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Johann Nicolas Tetens' Erkenntnistheorie [2/3]
II. Idee (Gegenstand der Erkenntnis) und Denken Der naive Realismus, der im Wahrnehmen und Erkennen der Dinge, die dem Bewußtsein als ein Fremdes und mit ihm Unvergleichliches gegenüberstehen, überhaupt kein Problem sieht, ist das unausrottbare Vorurteil des gewöhnlichen, vom philosophischen Nachdenken unberührten Menschenverstandes. Der realistische Standpunkt an und für sich waltet zwar in gewissem Sinne auch bei TETENS vor, insofern der Dinge-ansich, die unabhängig vom Bewußtsein existieren und durch die Empfindung garantiert werden, annimmt. Zwischen den Dingen, wie sie ansich sind, und dem Bewußtsein besteht also auch für unseren Denker eine Kluft, die sich nicht überbrücken läßt. Eine Erkenntnislehre vermag jedoch bei diesem Gegensatz nicht stillzustehen und sich mit der bloßen Gewißheit von der Existenz der Dinge zu begnügen. Es handelt sich in ihr um die Möglichkeit der Erkenntnis von Gegenständen; - wenn wir also weiterhin von "Objekt" oder "Gegenstand" sprechen, so meinen wir natürlich den "Gegenstand der Erkenntnis" oder das Wahrnehmungsobjekt. Den Gegensatz aber zwischen diesem Wahrnehmungsobjekt und dem Bewußtsein zu beseitigen wird eine Erkenntnistheorie stets bemüht sein, wenn sie richtig verfährt. Die Aufhebung dieses Gegensatzes zwischen Objekt und Bewußtsein halten wir in der Erkenntnistheorie nur dann für möglich, wenn jede empirisch-psychologische Betrachtungsweise aus ihr eleminiert wird; weil bei einer psychologischen Betrachtung unserer Erkenntnisvermögen - die auf empirischer Selbstwahrnehmung beruth - der Gegenstand unserer Erkenntnis von vornherein abgesondert gestellt, und jener Gegensatz zwischen Objekt und Bewußtsein schon in der Voraussetzung ausgesprochen wird. Und die Frage lautet nicht: Wie können wir zwischen Gegenstand und Bewußtsein eine Verbindung herstellen? - Das wäre eine petitio principii [Unbewiesenes dient als Beweisgrund - wp], da wir ja den Gegenstand noch nicht haben, er vielmehr die Aufgabe ausdrückt, die gelöst werden soll - sondern sie lautet: Wie und unter welchen Bedingungen kommt unser Bewußtsein zur gegenständlichen Erkenntnis, oder, was dasselbe besagt, wie können unsere Vorstellungen (deren zunächst ausschließliche Subjektivität wir auch bei TETENS kennen gelernt haben) objektivische Gültigkeit erhalten? Wir wir wissen, wird der Gegenstand bei TETENS seiner Existenz nach nicht durch das Bewußtsein erzeugt. Vielmehr, soweit die Gegenstände ihrer Existenz nach gegeben sind, äußert sich ihr Verhältnis zu unserem Bewußtsein nur insofern, als sie ihm das Inhaltliche und Stoffliche der Erfahrung liefern: Dieser Inhalt entbehrt jedoch gänzlich noch selbst des gegenständlichen Charakters, d. h. der Gegenstand der Erkenntnis ist es, der einer Begründung durch das Bewußtsein bedarf. Unsere Darstellung soll implizit den Nachweis dafür liefern, daß das Problem in TETENS' wahrer Erkenntnistheorie nicht auf die Existenz der Dinge geht, sondern auf ihre Erkenntnis. Wir waren am Ende des vorigen Abschnitts bei den subjektiven, eine ursprüngliche Erfahrungstatsache unseres unmittelbaren Bewußtseins bildenden "Empfindungsvorstellungen" stehen geblieben. Gelingt es nun TETENS und wie gelingt es ihm, diese Subjektivität zu überwinden? Wir kommen somit zur eigentlich erkenntnistheoretischen Frage, deren Beantwortung endgültig freilich, soweit sie TETENS meines Erachtens liefert, erst im letzten Abschnitt dieser Arbeit gegeben werden kann. Das "Objektivische" unserer Vorstellungen ist ein Problem, um dessen Lösung sich unser Denker im Verlauf der ersten 9 "Versuche" seines Werkes immer wieder bemüht. Die Erörterungen über dieses Problem treten scharf aus den mannigfachen und umfangreichen psychologischen Betrachtungen hervor. Schon RIEHL (53) erwähnt in seiner kurzen Besprechung von TETENS' Werk dessen auffallend Hervorhebung eines "Beziehungsbegriffs, der der einfachste und ursprünglichste von allen ist und in dem Satz ausgedrückt wird: Das Ding ist, d. h. die Hervorhebung der Beziehung unserer Vorstellungen auf ein Objekt überhaupt." In der Tat könnten wir diesen Satz zum leitenden Gesichtspunkt unserer weiteren Ausführungen machen. Die Forderung nach Gegenständlichkeit unserer Vorstellungen drückt TETENS zunächst allgemein mit dem Satz aus: "Die Vorstellung muß zur Idee gemacht werden können", (54) mit diesem Ausdruck einen Begriff aus der englischen Philosophie - LOCKE, HUME, BERKELEY - entlehnend, der bei ihm freilich eine besondere Bedeutung gewinnt. Wir geben die Erläuterung zu diesem Satz. Wie wir wissen, sind unsere Vorstellungen aus ihrem Inhalt nach zwar gegeben - sie bestehen in Einwirkungen von Dingen außerhalb des Bewußtseins auf unsere Sinne - ihnen selbst aber fehlt das Merkmal der Objektivität.
