002 "Die Politik ist nach wie vor Manipulation, die sich selbst verrät, denn unter der Maske des Allgemeininteresses und unter Verwendung eines Werkzeugs allgemeiner Art (des Staates) verfolgt sie immer noch die besonderen Ziele besonderer Schichten." - Cornelius Castoriadis, Gesellschaft als imaginäre Institution, Ffm 1990, Seite 108
003 Der Politiker übt seine Tätigkeit zu dem Zweck aus, daß sich die Mehrzahl der Leute um die Politik keine Gedanken mehr zu machen braucht.
005 "Das primäre Ziel der Politiker muß immer und mit Recht die Macht sein. Denn wenn sie die Macht nicht gewinnen und erhalten, sind alle ihre Bemühungen gescheitert." - Gunnar Myrdal, Das Wertproblem in der Sozialwissenschaft, Bonn-Bad Godesberg 1975, Seite 58
006 Die Politik aller Parteien hängt von den Massen und Ihrem Bewußtsein ab.
011 "Wie schlecht schließt man, auf Gebieten, wo man nicht zu Hause ist, selbst wenn man als Mann der Wissenschaft noch so sehr an das gute Schließen gewöhnt ist! Es ist beschämend! Und nun
ist klar, daß im großen Welttreiben, in Sachen der Politik, bei allem Plötzlichen und Drängenden, wie es fast jeder Tag heraufführt, eben dieses schlechte Schließen, entscheidet: denn niemand ist völlig in dem zu Hause, was über
Nacht neu gewachsen ist; alles Politisieren, auch bei den größten Staatsmännern, ist Improvisieren auf gut Glück." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 560
012 Politisches Handeln wird durch Sachzwänge ersetzt.
013 "In letzter Instanz kann sich das politische Handeln nicht
rational begründen, es realisiert vielmehr eine Entscheidung zwischen konkurrierenden Wertordnungen und Glaubensmächten, die zwingender Argumente entraten und einer verbindlichen Diskussion unzugänglich bleiben." - Jürgen Habermas in Helmut Kreuzer (Hg), Die zwei Kulturen, München 1987, Seite 324
014 "Derselbe Glaube an historische Schicksalsgesetze, der prinzipiell jede politische Überlegung überflüssig macht, da die Entwicklung sowieso die ihr vorgezeichnete Bahn einhält, ist auch bei dem Hegelschüler Karl Marx zu finden. Vielleicht scheint es absurd, den Marxismus mit dem Konservatismus unter einen Hut bringen zu wollen. Aber die Struktur des Gedankens ist in beiden Fällen so ziemlich die gleiche. In beiden Fällen ist der Grundgedanke der, daß das vernünftige und mögliche Ziel der Politik nicht vom Historisch-Notwendigen verschieden ist. Der wesentliche Unterschied ist eigentlich nur der, daß während der Konservatismus die Geschichte derart deutet, als habe sie ihre immanente vernünftige Tendenz in ihren wesentlichen Zügen bereits realisiert, der Marxismus die Ansicht verficht, daß wir uns in einem dialektischen Entwicklungsprozeß auf einem dem Ziel entgegengesetzten Vorstadium befinden." - Alf Ross, Kritik der sogenannten praktischen Erkenntnis, Kopenhagen und Leipzig 1933, Seite 418
015 Weder Rationalität noch intellektuelle
Anständigkeit bestimmen heute das politische Geschehen,
sondern im wesentlichen die grobe Macht.
016 "Was bloße Ökonomie zu sein schien, ist als in Wirklichkeit Politik, eben ökonomisch fixierte, rechtlich verschleierteHerrschaft." - Hermann Lübbe Hans-Ludwig Ollig, Materialien zur Neukantianismus-Diskussion, Darmstadt 1987, Seite 244
