Markt
p-2siehe auch Ökonomie, Handel, Konkurrenz, Profit, Produktion, Konsum, Arbeit

001 Die Täuschung der Öffentlichkeit wird Marktforschung genannt.

002 Immer wieder werden die Prozesse der staatlichen und marktlichen Willensbildung miteinander verglichen.

003 Das berühmte Gesetz von Angebot und Nachfrage soll die Harmonie zwischen Herrschern und Beherrschten etablieren.

004 "Es gibt Dinge, für deren Wert der Markt kein Prüfstein ist, Dinge, deren Nutzen nicht darin besteht, daß sie den Wünschen oder Bedürfnissen des täglichen Lebens dienen und deren Mangel man dann am wenigsten spürt, wo er in Wirklichkeit am größten ist. Das gilt vor allen Dingen für die Verbesserung des menschlichen Charakters. Die Unkultivierten können logischerweise nicht kompetent über Kultur urteilen." - John Stuart Mill in Robert Paul Wolff, Das Elend des Liberalismus, Ffm 1969, Seite 51

005 Wo der Tausch die wirtschaftlichen Beziehungen bestimmt, wird nicht mehr für den eigenen Bedarf gearbeitet, sondern für einen anonymen Markt produziert.

006 Der Markt sorgt scheinbar für sich selber.

007 Der Arbeitsmarkt reguliert den An- und Verkauf von Arbeitskraft.

008 Der klassische freie Markt und sein irrationales, destruktives Treiben.

009 In der Warengesellschaft bewerten sich die Menschen gegenseitig nach den Eigenschaften und Fähigkeiten, die sie auf den Persönlichkeitsmarkt bringen.

010 Der freie Markt ist das Ideal einer Koordination von Verhaltensweisen, ohne daß eine konkrete Autorität vonnöten ist.

011 Die Unpersönlichkeit der Beziehungen ist eine Grundessenz des freien Marktes.

012 In der Umweltverschmutzung wurde eine neue Marktlücke entdeckt.

013 Die Ware ist ein Wert, der durch seine Knappheit bestimmt wird.

014 "Mißt man den eigenen Wert an den Wechselfällen des Marktes, so geht jegliches Empfinden für Würde und Stolz verloren." - Erich Fromm, Psychoanalyse und Erziehung, Ffm/Berlin/Wien 1978, Seite 87

015 Die kapitalistische Gesellschaft beruht einerseits auf dem Prinzip der politischen Freiheit und andererseits dem freien Markt als Regulator der wirtschaftlichen Beziehung einer Gesellschaft.

016 Der Arbeitsmarkt lebt davon, daß Fertigkeit knapp gemacht und knapp gehalten werden, indem man ihre nichtautorisierte Verwendung und Weitergabe verhindert.

017 Die große Leistung des Marktes besteht darin, daß er die Anzahl der Probleme reduziert, die mit Hilfe von politischen Maßnahmen entschieden werden müssen.

018 Der Preis eines Gegenstandes wird vom Markt, von Angebot und Nachfrage bestimmt.

019 "Was geht mich Markt und Pöbel an!" - Karl Schlechta, (Hg) Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 796

020 Der Markt garantiert die individuelle Freiheit des Konsumenten.

021 Die Produzenten richtet sich nicht nach der natürlichen Nachfrage des Marktes, sondern versuchen sich ihm durch Manipulation unterzuordnen, indem sie neue Bedürfnisse wecken oder die alten auf neue Weisen zu befriedigen.

022 Damit ein Arbeitsprodukt eine Ware wird, bedarf es eines Käufers und eines Verkäufers, also eines Marktes.

023 Angebote werden monopolisiert und damit den Marktgesetzen unterzogen.

024 Die Marktwirtschaft ist ein Ideal.

025 Die Gesetze der Marktökonomie werden durch monopolistische Preispolitik ausgeschaltet.

026 Auf dem Schwarzmarkt werden die Produkte an den staatlichen Steuervorschriften vorbeigelotst.

027 Ein Teil der Wirtschaft funktioniert nach den Gesetzen des Marktes, ein anderer Teil nach der Logik der Planung.

028 Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Produktion wird vernichtet oder weggeworfen, um den Preis für den Rest aufrecht zu erhalten.

