezüglich der Koexistenz umso unentbehrlicher. Zwei Dinge können ja unser Bewußtsein in demselben Augenblick nicht im gleichen Grad einnehmen (34); überdies ist eine Koexistenz undenkbar ohne einen Raum, in dem die Dinge koexistieren, so wenig wie dieser kann daher jene einer eben entstehenden Intelligenz ursprünglich gegeben sein. (35) Tatsächlich sind für eine solche Intelligenz zwei sukzessive Gesichtseindrücke A und B, so gut wie zwei Gehörseindrücke, nichts als eine Aufeinanderfolge von Impressionen; wodurch unterscheiden sich also die beiden Relationen? Offenbar nur dadurch, daß die Termini der ersten Relation mit gleicher Lebhaftigkeit (36) und gleicher Leichtigkeit auch in umgekehrter Ordnung gegeben sein können, die der zweiten nicht; dieser Unterschied erweist sich als ein konstanter, und auf ihn gründet sich die Differenzierung der Relation der Koexistenz von der der Folge (37), da die Leichtigkeit oder Schwierigkeit, mit der wir von einem Relationsglied zum andern übergehen, uns durch das diesen Übergang begleitende Gefühl bekannt ist (38). Die Relation der Koexistenz in ihrer primärsten Form ist daher zu definieren als
    "eine Vereinigung von zwei Relationen der Aufeinanderfolge, die so beschaffen sind, daß, während die Termini der einen denen der anderen in Qualität und Grad genau gleich, in der Ordnung der Sukzession genau entgegengesetzt sind, die Relationen untereinander genau gleich sind bezüglich des Gefühls, welches die Sukzession begleitet." (39)
Der in einfachen Fällen sich geltend machende Schein der Simultaneität der koexistierenden Dinge im Bewußtsein wird keine Instanz gegen diese Ableitung abgeben, wenn man bedenkt, daß, was im Geist des Kindes einer besonderen Synthesis bedarf, nachher als etwas Momentanes, direkt Gegebenes erscheinen kann (40).

Koextension hängt auf das Engste mit der Extension zusammen. Nach SPENCERs Raumtheorie ist "jede Art Ausdehnung zurückführbar auf Relationen koexistenter Positionen" (41), jede Ausdehnung schließt die Koexistenz der Teile des ausgedehnten Dings in sich (42). Daher kann die Relation der Koextension
    "definiert werden als Gleichheit zweier zusammengesetzter (visueller oder taktueller) Bewußtseinszustände hinsichtlich der Zahl und Ordnung der elementaren Koexistenzrelationen, die jeder von ihnen einschließt." (43)
Die komplexeste von allen Relationen ist die der Similarität (44). Es gibt ähnliche Koexistenzen und ähnliche Aufeinanderfolgen (45); man spricht von ähnlichen Dreiecken, aber auch von Ähnlichkeit, wenn auf Kompression regelmäßig eine Temperaturerhöhung folgt (46). Jedesmal handelt es sich dabei um eine Gleichheit von Relationen: dort der Relationen zwischen je zwei Seiten des einen und den homologen Seiten des anderen Dreiecks, hier der Relation zwischen Kompression und Erwärmung; - und zwar kann diese Gleichheit entweder nur die Qualität der Relationen betreffen, wie im letzten, oder neben der Qualität auch die Quantität, wie im ersten Fall, - unvollkommene und vollkommene Ähnlichkeit. Mit der Konnaturalität der Relationen, die also in keinem Ähnlichkeitsverhältnis fehlt, ist im Grunde auch schon gegeben, daß die ersten Termini der beiden Relationen und ebenso die zweiten selbst konnatural, d. h. qualitativ gleich sind, während sie in fast allen Fällen, wenn auch nicht notwendig, eine quantitative Verschiedenheit aufweisen. Die homologen Seiten ähnlicher Dreiecke müssen nicht gleich lang sein, ebensowenig die Kompressionen und die dadurch hervorgerufenen Temperaturerhöhungen gleich stark (47). Demzufolge ist eine vollständige Ähnlichkeit das
    "Bewußtsein der Kointension zweier konnaturaler Relationen zwischen Bewußtseinszuständen, welche bzw. der Art nach gleich, dem Grad nach meist verschieden sind." (48)
Analogerweise müßte eine unvollständige Ähnlichkeit als das Bewußtsein der Konnaturalität zweier Relationen zu bezeichnen sein, deren Termini sonst ebenso wie bei der vollständigen Ähnlichkeit beschaffen sind.

§ 3. Überblicken wir die hier in den Hauptzügen wiedergegebenen Ausführungen, so stellen sich mir vor allem zwei Grudphänomene dar: Ungleichheit und Aufeinanderfolge. Von ersterer leitet sich mit Hilfe der letzteren die Relation der Gleichheit ab, die übrigens in ihren Funktionen der Ungleichheit koordiniert auftritt. Durch Daten der Gleichheit oder Ungleichheit differenziert, wird die Aufeinanderfolge entweder eine zufällige, wahrscheinliche oder notwendige Sukzession; dagegen erscheint Gleichheit und Ungleichheit in ihrer Anwendung auf Qualität und Quantität als Konnatur, bzw. Kointension oder deren Gegenteil, - in weiteren Komplikationen, bei denen auch die Aufeinanderfolge eine Rolle spielt, als Koexistenz, Kointension und schließlich als Ähnlichkeit.

Es wäre vielleicht ganz ungerecht, wenn man diesen Aufstellungen gegenüber den Einwand geltend machen wollte, daß sie nicht leisten, was man von einer wissenschaftlichen Einteilung verlangen darf; denn es kann in Zweifel gezogen werden, ob HERBERT SPENCER mit der Statuierung dieser Klassen überhaupt eine Einteilung zu geben beabsichtigt hat. Das kann mich aber nicht hindern, meinem nächstliegenden Interesse gemäß die Frage aufzuwerfen, ob das hier Gebotene geeignet wäre, die Grundlage einer solchen auszumachen; und ich meine, daß die Antwort auf diese Frage negativ ausfallen muß. Natürlich können für dieselbe etwaige formelle Mängel der einzelnen Klassen, falls sie keinen objektiven Grund haben, folglich zu beseitigen sind, nicht maßgebend sein; die Entscheidung muß sich aus psychologischen Erwägungen ergeben. - Ich habe meine Bedenken gegen SPENCERs Definition der Relation bereits ausgesprochen (49); daß ein Relationsphänomen nun aber zwei Seiten haben soll, kann ich mit der von SPENCER so streng gefaßten Einheit des Bewußtseins nicht mehr zusammenreimen. Übrigens werden zwei Seiten eines Phänomens psychologisch wohl besser als zwei Phänomene zu bezeichnen sein, sobald sich nicht bestimmen läßt, was mit der Einheit zweier so verschiedener Vorstellungsinhalte gesagt sein soll, - fällt ja selbst die unmittelbare Wahrnehmung eines Zusammenbestehens, auf die man sich sonst berufen könnte, nach SPENCERs Theorie weg, zumal die Koexistenzrelation nicht nur einer späteren Ableitungsstufe angehört, sondern auch bloß auf Räumliches bezogen ist, so daß von einer Koexistenz psychischer Phänomene überhaupt nicht die Rede sein kann.

