004 "Es gibt Dinge, für
deren Wert
der Markt kein Prüfstein
ist, Dinge, deren Nutzen
nicht darin besteht, daß sie den Wünschen
oder Bedürfnissen
des täglichen
Lebens dienen und deren Mangel
man dann am wenigsten spürt, wo er in Wirklichkeit am größten
ist. Das gilt vor allen Dingen für die Verbesserung des menschlichen
Charakters.
Die Unkultivierten können logischerweise nicht kompetent über
Kultur urteilen." - John Stuart Mill in Robert Paul Wolff, Das Elend des Liberalismus, Ffm 1969, Seite 51
012 In der Umweltverschmutzung
wurde eine neue Marktlücke
entdeckt.
013 Die Ware
ist ein Wert,
der durch seine Knappheit bestimmt wird.
014 "Mißt man den
eigenen Wert
an den Wechselfällen des Marktes, so geht jegliches Empfinden
für Würde
und Stolz verloren." - Erich Fromm, Psychoanalyse und Erziehung, Ffm/Berlin/Wien 1978, Seite 87
016 Der Arbeitsmarkt lebt davon, daß Fertigkeit knapp gemacht und knapp gehalten werden, indem man ihre nichtautorisierte Verwendung und Weitergabe verhindert.
017 Die große Leistung
des Marktes besteht darin, daß er die Anzahl der Probleme
reduziert, die mit Hilfe von politischen
Maßnahmen entschieden werden müssen.
018 Der Preis
eines Gegenstandes wird vom Markt, von Angebot und Nachfrage bestimmt.
019 "Was geht mich Markt und Pöbel an!" - Karl Schlechta, (Hg) Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 796
021 Die Produzenten
richtet sich nicht nach der natürlichen Nachfrage des Marktes, sondern
versuchen sich ihm durch Manipulation
unterzuordnen, indem sie neue Bedürfnisse
wecken oder die alten auf neue Weisen zu
befriedigen.
033 Das Geldwesen
steht außerhalb des freien Marktes und wird durch den Staat
geregelt.
034 "Nun sind Angebot und
Nachfrage noch brutaler,
als die natürliche
Auslese." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 156
035 Angebot und Nachfrage
sind bereits Symptome für Sklaverei.
041 Der freie Markt reagiert
per definitionem nur auf bestehende Bedürfnisse.
Es gibt aber Bedingungen, die soweit in der Zukunft liegen, daß sie
zum heutigen Markt keine Signale geben.
042 Seit der Entstehung
der modernen Nationalökonomie
standen die Marktphänomene im Zentrum des ökonomischen Denkens.
Das begriffliche Instrumentarium der Wirtschaftslehre war von Anfang an
marktorientiert.
043 Die Großunternehmen
setzen mehr oder weniger die Preise
fest und nicht etwa irgendwelche "Marktkräfte".
045 Die Wirtschaftsprozesse
sind nicht gleichgewichtsbildend.
046 "Die wirtschaftliche
und politische
Macht
der Konzerngiganten durchdringt jede Facette des öffentlichen Lebens.
Freie, von Angebot und Nachfrage balancierte Märkte gibt es seit langem
nicht mehr. Freie
Märkte existieren heute nur noch im Kopf von Milton Friedman." - Hazel Henderson in Fritjof Capra, Das neue Denken, Bern/München/Wien 1987, Seite 276
047 Das Parlament
ist eine große Markthalle, wo die höheren Werte
der Menschheit verschachert werden.
049 "So ist unsere Sprache
aufgebaut. 'Der Stein ist hart.' Und so weiter. Diese Redeweise ist gut
genug für den Marktplatz. 'Die Kartoffeln sind verfault.' Aber diese
Sprache ist nicht
gut genug in der Wissenschaft
oder Erkenntnistheorie." - Gregory Bateson, Geist und Natur, Ffm 1987, Seite 81
050 Die Sprache
ist das wichtigste Instrument des zwischenmenschlichen
Verkehrs. Zu leicht aber wird das bloße Wort
für den Begriff
oder die Sache genommen. Hieraus ergeben sich dann die zahlreichen Irrtümer,
die Bacon 'Trugbilder
des Marktes' (idola fori) nannte.
051 Die Marktstrategen
gehen bei ihrer Planung von einem Menschenbild
aus, bei welchem der Mensch im wesentlichen auf soziale
Orientierungshilfen angewiesen ist und unselbständig
in seiner Hilflosigkeit zur kollektiven Anpassung
neigt.
052 Der Schutz
und die Durchsetzung der Rechte
der Menschen wird als ein wirtschaftliches
Gut behandelt,
das auf dem Markt angeboten wird, gleich anderen wichtigen Gütern
wie Nahrung und Kleidung.
053Wettbewerb
und Marktwirtschaft erzeugen unausweichlich Ungleichheit und Ausbeutung.
054 Angebot und Nachfrage
stellen Gebrauchswert
(Nutzwert)
und Tauschwert
gegenüber.
056 Der moderne Markt stellt
keinen Treffpunkt mehr dar, sondern einen Mechanismus,
der durch einen abstrakten
und unpersönlichen
Bedarf
charakterisiert ist.
058 "Denn die Marktpersönlichkeit
muß frei sein, frei von jeglicher Individualität." - Erich Fromm, Psychoanalyse und Erziehung, Ffm/Berlin/Wien 1978, Seite 93
059 "An die Stelle der
Marktwirtschaft
trat die Vermachtung
der Wirtschaft." E.Merz/ Gerl1:119 Versch. Autoren; Männer und Ideen der Achtundvierziger Bewegung; Ffm 1950;
061 Sozialisten lehnen
alle Marktinstitutionen als notwendigerweise menschenunwürdig ab.
062 Der Markt befriedigt
nur das mit Kaufkraft ausgestattete Interesse.
063 Der Markt versagt,
wo Einkommen
ohne Leistung
zugeteilt werden soll, vor allen Dingen bei schuldlos
Leistungsunfähigen.
064Gewalttätigkeit
hat einen größeren Markt als Sex.
065 Die heimische Landwirtschaft
wird gegen billige Importe durch Subventionen für die Landwirte geschützt,
die ein freier Markt ins Elend stürzen würde.
074 Wenn jemand
kauft oder verkauft, so tauscht
er, äußerlich gesehen, mit einer anderen Einzelperson, aber in
Wirklichkeit findet ein Tausch zwischen ihm und dem Markt als Ganzem statt.
080 Das menschliche
Wesen in den Marktmechanismus einzubeziehen bedeutet, die menschliche Gesellschaft
den Marktgesetzen
unterzuordnen. Eine Marktwirtschaft
kann nur in einer Marktgesellschaft existieren.
081 Der Unternehmer arbeitet
nicht mehr für den Kunden,
sondern für einen Markt. Er ist gezwungen,
immer fertige Waren
im Markt zu haben.
082 An die Stelle der eigenbedarfsorientierten
Produktion
trat die spezialisierte Produktion für einen Markt.
083 Ohne Markt würde
es die Zeit und Mühe
nicht lohnen, irgendetwas über den Eigenbedarfs
hinaus zu produzieren.
084 Die Stärke der
Marktwirtschaft hängt von den quantitativen
Berechnungen ab.
086 "Verschwendung
ist ein unverzichtbares Ventil für endliche Märkte." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 373
087 Als die amerikanische
Regierung in einer symbolischen Geste Indien einen Teil ihrer Getreideüberschüsse
schenkte,
protestierten die australischen Farmer gegen die mögliche Gefährdung
ihrer Märkte.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.