Wenn also die Apperzeption, d. h. das Bewußtsein, das Wesen einer Idee ausmacht, und durch die Idee erst die Bestimmung der "Sache" (des Gegenstandes) sich ergibt, (67) so ist es klar, was der Satz "die Vorstellung muß zur Idee gemacht werden können" (68) bedeutet: Bewußtsein überhaupt ist die erste Bedingung, um zu einer Erkenntnis von Gegenständen zu gelangen - es ist das Urfaktum, das unsere objektive Sinnenwelt in der Gesamtheit umfaßt. Die Gegenständlichkeit unserer Vorstellungen steht zum Bewußtsein (oder der Apperzeption) in einem begrifflich-logischen Verhältnis, insofern mit ihr immer auch ein Bewußtsein gesetzt ist, und ohne dasselbe kann sie nicht zustande kommen. So erwähnt TETENS auch - wenn wir diese psychologische Bemerkung einflechten dürfen - daß in der Erinnerung keine Vorstellungen ihrem absoluten Inhalt nach wieder aktualisiert werden können, wenn sie nicht einmal "apperzipiert" worden sind, d. h. die Bedingung des Bewußtseins zu ihrer Vergegenständlichung einmal in Kraft getreten war (69). Bewußtsein oder "Apperzeptibilität" muß an jeder Vorstellung gefunden werden können, ist die Bedingung, damit diese - als eine objektive - wahrgenommen werden kann. Wie schon gesagt (70), nimmt TETENS für die gegenständliche Vorstellung oder das Wahrnehmen nicht nur das Bewußtsein im allgemeinen - das die Conditio sine qua non [Grundvoraussetzung - wp] für die Objektivität unserer Erkenntnis überhaupt ist - sondern auch im engeren Sinne das Denken in Anspruch. Das Denken nennt er im Hinblick auf den Prozeß des objektiven Wahrnehmens eine Beziehungsvermögen, (71) ja er geht so weit zu sagen: Das Wesen des Denkens besteht im Beziehen und im Wahrnehmen. (72) Den Vorgang des Wahrnehmens von einem besonderen und unterschiedenen (d. h. bestimmten) Gegenstand drückt ihm das Denken dadurch aus, daß es gleichsam ein Siehe! zu sich spricht (73). "Das Wort Siehe! drückt zumindest so viel aus: Das Objekt, das ich wahrnehme, ist eine besondere Sache für sich" (74) oder auch schlechthin ein Urteil, (75) das sich in der Bestimmung des Gegenstandes äußert. Mithin ist der Gegenstand als solcher in der Empfindung oder Vorstellung nicht gegeben, was nach allem bisher Gesagten selbstverständlich ist, ja er wird - seiner ideellen Form nach! - im Grunde überhaupt nicht vorgestellt, sondern er wird gedacht! Wenn zur Bildung des einzelnen Wahrnehmungsobjekts eine Beziehung des Bewußtseins erforderlich war, und diese als ein Denkakt oder Urteil gefaßt wurde, so ist eben der Gegenstand, der aus dem durch die Sinne gelieferten Inhalt gebildet oder geformt wird, ein Produkt des Denkens, so paradox es klingen mag. (76) So dürfte sich die immerhin eigentümliche Tatsache erklären, daß die Objekte unserer Wahrnehmung von TETENS "Ideen" genannt werden. Diese "Ideen" bezeichnet er an einer anderen Stelle ebenso wie die durch Selbstwahrnehmung gewonnenen inneren Vorstellungen, also auch die der "Seele", als "Schein" oder "Erscheinungen", und zwar ist es "die subjektivische Natur unserer Ideen, die sie für uns zu Phänomenen macht" (77) Insofern der Inhalt in ihnen aus der Empfindung stammt, von der Beschaffenheit der Sinne und anderen "Empfindungserfordernissen" abhängt, d. h. insofern sie der Materie nach auf "einfachste Empfindungsvorstellungen" zurückgehen, die "verwirrte Vorstellungen sind und vieles und etwas Mannigfaltiges auf einmal ineinander zusammenlaufend darstellen", (78) das will heißen, ihrem Charakter nach noch unbestimmt sind, sind sie Erscheinungen. Das Phänomenale der Ideen geht mithin auf ihre "subjektivische Natur", gemäß der sie ihrem Inhalt nach als "Empfindungsvorstellungen" von der Empfänglichkeit unserer Sinne zunächst perzipiert werden, nicht eigentlich aber auf den objektiven Charakter, der ihnen durch das Denken zuteil wird. (79) Mit dieser Objektbeziehung in den "Ideen", die in "einer allgemeinen Vorstellung von einem Ding besteht", wie sich unser Denker auch ausdrückt, und die er ein Urteil nannte, ist zugleich eine "allgemeine Vorstellung" von unserem Selbst, von unserem Ich gesetzt (80). "Sich einer Sache bewußt zu sein, heißt die Vorstellung eines Gegenstandes fühlen und sich selbst dazu." (81) Bei jeder Vorstellung wird diese selbst vom Subjekt geschieden, bzw. zu ihm in Beziehung gesetzt (82), und bei allen Veränderungen unseres Bewußtseins bleibt in ihm die "Vorstellung von unserem Ich" als