Von großer Wichtigkeit ist nun aber die Ableitung der Gleichheit und der Ungleichheit. Mir scheint freilich, so weit man hierin dem Zeugnis der Erfahrung trauen kann, schon gar nicht ausgemacht, daß eine gleichgefärbte Fläche nicht auch ohne Augenbewegung als solche erkannt werden kann, in welchem Fall das trennende X doch wohl fehlen müßte. Aber was soll, abgesehen hiervon, die ganze Berufung auf die sukzedierenden Ungleichheitsrelationen überhaupt leisten? Würde denn jede durch ein dazwischenliegendes X vermittelte Sukzession zu einer Gleichheitsrelation führen? Gewiß nicht; SPENCER selbst räumt ein, daß es auch vermittelte Ungleichheitsrelationen gibt (50). Was charakterisiert als unseren Fall? Daß sich die Relationen neutralisieren? Das ist ein psychologisch vorerst noch ganz unqualifizierter Vorgang. Wird es da nicht darauf hinauslaufen, daß die zwei sukzedierenden Relationen eben nur dann auf eine Gleichheitsrelation führen, wenn sich zwischen dem ersten Terminus der ersten und dem zweiten Terminus der zweiten Relation noch eine bestimmte Relation vorfindet, die dann freilich eben die Gleichheitsrelation selbst wäre und den ganzen Apparat unnötig macht? Allerdings, meiner Theorie bleibt noch ein Ausweg: wir haben zwei feelings of transition, eines betrifft den Übergang A - X das andere den Übergang X - A. Das sind Ungleichheitsrelationen, die nach SPENCERs Ansicht, auf die ich noch zurückkommen werde, durch die Qualität und Quantität ihrer Termini jedesmal qualitativ und quantitativ mitbestimmt, und zwar wahrscheinlich verschieden bestimmt sind. Zwischen beiden Relationen kommt nun ein neues Gefühl des Übergangs zustande, das bei der qualitativen und quantitativen Bestimmtheit seiner Termini selbst wieder völlig bestimmt sein wird, und diese bestimmte Ungleichheitsrelation zwischen bestimmten Ungleichheitsrelationen müßte dann mit der Gleichheitsrelation zusammenfallen. In der Tat ist nicht abzusehen, was von einem Evolutionsstandpunkt, dem es auf etwas mehr oder weniger Komplikation nicht ankommen kann, gegen diese Fassung einzuwenden wäre; umso lebhafter drängt sich aber solchen Versuchen gegenüber die Frage auf, ob denn in dieser Hinsicht dem Scharfsinn und der Willkür eines Forschers gar keine Grenzen gesetzt sind.

Es ist hier nicht der Ort, die Berechtigung der Evolutionstheorie zu diskutieren. Überdies ist, was in diesem Zusammenhang zu bemerken wäre, durchaus nichts dieser Hypothese Eigentümliches, sondern eine Angelegenheit so ziemlich der gesamten englischen Assoziationspsychologie, bzw. auch der auf dem Kontinent in verwandter Weise in Angriff genommenen Forschungen. Unter solchen Umständen wird es angemessen sein, den prinzipiellen Gesichtspunkt sofort in seiner Anwendung auf den uns speziell interessierenden Fall zur Sprache zu bringen. Die innere Erfahrung zeigt uns Relationsphänomene, die wir als Fälle der Gleichheit kennen und die uns als ebenso einfach erscheinen als die der Verschiedenheit, sich aber trotz ihrer relativen Einfachheit von letzteren wesentlich unterscheiden. Eine Theorie nun, welche anstelle dieser einfachen Relation und ihrer Eigenart zwei Verschiedenheitsrelationen setzt, kann dies in doppelter Intention tun: einmal in dem Sinn, daß die uns jetzt bekannte Gleichheitsrelation faktisch eine solche Komplikation von Verschiedenheitsrelationen ist, oder in der Meinung, daß sie sich allmählich aus solchen herausgebildet hätte. Die erste Ansicht wird, sofern die Gleichheitsvorstellung wirklich ein Datum der inneren Erfahrung ist, durch diese selbst in der denkbar kräftigsten Weise widerlegt; ich weiß nicht, auf was man sich noch stützen könnte, wenn die innere Wahrnehmung nicht unbedingtes Vertrauen verdient. Es ist möglich, ein Datum derselben falsch zu beurteilen; es ist möglich, etwas bei ungenauer Betrachtung der inneren Wahrnehmung zuzuschreiben, was teilweise Sache der Phantasie oder des Gedächtnisses ist: sind aber diese Eventualitäten durch genügende Vorsicht in der Analyse eliminiert, dann ist es schlechterdings unstatthaft, zu behaupten, das Phänomen, das mir die innere Erfahrung als etwas ebenso Einfaches darbietet wie die Verschiedenheit, sei (wiederum) eine Komplikation verschiedener Elemente. Die zweite Ansicht, welche die der Evolutionstheorie zunächst natürliche wäre, unterliegt dieser fundamentalen Schwierigkeit natürlich nicht, kann aber leicht in dieselbe geraten, wenn sie den gegenwärtigen Zustand aus dem vergangenen nicht nur erklären, sondern auch charakterisieren will, ehe der nächstliegende gegenwärtige Zustand durch eine ausreichende Analyse der Wissenschaft gesichert ist. Die vermutete Vergangenheit kann ja jedenfalls nur auf die Gegenwart gestützt werden, die Gegenwart aber wird dann erst nach der Theorie, aufgrund deren man die Vergangenheit konstruiert hat, beschrieben oder vielleicht entwickelt, - und des Zirkels Ende ist nicht mehr abzusehen. Natürlich ist damit nicht gesagt, daß jede Entwicklungstheorie dies tun muß; es wird als kein geringer Triumph der Wissenschaft anzusehen sein, wenn es ihr gelingt, nicht nur die Gegenwart zu erkennen, sondern auch trotz des fast völligen Mangels an direkten Quellen die Vergangenheit aus der Gegenwart zu erschließen, - nur möchten verfrühte Versuche in dieser Hinsicht leicht gefählich werden. Ich habe hier nicht die Aufgabe zu untersuchen, inwiefern SPENCERs Evolutionstheorie dergleichen Versuche in sich schließt, - aber was die vorliegende Schrift fördern helfen will, ist zunächst die Analyse des Gegebenen, und die Frage, ob die Gleichheitsrelation je ein Komplex von Verschiedenheitsrelationen war, würde mich von diesem Ziel nur abführen; doch meine ich soviel sicher zu wissen, daß sie es gegenwärtig beim erwachsenen Menschen, den man darum befragen kann, nicht ist.

