009 "Geht es mir schlecht, sehne ich mich nach Glück, geht es mir gut, fürchte ich Unglück. Gibt's denn keinen Mittelweg dazwischen, wo das menschliche Leben nicht Anfechtung wäre?" - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 276
011 "Kein Großinquisitor hat so furchtbare Foltern in Bereitschaft wie die Angst und kein Spion weiß so geschickt den Verdächtigen anzufallen, gerade in dem Augenblick, da er am schwächsten ist, oder weiß so die Schlinge zu legen, darin er gefangen werden soll, so verstrickend, wie die Angst es weiß; und kein scharfsinniger Richter versteht es so, den Angeklagten zu examinieren wie die Angst, die ihn niemals losläßt, nicht in der Zerstreuung, nicht im Gelärm, nicht bei der Arbeit, nicht am Tage, nicht in der Nacht." - Sören Kierkegaard, Der Begriff Angst, Düsseldorf 1952, Seite 161f
012 Die Menschen fürchten sich vor dem Komplizierten.
013 "Das Wagnis des Glaubens an das unbedingte
Anliegen ist das größte Wagnis, das ein Mensch eingehen kann. Denn wenn
sich dieses Unbedingte als bedingt erweist und der Glaube daran als trügerisch,
so kann der Lebenssinn
eines Menschen daran zerbrechen." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 27
014 Die Angst vor Bestrafung wird zur Pflicht
gemacht und heißt Gehorsam.
018 "Nichts ist für den Menschen so unerträglich, wie die völlige
Ruhe ohne Leidenschaften, ohne Geschäfte,
ohne Ablenkung, ohne Arbeitseifer. Denn er fühlt
dann seine Nichtigkeit, seine Verlassenheit, seine Unzulänglichkeit, seine
Abhängigkeit, seine Kraftlosigkeit und Leere. Und sogleich steigt aus dem
Grund seiner Seele die Angst empor, und damit Dunkel
und Traurigkeit, Kummer, Gram, Verzweiflung." - Blaise Pascal, Pensees, Paris 1942, Fragm. 622 (nach der Numerierung von L. Lafuma Seite)
051 "Als Antrieb benützt das System
die Angst vor dem Verhungern." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 183
052 Fürchten wie Lieben bedeutet einen Wert
beimessen.
053 Jede Angst wird durch unsere Begierden
erzeugt.
054 Die Gefahr eines Kernwaffenkrieges ist
die größte Gefahr der Menschheit.
055 Angst bezieht sich auf unseren Egoismus.
Wir fürchten uns letztlich immer um uns selbst.
056 Hinter jedem Sicherheitsbestreben
steht die Angst.
087 Alles Unbekannte, das dem einfachen Verstand unfassbar ist, wirkt unheimlich und beunruhigend auf den Geist des Menschen. Vom Unheimlichen zum Grauenerregenden und furchterregenden
ist nur ein kleiner Schritt.
102 Das Verlangen nach Erfolg ist im Grunde dasselbe, wie die Angst vor dem Mißerfolg. Je erfolgreicher jemand ist, desto größer ist seine Furcht vor dem Scheitern.
105 Vor einem Menschen ohne Moral muß man
sich immer fürchten.
106 "Wenn Menschen keine Phantasie haben,
dann immer deshalb, weil sie 'Angst' haben..." - Perls/Hefferline/Goodmann, Gestalttherapie - Praxis, München 1991, Seite 73
107 Das Element der Ungewißheit im Glauben
kann nicht ausgeschaltet werden.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.