001 "Analogie bedeutet aber niemals Ähnlichkeit der Sachen, sondern nur Gleichheit des Verhältnisses ganz verschiedener Dinge." - Alois Riehl, Philosophische Studien aus vier Jahrzehnten, Leipzig 1925, Seite 81
003 "Auf Ähnlichkeit, nicht auf Gleichheit ist alles Klassifizieren oder die Sprache aufgebaut, auf Ähnlichkeit, nicht auf Gleichheit all unser Urteilen oder die Anwendung der Sprache." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache Bd. 1, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 470
006 "Ich meine daher, daß es gar keinen möglichen Sinn haben kann von einer anderen Wahrheit unserer Vorstellungen zu sprechen, als von einer 'praktischen'. Unsere Vorstellungen von den Dingen 'können' gar nicht anders sein, als Symbole, natürlich gegebene Zeichen für die Dinge, welche wir zur Regelung unserer Bewegungen und Handlungen benützen lernen. Wenn wir jene Symbole richtig lesen gelernt haben, so sind wir imstande, mit ihrer Hilfe unsere Handlungen so einzurichten, daß dieselben den gewünschten Erfolg haben, d.h. daß die erwarteten neuen Sinnesempfindungen eintreten. Eine andere Vergleichung zwischen den Vorstellungen und den Dingen gibt es nicht nur in der 'Wirklichkeit' nicht - darin sind sich alle Schulen einig sondern eine andere Art der Vergleichung ist gar nicht 'denkbar' und hat gar keinen Sinn." - Hermann von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie, Berlin 1923, Seite 156
007 Keine abstraktive Erkenntnis ist Abbild eines einzigen Objekts, sondern notwendig auch Abbild aller diesem mehr oder weniger ähnlichen Objekte.
008 "Der menschliche Geist setzt gern eigenthümlich bei den Dingen eine größere Ordnung und Gleichheit voraus, als darin wirklich zu finden ist; und obgleich in der Natur manches einzeln darstellt und untereinander verschieden ist, dichtet er gern Parallelen und correspondierende Verhältnisse, die nicht vorhanden sind." - Francis Bacon, Neues Organ der Wissenschaften, Darmstadt 1981, Seite 34
009 "Es muß also, wer andere täuschen will, selbst aber nicht getäuscht werden, die Ähnlichkeit der Dinge und ihre Unähnlichkeit genau kennen." - Dialog Phaedrus-Sokrates in Platon, Sämtliche Werke, Bd. 4, Reinbek 1980, Seite 42
011 Zwischen der völligen Gleichheit und der völligen Verschiedenheit steht die 'Ähnlichkeit', die sich im Besitz des Mehr oder Weniger aufhält.
012 Die Subjekt-Objekt-Relation, wie sie in der Wahrnehmung gegeben ist, war ursprünglich der Prototyp, nachdem auch die Struktur des begrifflichen Erkennens gedacht wurde. Diese Analogie behielt solange ihren Sinn, als der Begriffsinhalt in der Sphäre des irgendwie gegenständlich 'Gegebenen' verblieb. Hier ist er aber von Ockham herausgehoben worden. Der Begriff besitzt nur mehr als psychischer Akt Realität, dessen Inhalt nicht mehr als 'gegeben' bezeichnet werden kann und der in keiner Weise mehr Objekt im bisherigen Sinn ist.
014 "Daß mit dieser fiktiven Analogie eine Härte begangen wird, ist unbestreitbar; ja es ist mehr, als eine Härte, es ist ein Fehler, ein direkter Fehler, den man begeht." - Hans Vaihinger, Die Philosophie des Als-Ob, Berlin 1911, Seite 527
015 Unsere Welterkenntnis ist nur Empfindung von Ähnlichkeiten.
016 Wenn wir einen Fall einem anderen analog subsumieren wird die Lösung unseres Falles verallgemeinert, so daß die allgemeinen, gängigen Normen Anwendung finden.
025 Kein Mensch kann sich etwas vorstellen, das er nicht schon in irgend einer ähnlichen Weise kennt.
026 Allegorie und Metapher ist übertragene Bedeutung.
027 "Es ist nämlich auf der Welt nichts allgemein außer den Namen, denn jedes benannte Ding ist individuell und einzeln. Wegen ihrer Ähnlichkeit in einer Qualität wir vielen Dingen ein allgemeiner Name gegeben." - Thomas Hobbes, Leviathan, Ffm/Berlin/Wien 1976, Seite 26
028 Die Metapher ist ein Mittel, mit dem das weniger Vertraute dem Vertrauteren, das Unbekannte dem Bekannten assimiliert wird.