017 Viele angeblich so "objektive" Analysen sind in Wirklichkeit maskierte politische Empfehlungen.
018 Die klassische Begründungsidee führt dazu, daß auch politische Probleme more geometrico behandelt werden.
019 "Fast immer war der Hauptbestandteil jener Melange, die man Politik nennt, die manipulative Behandlung von Menschen als Dinge nach Maßgabe ihrer Eigenschaften und ihrer als bekannt unterstellten Reaktionen. Revolutionäre Politik nennen wir dagegen eine Praxis, die sich mit der Organisation und Orientierung der Gesellschaft auf die Autonomie aller hin befaßt und die anerkennt, daß diese Autonomie einen radikalen Wandel der Gesellschaft voraussetzt, der seinerseits nur vermöge der autonomen Tätigkeit der Menschen zur Entfaltung kommen kann." - Cornelius Castoriadis, Gesellschaft als imaginäre Institution, Ffm 1990, Seite 132
020 "Politische Herrschaft strebt immer nach Uniformität. In ihrer blöden Sucht, alles gesellschaftliche Geschehen nach bestimmten Grundsätzen ordnen und lenken zu wollen, ist sie stets darauf erpicht, alle Gebiete menschlicher Betätigung einer einheitlichen Schablone zu unterwerfen. Damit gerät sie in einen
unlösbaren Gegensatz mit allen schöpferischen Kräften des höheren Kulturgeschehens, das stets nach neuen Formen und Gestaltungen Ausschau hält, infolgedessen an das Mannigfaltige und Vielseitige des menschlichen Strebens ebenso gebunden ist, wie die politische Macht an die Schablone und die starre Form." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen o. J., Seite 98
022 Die gefährlichsten Machtbestrebungen sind politischer und wirtschaftlicher Natur.
023 "Einer, der gegen sich öffentlich ehrlich ist, bildet sich zu allerletzt etwas auf diese Ehrlichkeit ein: denn er weiß nur zu gut, warum er ehrlich ist - aus demselben Grunde, aus dem ein anderer den Schein und die Verstellung vorzieht." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 339
024Ideologie ist Täuschung, um bestimmte Ziele zu erreichen. Die Hauptdomäne der Ideologie ist die Politik.
027 "Haben nicht Staatsmänner und Geistliche es gemein, daß sie ebenso wie die Auguren von ehedem nicht gut einander ansehen können, ohne zu lächeln." - Sören Kierkegaard, Entweder - Oder, Köln 1985, Seite 152
029 Der ganze Bürger ist repräsentiert, doch vertreten werden können immer nur Interessen.
030 Der Politiker versucht, seine Zuhörerschaft zu überreden, ihr Wohlergehen mit dem seinigen zu identifizieren, seine Sache als die ihrige aufzufassen.
032 Politische Realität bedeutet überwiegend, daß im Hintergrund bleibende Kräfte regieren.
033Friedenssicherung, Menschenrechte, Atomenergie, der Welthunger oder etwa Sterbehilfe sind keine Probleme, die individuell
und privat gelöst werden könnten, sondern solche, die sich nur gesellschaftlich und politisch gelöst werden können.
035 Das Verständnis des gesellschaftlichen
Lebens wurde vermittels eines Verständnisses der äußeren Natur
gesucht.
036 Im 16. Jahrhundert gründeten sich erste "Parteien der Politiker"
im Kampf gegen die Monarchisten.
037 Macchiavelli trennte das Recht von der Politik.
038 "Und schließlich begann ich zu fühlen, daß alle Politik von einem grinsenden Teufel beseelt wird, der die Energischen und Schlagfertigen lehrt, die unterwürfige Bevölkerung zugunsten ihrer eigenen Tasche oder Macht oder Theorie zu quälen." - Bertrand Russell, Autobiographie, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 163
040 Politische Bildung kann nur heißen den einzelnen Menschen zu befähigen seine eigenen Interessen zu erkennen und zu lernen diese Interessen durchzusetzen, ohne die Gleichberechtigung anderer Menschen zu ignorieren.
051 Alle Politik ist Machtpolitik, aller Staat ist Machtstaat.
052 Vorwiegend rechte Politiker appellieren mehr an die irrationalen
Leidenschaften, als an den Verstand.
053 "Der Politiker, der einstmals lernen mußte, wie man Königen schmeichelt, muß jetzt lernen, wie man die Phantasie der Wähler bezaubert, unterhält, bestrickt, beschwindelt, erschreckt oder sonst irgendwie verblüfft." - George Bernard Shaw, Der Katechismus des Umstürzlers, Ffm 1964, Seite 32
055 Die Demokratie existiert nur im Augenblick der Wahl. Sobald dieser Augenblick vorüber ist, zieht die Demokratie sich wieder in sich selbst zurück und beginnt ihre antidemokratische Arbeit und wird Autorität.