eine mit sich identische. (83) Wir möchten es eine empirische Feststellung der Tatsache nennen, daß unsere Erfahrung in der Korrelation von Objekt-Subjekt ihren Gesamtausdruck findet, in ihr der Gegenstand und das Ich zueinander in konstanter Beziehung stehen. Es ist also das Bewußtsein vom Selbst, das zu einer objektiven Vorstellung das Korrelat abgibt, und die Trennung zwischen Objekt und Subjekt findet selbst wieder innerhalb des Bewußtseins statt: Das will sagen, das Subjekt steht - nach der Ansicht von TETENS! - nicht selbständig dem Objekt als substantieller Träger von Erkenntnisfaktoren gegenüber, sondern ist nur in einer steten Beziehung zum erkannten Objekt für ein Bewußtsein überhaupt zu finden. Wir haben bisher nur die einfachste, ursprünglichste Leistung des Bewußtseins zur Umbildung der einzelnen Vorstellung in den Gegenstand der Erkenntnis betrachtet. Dazu war bereits eine Funktion des Denkens erforderlich, ein Urteil, das sich - gleichviel zunächst, worauf es sich gründet - mit allen Vorstellungen verbindet, wenn wir die Erklärung des Zustandekommens der Idee - des "Ideenmachens" im Sinne TETENS' -, als die Aufgabe im Auge behalten, die uns gestellt ist. Das heißt, wir haben damit einen bestimmten Standpunkt gewonnen, den unsere Untersuchung einzunehmen hat, den Standpunkt im Begriff des "Objektivischen" überhaupt. Die mannigfachen Beziehungen, die wir nun in der Gesamtheit des "Objektivischen" als integrierende Bestandteile vorfinden, sind es demnach, die einer weiteren Erläuterung bedürfen. Wie wir wissen, ist es aber das Denken, das allen unseren Erkenntnissen die Form gibt, und wir müssen sehen, wie sich diese Aufgabe der Denktätigkeit zu den Verhältnissen oder "relativen Beziehungen, in denen die Gegenstände unserer Erkenntnis stehen, verhält. "Die Denkkraft, das Vermögen, Verhältnisse und Beziehungen zu erkennen", nennt TETENS schlechtweg Verstand oder Vernunft. (84) Es kommt auf den Namen auch nicht an, da wir hier keine Psychologie treiben. Vernunft nennt TETENS an einer Stelle "das Vermögen" aus Einsicht des Zusammenhangs allgemeiner Begriffe über die Dinge zu urteilen" (85). Es wird nun darauf ankommen, klar und deutlich herauszustellen, was diese Fähigkeit des Verstandes oder der Vernunft, die "Verhältnisse" der Dinge zu erkennen, mit den Dingen selbst zu tun hat, ob es sich hier nur um ein empiristisches Verhältnis des Verstandes zu den Gegenständen handelt, oder eine grundlegende Handlung des Denkens für die Objekte der Wahrnehmung selbst damit bezeichnet werden soll. Unser Denker glaubt insofern "die Verhältnisse der Objekte unter sich, die man in den Dingen außerhalb des Verstandes denkt", feststellen zu können, "als die Gedenkbarkeit der Dinge nur eine Beziehung auf den Verstand eines erkennenden Wesens ist". (86) Und TETENS fügt hinzu:
Die ursprünglichen Aktionen des Denkens, die eine Mehrheit von sinnlichen Eindrücken und Empfindungen zu einer Mehrheit von gegenständlichen (wahrgenommenen) Vorstellungen umbilden, nennt unser Philosoph die "allgemeinen Verhältnisbegriffe". (89) Zunächst werden sie in ihren Leistungen mit dem "Gedanken von einer Relation" verglichen, der beim Wahrnehmen eines besonderen Gegenstandes entsteht, d. h. der Beziehung des Bewußtseins auf ein Objekt überhaupt (90). Wie in dieser "Relation", durch die alle Vorstellungen überhaupt gegenständliche Bedeutung erlangen, so ist auch in den "Verhältnisbegriffen" das Denken auf ursprüngliche, nicht weiter ableitbare Weise tätig. Beides sind Äußerungen oder "Aktus" eines einigen "Beziehungsvermögens", als das sich das Denken kundgibt. "So wie es sich beim Wahrnehmen verhält" (eines besonderen Gegenstandes nämlich), "so verhält es sich auch bei den übrigen Verhältnisgedanken. Wenn wir zwei Dinge für einerlei halten, wenn wir sie in ursächlicher Verbindung denken wenn wir uns eins im andern als Beschaffenheit in einem Subjekt oder beide zugleich als nebeneinander oder in der Folge aufeinander, so gibt es einen gewissen Aktus des Denkens. Diese Aktus des Denkens sind die ersten, ursprünglichen Verhältnisgedanken" ... "Das Vermögen, sie hervorzubringen, wird als ein Grundvermögen angenommen". (91) Die Bedeutung dieser Verhältnisbegrife für unsere gegenständliche Erkenntnis scheint zunächst dadurch erklärt zu sein, daß sie auf das Denken oder "Beziehungsvermögen" gegründet sind, dessen funktionelle Tätigkeit zur Objektivierung unserer Empfindungen sich im Urteilen ausspricht. Das sei zunächst noch einmal festgestellt. So wirft TETENS bereits im III. Versuch "Über das Gewahrwerden und Bewußtsein" die Frage auf, worauf Wahrheit oder Irrtum unserer Erkenntnisse zurückzuführen sind, und sagt:
