005 "In keinem Fall streben wir nach etwas, wünschen es, sehnen uns danach oder begehren es, weil wir es für gut halten; wir halten vielmehr etwas für gut, weil wir danach streben, es wünschen, und danach sehnen oder etwas begehren." - Spinoza, Ethik III, Satz 9
006 "In ethischer Hinsicht gibt es gar nichts Außerordentliches denn das Höchste ist ganz schlicht das Geforderte." - Sören Kierkegaard, Die Leidenschaft des Religiösen, Stuttgart 1981, Seite 151
007 "Das Individuum der Ethik ist die Person, welche den Menschenunterscheidet von allem, was Sache ist." - Hermann Cohen in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 75
012 "Es herrscht ein unüberbrückbarer tödlicher Kampf zwischen den verschiedenen Werten, unter welchen der Mensch zu wählen hat. Was für den einen von Gott ist, ist für den anderen mit dem gleichen Recht des Teufels." - vgl. Leo Strauss in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 79
014 Daß das Leben keinen höheren Wert hat, als die Lust, ist eine Ansicht, die nur der Schweine würdig ist. Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufriedenes Schwein.
015 "Die Ökonomie ist keine Wissenschaft, sondern ein auf Werten gründender Komplex von Annahmen, der nur allzuoft als Wissenschaft propagiert wurde." - Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985 Seite 328
017 "Der materielle Verzicht muß an der Spitze der Werte stehen, ein Wert, der wahrscheinlich nur auf religiösem Fundament mächtig werden kann." - Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Ffm 1980, Seite 343
018 "Man kann nur das kalkulieren, was vorher auf die eine oder andere Weise quantifiziert worden ist. Mit Qualitäten kann man nicht rechnen." - Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Ffm 1980, Seite 282
019 "Der Generalnenner, auf den sich alles bringen läßt, ist der Preis. Was keinen Preis hat, läßt sich nicht abschätzen, einordnen, vergleichen - welchen Wert hat es dann eigentlich." - Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Ffm 1980, Seite 195
022 "In einem Prozeß der Verdinglichung wird das, was die Dinge in einer konkreten Lage für uns sind, und was die Menschen in einer bestimmten Situation für uns bedeuten, zu einem Ansich hypostasiert, welches sodann den scheinbarneutralisierten Gegenständen als sozusagen anhängende Qualität eines "Wertes" zugeschrieben werden kann. Die Wertfreiheit des erfahrungswissenschaftlichen Objektivierten ist ebenso ein Produkt dieser Verdinglichung wie die vom Lebenszusammenhang abstrahierten Werte selber." - Jürgen Habermas in Adorno/Dahrendorf/Pilot, Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, Ffm 1989, Seite 185
023 "Wir können dem Wissenschaftler nicht seine Parteilichkeit rauben, ohne ihm auch seine Menschlichkeit zu rauben." - Karl Popper in Adorno/Dahrendorf/Pilot, Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, Ffm 1989, Seite 114
024 "Es gibt nicht eine Weise des Denkens und Urteilens für das Setzen von Existenzen und eine andere für die Bewertung." - Emile Durkheim, Soziologie und Philosophie, Ffm 1976, Seite 22
031 Das Prinzip der Autonomie des Gewissens drückt die Einsicht aus, daß wir niemals das Gebot einer Autorität, und sei sie noch so erhaben, als Grundlage der Ethik anerkennen dürfen.
041 "Erst müssen Fragen da sein, dann können Antworten gegeben werden. Fragen sind stets Ausdruck unseres Interesses an der Welt. Sie sind im Grunde Wertungen. Wertungen sind also mit Notwendigkeit schon dann im Spiel, wenn wir noch Tatsachenbeobachten und theoretische Analyse betreiben, und nicht erst in diesem Stadium, in dem wir politische Folgerungen aus den Tatsachen ableiten und Wertungen vornehmen." - Gunnar Myrdal, Objektivity in social Research
065 Wo alles seinen Preis hat, ist Geld der höchste aller Werte.
066 "Das Hauptproblem von Ethik und Politik besteht darin, auf irgendeine Weise die Erfordernisse des Gemeinschaftslebens mit den Wünschen und Begierden des Individuums in Einklang zu bringen." - Bertrand Russell, Unpopuläre Betrachtungen, Zürich 1973, Seite 9
073 Der Welt des Wirklichen ist eine Welt des idealen Seins gegenüber gestellt, das Reich der Ideen, Werte und Wahrheiten.
074 "Der wahre Wert eines Menschen ist in erster Linie dadurch bestimmt, in welchem Grad und in welchem Sinn er zur Befreiung vom Ich gelangt ist." - Albert Einstein, Mein Weltbild, Ffm/Berlin/Wien 1980, Seite 10
082 Der Mensch ist das Wertvollste, was es auf der Erde gibt. Erst dann kommen die Tiere und dann die Pflanzen und dann die übrigen Lebewesen. Wobei der Mensch die Aufgabe hat sich allen anderen Lebensformen fürsorglich anzunehmen.