058 Jede politische Debatte kommt im Prozess der Entscheidungsfindung an einen Punkt, wo nicht mehr Argumente gewogen, sondern nur mehr Stimmen
gezählt werden.
059 "Es gibt keine geheimen Angelegenheiten der Revolution: alles, was heute geheim ist, gehört zur Macht, d. h. zur Konterrevolution." - Gianfranco Sanguinetti, Über den Terrorismus und den Staat, Hamburg 1981, Seite 104
060 Alle echten politischen Theorien setzen den Menschen als böse voraus.
063 Die moderne Demokratie hat zum erstenmal den Versuch unternommen, die wirtschaftliche Entscheidungsgewalt von der politischen zu trennen.
064 Politik ist die Kunst, menschliche Handlungen zu einer Einheit zu bringen, sie zu organisieren und zu einem gemeinsamen Ziel zu lenken.
065 Die Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.
066 "Politik in Amerika ist nur die Erweiterung von Hollywood - die Welt der Ablenkung." - Jerry Rubin, Do it - Szenario für die Revolution, München 1977, Seite 199
067 Reduktion der politischen Existenz des Bürgers auf den Wahlvorgang.
068 Der politischen Erkenntnis kommt es nicht auf die Wahrheitsfindung an, sondern auf die Durchsetzbarkeit.
081 "Von dem Augenblick an, wo ein Volk sich Vertreter gibt, ist es nicht mehr frei, es ist nicht mehr." - Jean-Jaques Rousseau, Gesellschaftsvertrag, Stuttgart 1977, Seite 105
082 Das politische Macht - und das ökonomische Wertproblem.
083 Das entscheidende Mittel der Politik ist die Gewaltsamkeit.
084 Die Möglichkeit Macht zu mißbrauchen ist im Bereich der Politik am schwerwiegendsten gegeben.
085 Wer Entscheidungen für andere zu treffen hat, und das hat irgendwann jeder, muß im vorhinein Vorsorge treffen, daß diese Entscheidungen ein unumgänglich notwendiges Maß nicht überschreiten und jederzeit bemüht sein eigene Entscheidungsfreiheit zu fördern.
089Soziale Veränderung
darf nicht einseitig auf ökonomische und politische
Probleme ausgerichtet werden, sondern muß auch die sozialen und psychologischen
Probleme mit berücksichtigen.
122 Der politische Mensch ist der abstrahierte, künstliche Mensch als allegorische und moralische Person.
123 Die Leute verstehen die eigenen Interessen und Angelegenheiten besser und können sich intensiver um sie kümmern, als eine Regierung.
124 Jede politische Polizei ist Gesinnungsschnüffelei, mit der Aufgabe mögliche verfassungsfeindliche Aktivitäten schon im Vorfeld zu verhindern. Damit wird jedoch mehr politische Freiheit vernichtet als geschützt.
125 Politik gibt dem Allgemeinen die Form eines konkreten Willens.
127 Die Grundfrage der politischen Philosophie besteht darin, die Deduktion des Staatsbegriffs zu leisten.
128 Vertretungsregierungen werden immer versuchen, das Gebiet ihrer gesetzgeberischen Tätigkeit auszudehnen und ihre Macht zu verstärken, indem sie sich in alle Dinge einmischen und damit die Initiative Einzelner und Gruppen ersticken.
129 Vom Grundsatz der Überschaubarkeit und Kontrollierbarkeit der politisch Verantwortlichen durch das Volk ist weit und breit nichts zu bemerken.
130Macht und Politik sind synonym für alle Machtpolitiker.
131 Der ökonomische Problemkreis fristet ein eigenartiges Zwischendasein zwischen der technischen und der ethischen Problematik.
132 Man soll sich nie von der Idee verleiten lassen, daß man die politische Macht dazu benutzen kann, die Freiheit
unter den Menschen zu verwirklichen.
141 Alle Probleme und Fragen, die die gesamte Gesellschaft betreffen und nicht durch Marktmechanismen gelöst werden können sind Aufgabe staatlicher Instanzen.
142 Nicht wer regieren soll ist das politische Problem, sondern wie wir politische Institutionen organisieren können, ohne daß allzugroßer Schaden angerichtet wird.