Ich habe nach dem Gesagten kaum nötig, die Ableitung der Koexistenz noch besonders zu berühren, außer etwa um darauf hinzuweisen, daß auch unräumliche (psychische) Phänomene zu koexistieren scheinen, bzw. so wahrgenommen werden. Eine besondere Berücksichtigung aber verdienen die Relationsklassen der Konnatur und Kointension, sofern ihre Termini (oder wie man gewöhnlich sagt: ihre Fundamente) selbst Relationen sind, und zwar nicht mit Bezug auf die eben ausgeführten Gesichtspunkte, sondern um daran die rein psychologische Frage zu knüpfen, ob die Übertragung des qualitativen und quantitativen Momentes von den Fundamenten auf die Relation wirklich in der Weise erfolgen kann, wie HERBERT SPENCER sie vornimmt.

Es versteht sich, aß jede Relation eine Qualität haben muß: und da alle anderen psychischen Phänomene eine Intensität haben, wird es bei den Relationen damit auch nicht anders bestellt sein. Ganz verschieden hiervon ist die Frage, ob eine Relation durch die Qualität und Quantität ihrer Fundamente qualitativ und quantitativ bestimmt wird. SPENCER gibt dafür keine besondere Begründung, doch scheint es mir gar nicht selbstverständlich zu sein. Es fällt schon schwer, einzusehen, warum die Verschiedenheit zwischen einer Farbe und einem Geruch sich von der Verschiedenheit zwischen einer Tast- und einer Tonempfindung noch durch etwas Anderes unterscheiden muß als eben durch die Objekte, auf die sich jede der beiden Relationen bezieht. Noch weniger aber ist abzusehen, warum im Beispiel von den Türen der Unterschied zwischen den beiden Verschiedenheitsrelationen ein Unterschied der Intensität sein soll. Daß es hier Intensitäten sind, zwischen denen die Verschiedenheiten konstatiert werden, besagt doch nichts anderes, als daß hier Intensitäten die Rolle spielen, wie ein anderes Mal etwa Farbschattierungen, ein drittes Mal Tonhöhen; was berechtigt uns zu der Annahme, die Relation zwischen den Intensitäten n und 2 n sei weniger intensiv als die zwischen n und 4 n? Die Erfahrung zumindest bietet hierfür nicht den geringsten Anhaltspunkt.

Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, daß mit diesen wenigen Bemerkungen eine erschöpfende Kritik von SPENCERs Relationstheorie unmöglich beabsichtigt sein kann. Immerhin dürfte sich aber aus dem Gesagten ergeben haben, daß, so primitiv die LOCKE-HUMEsche Behandlung der Relationsangelegenheit der ebenso ausgebildeten wie geistreich gehandhabten Ableitungstechnik eines HERBERT SPENCER gegenüber sich ausnimmt, jene dennoch vor dieser etwas voraus hat, was für Niemanden schwerer wiegen kann als für den empirischen Forscher: ich meine den Vorzug der Einfachheit und Natürlichkeit. Dabei wird auch vollends klar geworden sein, was auf den ersten Blick befremden möchte: wie jemand hoffen kann, die Forschung der Gegenwart zu fördern, indem er an Aufstellungen anknüpft, die um ein Jahrhundert und mehr hinter uns liegen.


IV. Die Vergleichungsrelationen.

§ 1. Es erwächst uns also die Aufgabe, nun selbst einen Versuch zu machen, wie die mannigfaltigen Relationsfälle in befriedigender Weise unter allgemeine Gesichtspunte zu bringen wären. Es wird sich zu diesem Zweck empfehlen, mit möglichst Einfachem zu beginnen: wir betrachten daher vor allem die uns aus den bisherigen Ausführungen geläufigsten Relationen, die nämlich, welche durch einen Vergleich zustande kommen, wobei auch wieder der Vergleich möglichst einfachter Attribute an erster Stelle berücksichtigt werden soll.

Der Vergleich zweier Attribute kann, wie immer diese beschaffen sein mögen, nur auf zwei Ergebnisse führen: Gleichheit einerseits, Ungleichheit oder Verschiedenheit andererseits; die Vollständigkeit der damit gegebenen Disjunktion [Unterscheidung - wp] ist zweifellos. Gleiche Attribute werden oft, aber ungenau, identisch genannt; wir werden später sehen, daß eine vollkommene Übereinstimmung oder Gleichheit zur Identität im strengsten Sinne wohl unerläßlich, aber nicht ausreichend ist.

Da es neben Gleichheit und Verschiedenheit ein Drittes nicht geben kann, so entfällt die Koordinationsstellung, welche man gewöhnlich der Ähnlichkeit neben der Verschiedenheit einzuräumen pflegt, von selbst. Manche Forscher scheinen allerdings der Ansicht (wir haben es bei JOHN STUART MILL gesehen), die richtige Disjunktion sei Ähnlichkeit und Verschiedenheit, Gleichheit aber nur ein besonderer Fall von Ähnlichkeit. Aber zwischen Ähnlich und Unähnlich, wobei Letzteres dann mit Verschieden zusammenfallen müßte, ist die Grenze fließend, zwischen Gleich und Ungleich dagegen nicht (51); es wäre daher unnatürlich, die Fälle der Gleichheit und einige Fälle der Ungleichheit unter den Titel "Ähnlichkeit", die übrigen Fälle von Ungleichheit unter den Titel "Verschiedenheit" zu bringen. Ferner wäre schwer zu bedenken, wie durch Determination des Begriffs Ähnlichkeit der Begriff Gleichheit zutage kommen könnte. Endlich läuft diese Teilung dem Sprachgebrauch durchaus entgegen; denn nicht leicht wird Einer, was gleich ist, ähnlich nennen, im Gegenteil ist durch die Bezeichnung "Ähnlichkeit" das Bestehen einer Verschiedenheit meist ganz bewußt mitbehauptet.

Das hier bekämpte Mißverständnis mag durch die Tatsache unterstützt worden sein, daß, was man Ähnlichkeit nennt, sich in der Regel als partielle Übereinstimmung, d. h. als Gleichheit eines Teils der Elemente herausstellt. Hellrot und Dunkelrot sind einander ähnlich, denn sie stimmen darin überein, Rot zu sein; aber auch Rot und Grün können als ähnlich gelten, denn beide sind Farben, usw., - und da liegt es dann nahe, in der Gleichheit einen Fall von gesteigerter Ähnlichkeit, in der Ähnlichkeit einen Fall von unvollkommener Gleichheit zu erblicken. Aber näher besehen entspringt dieser Schein nur einer Ungenauigkeit im Ausdruck. Strikt genommen kann es in der Gleichheit keine Vollkommenheitsunterschiede geben: was gleich ist, ist vollkommen gleich, und was nicht vollkommen gleich ist, ist gar nicht gleich. Zwei Komplexe können nur gleich heißen, wenn alle Bestandteile gleich sind; sind nicht alle gleich, so sind die Komplexe ungleich, einerlei, ob die Zahl der ungleichen Elemente groß oder klein wäre. Andererseits gibt es eine Steigerung der Ähnlichkeit ebenso unzweifelhaft, wie eine Variable X wachsen kann; aber jene vermag die Gleichheit so wenig zu erreichen, wie die Funktion a/x die Null. Es bleibt daher nicht weniger unstatthaft, die Gleichheit zu einem Fall von Ähnlichkeit zu machen.