029 Die Ausdehnung der Märkte kann nicht Schritthalten mit der Ausdehnung der Produktion.

030 Der Marktautomatismus bestimmt praktisch, was Gerechtigkeit ist.

031 Die Menschen benötigen Gebrauchswerte, während die Marktwirtschaft ihnen nur Tauschwerte bietet.

032 Die Logik der Marktwirtschaft ist der Kern des kapitalistischen Systems.

033 Das Geldwesen steht außerhalb des freien Marktes und wird durch den Staat geregelt.

034 "Nun sind Angebot und Nachfrage noch brutaler, als die natürliche Auslese." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 156

035 Angebot und Nachfrage sind bereits Symptome für Sklaverei.

036 Die Dienstleistungsgesellschaft läuft auf die totale Vermarktung und Betreuung der Menschen hinaus, auf eine Entwertung der menschlichen Beziehungen zu Zwecken des Profits. 

037 Dem "Gesetz" von Angebot und Nachfrage wird derselbe Status zugesprochen, wie den Gesetzen der Mechanik.

038 Der freie Markt ist die Anwendung der Newtonschen Gleichgewichtsmechanik auf gesellschaftliche Phänomene. Die Willenskräfte der Menschen wurden als "gesetzlich" vorhersehbar, oder wenigstens entsprechend manipulierbar betrachtet.

039 Es ist bereits heute beschlossen, was die Bürger im Jahre 2030 kaufen werden.

040 Wähler sind politische Konsumenten auf einem Wahlstimmenmarkt.

041 Der freie Markt reagiert per definitionem nur auf bestehende Bedürfnisse. Es gibt aber Bedingungen, die soweit in der Zukunft liegen, daß sie zum heutigen Markt keine Signale geben.

042 Seit der Entstehung der modernen Nationalökonomie standen die Marktphänomene im Zentrum des ökonomischen Denkens. Das begriffliche Instrumentarium der Wirtschaftslehre war von Anfang an marktorientiert.

043 Die Großunternehmen setzen mehr oder weniger die Preise fest und nicht etwa irgendwelche "Marktkräfte".

044 Die Marktwirtschaft ist kein soziales Entscheidungssystem.

045 Die Wirtschaftsprozesse sind nicht gleichgewichtsbildend.

046 "Die wirtschaftliche und politische Macht der Konzerngiganten durchdringt jede Facette des öffentlichen Lebens. Freie, von Angebot und Nachfrage balancierte Märkte gibt es seit langem nicht mehr.  Freie Märkte existieren heute nur noch im Kopf von Milton Friedman." - Hazel Henderson in Fritjof Capra, Das neue Denken, Bern/München/Wien 1987, Seite 276

047 Das Parlament ist eine große Markthalle, wo die höheren Werte der Menschheit verschachert werden.

048 Der Liberalismus sieht den Fortschritt der Menschheit in einer automatischen Wechselwirkung von Interessen auf dem freien Markt.

049 "So ist unsere Sprache aufgebaut. 'Der Stein ist hart.' Und so weiter. Diese Redeweise ist gut genug für den Marktplatz. 'Die Kartoffeln sind verfault.' Aber diese Sprache ist nicht gut genug in der Wissenschaft oder Erkenntnistheorie." - Gregory Bateson, Geist und Natur, Ffm 1987, Seite 81

050 Die Sprache ist das wichtigste Instrument des zwischenmenschlichen Verkehrs. Zu leicht aber wird das bloße Wort für den Begriff oder die Sache genommen. Hieraus ergeben sich dann die zahlreichen Irrtümer, die Bacon 'Trugbilder des Marktes' (idola fori) nannte.

051 Die Marktstrategen gehen bei ihrer Planung von einem Menschenbild aus, bei welchem der Mensch im wesentlichen auf soziale Orientierungshilfen angewiesen ist und unselbständig in seiner Hilflosigkeit zur kollektiven Anpassung neigt.

052 Der Schutz und die Durchsetzung der Rechte der Menschen wird als ein wirtschaftliches Gut behandelt, das auf dem Markt angeboten wird, gleich anderen wichtigen Gütern wie Nahrung und Kleidung.

053 Wettbewerb und Marktwirtschaft erzeugen unausweichlich Ungleichheit und Ausbeutung.

054 Angebot und Nachfrage stellen Gebrauchswert (Nutzwert) und Tauschwert gegenüber.

055 Der Mensch wird zur Ware auf einem Persönlichkeitsmarkt.

056 Der moderne Markt stellt keinen Treffpunkt mehr dar, sondern einen Mechanismus, der durch einen abstrakten und unpersönlichen Bedarf charakterisiert ist.

