001 "Und für den Schlechtweggekommenen, den Beherrschten, wird ein illusionäres Allgemeininteresse ausgegeben, eine formale Gleichheit der Gesetze im bürgerlichen Staat, ein homogen gemachter Anstrich überall." - Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 245
002 Wer die Macht besitzt hat verständlicherweise eine positive Einstellung.
003 "Sogar Aristoteles hielt den Sklaven für ein beseeltes Werkzeug." - vgl. Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes, Wien/Zürich 1988, Seite 194
004Macht ist ein Zwangsverhältnis zwischen Herr und Knecht.
005Staat ist im wesentlichen Macht und Macht ist im wesentlichen Unterdrückung.
006 "Der erste Gefangene, der nicht getötet, sondern als Sklave verwendet wurde, war auch der erste Arbeiter an fremdem Eigentum." - Richard von Schubert-Soldern, Zur erkenntnistheoretischen Begründung der Rechts- und Staatsphilosophie,
Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Bd. 64, Tübingen 1908, Seite 450
007 Die Repression liegt weniger in der Existenz von Institutionen, als in deren Legitimation.
009 Frauen waren im frühen Naturzustand Tauschobjekte oder einfach Waren und so ist dieses Unterdrückungsverhältnis auch heute noch größtenteils
kulturell institutionalisiert.
010 "...denn wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave, er sei Übrigens wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 201
011 Noch im 19. Jahrhundert waren Sklaven dingliches Eigentum.
012 "Der Pöbel ist der widerwärtigste aller Tyrannen." - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 276
016 Mit einer Rassentheorie wurde die Sklaverei der Schwarzen gerechtfertigt.
017 Durch unauffällige Herrschaftsmittel gehorchen die Menschen jetzt freiwillig.
018 Gehorsam als moralischer Wert ist ein raffiniertes Mittel zur
Herrschaftssicherung. Der perfekte Untertan sieht keinen Grund mehr, sich aufzulehnen und zu rebellieren, um sich zu befreien.
019 "Armut und Sklaverei sind nur zwei Formen, fast möchte man sagen zwei Namen, derselben Sache, deren Wesen darin besteht, daß die Kräfte eines Menschen größtenteils nicht für ihn selbst, sondern für andere verwendet werden." - Arthur Schopenhauer, Auswahl aus seinen Schriften, München 1962, Seite 210
021 "Die Internationale der Unterdrückten steht einer Internationale der Unterdrücker gegenüber." - Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 365
027 ".... während die Diener der Kirche an den Tafeln der Reichen sitzen und den Armen Unterwürfigkeit predigen." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 928
029 Nur durch das Wissen können wir uns geistig befreien von der Versklavung durch falsche Ideen, Vorurteile und Idole.
030 Vor den Göttern besteht nur, wer sich ohne Rest unterwirft.
031 "Keine wirkliche Installierung der Menschenrechte ohne Ende der Ausbeutung, kein wirkliches Ende der Ausbeutung ohne Installierung der Menschenrechte." - Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 13
032 "Alle Verhältnisseumzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist." - Karl Marx in Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 12
033 "Arm, fröhlich und unabhängig! - dasDas Milgram-Gehorsam-Experiment zeugt vom sklavischen Antihumanismus
unserer Zeitgenossen. ist beisammen möglich; arm, fröhlich und Sklave! - das ist auch möglich, - und ich wüßte den Arbeitern der Fabrik-Sklaverei nichts Besseres zu sagen: gesetzt sie empfinden es nicht überhaupt als Schande, dergestalt, wie es geschieht, als Schrauben einer Maschine und gleichsam als Lückenbüßer der menschlichen Erfindungskunst verbraucht zu werden! Pfui! zu glauben, daß durch höhere Zahlung das Wesentliche ihres Elend, ich meine ihre unpersönliche Verknechtung, gehoben werden könne! Pfui! sich aufreden zu lassen, durch eine Steigerung dieser Unpersönlichkeit, innerhalb des maschinenhaften Getriebes einer neuen Gesellschaft, könne
die Schande der Sklaverei zur Tugend gemacht werden! Pfui! einen Preis zu haben, für den man nicht mehr Person, sondern Schraube wird!" - Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Schlechta, Karl (Hg), Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 155
034 "Kein Feminismus ohne die Befreiung aller Unterdrückten. Keine Befreiung der Unterdrückten ohne Feminismus." - Internationale Feministe Europa
035 "Angebot und Nachfrage sind bereits Symptome für Sklaverei." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 157
036 Jede Herrschaftsorganisation beruth in letzter Linie auf dem Glauben der Beherrschten, daß eine Existenz ohne bedrückende Machtorganisation nicht möglich ist.