188 Politik entfaltet sich auf dem Fundament der Macht
und hat die Erscheinungen der Machtverteilung zu ihrem Gegenstand.
189 Im allgemeinen Denken
erhält das Denken den Charakter der Vertretbarkeit. Es macht schließlich
keinen Unterschied mehr, wer einen Gegenstand denkt.
190 "Das Recht ist die beste Politik der Gewalt." - Rudolf von Jhering
191 Alle Politik ist an der Möglichkeit des Krieges orientiert.
192 Politische und moralische Entscheidungen sind situationsgebunden.
193 Das Arbeitervolk stützt sich politisch auf nichts anders, als seine Zahl.
195 Im Konfliktfall gilt der Primat des Gewissens. Keine Instanz, kein Parlament, keine Regierung, kein Gericht, kann sich demokratisch legitim über das Gewissen hinwegsetzen.
197 Die politische Emanzipation ist noch keineswegs die menschliche.
198 Der Schuster, insofern er ein soziales Bedürfnis befriedigt, ist mein Repräsentant, durch das, was er ist und tut. Wer mich in einer Sache repräsentiert, sieht seine Sache als meine an und behandelt sie danach.
199 Der politische Mensch ist der abstrahierte, künstliche Mensch als moralische und allegorische
Person, nicht der Mensch in seiner nächsten sinnlich-individuellen Existenz.
200 Politische Organisation heißt hauptsächlich zentrale politische Organisation.
201 Das Hauptziel des politischen Urteils besteht darin, dem die Gewalt zu entziehen, der sie mißbraucht.
202 Das Gewissen steht für die Unteilbarkeit menschlicher Verantwortung.
203 Daß ein Wort etwas bedeutet
besagt, daß das Wort für einen Gegenstand
steht, d.h. ihn repräsentiert.
204 Der Endzweck aller politischen Vereinigung ist die Erhaltung der unabdingbaren Menschenrechte.
205 Politische Freiheit ist die Freiheit für die schwächere Partei.
212 "Die Grundidee des ökonomischen Liberalismus ist es, etwas Wirtschaftliches im politischen Leben zu isolieren und dieses Wirtschaftliche in einem gesellschaftlichenWertmesser zu messen." - Gunnar Myrdal, Das politische Element in der nationalökonomischen Doktrinbildung, Berlin 1932, Seite 212
213 Politische Entscheidungsbefugnis wird vermittels eines Konkurrenzkampfes um die Stimmen des Volkes erworben.
221 Politische Gegner werden offen durch
Terror und Gewalt ausgeschaltet: sie werden verhaftet,
mißhandelt, ermordet, in die Emigration oder Illegalität gezwungen.
223 Politik kann nicht von der Psychologie des Einzelnen getrennt werden.
224 Begriffe wie konservativ, liberal oder sozialistisch erklären die parteipolitischen Standpunkte nicht mehr ausreichend und sind gegenstandslos geworden.
238 "Alle gegenwärtigen Einrichtungen wie Staat, Kirche, Gerichtssaal, Bank, Polizei, Universität, Verwaltung, Armee, Polizei, sind tatsächlich
nichts anderes, als vom Privileg gegen das Proletariat errichtete Festungen." - vgl. Michail Bakunin, Staatlichkeit und Anarchie, Ffm/Berlin/Wien 1972, Seite 383
240 "Politik ist die Organisation der Macht und Macht ist der Feind des Lebens." - Theodore Roszak in Paul Goodman (Hg), Saat der Freiheit, NY 1962, Seite 167
241 "Politik ohne innere Veränderung der an ihr Beteiligten ist bloße Manipulation von Eliten." - Rudi Dutschke, Sowjetunion, Hamburg 1975, Seite 11f
243 Es gilt den Dualismus abzuschaffen, der die politische Sphäre von der Arbeitswelt trennt.
244Ethik ist kein Wissensgebiet und in letzter Hinsicht auf Politik reduzierbar.
245 "Die Menschen sind, wie die niederen Tiere, von Natur aus mit Leidenschaften ausgestattet und es fällt ihnen schwer, diese Leidenschaften miteinander in Einklang zu bringen. Die Kunst damit fertigzuwerden, heißt Politik." - Bertrand Russell, Autobiographie, Bd. 3, Ffm 1977, Seite 38
246 Das eigentliche Wesen der Politik ist die Sache der Freiheit
gegen Zwangsherrschaft jeder Art.