Eher noch eröffnen die obigen Betrachtungen die Aussicht, Ähnlichkeit auf Gleichheit zurückzuführen, aber freilich in einem ganz anderen als im oben berührten Sinn. Denn was wir an den Beispielen Rot und Grün, Hellrot und Dunkelrot gesehen haben, ist so wenig ein Ausnahmefall, daß man geradezu die Frage aufwerfen könnte, ob nicht alle Fälle von Ähnlichkeit in dieser Weise zu analysieren wären. Jeder Abstraktionsakt setzt eine Mehrheit von Elementen in dem ihm gegebenen Vorstellungsinhalt voraus, jeder Determinationsakt muß eine solche Mehrheit zu Ergebnis haben. Daraus folgt zunächst, daß, was LOCKE und HUME einfache Ideen nennen, diesen Namen zumindest nicht in dem Sinn verdient, als ob es sich da um Vorstellungen handelt, die nur ein Element zum Inhalt haben. Andererseits ist der Zusammenhang von Abstraktion und Ähnlichkeit in der Psychologie eher zuviel als zuwenig hervorgehoben worden, und richtig bleibt jedenfalls, daß verschiedene Determinationen ein und desselben Inhaltes Anspruch haben, als ähnlich zu gelten, und dieser Anspruch zunächst auf das gegründet ist, was aus beiden als übereinstimmend abstrahiert werden kann. Je mehr übereinstimmend, je weniger nicht übereinstimmende Bestandteile, desto größer die Ähnlichkeit. Man entnimmt daraus sofort, wie das Anwendungsgebiet dieser Betrachtungsweise unter allen Umständen ein sehr weites ist; die Frage aber, ob sie für alle Fälle der Vergleichung von Qualitäten ausreicht, scheint mit der Antwort auf die weitere Frage zusammenzugehen, ob es statthaft oder angemessen ist, die koordinierten Determinationen desselben Inhaltes, wenn sie sich in ein Kontinuum ordnen, bezüglich der Zahl ihrer Elemente gegen Unendlich limitieren zu lassen. Wie man zu dergleichen gedrängt wird, zeigt sich leicht. Nehmen wir bei Blau oder Rot ein gemeinsames Element (oder mehrere) an, das dem Wort Farbe entspricht, so wird man dasselbe bezüglich der verschiedenen Schattierungen von Blau tun können, die ja alle das Gemeinsame haben, Blau zu sein. In gleicher Weise lassen sich innerhalb der verschiedenen Schattierungen allgemeine Abstufungen statuieren, ebenso innerhalb dieser Abstufungen selbst usw. in infinitum, - Sonderungen, die nicht weniger, aber auch nicht mehr willkürlich sind als die Unterschiede der herkömmlichen Klassen Rot, Blau, Grün usw., zwischen denen ja gleichfalls kontinuierliche Übergänge stattfinden. Jede dieser Teilungen müßte dann zugleich die Annahme gemeinsamer und determinierender Vorstellungselemente mit sich führen; man sieht leicht, daß das Wachsen der Komplikation ins Unendliche nicht zu vermeiden wäre. Akzeptiert man dies, so scheint der allgemeinen Anwendbarkeit der Bestimmung: Ähnlichkeit fällt zusammen mit partieller Übereinstimmung, weiter kein Hindernis mehr im Weg zu stehen, soweit man nur immer von einem Kontinuum der Qualitäten zu reden berechtigt ist.

Es kann hier nicht meine Aufgabe sein, auf die Konsequenzen der Annahme einer solchen unendlichen Komplikation bei anscheinend so einfachen Phänomenen einzugehen, - nur ein Argument HUMEs mag hier angeknüpft werden, das dieser zunächst zur Verteidigung seiner Abstraktionstheorie, vielleicht auch der Theorie von den einfachen Ideen beibringt, und das, wenn es berechtigt wäre, die eben versuchte Betrachtungsweise von vornherein unmöglich machen würde. Um darzulegen, daß es ganz wohl Ähnlichkeit geben kann ohne Übereinstimmung in einem gemeinsamen Bestimmungsstück, weist HUME auf die Klasse der einfachen Ideen selbst hin, welche durch die von ihm bekämpfte Ansicht mit einem Widerspruch behaftet würden. Alle einfachen Ideen, meint er, sind einander darin ähnlich, daß sie einfach sind; aber gerade diese Einfachheit schließt jede Zusammensetzung aus, folglich auch das Vorhandensein eines besonderen Umstandes, in dem sie übereinstimmen könnten (52). Man merkt jedoch leicht, daß dieser Ansicht eine Verwechslung zwischen Vorstellung und Vorstellungsobjekt zugrunde liegt. Mit einer einfachen Idee kann doch nur eine Idee mit einem einfachen Objekt gemeint sein, nicht aber eine, welche das Attribut Einfachheit in ihrem Inhalt hat. Eine einfache Idee ist nicht die Idee "einfach". Angenommen, Blau wäre, wie HUME meint, eine einfache Idee, so käme darin doch sicher das Merkmal Einfachheit so wenig vor wie das Merkmal Idee. Es ist ein Anderes, einen Gegenstand vorstellen und ein Anderes, die Vorstellung vorstellen, welche jenen Gegenstand zum Objekt hat; es ist nicht einerlei, ob ich an einen Zentaur oder an die Idee eines Zentauren denke. Der letzteren psychologischen Betrachtungsweise gehört die Qualifikation eines Vorstellungsobjekts als "einfach" an; die Vorstellung einfache Idee aber ist, wie schon die Nebeneinanderstellung zweier Worte von selbstständiger Bedeutung darlegt, nicht zu den einfachen Ideen zu rechnen. Der von HUME urgierte Widerspruch besteht also in keiner Weise.

Sieht man sich gleichwohl genötigt, die Annahme unendlich vieler Determinationselemente zu verwerfen, so wird allerdings kein anderer Ausweg übrig bleiben, als anzunehmen, daß der Terminus Ähnlichkeit zwei ziemlich verschiedene Momente in sich schließt. Einmal wird das von der teilweisen Übereinstimmung der Elemente Gesagte auch dann seine Geltung behalten, wo immer eine solche Übereinstimmung anzutreffen ist. Kommt man dagegen auf Ähnlichkeiten, die innerhalb der Qualitätskontinua stattfinden sollen, so wird man darin zwar keine Ausnahme vom eben genannten Prinzip erblicken können, weil in solchen Fällen die Übereinstimmung in allen dem betreffenden Kontinuum als Ganzem eigenen Daten von selbst gegeben ist; aber man wird daneben noch ein anderes Prinzip anerkennen müssen, vermöge dessen die im Kontinuum einander näher stehenden Inhalte für ähnlicher gelten als die entferteren, und das, wie schon oben erwähnt, doch nicht durch Nähe in diesem Kontinuum ausreichend definiert werden kann.

