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Henri Bergsons metaphysische Grundanschauung
I. Zwei Stellungnahmen gegenüber dem Absoluten sind - nach BERGSON - möglich: Die relative, symbolische, die je nach dem Koordinatensystem, auf das sie bezogen ist, sich darstellt. Relativ ist sie deshalb, weil ich mich außerhalb des Objekts stelle (wie ja der Standort des Koordinatensystems ständig gewechselt werden kann) und symbolisch deshalb wiederum, weil ich eines Gesichtspunkte, eines Bildes, kurz eines Begriffs bedarf, welcher für mich Ersatz, Symbol der konkreten Realität bezeichnen soll, der eine noch so vorzügliche Übersetzung des Originals sein kann, aber dennoch eben nur Übersetzung ist. - Die andere Stellungnahme nun dem Absoluten gegenüber ist die der Intuition. In der Intuition dringe ich in das Objekt selbst ein; ich bedarf hier keiner stellvertretenden Symbole, weil ich das Objekt unmittelbar, von innen ergreife, während die Analyse (eben die erste Art) mir Beziehungen, Vergleiche, Stücke des Objekts darbietet, also immer quantitative Bestimmungen liefert, die wohl wissenschaftliche, aber keine metaphysische Bedeutung für mich haben. - Das Wesen des Objektes kann mir eben nur die Intuition nahebringen, weil ich das Objekt in ihr unmittelbar ergreife; in der Intuition erfasse ich das Objekt in einer Einheit, während ich es eben durch die Analyse als Vielheit von Stücken, Beziehungen auffasse, die ich vergebens wieder zur Einheit zusammenzusetzen versuchen werde. Denn das X, das mir als ineffabile [unaussprechlich - wp] gegeben ist, kann ich nur von innen, also intuitiv, nie von außen, also begrifflich und quantitativ erfassen.
Die Metaphysik kann die Begriffe wohl aus Voraussetzungen zu ihr (sofern sie eben Wissenschaft sein soll) nicht entbehren; denn die anderen Wissenschaften arbeiten zumeist mit Begriffen und die Metaphysik kann der anderen Wissenschaften nicht entbehren. Jedoch muß sie über die Begriffe hinausschreiten können, um zur Intuition zu gelangen, deren Wesen dem Wesen fester, starrer Begriffe, die Stücke, Dinge, nie aber Bewegungen, Eigenschaften ausdrücken, entgegengesetzt ist. - Was ist nun die Dauer? Ist sie Einheit, wie sie durch den Begriff der Einheit umschrieben wird? Wenn sie es wäre, dann könnte es nur jene abstrakte Einheit sein, die ich erhalte, wenn ich von der lebendigen, die in mir ist, absehe und eine Unterlage annehme, auf der eben die in mir lebendige Einheit beruhen soll. - Dies widerspricht ja offenbar jeder Erfahrung. Denn die Einheit der Dauer in mir ist keine unbewegliche, farblose, leere Einheit, sondern eine immer werdende, bestimmt gefärbte, erhellte Einheit: Sie läßt sich also durch den Begriff der Einheit gar nicht umschreiben. - Dasselbe gilt von der Vielheit. Auch hier im Begriff eine leere, unbewegliche Abstraktion anstelle einer lebendigen, werdenden konkreten Realität. Und die Schwierigkeiten nun, die innere Dauer zu umschreiben, durch eine Kombination von Einheit und Vielheit, wachsen jetzt ins Ungeheuerliche; denn ich erhalte zum Schluß ja dennoch wieder nur Begriffe, die dann im Grunde genommen zu einer Antinomie, zur Skepsis führen. - Nur durch die unmittelbare Einfühlung in die Dauer mit hilfe der Intuition kann ich mir eine Vorstellung, ein Bild von ihr zurechtlegen. - Sie zu erfassen reicht allerdings auch das Bild nicht völlig aus. - So beruth