011 Es gibt keinen Akt der Unterwerfung, durch den ein Mensch seinen Status als freiHandelnder aufgeben und sich selbst zum Sklaven machen kann, er würde dadurch sein Menschsein verlieren.
026 Die Struktur der Psyche ist die psychische Struktur aller Menschen.
027 "Der Mensch ist das, was er ist, durch die Vernunft." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 25
028 Es kann nichts Menschliches außerhalb der Freiheit geben.
029 Der Mensch ist überhaupt erst dadurch definiert, daß er schuldig werden kann.
030 "Das Individuum der Ethik ist die Person, welche den Menschen unterscheidet von allem, was Sache ist." - Hermann Cohen in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 75
032 Die menschliche Natur kann nicht erworben werden und ist auch nicht erlernbar.
033 Es gehört zur Verfassung des Menschen in die Spannung zwischen Bedingtem und Unbedingtem zu gehören. Böse ist das Leben des Menschen, das im Bedingten bleibt und daher nur abläuft wie das Leben der Tiere.
055 Die Psychiatrie ist der Ort, wo der Mensch besonders menschlich ist, d.h. wo die Widersprüchlichkeit des Menschen nicht ohne weiteres auflösbar ist (das Kranke, Böse, Weinen, Lachen, Leben und Tod, Schmerz und Glück).
065 Das, was man in der westlichen Welt als Liebe bezeichnet, entspricht absolut keinem Wesenszug der menschlichen Natur. Küsse und Zärtlichkeiten sind lediglich idealisierte Überreste der tierischen Natur im Menschen.
066 Der Mensch ist kein besonderes Wesen der Natur.
067 Die Setzung eines Zweckes muß etwas Subjektives, etwas Menschliches sein.
068 Die menschliche Natur ist nicht allgemein, d.h. es ist nicht die Natur einer Allgemeinheit.
074 Äußerster Grad der Beherrschung wäre ein Zustand, indem menschliches Leben auf das Dasein von Maschinen reduziert ist.
075 "Gott saß vor der Orgel der Möglichkeiten und improvisierte die Welt. Wir armen Menschen hören immer nur die vox humana heraus." - Jakob von Üexküll in Viktor E. Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 46
078 Das Gesetz des Staates betrifft den Menschen sehr unvollständig als einen Habenden gedacht.
079 Auf das Recht, sich selbst ein Gesetz zu geben, sich allein für die Handhabung desselben Rechenschaft schuldig zu sein, kann kein Mensch verzichten, denn mit dieser Veräußerung hört er auf, ein Mensch zu sein.
081 Erst dadurch, daß der Mensch zwischen seine Begierde und ihre Erfüllung die Arbeit einschaltet, erst dadurch, daß er mit der naturhaften Unmittelbarkeit bricht, wird er nach Hegel zum Menschen.
082 Aufgrund der unbestreitbaren Fundamentalität und Allgemeinheit bestimmter menschlicher Bedürfnisse entsprechen allgemeine Arten der Tugend und der Verpflichtung in irgendeiner Form und bis zu irgendeinem Grad in fast jedem Moralsystem.
083 Die Erfüllung des Lebens ist die Verwirklichung des Menschen als Menschen.
087 In der Arbeitentfremdet sich der Mensch von sich selbst und wird sich zum Ding.
088 "Wir können nicht aus der Gesellschaft heraustreten wollen, ohne unser Menschsein aufgeben zu wollen." - Emile Durkheim, Soziologie und Philosophie, Ffm 1976, Seite 109
089 Die Basis der Moral ist die Natur des Menschen.
090 Der Mensch verwirklicht sich selbst in und durch seine Arbeit. Wer sich durch seine Arbeit nicht verwirklichen kann ist kein Mensch.