Soviel bleibt jedoch unter allen Umständen aufrecht: Ähnlichkeit ist jedesmal ein spezieller Fall von Verschiedenheit. Denn auch sofern eine parteille Übereinstimmung oder Gleichheit der Ähnlichkeit wesentlich wäre, ist es doch stets nur eine Gleichheit der Elemente, die Ähnlichkeit wird aber vom Ganzen ausgesagt, das neben den übereinstimmenden auch nicht übereinstimmende Bestandteile haben, folglich als Ganzes vom Ganzen verschieden sein muß, mit dem es verglichen wird. Wäre kein einziger unterscheidender Bestandteil aufzuweisen, so bestünde allerdings Gleichheit, aber eben darum keine Ähnlichkeit mehr.

Vielleicht ist es ratsam, mit Rücksicht auf die oben gegen HERBERT SPENCER gerichteten Bemerkungen hier noch besonders zu betonen, daß eine Zurückführung der Ähnlichkeit auf eine Komplikation von Gleichheits- und Ungleichheitsfällen sicherlich nicht so gefaßt sein dürfte, als ob die Relationsvorstellung, bzw. das Relationsurteil, das die Ähnlichkeit zum Gegenstand hat, aus einer großen, eventuell unendlich großen Anzahl von Gleichheits- und Ungleichheitsvorstellungen, bzw. -Urteilen bestünde, was nicht ohne die schwersten logischen Inkonvenienzen [Unbequemlichkeiten - wp] angenommen werden könnte. Vielmehr wäre die in Rede stehende Reduktion nur etwa so zu formulieren: Fundamente, zwischen denen Ähnlichkeit konstatiert wird, bestehen aus Elementen, zwischen denen teils Gleichheit, teils Verschiedenheit behauptet werden kann; und die Ähnlichkeit wird umso größer gefunden, je mehr die Anzahl der ungleichen Elemente hinter der der gleichen zurücksteht. Daß diese Elemente beim Urteil über Ähnlichkeit nicht auseinandergehalten werden, darüber belehrt Jeden seine Erfahrung. Man urteilt über Ähnlichkeit gewöhnlich auf den ersten Blick; nachträglich kann es wohl geschehen, daß man untersucht, worin diese Ähnlichkeit eigentlich liegt, - aber man tut es oft ohne Erfolgf. Daraus erhellt sich wohl deutlich, daß die Ähnlichkeitsvorstellung die Beziehung jener Elemente zueinander in der Regel nicht zum Inhalt hat.

§ 2. Die hiermit, wie ich glaube, festgestellte Einteilung der Vergleichsrelationenn in Gleichheit und Verschiedenheit, und der letzteren in Ähnlichkeit und Unähnlichkeit (53), hat auf die besonderen Eigentümlichkeiten der verglichenen Inhalte, der Fundamente also, keine Rücksicht genommen, denn das Gebiet dieser Relationen ist durch die spezielle Beschaffenheit der einzelnen Fundamente in keiner Weise beschränkt. Die Anwendung der Termini Gleich und Verschieden erscheint auch durch den Sprachgebrauch zweifellos sanktioniert, was immer für Attribute in Vergleich kommen mögen. Man spricht von einer Gleichheit der Farbe, des Tons usw., aber auch des Ortes, der Zeit, der Größe, Gestalt und dgl., - ebenso von Verschiedenheit; auch gibt es nicht zwei Attribute, die nicht verglichen werden könnten.

Nicht in gleicher Weise habe ich bezüglich der Ähnlichkeit und Unähnlichkeit den Sprachgebrauch auf meiner Seite. Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß man diese Termini zunächst nur auf die sogenannten sensiblen Qualitäten, sowie auf die Gestalt anzuwenden pflegt; doch dürfte auch schon klar geworden sein, daß dieser Umstand nicht ausreicht, um jene Relationen von den übrigen Inhalten als Fundamenten auszuschließen. Es ist daher eine Verkennung der wirklichen Sachlage, wenn man meint, der Ähnlichkeit Raum-, bwz. Zeitrelationen und dgl. als koordiniert an die Seite setzen zu können.

Doch ist diese letzte Bemerkung nicht so zu verstehen, als ob etwa alle Raum- und Zeitrelationen, so weit es sich nämlich um Verschiedenheitsfälle handelt, erst als nähere Bestimmungen der Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit auftreten könnten. Vielmehr scheint ein Hauptgrund, weshalb diese Termini eine so beschränkte Anwendung finden, darin zu liegen, daß die Natur mancher Klassen von Fundamenten eine präzisere Bestimmung der Relation gestattet, als durch die beiden am Ende doch ziemlich vagen Bezeichnungen Ähnlich und Unähnlich möglich ist. So spricht man zwar von einer Ähnlichkeit der Geräusche, auch wohl der Klangfarben, doch nicht der Tonhöhen; noch deutlicher zeigt sich dies beim Raum. Die Gleichartigkeit des Raumkontinuums in allen seinen Teilen, die Möglichkeit und Erkennbarkeit gleicher Distanzen bei einer Verschiedenheit des Ortes usw. gestattet sehr verschiedene, voneinander völlig distinkte Fälle von Ungleichheit, die man im Auge hat, wenn man von der Meßbarkeit räumlicher Distanzen redet. Treten statt einzelner Ortsbestimmungen ganze Komplexe oder richtiger Kontinua von Ortsbestimmungen als Fundamente auf, so kommen neue distinkte Gestaltungen der Ungleichheit zutage. Die Ungleichheit in der Richtung zweier Linien findet in der Größe des von ihnen eingeschlossenen Winkels einen präzisen Ausdruck; Gleichheit einer einzigen Ortsbestimmung bei Ungleichheit aller übrigen Charakterisiert das Verhältnis zweier Linien, die entweder als sich berührend, oder als sich schneidend bezeichnet zu werden pflegen; neue Bestimmungen ergeben sich bei Figuren, Flächen, Körpern, wo zwar die Komplikation zunimmt, aber nichts an der uns betreffenden Hauptsache ändert. Einfacher, sonst analog, ist es mit Zeitbestimmungen und Zahlen bewandt. Überall kommen die Verwicklungen durch eine Einbeziehung immer komplizierterer Daten in die Fundamente zustand, wobei namentlich wichtig wird, daß sich hierzu nicht absolute, sondern auch relative Bestimmungen eignen, die, wie wir schon sahen und sich noch zeigen wird, auch selbständig auftreten können und vor Allem dazu dienen, der mathematischen Betrachtung jene Allgemeinheit zu verleihen, die sie in so hervorragender Weise auszeichnet, und die wohl geeignet ist, darauf vergessen zu machen, daß der Boden, auf dem sie ursprünglich aufgebaut ist, doch nur der sogenannten zufälligen Orts und Zahlenbestimmungen ist, denen sie in ihrer Entwicklung völlig entrückt scheint. Charakteristisch ist, daß der Terminus "Ähnlichkeit" auch auf räumlichem Gebiet (vom geometrischen Sprachgebrauch natürlich auch hier abgesehen) gerade dort wieder eintritt, ja von ganz besonders häufiger Anwendung ist, wo die genauere Präzisierung des Verhältnisses untunlich erscheint: beim Vergleich von komplizierten Gestalten, - man spricht von einer Ähnlichkeit der Menschen, der Gegenden usw. und ist meist außerstande, anzugeben, worin, wie man sagt, diese Ähnlichkeit besteht. Dasselbe gilt übrigens von Komplexen von Tonempfindungen, die man als Motive oder Melodien zusammenhält, und dgl. mehr.