Es fragt sich nun, auf welche Weise unser Philosoph zu seinen "Verhältnisbegriffen" überhaupt gelangt. Stellt er ein Prinzip zu ihrer Ableitung auf, mit Rücksicht darauf, daß sie von Bedeutung für die Bildung des objektivischen Zusammenhangs der Dinge sind? Es ist ohne weiteres klar, daß die Auffindung von prinzipiellen Faktoren des Bewußtseins, die alle objektive Erfahrung bedingen, nicht auf der Hand liegt, und ein gesetzloses "Zusammenraffen" derselben, wie es KANT später an der aristotelischen Kategorientafel getadelt hat, jedes wissenschaftlichen Grundes entbehren muß. Wir wollen hier nicht an die Entstehung, an die Bildung der "Verhältnisbegriffe" als subjektiver Bestandteile des Bewußtseins selbst oder des Bewußtseinsinhaltes denken. Darüber äußert sich TETENS gemäßt seiner psychologischen Richtung des öfteren; aber in einer Erkenntnistheorie, in der es sich hauptsächlich um die objektive Bedeutung der Begriffe handelt, glauben wir davon absehen zu können. (94) Daß TETENS bei der Herleitung der Verhältnisbegriffe als "ursprünglicher Aktus des Denkens" nach einem Prinzip verfährt, ist zunächst zu verneinen. Das methodische Bedürnis scheint ihm zu fehlen, das tatsächliche (psychologische) Vorhandensein dieser Denkbegriffe näher zu begründen. Immerhin führt uns die Art, wie TETENS die Begriffe an verschiedenen Stellen seines Werkes charakterisiert, zu der Erkenntnis, daß er uns zumindest die Möglichkeit gegeben hat, uns ihre Herkunft zu erklären. Schon im II. Versuch antwortet unser Philosoph auf die Frage, wie wir zu den "Verhältnisbegriffen" kommen, kurz: "Sie werden gedacht." (95) Drücken wir es trivial aus: Begriffe sind nicht unter Dach und Fach zu bringen. Ihr Dasein besteht im Gedachtwerden. Diese Begriffe oder "einfachen Verhältnisse" sind "einfache Denkarten", sind "Wirkungen des Denkens". (96) "Die Tätigkeit der Denkkraft" oder "das tätige Hervorbringen" des Verstandes umschließt ihr Wesen. (97) Der Ausdruck "Begriff", der zu ihrer Bezeichnung dient, repräsentiert nicht etwas Fertiges, ein gleichsam im Bewußtsein erstarrtes Element, und TETENS spricht viel häufiger vom "Verhältnisdenken" und von "Verhältnisgedanken" als von "Begriffen". Das Dinghafte, das dem Ausdruck "Begriff" auch heutzutage vielfach in der Philosophie anhaftet, ist ihm durchaus fremd, abgesehen davon,, daß es schon den Grundprinzipien seiner psychologischen Lehre widerspräche, auf die wir uns freilich hier nicht berufen wollen. Damit soll natürlich nur das Wesen des "Begriffs" bei TETENS charakterisiert sein, er selbst gerade bei seiner eigentümlichen Stellung in TETENS' Erkenntnistheorie als ein selbständiges Element des ursprünglichen Bewußtseins nicht beanstandet werden. Wir betonen seinen funktionellen Charakter, seinen Charakter als "Denktätigkeit", den er bei TETENS ausgesprochenermaßen hat. Diesem Charakter angemessen ist sein Zusammenhang mit dem Urteil, der sich in ihm, wie wir im Folgenden mit unserem Denker nachweisen wollen, darstellt. Der Zusammenhang zwischen "Verhältnisbegriffen" und Urteilen wird von unserem Philosophen, wie auch aus unserer Darstellung, schon hervorging, an vielen Stellen, für die Belege unnötig sind, ausgesprochen. Aber auch in der eigentlichen Darstellung und Klassifizierung der Verhältnisbegriffe wird dieser Zusammenhang ausdrücklich betont:
Gehen wir nun auf die Feststellung und Erläuterung der "Verhältnisbegriffe" ein, wobei wir unsere Absicht, sie unter dem Gesichtspunkt der Vergleichung mit dem Verfahren des Kritizismus zu behandeln, nicht aus den Augen verlieren wollen! Sie werden an verschiedenen Stellen von TETENS' Werk klassifiziert (100) und sind ihrem Inhalt nach auch von mir bereits erwähnt worden. Es sind erstens die "Vergleichungsverhältnisse" von Identität und Diversität (Verschiedenheit), zweitens das Verhältnis von Substanz und Inhärenz und die sogenannten "unwirksamen Beziehungen" oder "Mitwirklichkeitsverhältnisse" von Raum und Zeit, und drittens das Verhältnis von Ursache und Wirkung. Das Substanzverhältnis wird zu den Beziehungen der "Mitwirklichkeit" als besondere Art gerechnet.
