004 "Die geistigen Zustände sind in ihrer Verschiedenheit zahlloser als die Blumen. Zahlreich sind die Wege der Ablenkung und Verdunkelung: Bequemlichkeit, die ein andermal denken will; die Neugier, die nichts weiter ist, als Neugier; der unendliche Selbstbetrug, das fromme Ignorieren, die dumme Geschäftigkeit. Oder er versucht vielleicht durch Zerstreuungen oder auf andere Weise, z.B. durch Arbeit und Geschäftigkeit als Zerstreuungsmittel, für sich selbst eine Dunkelheit über seinen Zustand zu bewahren, jedoch wieder so, daß ihm nicht ganz deutlich wird, daß er es deshalb tut, nur tut, um Dunkelheit zu schaffen." - Sören Kierkegaard in Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 423
005 Calvin hat den menschlichen Geist als eine unablässig arbeitende Götzenfabrik beschrieben.
009 "Rational ist es, daß die Dinge beharren, nicht, daß sie sich verändern." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 329
010 "Da griff der zu Mitteln des geistigen Kampfes; auf einmal wurden die Zehentverweigerer zu Teufelsanbetern gemacht." - Fritz Mauthner, Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, Bd. 1, Ffm 1989, Seite 201
011 Daß der Idealismus in seiner konsequenten Durchführung am Ende gar die Realität der Materie leugnete, erschien dem großen Publikum als ein Spaß, der zu weit getrieben schien.
012 "Impuls, willkürliche Bewegung, Druck, Widerstand, Hemmung, Eintreten des Nichterwarteten, Versagen des Gewollten, Verdrängbarkeit des Widrigen, Nichteintreten des Erwarteten bilden überall gleichsam die Innenseite des Zusammenhangs unserer Wahrnehmungen, Vorstellungen und Denkvorgänge. In dem Maße, in welchem diese inneren Bestandteile sich summieren, ineinander wirken, übereinander greifen wächst der Charakter von Wirklichkeit, welche die Bilder für uns haben. Sie wird zu einer Gewalt, die uns ganz umfängt, ein Netz, dessen Maschen nichts durchlassen, dem nichts sich entzieht. Impuls, Druck, Widerstand sind nun gleichsam die festen Bestandteile, welche allen äußeren Objekten ihre Solidität mitteilen. Wille, Kampf, Arbeit, Bedürfnis, Befriedigung sind die immer wiederkehrenden kernhaften Elemente, welche das Gerüst des geistigen Geschehens ausmachen. Hier ist das Leben selber. Es ist beständig sein eigener Beweis." - Wilhelm Dilthey, Beiträge zur Lösung der Frage vom Ursprung unseres Glaubens an die Realität der Außenwelt und seinem Recht, Sitzungsberichte der königlich-preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Jhg. 1890, zweiter Halbband, Berlin 1890, Seite 1017
014 "Als Geist ist der Mensch ein freies Wesen, das die Stellung hat, sich nicht durch Naturimpulse bestimmen zu lassen." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 69
015 In der Hypnose verwechselt der Geist Phantasie und Realität.
016 Der Geist lebt erst, wenn er sich im Kampf befindet.
017 "Der Geist ist bestimmt zu kämpfen, aber nicht zu regieren." - Auguste Comte, Die Soziologie - Die positive Philosophie im Auszug; Stuttgart 1974, Seite 233
018 "Das Recht ist der Geist der Gesellschaft." - Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum, Seite 190
022 In Wirklichkeit sind nicht nur die edelsten, sondern auch die allerniedrigsten Genüsse rein geistiger Art.
023 "Der reine Geist ist die reine Lüge." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 175
024 "Das Geistige weiß sich als die Macht über das Natürliche." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 275
025 Wir sehen nicht mit den Augen allein, sondern immer auch mit dem Geist.
026 "Nichts ist lächerlicher, als das reklamierte Eigentumsrecht an Ideen!" - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 177
035 "In den Begriffen von Kraft und Materie sehen wir wiederkehren denselben Dualismus, der sich in den Vorstellungen von Gott und der Welt, von Seele und Leib hervordrängt. Es ist, nur verfeinert, dasselbe Bedürfnis, welches einst die Menschen trieb, Busch und Quell, Fels, Luft und Meer mit Geschöpfen ihrer Einbildungkraft zu bevölkern." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 650
037 Der Geist ist nicht wie der Intellekt nur dem Verstand verhaftet, sondern enthält, gestaltet und beherrscht gleichzeitig auch alle Tiefen des Unbewußten.
039 "Überhaupt ist Geist,absoluter Geist, die größte Grausamkeit für einen armen Menschen." - Sören Kierkegaard, Die Leidenschaft des Religiösen, Stuttgart 1981, Seite 113f
040 "Die Logik ist das Geld des Geistes." - Karl Marx
041Bildung ist eine Investition in eine der wesentlichsten menschlichen Ressourcen, den Geist.
049 "Der Geist ist seinem Wesen nach das Grausamste und zugleich das Zärtlichste und Großmütigste." - Josè Ortega y Gasset, Was ist Philosophie, München 1968, Seite 228
060 "Es gäbe keine Dinge ohne die Tat des Geistes, die den Eindruckspaltet." - Ludwig Klages, Der Geist als Widersacher der Seele, Bonn 1981, Seite 656
063Pathologie und Kreativität des menschlichen Geistes sind zwei Seiten derselben Medaille.
