001 Der Wert einer Ware kann nicht angemessen bestimmt werden, deshalb kann kein Tauschhandel gerecht sein. Der individuelle Güter- und Warenaustausch kann nicht ohne Profit stattfinden.
005 Die Dinge haben nur Tauschwert und keinen Realwert.
006 "Wirtschaftliche Güter sind solche Sachen, die nicht freie Güter sind, zweitens die Dienste, d.h. die von einer Person einer anderen auf deren Rechnung entgeltlich im Wege des Tausches geleisteten Aufwände von Körperenergie; und drittens die Rechte und Verhältnisse einer oder mehrerer Personen gegenüber einer oder mehreren Personen der gleichen Wirtschaftsgesellschaft." - vgl. Franz Oppenheimer, Grundriß der theoretischen Ökonomie, Jena 1926, Seite 6
007 "Wenn du etwas tust, das ich will, dann tue ich etwas, was du willst." - Das ist die allgemeinste Form der Tauschbeziehung. - Kenneth Boulding, Ökonomie als Wissenschaft, München 1976, Seite 26
008 "Der Tausch darf nicht als einziges gesellschaftliches Organisationsprinzip der Wirtschaft gesehen werden. Dahinter steht z.B. ein Bedrohungssystem, das Bestandteil der Rechtsordnung ist. Solange kein angemessener Schutz des Eigentums und keine Durchsetzbarkeit von Verträgen gewährleistet ist, kann sich kein ökonomisches System entfalten." - Kenneth Boulding, Ökonomie als Wissenschaft, München 1976, Seite 29
009 Die Entwicklung des Handels hat das Bürgertum stark gemacht.
014 Jede Kommunikation ist ein Austausch von Signalen.
015 Der Handel verwandelte sich aus einer gemeinsamen in eine private Angelegenheit.
016 Wenn jemand kauft oder verkauft, so tauscht er, äußerlich gesehen, mit einer anderen Einzelperson, aber in Wirklichkeit findet ein Tausch zwischen ihm und dem Markt als Ganzem statt.
043 Die Tauschwerte verdrängen immer mehr den Gebrauchswert.
044 "Wo Gleichheit ist, ist kein Gewinn." - Abbé Ferdinando Galiani (ohne weitere Quelle)
045 Der Warenaustausch schafft keinen neuen Wert hinzu.
046 "Der Austausch ist seiner Natur nach ein Vertrag, der auf Gleichheit aufbaut, d.h. zwischen zwei gleichen Werten zustande kommt. Er ist also kein Mittel sich zu bereichern, da man ebensoviel gibt, wie empfängt." - Guillaume-François Le Trosne (ohne weitere Quelle)
048 Niemand kann alle Produkte, die er benötigt, selbst herstellen, weswegen er den Ertrag seiner Arbeit gegen die von ihm benötigten Dinge eintauschen muß.
050 "Ehemals sah man mit ehrlicher Vornehmheit auf die Menschen herab, die mit Geld Handel treiben, wenn man sie auch nöthig hatte; man gestand sich ein, daß jede Gesellschaft ihre Eingeweide haben müsse. Jetzt sind sie die herrschende macht in der Seele der modernen Menschheit, als der begehrlichste Teil derselben. Ehemals warnte man vor Nichts mehr, als den Tag, den Augenblick ernst zu nehmen und empfahl das nil admirari und die Sorge für die ewigen Anliegenheiten; jetzt ist nur eine Art von Ernst in der modernen Seele übrig geblieben, er gilt den Nachrichten, welche die Zeitung oder der Telegraph bringt. Den Augenblick benutzen und, um von ihm Nutzen zu haben, ihn so schnell wie möglich beurtheilen! - man könnte glauben, es sei den gegenwärtigen Menschen auch nur Eine Tugend übrig geblieben, die der Geistesgegenwart. Leider ist es in Wahrheit vielmehr die Allgegenwart einer schmutzigen unersättlichen Begehrlichkeit und einer überallhin spähenden Neugierde bei Jedermann. Ob überhaupt der Geist jetzt gegenwärtig, sei - wir wollen die Untersuchung darüber den künftigen Richtern zuschieben, welche die modernen Menschen einmal durch ihr Sieb raiten werden. Aber gemein ist dies Zeitalter; das kann man schon jetzt sehen, weil es Das ehrt, was frühere vornehme Zeitalter verachteten; wenn es nun aber noch die ganze Kostbarkeit vergangener Weisheit und Kunst sich angeeignet hat und in diesem reichsten aller Gewänder einhergeht, so zeigt es ein unheimliches Selbstbewußtsein über seine Gemeinheit darin, dass es jenen Mantel nicht braucht, um sich zu wärmen, sondern nur um über sich zu täuschen. Die Not, sich zu verstellen und zu verstecken, erscheint ihm dringender, als die, nicht zu erfrieren." - Friedrich Nietzsche, Colli / Montinari (Hg), KSA Bd. 1, München 1988, Seite 462
051 Das Gefühl der Schuld hat seinen Ursprung im Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer, zwischen Gläubiger und Schuldner.
059 Grundbedingung des Tausches ist die Gleichwertigkeit der getauschten Gegenstände.
060Waren sind in der Regel verderblicher als Geld.
061 Dinge einander gleichsetzen bedeutet, ihnen einen Preis zuzuordnen, um sie so austauschbar zu machen.
062 "Es werden im sozialen Verkehr immer und notwendig bloß Rechte getauscht. Der Sinn jedes Austausches ist ein Wechsel des Eigentumsrechts." - Rudolf Stammler, Lehrbuch der Rechtsphilosophie, Berlin 1970, Seite 118
063 "Wo alles veräußerlicht wurde, stechen unveräußerlichte Rechte sonderlich heraus." - Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 11
064 "Niemand kann sich seinen Lebensunterhalt verdienen, außer durch Unehrlichkeit oder Grausamkeit, ganz gleich bei welchem Handel." - Bertrand Russell, Autobiographie Bd. 2, Ffm 1973, Seite 288
078 Tausch von Gehorsam gegen Führung oder Sicherheit, von Anspruch gegen Belohnung, von Leistung gegen Leistung oder Vertrauensbeweis.
079 Der Wunsch etwas zu kaufen wird in vielen "primitiven" Gesellschaften gar nicht begriffen.
080 "Bei einem Tausche würde es nur dann ehrlich und rechtlich zugehen, wenn jeder der beiden Tauschenden so viel verlangte, als ihm seine Sache wert scheint, die Mühe des Erlangens, die Seltenheit, die aufgewendete Zeit usw. in Anschlag gebracht, nebst dem Affektionswerte. Sobald er den Preis in Hinsicht auf das Bedürfnis des anderen macht, ist er ein feinerer Räuber und Erpresser." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 464
083 "In der großen Geldwelt ist der Taler des faulsten Reichen gewinnbringender als der des Armen und Arbeitsamen." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 464
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