Was das Prinzip der Identität (und Verschiedenheit) angeht, so haben wir darüber nichts weiter auszuführen, was unsere erkenntnistheoretische Untersuchung näher interessierte. Es scheint fraglos, daß dieses oberste, zunächst logische Grundgesetz des Denkens, das in der vorkantischen Philosophie - freilich nicht in erkenntnistheoretischer, sondern ontologischer Form - eine so große Rolle spielte, für die Erfahrung überhaupt wie für die wissenschaftliche Erkenntnis eine unentbehrliche Voraussetzung darstellen muß, mithin auch von empirisch-realer Bedeutung sein wird. Das Urteil oder das "Verhältnis" der Substanz nennt TETENS das Verhältnis vom "Ineinandersein oder die Beziehung, die eins auf das andere hat, als eine Beschaffenheit oder ein Prädikat auf das Subjekt, worin es sich befindet. (103) In einer objektiven Wahrnehmung oder einem objektiven Urteil, wie "die Sonne leuchtet", ist eine unbestimmte Mannigfaltigkeit von Empfindungsinhalten umschlossen, die von der Empfänglichkeit der Sinne rezipiert wurde, ohne durch sie allein zu einer Bestimmtheit gelangen zu können. Eine Beziehung der empfangenen Eindrücke auf einen einheitlichen Grund mußte dazutreten, "um zu dem Gedanken zu kommen, daß Leuchten eine Beschaffenheit der Sonne, das heißt, etwas im Subjekt ist." (104)
Was die Verhältnisse von Raum und Zeit betrifft (108), so gehen wir auf eine nähere Erörterung derselben nicht ein. Das Fehlerhafte von TETENS' Lehre über diesen Punkt liegt zu sehr auf der Hand. Aus der Reihe von empfangenen Eindrücken, die wir im Fortgang der Empfindung haben, wird durch eine beziehende Aktion des Denkens der Raum selbst als "das vereinigte Ganze der Empfindungen" gewonnen. Der Raum ist also Begriff, vermöge der Beziehungstätigkeit des Bewußtseins gewonnen, freilich durch die Empfindungen veranlaßt, aber ein ursprünglicher Denkakt. Auf die Unabhängigkeit der Dinge von der Beschaffenheit des Raums, bzw. der Unabhängigkeit des Raums von der Veränderung und dem Wechsel der Dinge in ihm macht übrigen auch TETENS aufmerksam (109). Er ist nach im eine synthetische Leistung des Bewußtseins. Ebenso verhält es sich mit der Zeit, die im Fortschritt "von einzelnen Gefühlsaktus" zum aktuellen Begriff wird durch die Reflexion des Bewußtseins "zusammengezogen wird" (nicht aus den Empfindungen abstrahhiert wird!). Auf diese Reihe von fortlaufenden Gefühlsbestandteilen rekurriert TETENS des öfteren, um in ihnen "die Materie" von der Zeitidee zu finden - wenn auch ihre Form durchaus ein Akt des Denkens sein soll. (110) Nachdem so das Zustandekommen von Raum und Zeit erklärt worden ist, fährt TETENS fort:
Wir kommen zum Verhältnis von Ursache und Wirkung. Der Begrif der Kausalität interessiert TETENS wie KANT am stärksten, und er läßt sich auf seine Erörterung des Näheren ein, hauptsächlich aus polemischen Absichten gegen HUME dazu veranlaßt. (114) TETENS bemerkt, daß wir in unserem Urteil über die Dependenz [Abhängigkeit - wp] (115) noch etwas Mehreres unter der ursächlichen Verknüpfung vorstellen als die Assoziation in den Ideen und die bloße Mitwirklichkeit in den Objekten (116). Der Begriff kann nicht aus der Erfahrung gewonnen sein, nicht von den Empfindungen, bzw. Ideen abstrahiert werden (117).