Es kann hier nicht daran gedacht werden, die so verschiedene Gebiete betreffenden Andeutungen auszuführen; doch meine ich damit dargelegt zu haben, daß Gleichheit und Verschiedenheit, im letzteren Fall Ähnlichkeit und Unähnlichkeit, Relationen sind, die sich unter günstigen Umständen bei jedem Vergleich von Attributen ergeben müssen, gleichviel, wie diese auch immer beschaffen sein mögen, - ferner, daß alle anderen Vergleichsrelationen durch die besondere Natur, eventuell Komplikation, der als Fundamente dienenden Inhalte determinierte Art von Gleichheit und Verschiedenheit sind. Die Aufzählung der letzteren, wenn überhaupt möglich, möchte vielleicht für die psychologische Analyse mancher Vorstellungsinhalte von Interesse sein, aber schwerlich über das Wesen der Vergleichsrelationen als solcher noch Aufschluß geben können.

§ 3. Ich habe bisher vor allem von der Vergleichung einzelner Attribute gesprochen, jedoch schon berührt, daß man auch Komplexe von Attributen vergleichen kann. Der wichtigste Fall dieser Art ist der, wo Substanzen einander entgegengehalten werden. Ich verwende das Wort Substanz hier ohne jede metaphysische Präsumtion [Vermutung - wp] um das zu bezeichnen, was man auch das Ding im Gegensatz zu seinen Eigenschaften nennt. Ob LOCKE und die vielen anderen Gegner einer Substanzvorstellung, die von den Ideen aller Inhärenzen toto genere [völlig - wp] verschieden wäre, im Recht sind oder nicht, kann hier unerörtert bleiben. Denn sicher ist, daß man an Substanzen nichts anderes zu vergleichen hat als ihre Eigenschaften; es genügt also für unsere Zweck vollkommen, wenn wir im Substanzbegriff nichts weiter als Komplikation von Attributen in Rechnung bringen.

In die Theorie der Vergleichung wird jedoch durch die Einführung der Substanzvorstellungen wenig Neues gebracht; denn Substanzen vergleichen, heißt eben nichts anderes, als sie im Hinblick auf ihre Attribute vergleichen, die daher auch hier die eigentlichen Relationsfundamente bleiben. Sagt man, ein Stück Zucker ist süßer als ein anderes, so hat man Geschmacksdaten verglichen; sagt man, ein Tuch ist heller als ein anderes, so handelt es sich um eine Relation zwischen Farben. Eine Ausnahme könnte man vielleicht in Fällen vermuten, wo die ganzen Komplexe einander gegenübergestellt werden, wie etwa, wenn man zwei Menschen ähnlich findet, wobei man gar nicht ausschließlich die äußere Erscheinung im Auge haben muß, sondern vielleicht ihre ganze Art sich zu geben mit in Betracht zieht. Doch werden auch hier zunächst die einzelnen Bestimmungen verglichen, und was den Fall auszeichnet, ist nur, daß aus den verschiedenen Ergebnissen gleichsam die Summe gezogen wird, indem man, je nachdem das Ähnliche oder Unähnliche überwiegt, die beiden Betrachtungsobjekte schlechthin ähnlich oder unähnlich nennt.

§ 4. Aus dem Gesagten erhellt sich, daß streng genommen HOBBES ganz im Recht ist, wenn er es für inkorrekt erklärt, von einer Substanz das Ergebnis der Vergleichung mit einer anderen als besonderes Attribut auszusagen. Hat man eine rote Kugel vor sich, so kann man es nicht wohl als eine besondere Eigenschaft derselben bezeichnen, daß sie von einer blauen Kugel verschieden ist; denn diese Eigenschaft würde sich erst aus dem Vergleich mit der blauen Kugel ergeben können, an der roten ist aber durch diesen Vergleich gar nichts anders geworden. Die Kugel hat eben ihre Farbbe und noch andere Eigenschaften; diese mögen zu unzähligen Vergleichen Anlaß bieten, aber die Anzahl der Eigenschaften der Kugel kann dadurch nicht vergrößert werden.

Dies ansich ganz selbstverständliche Sache verdient deshalb eine besondere Erwähnung, weil der Schein einer solchen Vermehrung leicht dadurch entstehen kann, daß mit der Anzahl der vollzogenen Vergleichungen auch die Anzahl der auf jedes der verglichenen Objekte anwendbaren Attributsnamen (einfachen oder zusammengesetzten) wächst. Der Ausdruck "von Blau verschieden" ist so gut ein Adjektiv wie das Wort Rot; eines fungiert grammatisch wie das andere, und es kann geschehen, daß sich der Sprecher für die Verschiedenheit mehr interessiert als für die Röte, - vielleicht wäre ihm eine gelbe oder grüne Kugel ebenso willkommen wie die rote, wenn sie nur nicht blau ist. Da ist es ann wichtig, sich gegenwärtig zu halten, daß die Gleichstellung von Rot und Verschieden nur eine scheinbare ist: die Kugel ist rot und nichts darüber, gleichviel mit welcher Farbe man die ihre vergleichen mag, - und niemals kann aufgrund eines solchen Vergleichs von der Kugel ein neues Merkmal prädiziert werden.

Wir haben es hier mit der schon einmal berührten Angelegenheit der sogenannten relativen Attribute, sowie jener Worte zu tun, von denen gesagt wurde, daß sie die Relation vom Standpunkt eines der verglichenen Dinge aus bezeichnen. Am deutlichsten zeigen dies die verschiedenlautenden Korrelativa, wie größer und kleiner, mehr oder weniger und dgl., wo ein Paar sich stets auf einen Relationsfall bezieht. Doch steht es mit gleichlautenden Korrelativen, wie "Ähnlich" und "Ähnlich", genau ebenso, während für die Relation selbst nicht leicht etwas anderes als etwa ein von korrelativen Adjektiven abgeleitetes Wort (wie Ähnlichkeit, Gleichheit usw.) begegnet. Darin ist wohl ein Hinweis auf ein praktisches Bedürfnis zu erblicken, dem solche relative Bestimmungen in besonderer Weise dienen; und in der Tat findet man, daß abgesehen von der Bedeutung, welche den Vergleichungen bekannter Fundamente so häufig zukommt, die relativen Bestimmungen speziell auch ein Mittel werden können, unserer Unkenntnis bezüglich absoluter Daten ganz oder teilweise abzuhelfen.