037 Schon die Kinder in der Schule sind Arbeitssklaven.
038 "Das Unvermögen des Menschen, seine Affekte zu zügeln und einzuschränken, nenne ich Knechtschaft." - Baruch de Spinoza, Ethik, Stuttgart 1977, Seite 435
041 "Der erste Grund für die freiwillige Knechtschaft ist die Gewöhnung." - Etienne de la Boetie, Über die freiwillige Knechtschaft des Menschen, Ffm 1968, Seite 47
042 Wenn Gott existiert, dann ist der Mensch ein Sklave.
043 Dinge zu geniessen, ohne von ihnen abhängig zu werden, ist eine Kunst.
044 Die Christen nahmen den Sklaven als gleichwertiges Mitglied in ihre religiöse Gemeinschaft.
046 "Einige Menschen sind von Natur aus frei und andere sind Sklaven; für die letzteren ist die Sklaverei angemessen und gerecht zugleich." - Aristoteles
047 Das Denken ist die einzige Freiheit, die mit physischen Mitteln nie völlig unterdrückt werden kann.
049 Die Gier nach Wissen ist nicht minder Sklaverei.
050 "Das Trachten nach Wohlleben ist eine Leidenschaft, die man die Mutter der Knechtschaft nennen kann." - Alexis de Tocqueville, Der alte Staat und die Revolution, München 1978, Seite 169
051 Man kann Ideen nicht ausrotten, indem man sie unterdrückt.
052 Der Aufstieg des Sklaven zur Person brachte das Gesetz dazu, den Bereich der Arbeit regeln zu müssen.
053 Der Mensch der untersten Stufe ist der Sklave, der den Rang einer Ware hat.
054 Der Sinn der Geschichte besteht in der Abschaffung der Sklaverei.
056 "Jedesmal, wenn der Sklave die Herrschaft erträglich macht, eilt er den Herren zu Hilfe." - Raoul Vaneigem, Handbuch der Lebenskunst für die junge Generation, Hamburg 1977, Seite 109
061 "Die Zukunft ist der einzige Besitz, den die Herren den Sklaven gern zugestehen." - Albert Camus, Der Mensch in der Revolte, Reinbek 1977, Seite 58
063Freud bezeichnet die merkwürdige Umwandlung des Unterdrückten in ein zivilisiertes Verhalten als Sublimierung.
064 Im ganzen Neuen Testament ist kein Wort gegen die Sklaverei gesagt.
065 Der wahre Sündenfall des Menschen ist seine Entfremdung von sich selbst, seiner Unterwerfung unter die Macht.
066 "Den Sklaven erkennt man nicht an seinem Gehorsam und nicht an der Härte seiner Arbeit, sondern an seiner Erniedrigung zum Werkzeug und seiner Verwandlung von einem Menschen zu einer Sache." - Francois Perroux, Feindliche Koexistenz?, Stuttgart 1961, Seite 579
067 Das Gefühl der Erniedrigung ist nichts anderes, als das Gefühl Objekt zu sein.
068 "Auch erregt der Tyrann gern Kriege, damit die Untertanen keine Muße behalten und beständig eines Führers bedürfen." - Aristoteles
069 Es gibt kein "Pactum subjectionis, keinen Akt der Unterwerfung, durch den ein Mensch seinen Status als freiHandelnder aufgeben und sich selbst zum Sklaven machen kann. Durch einen solchen Akt würde er sein Menschsein verlieren.
070 Der Sklave hatte keine Familie, seine Kinder wurden wie der Zuwachs der Tiere betrachtet.
071 Zuerst wurden die Kriegsgefangenen erschlagen, später dann aus den bekannten Gründen versklavt.
072 Für Platon war die Sklaverei nicht nur eine bloße Konvention, sondern in der Natur verwurzelt.
074 "Wer zu sterben gelernt hat, hat vergessen, was es heißt, Sklave zu sein. Zu sterben wissen befreit uns von aller Unterwerfung und jeden Zwang." - Montaigne
075 "Qui potest mori, non potest cogi." [Was schiert mich Zwang, ich, der ich sterben kann?]
076 Frustration, d. h. die Unterdrückung spontaner Verhaltensbedürfnisse als Ursachen der Aggression.
077 "Um ein Prinzip zum Triumph zu führen muß ein Prinzip vernichtet werden." - Albert Camus, Der Mensch in der Revolte, Reinbek 1977, Seite 90
078 Für den Sklaven, der mit seiner Rolle zufrieden ist, muß die
Befreiung notwendigerweise von außen kommen. Er muß sozusagen gezwungen werden, frei zu sein.
079Unterdrückung herrscht, wenn der eine Mangel leidet, während er sich zu Tode arbeitet und der andere im Überfluß schwimmt, ohne etwas zu tun.