TETENS sieht zunächst also, daß der Charakter des notwendigen Zusammenhangs das Problem des Kausalbegriffs kennzeichnet, ein Problem, das uns somit - und zwar zunächst in dieser bestimmten Gestalt - in unserer Darstellung zum erstenmal begegnet (122). Der Begriff der "Notwendigkeit" wird von TETENS auch im VII. Versuch behandelt. Hier spricht er über die "subjektivischen Notwendigkeiten" und kommt auf den Kausalbegriff, den er vom Standpunkt der inneren Erfahrung erörtern will. Es ist
Von diesem psychologischen Standpunkt der "subjektiven Notwendigkeit" abstrahiert TETENS meines Erachtens ganz im IV. Versuch, und führt über den Kausalbegriff hinaus:
Vor allem aber ist es eine Eigenschaft, die den Verhältnisbegriff der Kausalität für TETENS charakterisiert:
Zum Schluß seiner Untersuchung über das Kausalverhältnis im IV. Versuch sagt TETENS, "die Begreiflichkeit des Einen (Dinges) aus dem Andern sei der Charakter im Verstand von der objektivischen Dependenz der vorgestellten Sachen." (143) Die Begreiflichkeit des einen Gegenstandes aus dem Ander und objektivische Abhängigkeit wären somit Wechselbegriffe. "Ist dies nicht eine Voraussetzung? Das ist es freilich, aber sie ist ein Grundsatz und ein Postulat." (144) Wir ziehen das Resultat aus diesen Betrachtungen: Eine Verwechslung von logischer und realer Abhängigkeit bei der Darstellung des Kausalverhältnisses scheint uns nicht ohne weiteres vorzuliegen. Denn es finden sich Äußerungen bei TETENS, die immerhin, wenn auch nicht in systematischer Weise, dieses "Postulat" des Begreiflichseins für die Ideen, d. h. die gegenständlichen Vorstellungen, verständlich machen können. Man muß nur darauf achten, wie TETENS überall die Abhängigkeit der "Dinge" - als Gegenstände unserer Vorstellungen - vom Bewußtsein betont, ja sie selbst in ihren formalen Eigenschaften durchaus als ein Produkt des Denkens faßt, alle "Verhältnisse" zwischen ihnen durch das Denken geschaffen werden läßt, wenn auch gerade in dieser Hinsicht durch seine oft unklare Ausdrucksweise eine präzise Auffassung seiner eigentlichen Meinung erschwert wird. Doch ist er meines Wissens der Einzige, der vor KANT - zumindest mit demselben Ausdruck wie dieser! - die "Beziehung des Bewußtseins" als einen Akt des Denkens in einer deutlich gefaßten, objektiven Bedeutung für seine Erkenntnislehre ständig gebraucht - ein Ausdruck, der sich in der Kr. d. r. V., speziell in der "transzendentalen Analytik" fast auf jeder Seite wiederholt. Bei der Erörterung des Kausalbegriffs wird auch an einer Stelle, wenn auch nur vorübergehend, das "Gefühl" von TETENS eingeführt (145). Es handelt sich dabei um die Art, wie dieser Begriff subjektiv in uns entsteht. So sollen bereits die Empfindungen, die zum Akt des Denkens die Veranlassung geben und in einer gewissen Verbindung stehen, in uns von einem "Gefühl des Bestrebens" begleitet auftreten. Bei Gelegenheit dieses "Bestrebens" wird "der Aktus der Denkkraft zum Gedanken von der ursächlichen Verbindung bestimmt", der dann begrifflich "auf die äußeren Gegenstände übertragen wird." (146). Wird aber durch ein solches "Bestreben" der Empfindungen die "Denkkraft" zur Erzeugung des Kausalbegriffs bestimmt, so ist es klar, daß auch dieser Verhältnisbegriff nicht vor aller Erfahrung fertig im Verstand seinen Sitz hat. (147) Sagt doch TETENS in Bezug auf das Kausalgesetz ausdrücklich: "Die Empfindungen haben ohne Frage die Gelegenheit dazu gegeben, das Gesetz zu entdecken." Aber auch über die Verhältnisbegriffe im allgemeinen äußert sich unser Denker in ähnlicher Weise: "Aus allen Erfahrungen sieht man, daß so ein Verhältnisgedanke der letzteren Art von der ursächlichen Verbindung und der Koexistenz und dergleichen ein Gewahrnehmen der Sachen voraussetzt, zwischen denen eine solche Beziehung erkannt werden kann. Wenn wir die Denkäußerung der letzteren Art bemerken wollen, so kann das nicht anders geschehen als dadurch, daß wir acht geben, was in uns vorgeht, wenn wir schon gewahrgenommene Gegenstände aufeinander beziehen." (148) Denkäußerungen wie diese Begriffe werden also nur bewußt in ihrer Tätigkeit, die darin besteht, "die Gegenstände aufeinander zu beziehen". "Die Seele muß Vorstellungen machen, ehe sie denken kann, so wie sie eher empfinden muß, als sie Vorstellungen haben kann." (149)
Wir kommen zum Schluß unseres Abschnittes.
So hat HUME "die allgemeinen Vernunftwahrheiten" erklären und darin "die Quelle finden wollen, woraus die Notwendigkeit fließt, die wir diesen Grundsätzen beilegen. Allein es sei mir erlaubt, hinzuzusetzen, da haben wir bei diesem scharfsinnigen Philosophen die Wirkung davon, daß sie den Gang des Menschenverstandes in den mathematischen Wissenschaften nicht mit eben der Genauigkeit und mit eben der eindringlichen Sorgfalt beobachtet, als sie es in der Naturlehre und der Moral und einigen anderen Kenntnissen getan haben, wo sich der Einfluß der allgemeinen Vernunftsätze nicht so auffallend beweist." (155)