die Metaphysik in letzter Linie auf der Psychologie. Gewiß; aber die Psychologie ist bisher stets analytisch wie die anderen Wissenschaften vorgegangen. Sie hat z. B. die Empfindung, die ja nur stets im Gesamtkomplex der Persönlichkeit, die im bewußten Leben des Menschen, also in seiner Erinnerung, als unablösbares Moment in einem lebendigen Prozeß mitenthalten ist, als Teil isoliert und sie mit den anderen Teilen der Persönlichkeit in Beziehung gebracht. - So klar nun ist, daß diese analytische Methode der Psychologie als Wissenschaft unentbehrlich ist, so klar ist wiederum, daß so Metaphysik nicht gegeben werden kann. Läßt sich denn die Persönlichkeit überhaupt in Teile zerlegen und dann wieder aus ihnen zusammensetzen? Gewiß nicht. - Dasselbe gilt für die analytische Behandlungsweise der übrigen "Elemente" der Psyche. - Man erhält so nur Skizzen, Relationen, isolierte Aspekte, aber niemals die Persönlichkeit selbst. - Die Psychologie ist eine "interesselose" Wissenschaft. - Sie läßt deshalb all das, was eben die bestimmte Nuance einer Persönlichkeit ausmacht, ihren eigentümlichen Gehalt völlig außer acht. - Die Metaphysik dagegen ist - sozusagen - die höchstinteressierteste Wissenschaft. - Sie betrachtet das Wesen des Menschen unter einem bestimmten Aspekt, in einer bestimmten Stellung, in einer besonderen Art; z. B. im Hinblick auf das Glück, die Zufriedenheit, die Nützlichkeit. Die Psychologie dagegen läßt die Persönlichkeit als Ganzes außer Auge; sie analysiert sie lediglich als Komplex von Teilen. - Das Interesse der Psychologie richtet sich lediglich auf einen "Teil, das der Metaphysik ist höchstgesteigertes Interesse selbst. Die Philosophen, die die Persönlichkeit mittels psychologischer Analyse zu rekonstruieren unternehmen, seien sie nun Empiristen oder Rationalisten, begehen denselben Fehler, indem sie wirkliche Teile mit einer partiellen Bezeichnung derselben verwechseln, daß sie also das Ding mit dem Begriff selbst zu erfassen glauben. - Abgesehen davon, daß der Begriff entweder zu wenig oder zuviel über das Ding sagt, ist er stets ein stellvertretendes Symbol, nie aber die Realität selbst. Beide Philosophengruppen vermengen Intuition und exakte Analyse, Metaphysik und Wissenschaft. - Würden diese Philosophen im Rahmen ihrer Methode bleiben, würden sie reine analytische Philosophen, also Wissenschaftler bleiben, so würden sie ihr Gebiet mit Erfolg bearbeiten; aber sie beginnen mit der Intuition, um mit der Analyse zu enden, was ein unmögliches Verfahren ist. -
Die Natur dieser Intuition besteht in folgendem: Begriffe sind fest; daher werden psychologische Zustände in Begriffsform gebracht notwendig unveränderlich, starr gemacht. -
Ich gelange also vom einfachen Schema leicht wieder zur konkreten Wirklichkeit; hier ist die scharfe Linie zwischen Analyse und Intuition. - Denn in der Intuition bin ich stets in der gesamten Dauer, in einer, konstanten Veränderlichkeit, während in der Analyse bestenfalls eine vereinfachte Rekonstruktion gegeben ist. - Man kann also von der Intuition zur Analyse gelangen, niemals jedoch ist der umgekehrte Weg möglich. Wenn BERGSON sagt: "Ein Objekt denken bedeutet von seiner Beweglichkeit eine oder mehrere unbewegliche Ansichten aufnehmen", so umschreibt er in diesem kurzen Satz die praktische Erkenntnis der Wirklichkeit durch die Wissenschaft, während das Wesen der Realität