029 "Wär' nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken." - Johann Wolfgang von Goethe, ohne weitere Quelle
032 "Ähnlich ist am Ende alles, nur auf den Grad der Ähnlichkeit kommt es an." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 44
034 "Die Wiederholung B eines Vorgangs A ist nicht mit A identisch, d.h. von A ununterscheidbar, sondern nur Vorgang A mehr oder weniger ähnlich." - Vgl. Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 374
035 "simila similibus cognoscuntur" (Ähnliches wird durch Ähnliches
erkannt)
037 Worte sind Erinnerungen an eine Gruppe ähnlicher Sinneseindrücke.
038 "... daß das Metaphorische einzig und allein in der Sprache liegt, daß diese Tatsache nur ein anderer Ausdruck für unser Nichtwissen ist und daß durch dieses metaphorische der Sprache in unserem Denken der Schein einer Anschaulichkeit entsteht, den es nie und nimmer besitzt." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 473
039 In der Abstraktion lenken wir die Aufmerksamkeit auf Ähnlichkeiten und vernachlässigen die Unterschiede.
041 Die Struktur der indoeuropäischen Sprachen besteht in der Verbindung von Subjekt und Prädikat durch die Kopula i s t .
042 "In Zeiten der Gleichheit traut einer dem andern nicht, weil alle einander ähnlich sind; aber gerade diese Ähnlichkeit gibt ihnen ein fast unbegrenztes Vertrauen in das Urteil der Allgemeinheit, denn es erscheint nicht wahrscheinlich, daß, da alle die gleiche Einsicht haben, die Wahrheit nicht auf der Seite der größten Zahl zu finden sein soll." - Alexis de Tocqueville in Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, Stuttgart 1982, Seite 135
043 "duo si idem dicunt, non est idem" (Wenn zwei dasselbe sagen, ist es nicht dasselbe)
044 Von einem Bild kann man nur sprechen, wenn Ähnlichkeit besteht mit dem, was abgebildet werden soll.
056 "Immer kehrt Ähnliches, niemals dasselbe wieder." - Karl Friedrich Burdach, ohne weitere Quelle
057 "Unterläge alles Naturgeschehn derart dem Wechsel, daß nicht zwei Ereignisse Ähnlichkeit miteinander hätten, sondern jeder Gegenstand gänzlich neu und ohne jegliche Gleichartigkeit mit früher erlebtem wäre, so hätten wir in diesem Falle niemals die mindeste Vorstellung einer Verknüpfung zwischen den Gegenständen erlangt." - David Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Stuttgart 1976, Seite 108
058 Die Zeit und ihr alles Reale verbindende Gleichfluß.
059 "Unser Begriff von Notwendigkeit und Verursachung entsteht aus schließlich aus der im Naturgeschehen beobachtbaren Gleichförmigkeit, wo gleichartige Gegenstände ständig miteinander verbunden sind und der Geist durch Gewohnheit veranlaßt wird, den einen aus dem Auftreten des anderen zu folgern." - David Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Stuttgart 1976, Seite 109
060 die analogisierende Tendenz des Alltagsdenkens
061 "Alle unsere Urteile über Tatsachen sind in einer Art Analogie begründet, die uns veranlaßt, von einer Ursache dieselben Ereignisse zu erwarten, von denen wir beobachtet haben, daß sie aus ähnlichen Ursachen entstanden sind." - David Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Stuttgart 1976, Seite 135
063 "Wenn wir eine Zeit gelebt und uns an die Gleichförmigkeit der Natur gewöhnt haben, erlangen wir eine allgemeine Einstellung, stets das Bekannte auf das Unbekannte zu übertragen." - David Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Stuttgart 1976, Seite 138
064 Jedes Wort ist in jeder Bedeutung durch die Beobachtung von Ähnlichkeiten entstanden.
065 "Similis simili gaudet" (das Ähnliche freut sich des Ähnlichen)
066 Aus Bildern und Metaphern lassen sich keine Schlüsse ziehen.
069 die geheime Analogie, die zwischen allen Vermögen des Menschen ist.
070 Fechners "Prinzip der abnehmenden Veränderlichkeit" als Prinzip der Anpassung.
071 "Der Satz A = A ist zwar die Grundlage allen Erkennens, aber selbst keine Erkenntnis. A = A zeigt gleich auf der Schwelle der Logik die Relativität und Idealität alles unseres Erkennens an." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus Bd. 2, Ffm 1974, Seite 1010
072 Der Araber hat mehr als 1100 Synonyme für das Schwert, 80 für die Schlange.
073 Wir nennen verschiedene Dinge einfach deshalb beim selben Namen, weil diese Dinge einander ähnlich sind; es ist aber nichts identisches in ihnen vorhanden.