Gesetzt, jemand will einen Menschen X beschreiben, mit dem er verkehrt hat, so sagt er etwa: er ist so groß wie ich, hat kastanienbraunes Haar usw. Der Sprecher konstatiert hier eine Relation zwischen der Größe des X und seiner eigenen Größe; beide Fundamente sind ihm bekannt, der Vergleich konnte normal vor sich gehen. Ganz anders ist aber der psychische Zustand des Hörers beschaffen, der den X nicht kennt: er kennt die Größe des Sprechers, es wird ihm ein relatives Datum mitgeteilt, und er ist imstande, aus dem einen ihm ausschließlich gegebenen Fundament und der Relation das andere Fundament gewissermaßen zu konstruieren. Ähnliches trägt sich zu, wenn der Hörer vom kastanienbraunen Haar des X Kenntnis nimmt: er kennt die Farbe der Kastanie und bestimmt danach die Haarfarbe des X; daß das gegebene Fundament im zweiten Fall allgemein, im ersten Fall individuell ist, kann am Wesentlichen der Sache nichts ändern. Betrachte ich ferner einen Gipsabdruck der Laokoongruppe oder eine Kopie nach CARLO DOLCE als Abguß bzw. als Kopie, so hat mein Vorgehen keinen anderen Zweck, als durch ein gegebenes Fundament einer Gleichheits- oder Ähnlichkeitsrelation das mir zugängliche andere Fundament zu ersetzen. Man erkennt leicht, wie hier durchaus nicht alle Vergleichsfälle in derselben Weise brauchbar sind. Die Photographie hätte schon weniger geleistet als Kopie oder Abguß, da sie dem Original fernersteht, und Ähnlichkeit das fehlende Fundament viel weniger präzise bestimmt als Gleichheit. Würde man dagegen einen Gegenstand nicht anders beschreiben können, als indem man ihn einem gegebenen Objekt als auffallend unähnlich entgegenstellt, so ist klar, wie wenig mit einem solchen Datum geholfen wäre: der Hörer kann sich kein anschauliches Vorstellungsbild von dem so beschriebenen Ding machen, zumindest keines, das Anspruch erheben könnte, der Wirklichkeit einigermaßen adäquat zu sein. Übrigens ist leicht zu erkennen, daß nicht nur Gleichheits-, sondern auch manche Verschiedenheitsrelationen unbekannte Fundamente genau zu bestimmen vermögen; am auffallendsten zeigt sich dies an den relativen Ortsdaten und was damit zusammenhängt.

Wie präzise oder unpräzise solche relativen Bestimmungen aber auch sein mögen, das eine haben sie alle gemein, daß ihre Funktion zunächst darin besteht, ein vorher nicht gekanntes Attribut, von dem allein im eigentlichen Sinn gesagt werden kann, es gehöre der Substanz an, mehr oder weniger genau zu determinieren. Jedes relative Datum dieser Art kann daher auch als eine Weise charakterisiert werden, Attribute direkt vorzustellen, während im Gegensatz dazu ein Attribut, das als Inhalt einer Empfindung oder eines Phantasmas absolut gegeben ist, als direkt vorgestellt zu bezeichnen sein wird. Wir haben eben Fälle berührt, in denen das indirekte Vorstellen eines Attributs die Phantasie zu einem direkten Vorstellen desselben befähigen kann; zuweilen mag bei Bildung einer direkten Vorstellung aus der indirekten geradezu der Schein entstehen, als könnte die Phantasie sensible Qualitäten vorstellen, die auf keinerlei Sensation zurückweisen. (54) Übrigens würde ein Versuch, die Gesetze dieses Vorgangs zu statuieren, hier zu weit führen; nur das Eine sei noch bemerkt, daß, auch wo die Fähigkeit gegeben ist, indirekte Daten in direkte umzuwandeln, diese Umwandlung keineswegs erfolgen muß. Es scheint, als ob es hier und in vielen anderen Fällen mit psychischen Operationen ähnlich bewandt wäre wie mit mathematischen, die man in der Rechnung lange angezeigt stehen lassen kann, ohne sie auszuführen.

Soll ein indirektes Datum der eben bezeichneten Art verstanden werden, so muß es möglich sein, Relationen vorzustellen, auch wenn gar kein Fundament gegeben ist; nicht als ob man Relationen vorstellen könnte, denen die Fundamente fehlen, wohl aber in dem Sinne, daß Gleichheit und Ungleichheit vorstellbar sein muß, ohne ausdrückliche Bestimmung der gleichen oder ungleichen Attribute. Es ist, wie schon erwähnt, nichts als ein einfacher Abstraktionsfall, und auch hier hat, wie sonst in der Regel, Abstraktion Universalität zur Folge; Gleichheit wie Ungleichheit kann zwischen sehr verschiedenen Fundamentpaaren bestehen. In den oben betrachteten Fällen indirekter Qualitätsbestimmung determiniert eine abstrakte Relationsvorstellung urch die Anwendung auf ein bekanntes Fundament ein unbekanntes, - es gibt aber auch Fälle, wo die Relationsvorstellung allein ausreichen muß, um das indirekte Vorstellen von zwei Attributen zu ermöglichen, von denen man nichts weiß, als daß sie eben in dieser Relation zueinander stehen und an einer mehr oder weniger bestimmt gegebenen Substanz haften. Man kann wissen, daß zwei Menschen Nachbarn sind, wenn man auch nicht weiß, wo sie wohnen, ebenso, daß zwei Menschen Zeitgenossen waren, ohne zu wissen, wann sie lebten usw. Dergleichen wird naturgemäß in der Regel dort anzutreffen sein, wo die Relation die Hauptsache ist, die Bedeutung der Fundamente jedoch, zwischen denen die Relation gerade besteht, zurücktritt; und die so zu erzielende Allgemeinheit bringt es mit sich, daß diese Vorstellungsweise auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Betrachtung eine ganz entscheidende Rolle spielt. Ich habe schon in einem anderen Zusammenhhang der an solche fundamentlose Relationen geknüpftenn Möglichkeit gedacht, Fundamente, die uns nur in ihren Relationen zu einem dritten direkt gleichfalls unbekannten Fundament gegeben sind, untereinander in Beziehung zu bringen. Der Grundsatz: Zwei Größen, die einer dritten gleich sind, müssen auch untereinander gleich sein, ist nicht als die allgemeine Formulierung eines solchen Falles; und man sieht auf den ersten Blick, wie die ganze Mathematik, da es ihr um möglichste Allgemeinheit, daher Unabhängigkeit von speziellen Größen- und Ortsbestimmungen zu tun ist, sich geradezu in erster Linie mit Fällen dieser Art zu beschäftigen hat, die man füglich als Fälle von Relationsvermittlung bezeichnen könnte, da ihnen wesentlich ist, daß das jedesmal in Betracht kommende Relationenpaar ein Fundament gemeinsam hat. Natürlich reicht diese Gemeinsamkeit für sich noch nicht aus, um eine Vermittlung möglich zu machen; hätten wir etwa die zwei Relationen: a verschieden von b und b verschieden von c, so ergibt dies, wenn wir sonst nichts wissen, natürlich keine Relation zwischen a und c.