d. h. die metaphysische Erkenntnis eben nur durch die Metaphysik, durch die Intuition möglich ist. - Die Dauer als Begriff gefaßt ist leer; d. h. wir können analytisch die Dauer entweder durch die Einheit oder durch die Vielheit entstanden denken; niemals jedoch sind wir imstande all die Grade, Nuancen, Mannigfaltigkeiten der inneren Zustände auf diese Weise klarzulegen; denn mit der Analyse heben wir eben die Dauer auf. In der Intuition dagegen erleben wir eine unbeschränkte Anzahl von Dauermomenten, ebenfalls unbeschränkte Koexistenzen und Sukzessionen, was allein der Wirklichkeit entspricht. Die Ewigkeit des Lebens, nicht die des Todes, die die begriffliche ist, erfassen wir dadurch, daß wir die Dauer bis auf das Intensivste anspannen, daß wir über uns hinausgehen. Geht diese Intuition nach abwärts, d. h. in eine immer größer werdende Zerstreuung der Dauer in ihre Momente, so gelangen wir an eine Grenze, wo die Qualität verloren geht und die Quantität, Homogenität (die auf Wiederholung, d. h. Gleichheit beruth) kurz: die Materialität beginnt. Geht sie nach aufwärts, d. h. in eine immer größer werdende Verdichtung der Dauermomente, so gelangen wir zur Ewigkeit. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die Intuition; und je tiefer sie dringt, desto klarer wird ihr das Wesen der Dauer. Deshalb ist die Metaphysik nichts Fertiges, sondern eine "schmerzhafte Anstrengun", die wir in unablässiger Arbeit vollziehen. Metaphysik ist kein System, keine Abstraktion, sondern Intuition in das Wesen der inneren Dauer. Damit ist BERGSONs allgemeine metaphysische Anschauung wiedergegeben. Im Folgenden stellt er nun Thesen zur spezielleren Metaphysik auf, die er kurz erläutert. Wir können uns mit dem Bisherigen begnügen und wollen daran folgende Betrachtung knüpfen. Wenn KANT die Möglichkeit bzw. die Unmöglichkeit der Metaphysik als Wissenschaft dartun wollte, so ist klar, daß er hierbei mit einem vorgefaßten Plan, mit einem bestimmten Gedankenschema an diese Aufgabe herantrat. - Es wäre nun verfehlt zu meinen, daß KANT sich hierbei in prinzipieller Weise von seinen Vorgängern unterschied. PLATO, ARISTOTELES, DESCARTES, SPINOZA und LEIBNIZ, alle haben sie genau dieselbe begriffliche Ansicht des Metaphysischen besessen und sich nur in der Formulierung und Gestaltung eben dieser begrifflichen Vormeinung voneinander unterschieden. - Bei KANT kommt jedoch noch der, allerdings wichtige Umstand hinzu, daß er in seinem kritischen Bewußtsein und durch seine kritische Methode sich des pro und contra im Hinblick auf die Metaphysik wohl bewußt war. Andererseits wieder muß jedoch beachtet werden, daß z. B. PLATO insofern eine tiefere Einsicht in das Wesen der Metaphysik hatte, daß er die Seele auf sie bezog, als der Intuition nahe kam, während KANT rein diskursiv, rein begrifflich an die Metaphysik herantrat. Aber auch PLATO bleibt im Begrifflichen, allerdings - sit venia verbo [Man verzeihe den Ausdruck - wp] - im Seelisch-Begrifflichen. Nach KANT nun hat sich in der prinzipiellen Frage der Metaphysik wenig geändert. Den hervorragendsten Platz nehmen FICHTE und SCHOPENHAUER ein. Jener durch seine Ich-Metaphysik, dieser durch seine platonisch-indische Metaphysik. - Aber auch hier noch prinzipiell die begriffliche Seite der Metaphysik. Man sucht eine Weltformel, einen Weltbegriff und die Seele geht dabei verloren! Bei SCHOPENHAUER