091 "Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufriedengestelltes Schwein."- John Stuart Mill in Birnbacher/Hoerster, Texte zur Ethik, München 1976, Seite 206
092 "Nur die Sprache hat den Menschen menschlich gemacht, indem sie die ungeheure Flut seiner Affekte in Dämme einschloß und ihr durch Worte vernünftige Denkmale setzte." - Johann Gottlieb Herder, Sprachphilosophie, Hamburg 1960, Seite 173
093 "Das Meisterstück des menschlichen Geistes ist die Bildung der Sprache."
094 "Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist." - Karl Marx (ohne weitere Quelle)
099 "Was ist der Mensch?" ist ein philosophisches Grundproblem.
100 "Mensch sein heißt, für andere zu leiden." - Cesar Chavez (ohne weitere Quelle)
101 Der Blick auf die Natur ist nicht der Blick auf den Menschen. Die typischen menschlichen Merkmale haben nichts Vergleichbares in der übrigen Natur.
103 "Menschsein ist Menschwerden." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 74
104 "Der Mensch will wissen, was wirklich ist, unabhängig von allem praktischen Interesse." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 74
105 "Was einen Menschen zum Menschen macht, ist eigentlich das Gottesverhältnis." -Kier2:21(Kierkegaard, Sören; Die Leidenschaft des Religiösen; Stuttgart 1981; Seite 21
106 Für Herder ist der Mensch mit der Erfindung der Sprache zum Menschen geworden.
107 Die Religion hatte die Erde zum Mittelpunkt der gesamten Schöpfung erhoben und den Menschen zur Krone der Schöpfung und zum EbenbildGottes.
114 "Die Sprache oder das Denken, kurz: die Vernunft, spielt bei der Tierart Mensch die Rolle des Instinktes." - Gershon Weiler, Fritz Mauthner - Sprache und Leben, Salzburg/Wien 1986, Seite 247
115 "Frei sein heißt Mensch sein." - Georg Foster in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 4, Ffm 1989, Seite 10
116 Der Mensch ist seinem ganzen Wesen nach objektbezogen.
117 Der Mensch ansich, der abstrakte Mensch lebt an keinem bestimmten Ort und zu keiner bestimmten Zeit.
118 Je frei gewählter die Beziehungen im Leben eines Menschen sind, umso menschlicher ist ihr Leben.
121 "Wo hört das Tier auf, wo fängt der Mensch an! Jener Mensch, an dem allein der Natur gelegen ist! So lange jemand nach dem Leben wie nach einem Glücke verlangt, hat er den Blick noch nicht über den Horizont des Tieres hinausgehoben, nur dass er mit mehr Bewußtsein will, was das Thier im blinden Drange sucht. Aber so geht es uns Allen, den grössten Teil des Lebens hindurch: wir kommen für gewöhnlich aus der Tierheit nicht heraus, wir selbst sind die Tiere, die sinnlos zu leiden scheinen. Aber es gibt Augenblicke, wo wir dies begriffen: dann zereissen die Wolken, und wir sehen, wie wir sammt aller Natur uns zum Menschen hindrängen, als zu einem Etwas, das hoch über uns steht. Schaudernd blicken wir, in jener plötzlichen Helle, um uns und rückwärts: da laufen die verfeinerten Raubthiere und wir mitten unter ihnen. Die ungeheure Bewegtheit der Menschen auf der großen Erdwüste, ihr Städte und Staaten gründen, ihr Kriegführen, ihr rastloses Sammeln und Auseinanderstreuen, ihr Durcheinander-Rennen, von einander Ablernen, ihr gegenseitiges Überlisten und Niedertreten, ihr Geschrei in Noth, ihr Lustgeheul im Siege - alles ist Fortsetzung der Tierheit." - Friedrich Nietzsche, Colli/Montinari (Hg), KSA Bd. 1, München 1988, Seite 378
122 Menschen sind immer Selbstzweck und dürfen keinesfalls als Mittel zum Zweck mißbraucht werden. Die Arbeiter dürfen nicht als Ware aufgefaßt werden.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.