091 "Fiktionen sind eben solche logischen Gebilde, welche kein Erkennen zur Folge haben, sondern nur die Möglichkeit des Berechnens eröffnen." - Hans Vaihinger, Die Philosophie des Als-Ob, Berlin 1911, Seite 94
094 Wer ordnet, fügt Gleiches zu Gleichem und Ähnliches zu Ähnlichem.
095 "In der Praxis der Rechtsprechung ergeben sich Fälle, welche nach den bestehenden Gesetzen nicht behandelt werden können. Da werden sie denn unter analoge Fälle gerechnet und geradezu gewaltsam unter gewisse Gesetze subsumiert." - Hans Vaihinger, Die Philosophie des Als-Ob, Berlin 1911, Seite 249
102 Tatsächlich vereinfacht man die Dinge künstlich, sobald man die Ähnlichkeit auf eine partielle Identität reduziert.
103 "Somit feiert die Herrschaft der großenZahl auf dem Markt ihre Triumphe. Alles wird mit allem anderen gleichgesetzt." - Ernst Friedrich Schumacher, Small is Beautiful, Reinbek 1985, Seite 41
107 "Im Bild und Abgebildeten muß etwas identisch sein, damit das eine überhaupt ein Bild des anderen sein kann." - Ludwig Wittgenstein, ohne weitere Quelle
109 Synchronizität ist ein Prinzip akausaler Zusammenhänge, die zeitliche Koinzidenz zweier oder mehrerer nicht kausal aufeinander beziehbarer Ereignisse gleichen oder ähnlichen Sinngehalts.
110 "sich Gott im Gleichnis offenbaret." - Jakob Böhme in Gerhard Wehr, Jakob Böhme, Reinbek 1977, Seite 80
111 Das Gleichnis ist der Versuch, eine Sacheauszudrücken, für die noch kein Wortbegriff existiert. (Symbol = Sinnbild)
117 Der triebpsychologische Schluß von irgendeiner Tierart auf den Menschen ist nicht wesentlich gewagter, als ein ähnlicher Schluß von einer Tierart auf die andere.
118 "Den Sinn suchen heißt das zu Tage fördern, was sich ähnelt. Das Gesetz der Zeichen suchen, heißt die Dinge entdecken, die sich ähneln." - Michel Foucault in Günther Schiwy, Der französische Strukturalismus - Mode, Methode, Ideologie, Reinbek 1978, Seite 84
120 "Die Maximierung ist ein mathematisches Konzept, das nur auf Quantitäten streng gleicher und meßbarer Einheiten angewandt werden kann. Es für soziale Beziehungen oder moralische Werte zu benutzen, ist meist eine Irreführung." - Robinson/Eatwell, Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Ffm 1980, Seite 379
122 Das symbolische Erkennen ist dem diskursiven entgegengesetzt.
123 "Logik ist eine konsequente Zeichenschrift aufgrund der durchgeführten Voraussetzung, daß es identische Fälle gibt." - Friedrich Nietzsche in Hans Vaihinger, Die Philosophie des Als-Ob, Berlin 1911, Seite 785
128 Die Vergleichung von Ähnlichkeiten gibt keinen logischen Schluss.
129 Gewöhnlich wird angenommen, daß, wenn zwei Dinge in vielen bekannten Eigenschaften übereinstimmen, so werden sie wohl auch noch in den unbekannten Eigenschaften Übereinstimmen.
130 Die Lehre von der Analogie gehört in die Psychologie, nicht in die Logik.
131 Die menschliche Intelligenz kommt auf den Krücken des Analogieschlusses daher.
132 Wir hätten keine Begriffe bilden können, wenn wir nicht Ähnlichkeit für Gleichheit genommen hätten.
133 Wir könnten keine Begriffe anwenden, wenn wir nicht ähnliche Wahrnehmungen für gleiche Wahrnehmungen halten würden.
134Denken ist am Ende nichts, als die Verbindung von Namen durch das Wörtchen 'ist', so daß wir überhaupt nichts über das Wesen der Dinge, sondern immer nur etwas über ihre Benennungen erschließen.
137 Das Wort "ist" erscheint als Gleichheitszeichen (=), als Kopula (ist) und als Ausdruck der Existenz (sein/ist).
138 Die gewöhnliche Auffassung ist die, daß eine Vorstellung die ihr entsprechende Wirklichkeit abbilden muß. Wie andere volkstümliche Ansichten richtet sich auch diese nach der allergewöhnlichsten Erfahrung.