nun vollzieht sich eine Wendung, allerdings nicht von ihm direkt gewollt. - Die Antinomien, die KANT andeutet, von HEGEL einseitig ausgebeutet werden, werden von SCHOPENHAUER in die Seele getrieben; halb und halb zeigt sich bei SCHOPENHAUER die Unmöglichkeit eines Weltbegriffs wegen seiner ewigen, unzerstörbaren Antinomien. Die radikalste Konsequenz hinsichtlich der Tatsache, daß jede begriffliche Metaphysik an der Antinomie zugrunde geht, hat der tiefe, leider so wenig bekannte JULIUS BAHNSEN gezogen. - BAHNSEN versucht sogar eine negative Metaphysik zu begründen d. h. eine solche, die sich um das andere Glied der Antinomie dreht. - Warum sollte dies auch nicht möglich sein? Nur hebt er sich selbst auf, indem er, eben im Begrifflichen bleibend, dennoch das positive Begriffliche negiert; das ist aber philosophischer Selbstmord. - Ich wage zu behaupten, daß BAHNSENs "Widerspruch im Wissen und Wesen der Welt" das tiefste Buch über die ewige Antinomie ist (BAHNSEN ist von SCHOPENHAUER ausgegangen) und daß es den Tod jeder begrifflichen Metaphysik in negativer Hinsicht bedeutet. - Den positiven Neubau ener anderen Metaphysik liefert BERGSON. Zwischen SCHOPENHAUER und der Gegenwart ist auch noch NIETZSCHE; NIETZSCHEs ewige Wiederkunft des Gleichen kann wohl als Ahnung einer neuen Metaphysik aufgefaßt werden (1). - So zeigt sich nun in der Gegenwart HENRI BERGSON. Es ist mir nicht bekannt, ob jemand in der Gegenwart in derartig entschiedener Weise wie BERGSON gegen jede begriffliche Metaphysik zu Felde gezogen ist, etwa SIMMEL ausgenommen, der in seiner "Religion" das Wesen des Religiösen in so schöner Weise als Fließendes in der Seele darstellt, oder in jüngster Zeit etwa OSCAR EWALD, der in seinen "Gründen und Abgründen" ebenfalls die reiche metaphysische Mannigfaltigkeit des Seelischen ergründet (2). - Prinzipiell jedoch dürfte BERGSON der Hauptgegner der begrifflichen Metaphysik sein. Wie könnte nun eine Kritik dieses Standpunktes beschaffen sein? Offenbar ist nur ein Zirkelbeweis gegen BERGSON möglich. Andererseits soll nicht geleugnet werden, daß die einfachste und leichteste Kritik gegen BERGSON im Faktum des Begriffszwangs liegt, dem die Intuition - zumindest bei ihrer Darstellung - unterworfen ist. (Vgl. "Henri Bergson", von RICHARD KRONER, "Logos", Bd. 1, Heft 1, Seite 125f, Tübingen 1910). Um das Begriffliche zu retten, muß ich eben bereits mit Begriffen arbeiten. - Indem ich nämlich die Intuition negiere, negiere ich sie begrifflich, womit ich mich im Kreis drehe, denn an die Intuition kann kein Begriff, sondern nur wieder Intuition heran. - Diese Antinomie ist begrifflicher Art, daher der klarste Beweis für die Unmöglichkeit der Metaphysik als Begriffswissenschaft. Der Intuition ist diese Antinomie fremd; wie es seinen logischen Zwang gibt, so gibt es einen intuitiven Zwang. Wer sich diesem letzteren nicht fügt, begeht philosophischen Selbstmord, gerät in eine rettungslose Skepsis oder wird religiös. - Die Vergeblichkeit der bisherigen metaphysischen Systeme beweist dies zur Genüge. Es sei mir gestattet, an einem Beispiel meine Ansicht zu erläutern. Wie auch immer ich mir den Urgrund der Welt denke, sei es als Idee (PLATO), als unendliche Substanz (SPINOZA), als Gott (Religionen), als ursachloser Wille (SCHOPENHAUER), niemals kann ich die Welt restlos aus ihm ableiten. - Restlos! Erwidert man mir, daß