057 Das Gesetz von Angebot und Nachfrage vollendet die Despotie des Kapitals.

058 "Denn die Marktpersönlichkeit muß frei sein, frei von jeglicher Individualität." - Erich Fromm, Psychoanalyse und Erziehung, Ffm/Berlin/Wien 1978, Seite 93

059 "An die Stelle der Marktwirtschaft trat die Vermachtung der Wirtschaft." E.Merz/ Gerl1:119 Versch. Autoren; Männer und Ideen der Achtundvierziger Bewegung; Ffm 1950;

060 Das Marktsystem soll die wirtschaftliche Macht dezentralisieren.

061 Sozialisten lehnen alle Marktinstitutionen als notwendigerweise menschenunwürdig ab.

062 Der Markt befriedigt nur das mit Kaufkraft ausgestattete Interesse.

063 Der Markt versagt, wo Einkommen ohne Leistung zugeteilt werden soll, vor allen Dingen bei schuldlos Leistungsunfähigen.

064 Gewalttätigkeit hat einen größeren Markt als Sex.

065 Die heimische Landwirtschaft wird gegen billige Importe durch Subventionen für die Landwirte geschützt, die ein freier Markt ins Elend stürzen würde.

066 Im Marktmechanismus bestimmen die Wünsche der Verbraucher Produktion, die Preise und Umsätze.

067 In keinem ökonomischen Modell gibt es eine Variable, welche die nicht marktbaren Gebrauchswerte erfasst.

068 Wert ist der auf dem Markt erzielte Preis.

069 Der Markt hat die Revolution unterlaufen und zu einem Geschäft gemacht.

070 Arbeit, die außerhalb des formellen Beschäftigungsverhältnisses geschieht wird gerne verächtlich gemacht.

071 Alle Moral läuft auf eine Moral des Marktes hinaus.

072 Planwirtschaft ist dort, wo die Konkurrenz und der freie Markt eingeschränkt oder ausgeschaltet werden.

073 Die auf Wettbewerb beruhende Marktwirtschaft soll ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sein, das durch Dezentralisierung die Macht des Menschen über den Menschen auf eine Mindestmaß herabsetzt.

074 Wenn jemand kauft oder verkauft, so tauscht er, äußerlich gesehen, mit einer anderen Einzelperson, aber in Wirklichkeit findet ein Tausch zwischen ihm und dem Markt als Ganzem statt.

075 Die Herrschaft der großen Zahl feiert auf dem Markt ihre Triumphe.

076 Das kapitalistische Wirtschaftssystem macht die menschliche Arbeit zur Ware und unterwirft sie dem Mechanismus von Angebot und Nachfrage.

077 Der Markt ist die organisierende Macht in der Wirtschaftssphäre.

078 Eine Marktwirtschaft muß alle Produktionsfaktoren, einschließlich der Arbeit, des Bodens und Kapitals erfassen.

079 Ein sich selbst regulierender Markt erfordert die institutionelle Trennung der Gesellschaft in eine wirtschaftliche und eine politische Sphäre.

080 Das menschliche Wesen in den Marktmechanismus einzubeziehen bedeutet, die menschliche Gesellschaft den Marktgesetzen unterzuordnen. Eine Marktwirtschaft kann nur in einer Marktgesellschaft existieren.

081 Der Unternehmer arbeitet nicht mehr für den Kunden, sondern für einen Markt. Er ist gezwungen, immer fertige Waren im Markt zu haben.

082 An die Stelle der eigenbedarfsorientierten Produktion trat die spezialisierte Produktion für einen Markt.

083 Ohne Markt würde es die Zeit und Mühe nicht lohnen, irgendetwas über den Eigenbedarfs hinaus zu produzieren.

084 Die Stärke der Marktwirtschaft hängt von den quantitativen Berechnungen ab.

085 Allgemeine Anwendbarkeit bedeutet Verkaufbarkeit.

086 "Verschwendung ist ein unverzichtbares Ventil für endliche Märkte." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 373

087 Als die amerikanische Regierung in einer symbolischen Geste Indien einen Teil ihrer Getreideüberschüsse schenkte, protestierten die australischen Farmer gegen die mögliche Gefährdung ihrer Märkte.

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Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.