140 Die Lehre vom Primat der Wiederholungen besagt, daß das wiederholte Auftreten einer Erscheinung uns irgendwie zur Annahme eines allgemeinen Gesetzes berechtigt. Der Gedanke der Wiederholung wird mit dem Gedanken
der Wahrscheinlichkeit verknüpft.
141 Alle Wiederholungen sind nur 'annähernde Wiederholungen'.
143 "Allgemein gesprochen setzt Ähnlichkeit - und somit auch Wiederholung stets die Einnahme 'eines Standpunkts' voraus: manche Ähnlichkeiten oder Wiederholungen werden uns auffallen, wenn wir uns für ein bestimmtes Problem interessieren, andere, wenn wir uns für eine anderes Problem interessieren." - Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 375
144 Der Analogieschluß hat mit Kausalität nicht das geringste zu tun.
145 "Man kann hinzufügen, daß sich für jede gegebene endliche Gruppe oder Mengen von Dingen, mag sie noch so regellos zusammengestellt sein, bei einiger Geschicklichkeit Standpunkte finden lassen, von denen auf alle zu der Menge gehörenden Dinge ähnlich (oder teilweise gleich) sind. Das bedeutet, daß jedes beliebige Ding oder Ereignis als "Wiederholung" jedes beliebigen anderen angesehen werden, wenn man nur den geeigneten Standpunkt einnimmt." - Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 376
147 "Einen Zwang, nach dem Eines geschehen müßte, weil etwas anderes geschehn ist, gibt es nicht. Es gibt nur eine 'logische' Notwendigkeit." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ffm 1980, Satz 6.37
148 In der initiativen Magie, dem Analogiezauber, wird von der äußeren Ähnlichkeit zweier Erscheinungen auf ihre innere Übereinstimmung und Wechselwirkung geschlossen.
149 Die Methode ist Deutung der Bestandteile dieser Welt nach irgendeiner harmonisierenden Analogie.
155 Analogieschlüsse schließen bekanntlich in der formalen Logik nicht.
156 Der schlüssige Schluß beruth auf der Gewißheit der Prämissen, auf der Subordination eines Satzes unter einen anderen. Innerhalb eines geschlossenen Systems feststehender Sätze ist er zwingend, als Auszug aus diesen Sätzen. Die Analogie weist dagegen über Feststehendes und allgemein Geltendes hinaus und teilt Neues mit. Sie sprengt das Geltende.
160 "Es bleibt also dabei: Das Qualitative ist von dem Quantitativen durch eine Kluft getrennt, über die auch die Psychophysik der Zukunft keine Brücke schlagen wird." - Heinrich Rickert, Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft, Stuttgart 1986, Seite 152f
161 Die Analogie ist ein Hauptthema des Surrealismus.
162 Wo die Sprache nicht radikal genug vom Vorrang des Seins gelöst wird, ist das Abbilddenken noch nicht überwunden.
163 "Irrtümliche Glaubenssätze sind zum Beispiel diese: daß es dauernde Dinge gebe, daß es gleiche Dinge gebe, daß es Dinge, Stoffe, Körper gebe, daß ein Ding das sei, als was es erscheine, daß unser Wollenfrei sei, daß was für mich gut ist, auch an und für sich gut sei." - Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Karl Schlechta (Hg), Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 116f