Selbstverständlich ist auch noch, daß indirekte Daten der letztbesprochenen Art, d. h. solche, denen beide Fundamente fehlen, niemals genügen, um direkte Daten zustande zu bringen.
LITERATUR - Alexius Meinong, Hume-Studien II, Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien 1882
    Anmerkungen
    1) John Stuart Mill in der Vorrede zu seiner Ausgabe zur Analysis, Bd. I, Seite XII.
    2) Analysis, Bd. II, Seite 6f
    3) Analysis, Bd. I, Seite 138 oben
    4) Analysis, Bd. II, Seite 6f.
    5) Analysis, Bd. II, Seite 10f.
    6) a. a. O., Seite 18.
    7) Es ist beachtenswert, wie diese Ordnung charakterisiert wird. Nimmt man, meint Mill, einen Partikel als Zentrum, so können daran andere Partikel im Sinne aller möglichen Radien näher und ferner aggregiert werden. Jeder Partikel hat eine Ordnung zum Zentrum, sowie zu jedem anderen Partikel, und die Ordnung eines Partikels mit Rücksicht auf alle anderen Partikel des Aggregates heißt die Position des Partikels, ist daher ein außerordentlich komplexer Begriff. Der einfachste Fall ist die Aggregation zweier Partikel, Juxtaposition oder Berührung; tritt ein dritter hinzu, so hat er gegenüber dem ersten die Distanz um einen Partikel; diese führt dann auf Linie, Ebene usw. (Analysis, Bd. II, Seite 25f). Mill zählt dies schwerlich zur eigentlichen Ausführung über die relativen Termini; es scheint einer der vielen Exkurse zu sein, die in diesem Werk den Zusammenhang so oft unterbrechen, - für uns ist es aber eine bezeichnende Jllustration der Ansicht, die, wer paradoxe Ausdrücke liebt, ganz wohl einen absoluten Relativismus nennen könnte.
    8) Analysis, Bd. II, Seite 35
    9) a. a. O., Seite 42.
    10) a. a. O., Seite 42f
    11) a. a. O., Seite 38f.
    12) Analysis, Bd. II, Seite 41
    13) a. a. O., Seite 44f
    14) a. a. O., Seite 57f
    15) a. a. O., Seite 61f
    16) Unlike; es könnte fraglich erscheinen, ob man die Worte like und unlike nicht etwa mit ähnlich und unähnlich wiedergeben sollte, zumal gelegentlich Gleichheit (equality) als höchste Form von likeness bezeichnet wird (Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXIV, § 371, Bd. II, Seite 281). Gleichwohl läßt der Zusammenhang, wie man schon hier sieht, nicht gut eine andere Fassung zu als die obige, die überdies gleichfalls das Zeugnis des Autors für sich hat, dder von "relations between feelings, that are equal, or those of likeness" redet (a. a. O. Teil II, Kapitel II, § 67, Bd. 1, Seite 168).
    17) Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXV, § 374, Bd. II, Seite 286.
    18) a. a. O., Kapitel XXIV, § 372, Bd. II, Seite 283.
    19) a. a. O. § 373, Seite 284f.
    20) Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXV, § 375, Seite 287
    21) a. a. O. § 373, Seite 287f
    22) a. a. O. § 373, Seite 288f
    23) a. a. O. § 373, Seite 28
    24) Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXV, § 367, Bd. II, Seite 289f
    25) a. a. O., Kapitel XX, § 361, Bd. II, Seite 264
    26) a. a. O. § 361, Seite 265
    27) a. a. O. § 361, Seite 262
    28) Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXV, Seite 262f
    29) a. a. O., Seite 265.
    30) Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXIV, § 371, Kapitel XXIII, § 369, - Bd. II, Seite 282 280.
    31) a. a. O., Kapitel XXIII, § 369, Seite 279
    32) a. a. O., Kapitel XX, § 361f, Seite 266
    33) a. a. O., Kapitel XXIII, § 370, Seite 280
    34) a. a. O., Kapitel XXII, § 365, Seite 271. Diese Fassung ist, wie man sieht, weit zurückhaltender als die oben mitgeteilte Stelle auf Seite 286; vgl. übrigen Seite 273f.
    35) a. a. O., § 366, Seite 272f.
    36) Dieses Moment ist wichtig zur Unterscheidung der in Rede stehenden Fälle von den oben betrachteten zufälliger Sukzessionen, bei denen die Umkehrung nur unter Verlust der Lebhaftigkeit (bloß in der Phantasie) möglich ist (vgl. Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXV, § 375, Seite 287)
    37) a. a. O., Kapitel XII, § 366, Seite 275.
    38) a. a. O., § 367, Seite 276
    39) a. a. O., Seite 277
    40) a. a. O., § 365, Seite 271.
    41) a. a. O., Kapitel XXI, § 363, Bd. II, Seite 267.
    42) a. a. O., § 364, Seite 269.
    43) a. a. O., Seite 270.
    44) Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XIX, § 357, Bd. II, Seite 256
    45) a. a. O., Seite 257
    46) a. a. O., § 358, Seite 258
    47) a. a. O., Seite 258
    48) a. a. O., § 359, Seite 259.
    49) siehe oben
    50) Principles of psychology, Teil VI, Kapitel XXIV, § 373, Bd. II, Seite 285.
    51) Man kann dagegen nicht, im Anschluß an die von Hume hervorgehobenen Schwierigkeiten, geltend machen, daß man bei gegebenen Vorstellungsinhalten zuweilen nicht weniger Bedenken tragen wird, sie gleich als sie ungleich zu nennen. Denn nicht das kennzeichnet fließende Begriffe, daß es ein Gebiet zwischen beiden gibt, auf das man keinen derselben anwenden kann, sondern das Vorhandensein eines Gebietes, das die Anwendung beider zu gestatten scheint. Es gibt Farben, die ich ebenso gut rot als orange nennen könnte, nicht aber zwei Inhalte, die ich sowohl gleich als auch ungleich zu nennen geneigt wäre. Daß ich tatsächlich zuweilen weder Gleichheit noch Ungleichheit zu behaupten imstande bin, kann auf zweierlei beruhen: 1. darauf, daß die gegebenen Fundamente aus irgendeinem Grund das Einsehen der Relation erschweren oder verhindern, 2. darauf, daß es sich eigentlich um etwas außerhalb von mir Existierendes handelt, das ich aufgrund meiner Vorstellung beurteilen soll, wo ich gegen die Genauigkeit meiner Sinnesdaten mißtrauisch bin, daher keine Entscheidung zu treffen wage.
    52) Anhang zum Treatise, Werke Bd. 1, Seite 328, Anmerkung.
    53) Der Sprachgebrauch ist ziemlich schwankend; man könnte auch Gleichheit und Ungleichheit, Ähnlichkeit und Verschiedenheit sagen, oder Verschiedenheit im engeren und weiteren Sinn gebrauchen.
    54) vgl. Hume-Studien I, Seite 49f.