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53) RIEHL, Kritizismus I, Seite 196 54) Philos. Vers., Seite 97f 55) Philos. Vers., Seite 98. TETENS gebraucht den Ausdruck "Objekt" promiscue für "Dinge ansich" und die Gegenstände der Erkenntnis oft so dicht nebeneinander, daß leicht Verwirrungen entstehen können. Meine Abhandlung hat den Zweck, in diesem Punkt Klarheit zu schaffen. 56) Philos. Vers., Seite 336 57) Philos. Vers., Seite 427 58) Philos. Vers., Seite 429 59) Philos. Vers., Seite 299, 167 60) Philos. Vers., Seite 96 61) Philos. Vers., Seite 26 - Ich bemerke hier gleich für spätere Fälle, daß der Ausdruck "gewiß" in Sinne von "bestimmt" gebraucht wird. 62) Philos. Vers., Seite 341 63) Philos. Vers., Seite 342, 344 64) Philos. Vers., Seite 364 65) Philos. Vers., Seite 364 66) OTTO ZIEGLER, (J. N. Tetens' Erkenntnistheorie im Verhältnis zu Kant) konfundiert diese in der "Idee" durch das Bewußtsein zu leistende Objektbeziehung, die ein begrifflicher Denkakt ist und den Gegenstand der Erkenntnis liefert, mit dem Verhältnis der sinnlichen Vorstellung zum "Ding ansich", das eine Voraussetzung jener bildet und nur Existenz ausspricht. Vielmehr liefert erst die scharfe Unterscheidung zwischen "Ding-ansich" und Objekt der Erkenntnis die richtige Interpretation. - Ich füge noch hinzu, daß ZIEGLERs Abhandlung mir durchaus nicht das eigentlich Kritische bei TETENS zu treffen scheint, sondern um die Parallele mit KANT äußerlich festzuhalten, sich allzusehr auf nebensächliche Punkte einläßt. 67) Philos. Vers., Seite 167, 262, 328. 68) Der Satz erinnert, nicht nur in seiner Form, meines Erachtens auf überraschende Weise an den kantischen: "Das Ich denke muß alle meine Vorstellungen begleiten können", was KANT die reine oder ursprüngliche Apperzeption nennt. (Kr. d. r. V., Ausgabe KEHRBACH, Suppl. III, Seite 659. 69) Philos. Vers., Seite 265f 70) vgl. dieses Abhandlung weiter oben 71) Philos. Vers., Seite 300 72) Philos. Vers., Seite 356 73) Philos. Vers., Seite 262, 289, 349 74) Philos. Vers., Seite 273 75) Philos. Vers., Seite 344 unten 76) Man vergleiche mit diesen letzten Sätzen meiner Ausführungen die Definition, die KANT einmal vom Denken gibt! "Das Denken ist die Handlung, gegebene Anschauung auf einen Gegenstand zu beziehen." (Kr. d. r. V. Ausgabe KEHRBACH, Seite 229. 77) Philos. Vers. II, Seite 152f 78) Philos. Vers. II, Seite 153 und 152 79) Immerhin spielt der Begriff der "Erscheinung" bei TETENS in seiner prägnant gefaßten Bedeutung keine wesentliche Rolle, wenn er sich auch sachlich durchaus aus seiner Lehre von den Vorstellungen ergibt. Es ist nur von Belang, daß er an der zitierten Stelle denselben Ausdruck wie KANT für die äußeren und inneren Vorstellungen gebraucht, ohne daß er ihn gerade absichtlich für seine ganze Erkenntnislehre verwerten will. Darum können wir auch kein solches Gewicht auf den Begriff der "Erscheinung" in unserer erkenntnistheoretischen Untersuchung legen, wie es z. B. ZIEGLER in seiner Abhandlung in ausdrücklicher Form getan hat. 80) Philos. Vers., Seite 344 unten 81) Philos. Vers., Seite 263 82) Philos. Vers., Seite 299 83) Philos. Vers., Seite 394 84) Philos. Vers., Seite 296 85) Philos. Vers., Seite 572 86) Philos. Vers., Seite 334 87) Philos. Vers., Seite 335 88) Man vergleiche mit dieser Ansicht TETENS' die Art, wie KANT den Zweck seines "transzendentalen" Verfahrens bezeichnet, nämlich als denjenigen, "den Umfang und die Grenzen des menschlichen Verstandes zu bestimmen." - Kr. d. r. V., Ausgabe KEHRBACH, Seite 153 89) Ihre Darstellung findet sich hauptsächlich im IV. Versuch: "Über die Denkkraft und das Denken." 90) Philos. Vers., Seite 303 91) Philos. Vers., Seite 303 92) Philos. Vers., Seite 274 93) Philos. Vers., Seite 583 94) Der Erörterung des rein psychologischen Ursprungs der "Verhältnisbegriffe" wird in SCHLEGDENTALs Arbeit für die Erkenntnistheorie Bedeutung beigelegt, eine Ansicht, der wir nicht beistimmen können. Auch ZIEGLER läßt sich durch diese psychologischen Erörterungen TETENS' beirren, wenn er fragt: "Was heißt es, wenn TETENS sagt, die Verhältnisbegriffe müssen gefühlt und empfunden werden?" (Philos. Vers. I, Seite 339). Allerdings steht der Satz, in Bezug auf die "Verhältnisbegriffe", bei TETENS. Ich meine aber, daß diese Frage, ob die Begriffe von einem Gefühls- oder Empfindungsmoment begleitet werden oder nicht, psychologisch ist und nicht zur Klärung von TETENS' "Erkenntnislehre" beiträgt. - Abgesehen davon finde ich, daß TETENS ebenso von einem "Gefühl" des Denkens als einem "Gefühl" der Vorstellung und