164 Die Analogie ist eine bloße Beziehung der Ähnlichkeit.
165 "Alle Vagheit hat ihre Wurzel in umgewandelten Empfindungen." - Alfred North Whitehead, Prozeß und Realität, Ffm 1987, Seite 462
167 "Das irrtümliche Gleichsetzen ist der Grund des schlechten Schließens." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 25
168 "In dem Maß, als in jeder einzelnen Lebensoperation Gefühl ist, ist auch Unübertragbarkeit darin. Diese Unübertragbarkeit gilt aber nicht nur zwischen mehreren Personen, sondern auch zwischen mehreren Momenten desselben Lebens." - E. F. D. Schleiermacher, Hermeneutik und Kritik, Ffm 1977, Seite 361
169 "Die höchste Seligkeit wird erreicht ohne Vermittlung irgendeines Bildes." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 419
171 "Nicht Individuen, sondern mehr oder weniger idealische Masken; keine Wirklichkeit, sondern eine allegorische Allgemeinheit." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 159
172 "Machen wir uns vor allen Dingen klar, daß das Wort 'gleich' nicht 'eine' Bedeutung hat, sondern viele! Wenn ich etwa weiß, wann zwei Raumstrecken gleich sind, so geht daraus noch gar nicht hervor, wann zwei Zeitstrecken gleich sind. Tatsächlich muß ich für diesen Fall eine neue Bestimmung treffen; das Wort 'gleich' wird in beiden Fällen nach verschiedenen Regeln verwendet und hat daher eine verschiedene Bedeutung. Bedenkt man ferner, wann man von gleichen Maßen, von gleichen Temperaturen, von gleichen Helligkeiten spricht, so erkennt man, daß der Sinn dieses Wortes, weit entfernt davon, derselbe zu sein, in jedem dieser Fälle von neuem erklärt werden muß." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 54f
173 "Wir sind gewohnt, überall, wo wir Ähnlichkeiten wahrnehmen, nach einem gemeinsamen Ursprung dieser Ähnlichkeiten zu forschen." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 127
174 "Weitaus die meisten Dinge und Vorgänge interessieren uns nur durch das, was sie mit einem anderen gemein haben, und daher achten wir auch nur auf dies Gemeinsame, obwohl tatsächlich jeder Teil der Wirklichkeit von jedem anderen individuell verschieden ist, und nichts in der Welt sich genau wiederholt. Weil die Individualität der meisten Objekte uns also gleichgültig ist, so kennen wir ihre Individualität auch nicht, sondern diese Objekte sind für uns nichts anderes, als 'Exemplare' eines allgemeinen 'Gattungsbegriffs' , die durch andere Exemplare desselben Begriffs ersetzt werden können, das heißt, wir sehen sie, obwohl sie niemals gleich 'sind', als gleich an, und bezeichnen sie daher auch nur mit allgemeinen Gattungsnamen. Diese jedem bekannte Beschränkung des Interesses auf das Allgemeine im Sinne des einer Gruppe von Gegenständen Gemeinsame oder die 'generalisierende Auffassung', auf Grund deren wir mit Unrecht glauben, es gäbe wirklich so etwas wie Gleichheit und Wiederholung in der Welt, ist für uns zugleich von großem praktischen Werte. Sie gliedert die unübersehbare Mannigfaltigkeit und Buntheit der Wirklichkeit für uns in bestimmter Weise und macht es uns möglich, daß wir uns in ihr zurechtfinden." - Heinrich Rickert in Ollig, Hans-Ludwig (Hg) Materialien zur Neukantianismus-Diskussion, Darmstadt 1987, Seite 368
180 Das Wort muß anders als wortwörtlich aufgefaßt werden: allegorisch.
181 "Identität ist absolut undefinierbar, nicht aber Gleichheit." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd.2 - Teil 1, Tübingen 1980, Seite 113
182 "Was ist denn nun das gemeinsame Etwas, welches einem allgemeinen Namen seine Bedeutung gibt?" frägt Mill. "Es ist die Ähnlichkeit der Gefühle", antwortet Spencer.
184 Armut an Ähnlichkeit ist Armut an deduktiven, bzw. logischen Beziehungen.
185 "Wir sind gewohnt, überall, wo wir Ähnlichkeiten wahrnehmen, nach einem gemeinsamen Ursprung dieser Ähnlichkeiten zu forschen." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 127
186 "Wir können zwei Dinge nicht als gleich bezeichnen, ohne die Hinsicht anzugeben, in der sie gleich sind." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd.2 - Teil 1, Tübingen 1980, Seite 112
187 "Jede physikalische Anwendung der Mathematik beruth auf der Beachtung der Analogie zwischen Naturtatsachen und Rechenoperationen." - Ernst Mach, Erkenntnis und Irrtum, Darmstadt 1991, Seite 222
188 "Schlüsse nach Ähnlichkeit und Analogie sind genau genommen kein Gegenstand der Logik, wenigstens nicht der formalen Logik, sondern nur der Psychologie." - Ernst Mach, Erkenntnis und Irrtum, Darmstadt 1991, Seite 225
189 "Außer den Elementen, welche zur Darstellung der Tatsachen, aus der eine Hypothese geschöpft ist, unerläßlich sind, enthält dieselbe immer, oder doch gewöhnlich noch andere, die zu dieser Darstellung 'nicht notwendig' sind. Denn die Hypothese wird nach einer Analogie gebildet, deren Ähnlichkeits- und Differenzpunkte unvollständig bekannt sind, da ja sonst nichts mehr daran zu erforschen wäre." - Ernst Mach, Erkenntnis und Irrtum, Darmstadt 1991, Seite 245
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.