083Herrschaft kann in einem umfassenderen Sinn als Setzung, Anwendung und Erzwingung von Normen verstanden werden.
098 "Die Ethik bietet keinen Ersatz für verantwortungsvolle Müdigkeit, sondern sie leistet nur vorbereitende Sondierung. Sie erleichtert die Entscheidung. Verantwortlich entscheiden müssen wir selbst. Darin besteht unsere Freiheit." - Hans Lenk in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 550
114 "Nichts ist dem Musikalischen ferner und fremder, als das Ethische." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 71
115 "Daß das Wesen des Werts in der Gleichheit eines Dings mit anderen besteht, die Abstraktion dieser Gleichheit eines Dings mit anderen, die konkrete Einheit und Recht ist der Wert; oder vielmehr ist der Wert selbst die Gleichheit als Abstraktion, das ideale Maß; das wirklich gefundene, empirische Maß aber der Preis." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel Bd. 2, Ffm 1973, Seite 521
119 "Wertsysteme und Ethik sind alles andere als peripher, sondern vielmehr die beherrschenden, treibenden Variablen in allen ökonomischen und technologischen Systemen." - Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985, Seite 379
138 "Denn nichts ist für den Menschen als Menschen etwas wert, was er nicht mit Leidenschaft tun kann." - Max Weber, Wissenschaft als Beruf, Berlin 1984, Seite 12
140Werte und Preise sind sehr unterschiedliche Begriffe. "Es ist möglich den Preis von allem und den Wert von nichts zu kennen." - 0scar Wilde
141 "Kohle im Wert von zwanzig Mark wird Brot, Schuhen, Transport oder Bildung im Werte von zwanzig Mark gleichgesetzt. Einziges Kriterium für die Bestimmung des relativen Werts dieser Waren und Dienstleistungen ist ihr monetärer Marktwert: Alle Werte werden auf das einzige Kriterium privaten Profits reduziert." - Fritjof Capra, Wendezeit, München 1988, Seite 247
159 "Nur was wir sehen, Hören, riechen, berühren, oder sonstwie durch unsere Sinnesorgane wahrnehmen, ist wahr und hat Wert." - Pitirim Sorokin in Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985 Seite 117
167 "Die Probleme des Wertes und der Wirklichkeit sind Angelegenheiten unserer geistigen Haltung und schöpferischer Verwirklichung, nicht aber einer begrifflichen Objektivität." - Anagarika Govinda, Grundlagen Tibetischer Mystik, Bern/München/Wien 1975; Seite 341
180 Dem Wort "Wert" entspricht nichts in der raum-zeitlichen Wirklichkeit Gegebenes. Das Werturteil ist daher nichts anderes, als der Ausdruck für das Gefühl, auf das es zurückgeht.
189Werturteile können nicht aus Erkenntnissen von Tatbeständen abgeleitet werden. Der Schlussallein von dem, was ist, oder sein wird, unmittelbar auf das, was sein soll - d.h. was durch seinen Wert ausgezeichnet ist - ist unmöglich.
195 Der Konflikt zwischen ethischen und ästhetischen Werten: Wer seine Lebensführung einer Ästhetisierung anheimstellt, ist gezwungen, moralische Kriterien für die Beurteilung des Handelns als irrelevant zu verwerten.
196Ehrfurcht vor dem Leben ist die Grundlage aller Ethik.
198 In der Ethik sind letztlich eine ganz bestimmte Gruppe von Gefühlen ausschlaggebend, zu deren Entwicklung jedoch Verstandesprozesse notwendig sind.
200 "Die ganze Ethik ist nur Sprache." - Fritz Mauthner in Joachim Kühn, Gescheiterte Sprachkritik - Fritz Mauthners Leben und Werk, Berlin/NY 1975, Seite 74
202 "Man kann das Problem des richtigen Handelns nicht aufspalten in ein ethisches der sittlichen Zwecksetzung und ein ökonomisches der rationalen Mittelverwendung." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 29
204 "Das Problem der Entscheidung bleibt auch dann ein ethisches, wenn über die zu realisierenden Zwecke (in einem gegeben Machtbereich) bereits vorentschieden würde." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 29
205 "Daß die Ausklammerung der ethischen Relevanz des zu realisierenden Zwecksystems die gesamte ethische Problematik zum Verschwinden bringt, ist der Kardinalirrtum des normativ-ökonomischen Denkens." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 29
206 "Das ökonomische Prinzip ist eine Leerformel, weil das in diesem Prinzip enthaltene Zweck-Mittel-Denken keine zulässige Trennung zwischen ethisch unerheblichen und ethisch bedeutsamen Sachverhalten erlaubt. Damit entfällt die Möglichkeit einer rein ökonomischen Fragestellung." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 142
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.