247 Erst in der Rechtfertigung wird Gewalt
zu einem politischen Phänomen.
248 "Wo die Gewalt selbst in die Politik eindringt, ist es um die Politik geschehen." - Hannah Arendt, Über die Revolution, München 1974, Seite 20
249Interessen sind politisch nur als Gruppeninteressen von Bedeutung.
251 "Heute jedenfalls scheint nichts veralteter und überflüssiger, als zu versuchen, die Menschheit durch politische Mittel von Armut zu befreien, ganz abgesehen davon, daß nichts vergeblicher und gefährlicher wäre." - Hannah Arendt, Über die Revolution, München 1974, Seite 145
259 Nicht das Politische, sondern das ökonomische ist der Hebel, der die revolutionäre Bewegung lenkt.
260Freiheit ist nicht gleichbedeutend mit politischer Freiheit.
261 Von den faktischen Einzelfällen aufs Allgemeine, Gesetzmäßige schließend, erzeugt diese Methode ein Wissen, dessen Anwendung die Möglichkeit eröffnet, mit gezielten Eingriffen Vorgänge in der Natur und auch in der Gesellschaft zu beeinflußen und zu beherrschen.
262Religion und Politik sind getrennte Lebensbereiche.
263 In der Machtpolitik heiligt der Zweck die Mittel. "Die Niedertracht des Mittels ist mit der Macht so eng verbunden, wie die Fäulnis mit dem Tod." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen o. J., Seite 85
264 In der Politik gibt es letztlich keine moralischen Gesichtspunkte, sondern lediglich Machtfragen.
267 In der Politik entscheidet das bloße Resultat, ob etwas eine große Tat ist oder ein Verbrechen.
268 "Jede politische Organisation ist notwendigerweise die Herrschaftsorganisation zugunsten einzelner Klassen und zum Nachteil der Massen, und wenn das Proletariat die Macht an sich reissen wollte, müßte es auch zu einer herrschenden und ausbeutenden Klasse werden. Deshalb ist die Vernichtung jeder politischen Macht die erste Pflicht des Proletariats." - Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 442
271 Hans Albert spricht von einer politischen Arithmetik, "die sich anheischig macht, existenzielle Probleme in rationaler Weise zu lösen." - Hans Albert, Kritische Vernunft und menschliche Praxis, Stuttgart 1984, Seite 11
272 Der Vertragsgedanke muß der Grundgedanke der Politik sein.
273 Die Begründungen politischer Forderungen erwachsen aus der Einsicht in die Diskrepanz zwischen gesellschaftlicher Wirklichkeit und dem moralischen Dasein der Menschen als Selbstzweck.
274 Politische Richtungen darf man nie nach den Zielen beurteilen, sondern nach den Mitteln, die sie zu ihrer Verwirklichung einsetzen.
280 Das zentrale Problem der politischen Wissenschaften ist die Errichtung
von Grenzen, die der rücksichtslosen Ausbreitung
des Leviathans Staat Einhalt gebieten.
281 "Das Hauptproblem von Ethik und Politik besteht darin, auf irgendeine Weise die Erfordernisse des Gemeinschaftslebens
mit den Wünschen und Begierden des Individuums in Einklang zu bringen." - Bertrand Russell, Unpopuläre Betrachtungen, Zürich 1973, Seite 9
283 Alle Wertprobleme sind ethischer
Natur. Aber auch das Machtproblem ist eine Form
des Wertproblems.
284 Da politische Macht das Ich
stärkt, würde ein Magier vernichtet, der nach politischer Macht strebt.
285 Die ökonomischen, wie die politischen Wissenschaften haben das Funktionieren bestimmter Institutionen des gesellschaftlichen Lebens zum Gegenstand.
288 "Die politische Doktrinbildung in der Nationalökonomie ist eine Rationalisierung politischer Attitüden." - Gunnar Myrdal, Das politische Element in der nationalökonomischen Doktrinbildung, Berlin 1932, Seite 179
289 "Die Macht zu sichern heißt, sich Ideen zu unterwerfen." - Gunnar Myrdal, Das Wertproblem in der Sozialwissenschaft, Bonn-Bad Godesberg 1975, Seite 58
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.