102 "Um nicht mit dem Tod leben zu müssen, ziehen wir es täglich vor nicht zu leben, d. h.: das Leben in uns und um uns auf mannigfache Art zu unterdrücken, zu begrenzen und zu beschränken." - Igor A. Caruso, Die Trennung der Liebenden, Bern/Stuttgart 1968, Seite 22
103 Subjektive Werte werden zugunsten objektiver Werte unterdrückt.
104 "Eines andern Knecht soll niemand sein, der für sich selbst kann bleiben allein." - Paracelsus
105 Ist es nicht besser, die Knechtschaft nicht überlebt zu haben.
106 Wenn ein Mensch anfängt seine Sklaverei gern zu haben und auf sie stolz zu sein, ist das das Schrecklichste, was einem Menschen passieren kann.
107 Seid nicht wie Knechte, die ihrem Herrn um des Lohnes willen dienen.
108 Jede Klasse ist entweder Sklave oder Ausbeuter.
109 Alle Unterdrückung ist zugleich immer Triebunterdrückung.
123 Die Leute fürchten die Sklaverei weit weniger, als die Armut.
124 Jeder Handel oder Verkauf von Arbeit ist eine Form der Sklaverei.
125Frei sein heißt durch seinen eigenen Willen gelenkt werden; durch fremden Willen gleitet werden ist Sklaverei und Grausamkeit der übelsten Sorte.
126 Einzig und allein dem Unterdrückten kommt die Rolle des Anklägers zu.
127 Scheinbare Einstimmigkeit wird leicht durch Versklavung erzielt.
128 Zur Bildung von Gesellschaften, Vereinigungen und Körperschaften oder zum Zustandekommen von Kongressen oder ökonomischen und politischen Einrichtungen braucht man keine Regierungen.
129 Die Regierung von Menschen durch Menschen ist Sklaverei.
130 Sollen wir ewig Sklaven unserer eigenen Denkgesetze bleiben?
131 Die Gewohnheit ist es, die uns das Knechtsein gelehrt hat.
132 "Alles muß aus Liebe und dem Geist des Dienens heraus gemacht werden." - Mahatma Gandhi
144 "In dir ein edler Sklave ist, dem du die Freiheitschuldig bist." - Claudius
145 Wir sind Sklaven der Zeit, was immer wir auch sonst sind.
146 Die Beziehung zwischen Herr und Knecht hat ihre Wurzel in einer bestimmten Arbeitsweise.
147 Einen demokratischen Untertanen kann es nicht geben.
148 "Die Menschen erneuern durch ihre eigene Arbeit eine Realität, die sie in steigendem Maß versklavt." - Marx Horkheimer, Die gesellschaftliche Funktion der Philosophie, Ffm 1979, Seite 170
161 "Dennoch bin ich der Ansicht, daß es moralisch besser ist zu töten, als sich versklaven zu lassen." - Herbert Feigl in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 419
163 "Kein Mensch ist gut genug, um eines anderen Menschen Herr zu sein." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 76
165 Unterscheidung zwischen Recht auf Besitz zur unabhängigen Lebensführung und dem Recht zur unbegrenzten Anhäufung von Eigentum, das für andere auch
drückend werden kann.
168 "Niemand braucht sich je besiegen zu lassen - es liegt an einem selbst, ob man unbesiegbar ist." - Bertrand Russell, Autobiographie, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 107
173 "Was hilft mir das Feierkleid der Freiheit, wenn ich daheim im Sklavenkittel." - Kant in Harmut von Hentig, Die Menschen stärken, die Sachen klären, Stuttgart 1985, Seite 159
174 Jeder kann glücklich werden, wenn er sich nur mit Haut und Haar unterwirft.
184 "Der Staat beruth auf der Sklaverei der Arbeit. Wird die Arbeit frei, so ist der Staat verloren." - Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum, Leipzig 1892, Seite 138
188 "Die Internationale der Unterdrückten steht einer Internationale der Unterdrücker gegenüber." - Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 365
193 La pauvrete, c'est l'esclavage! (Armut ist Sklaverei.)
194Ordnung ist ein klare Beziehung zwischen dem Ganzen und den Teilen, wir aber durch Unterdrückung wesentlicher Unterschiede bewerkstelligt.
195 "Die Macht trägt das Böse und die Unfreiheit im Schoße." - vgl. Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 1, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 508
196 Die Mehrheit ist nicht die Mehrheit von Bürgern, sondern von
Sklaven.
197 "Wo geherrscht wird, da gibt es Massen: wo Massen sind, da gibt es ein Bedürfnis nach Sklaverei. Wo es Sklaverei gibt, da sind der Individuen nur wenige ..." - Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Schlechta, Karl (Hg), Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 412
204 "Der Kapitalist kauft nämlich nicht nur ein bestimmtes Arbeitsvermögen, sondern für die Dauer der Arbeitszeit auch die vollkommene Unterwerfung der Arbeitskraft unter seinen Willen." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 113
205 Die Maschine nimmt "dem Menschen" zwar Arbeit ab, macht ihn aber gleichzeitig zu ihrem Sklaven.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.