ich zuviel von der Metaphysik fordere, daß ich Unmögliches verlange, so antworte ich darauf: Entweder Metaphysik oder Glaube! Den letzteren will ich nicht, denn ich bedarf einer ungezwungenen Weltanschauung. Ergo Metaphysik. Wenn aber diese, so muß sie mir meinen Verlust an religiösem Glauben ersetzen; d. h. sie muß mir meine Stellung in der Welt verständlich machen. - Dies aber brachte noch keine Metaphysik zu Wege, denn die Metaphysik war bisher hauptsächlich Metaphysik des Menschen in der Natur und nicht der Natur im Menschen, was lange nicht dasselbe ist. - Bloß SCHOPENHAUER und NIETZSCHE haben den Menschen zum metaphysischen Objekt gemacht, ersterer ihn als Kristallisation eines dummen Willens dargestellt und damit zum Ding gemacht, dieser im Menschen den Willen dargestellt, womit der Wille zum Ding wurde. - Verdinglichung des Menschen oder seines Willens kann aber nicht das Ziel der Metaphysik sein. BERGSON dagegen weiß von einer solchen Verdinglichung nichts. - Ihm ist der Mensch der Urgrund der Welt selbst; denn in ihm ist es gelegen, sich der Welt zu versichern. Gibt es etwas Großartigeres, Trostvolleres, Einleuchtenderes? Gewiß nicht. - Wozu die Qual, was ich in der Welt zu suchen habe? Die Welt ist in mir und ich habe die Macht, sie zu erfassen. Hier gibt es keine Antinomien, denn Antinomien sind Begriffe und Begriffe sind Gedankendinge. In der Intuition jedoch gibt es - wie gesagt - keine Verdinglichung. Jede Verdinglichung liegt einem Schema zugrunde und jedes Schema ist antinomienhaft. Dieser Qual entrinnen wir, wenn wir uns klar hierüber sind, daß das Wesen des Begriffs im letzten Grund in der Intuition gegeben ist. - Wer also mit Begriffen an die Welterklärung herantritt, der hat - ungewollt - mit der Intuition begonnen; und die Unmöglichkeit, die Antinomien von den Begriffen fernzuhalten, wird ihn dann wieder zur Intuition zurücktreiben. - Die Zukunft wird es lehren. Die Frage natürlich, wie die Intuition als subjektives Erlebnis zu allgemeiner Gültigkeit gelangt, ist unlösbar; ebenso unlösbar ist die Frage, wie die Entstehung des diskursiven Denkens aus der Intuition zu begreifen ist. Wir müssen ganz einfach das intutitive Erlebnis als erstes und letztes Moment aller Philosophie, als unwiderlegliches Faktum hinnehmen; mitten darin liegt die Erkenntnistheorie, die so viel am Begreifbaren zu arbeiten und zu klären hat, daß sie das Unbegreifliche einer anderen Erkenntnisquelle überlassen sollte, die glücklicher ist, weil ihr keine Antinomien drohen. Es gibt in der reinen Theorie des Erkennens soviel theoretische Metaphysik, das man diese - als begriffliche, wissenschaftliche Hypothese - vom Faktum des inuitiven, metaphysischen Erlebnisses endlich scheiden lernen sollte. ![]()
1) Denn es soll hier wenigstens die ewig-gleiche unzerstörbare Realität der Seele postuliert werden, die frei sein soll von gedanklicher Reflexion über sie und die lediglich erlebt werden kann. 2) Interessant ist die Ähnlichkeit zwischen RICKERT und BERGSON; denn RICKERT fordert für das historische (psychologische) Geschehen eine prinzipiell andere Begriffsbildung als für das Naturgeschehen und leugnet konsequenterweise die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Metaphysik, sofern diese auf eine Erkenntnis des Seins gehen will (HEINRICH RICKERT: Zwei Wege der Erkenntnistheorie, Kant-Studien, Bd. 14, Seite 228). |