Empfindung sprechen kann gemäß seiner Analyse des Bewußtseins. Das Gefühl ist für unseren Denker als Psychologen gleichsam der Untergrund des Gesamtbewußtseins, in den alle Vorgänge desselben einmünden. Oder anders ausgedrückt! Gefühl ist das Akzidenz [Beigabe - wp], von dem alle subjektiven Bewußtseinszustände, gleichviel auf welcher Stufe - als subjektive eben - begleitet werden, daher auch die "Verhältnisbegriffe". - 95) Philos. Vers., Seite 192 96) Philos. Vers., Seite 333 97) Philos. Vers., Seite 334 98) Philos. Vers., Seite 365 (IV. Versuch "Über die Denkkraft und das Denken") 99) vgl. z. B. Seite 368 unten: "Beziehung der Ideen und eine Wahrnehmung der ihr entsprechenden objektivischen Verhältnisse machen die Form oder das Wesen des Urteils aus". 100) Philos. Vers., Seite 333f, siehe auch 275 101) Philos. Vers., Seite 334, 2. Absatz 102) Philos. Vers., Seite 365f 103) Philos. Vers., Seite 333 104) Philos. Vers. Seite 366f 105) Philos. Vers. 368. - vgl. auch die bezüglichen Stellen im III., V., VI., VII. Versuch, auf die weiter einzugehen nicht mehr nötig erscheint. 106) Philos. Vers. Seite 391 107) Philos. Vers., Seite 389 108) Philos. Vers., Seite 277, 359, 398 109) Philos. Vers., Seite 279 110) Hier erhebt sich gewiß der Einwand, was denn die Sukzession von einem "fortgehenden Aktus des Gefühls" bei einer Handlung, z. B. "wenn wir mit dem Finger über einen Körper hinfahren" (TETENS Seite 398), für einen Sinn haben sollte, wäre in ihr nicht bereits die Zeitvorstellung enthalten. 111) Philos. Vers., Seite 360 unten 112) Ich verweise an diesem Punkt auf ZIEGLERs Dissertation (Seite 47 - 57, der hier die Beeinflussung TETENS' von Seiten der "Inaugural-Dissertation" KANTs (1770) feststellt. 113) Philos. Vers., Seite 566 unten 114) IV. Versuch, Seite 312-327. VII. Versuch, Seite 497-507. Abgesehen von vielen kürzeren, verstreuten Stellen. - Man muß mir auch hier bei der Darstellung des Kausalbegriffs die Freiheit gestatten, daß ich hauptsächlich die Stellen des Textes berücksichtige, die mir eine gewisse Übereinstimmung mit dem erkenntnistheoretischen Verfahren des Kritizismus auszusprechen scheinen. Ich weiß sehr wohl, daß bei einer erschöpfenden Darstellung noch auf manche Punkte eingegangen werden müßte, die ich von meinem Standpunkt aus unerörtert lasse. 115) Eines Dings von einem anderen Ding nämlich. 116) Philos. Vers., Seite 316, 317 117) Philos. Vers., Seite 503, 504 118) Philos. Vers., Seite 320, 321 119) Philos. Vers., Seite 317 120) Philos. Vers., Seite 317 121) Philos. Vers., Seite 317 122) Den Begriff der Notwendigkeit werden wir als den wichtigsten in TETENS' Erkenntnistheorie im letzten Abschnitt noch einem allgemeineren Sinn, als es hier geschieht, erörtern. 123) Philos. Vers., Seite 495 124) Philos. Vers., Seite 496 125) Philos. Vers., Seite 502 126) Philos. Vers., Seite 502 127) Philos. Vers., Seite 500 128) Philos. Vers., Seite 307 129) Philos. Vers., Seite 317 130) "HUME glaubte gefunden zu haben, der Begriff von der Abhängigkeit der Wirkung von ihrer Ursache oder von der ursächlichen Verbindung, von der Verursachung usw., wei man ihn benennen will, sei am Ende nichts als eine Wirkung der Einbildungskraft und seine ganze Entstehungsart läßt sich aus dem Gesetz der Assoziationen der Ideen erklären". (TETENS, Seite 313) 131) Philos. Vers., Seite 317, 318 132) Philos. Vers., Seite 316 133) Philos. Vers., Seite 322, 325, 326 134) Philos. Vers., Seite 325 135) Philos. Vers., Seite 326 136) Philos. Vers., Seite 326 137) ZIEGLERs Abhandlung, Seite 32-41. 138) Philos. Vers., Seite 320 139) Philos. Vers., Seite 320 140) Philos. Vers., Seite 320 141) Philos. Vers., Seite 318,319 142) Philos. Vers., Seite 320 143) Philos. Vers., Seite 327. Man wird uns nicht mißverstehen. Daß wir nun tatsächlich oft, wo wir in der Vorstellung etwas als die Ursache einer Wirkung ansehen, nicht sagen können: Wir begreifen dieses reale Verhältnis, (was auch TETENS erwähnt, Seite 326!) wird damit nicht bestritten. Die "Begreiflichkeit" der "Ideen" ist eben nur ein "Postulat" für die objektive Erkenntnis - wenn man "Erkenntnis" hier in einem weiteren, wissenschaftlichen Sinn faßt. - 144) Philos. Vers., Seite 327 145) Philos. Vers., Seite 323, 324 146) Philos. Vers., Seite 324 147) ZIEGLER befand sich in seiner Abhandlung, und zwar in Bezug auf die Verhältnisbegriffe überhaupt, darüber im Zweifel. 148) Philos. Vers., Seite 305 149) Philos. Vers., Seite 616 150) Philos. Vers., Seite 572, letzter Abschnitt 151) Philos. Vers., Seite 359 152) Philos. Vers., Seite 357 unten 153) Philos. Vers., Seite 462 154) Philos. Vers., Seite 463 155) Philos. Vers., Seite 464 156) Philos. Vers., Seite 465 157) Philos. Vers., Seite 466 158) Philos. Vers., Seite 469 159) Philos. Vers., Seite 469 |