064 "Wo wir die Wonne des Nirwana genießen können ist unser Geist völlig verwandelt: Wir sind nicht mehr gestört von Zorn und Hass, nicht mehr verwundet von Neid und Ehrgeiz, nicht mehr gekränkt von Sorge und Kummer und nicht mehr überwältigt von Traurigkeit und Verzweiflung." - Daisetz Teitaro Suzuki, Die große Befreiung - Einführung in den Zen-Buddhismus, Weilheim/Obb. 1972, Seite 11
098 "Die Wissenschaft kennt nur eine Art von Geist: den menschlichen; und wo von geistigen Ursachen im wissenschaftlichen Sinn die Rede ist, bleibt stets vorbehalten, daß sich dieselben durch Vermittlung menschlicher Körper geltend machen." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 723
100 Die Kraft des Geistes erhebt sich in der Schwachheit des Fleisches.
101 "Wohl dürfen wir sagen, daß es ein Mangel in dem Geiste ist, der nicht Macht wird und ein Mangel der Macht, die nicht mit der Tiefe des Menschseins sich verbindet. Der Geist wird ohnmächtig, die Macht böse." - Karl Jaspers, Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, Ffm 1959, Seite 166
102 Zwei Willenkämpfen miteinander, der eine vom Fleisch, der andere vom Geiste.
103 Was die Religionen versuchen ist die Leiden des menschlichen Geistes und der menschlichen Seele zu heilen.
119 "Wenn der Geist einmal seiner selbstbewußt geworden, bildet er von sich aus seine Weltweiter." - Jacob Burckhart, Weltgeschichtliche Betrachtungen, Stuttgart 1978, Seite 60
123 "Es ist keine Übertreibung zu sagen, daß das geistige Leben des Menschen eine neue Art von Leben sei." - Konrad Lorenz, Die Rückseite des Spiegels, München 1981, Seite 217
124 Feuer symbolisiert den Geist der lichten Höhen, Wasser ist der Geist, der unbewußt geworden ist.
125 "Die geistige Einstellung ist alles, die Tat allein ist nichts." - Gustav Meyrink, Der weiße Dominikaner, München 1981, Seite 148
140 "Der Körper enthält nichts, was dem Geist zugerechnet werden könnte, und der Geist beinhaltet nichts, was zum Körper gehörig wäre." - Renè Descartes in Fritjof Capra, Wendezeit, München 1988, Seite 58
143 Geist ist eine wesentliche Eigenschaft lebender Systeme "das wesentliche am Lebendigsein." - Gregory Bateson in Fritjof Capra, Wendezeit, München 1988, Seite 322
144 Die Paradoxie gehört zum höchsten geistigen Gut.
163 "Der Geist selbst ist nur eine Art des Stoffwechsels." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 282
164 "Lebt das Wort, so wird es von Zwergen getragen, ist das Wort tot, so können es keine Riesen aufrechterhalten." - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 61
165 "Auf diese Weise gehen Geist und Nachdenken nutzlos unter in gegenstandsloser Geistesgymnastik." - Robert von Mohl, Die Geschichte und Literatur der Staatswissenschaften, Bd. I, Erlangen 1855, Seite 84
166 "Weil unsere Individualität für uns der Typus aller Einheit überhaupt ist, so haben wir etwas wie eine geheime Neigung, an die Einheit unseres Geistes zu glauben." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 476
167Körper und Geist sind nicht zwei verschiedene Arten der Wirklichkeit, sondern lediglich verschiedene Erscheinungsweisen ein und desselben Urgrundes.
172 "Die Lebensqualität wird weniger von den Mineralien und Energiequellen bestimmt, sondern von den Ressourcen und Energien des menschlichen Geistes." - René Dubos, Die Wiedergeburt der Welt, Düsseldorf 1981, Seite 222
177 "Frucht des Geistes ist Liebe, Freude und Friede." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 115
178 "Jede Sprache setzt dem Geiste gewisse Grenzen, schließt, insofern sie eine gewisse Richtung gibt, andere aus." - Wilhelm vno Humboldt, Schriften zur Sprache, Stuttgart 1985, Seite 13
181 "Denn die fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt, - die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Frieden. Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott." - Paulus, Brief an die Römer 8, 1-7
187 "Im Geistigen heißt den Ortverändern, sich selbstverändern." - Ernst Bloch, Geist der Utopie, Ffm 1985, Seite 277
188 "Die materielle Welt konnte bloß konstruiert werden um den Preis, daß das selbst, der Geist daraus entfernt wurde. Der Geist (mind, mens) gehört also nicht dazu und kann darum selbstverständlich die materielle Welt weder beeinflußen noch von ihr beeinflußt werden." - Erwin Schrödinger, Geist und Materie, Zürich 1989, Seite 60
189 "Der Übergang vom Geist zum Übergeist ist ein Durchgang durch die Natur zur Über-Natur, ein Schritt vom Menschen zum Übermenschen, dem Schritt vom Tier zum Menschen vergleichbar." -Sri Aurobindo Andreas Resch (Hg), Mystik, Innsbruck 1975, Seite 75
190 "Die Natur ist sichtbarer Geist, der Geist ist unsichtbare Natur." - F. W. J. Schelling Ernst Bloch, Geist der Utopie, Ffm 1985, Seite 303
191 "Der Geist wird erst frei, wenn er aufhört Halt zu sein." - Franz Kafka in Hans Dieter Zimmermann, Rationalität und Mystik, Ffm 1981, Seite 178
192 "Der Geist hat seine Wirklichkeit nur dadurch, daß er in sich selbst entzweit ist." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 344
193Krankheit ist eine Störung des ganzen Menschen. Nicht nur der Körper, sondern auch der Geist sind von Bedeutung.
194 "Der Buchstabetötet, aber der Geist macht lebendig." -Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 141
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.