002 "Erkenntnis ist in der Tat eine Aufgabe, ja die Hauptaufgabe des Menschen, sogar die einzige, die ihn von den übrigen Lebewesen unterscheidet, denn alle seine weiteren Aufgaben leiten sich eigentlich von dieser ersten ab." - André Mercier in André Mercier (Hg), Mystik und Wissenschaftlichkeit, Bern/Ffm 1972, Seite 12
004 "Es genügt nicht, fleissig zu sein; das sind ja auch die Ameisen; wozu seid ihr fleissig?" - Klumpjan/ Klumpjan, Thoreau, Reinbek 1986, Seite 61
005 Die Mörder vom Eichmann-Typ erklärten sich für nicht schuldig, weil sie nur ihre Arbeit verrichteten, ihre Pflicht taten.
006 "Eine ganze Reihe von äußerst wichtigen Verpflichtungen und Relationen sind unabhängig von einer Übereinstimmung zweier gleichwertiger Willenskundgebungen entstanden. Was man noch Vertrag nennt, wie die Schalter-Verträge, Abkommen mit dem Gas- und Elektrizitätswerk, Beförderungsabkommen, Arbeitsverträge, öffentliche Lasten, kollektive Arbeitskonventionen, sind nur einseitige Zustimmungen zu vorher festgelegten Rechtsordnungen ohne eigentliche Willenskundgebung des Vertragschließenden; dieser nimmt nur noch ein Statut an, das ihm auferlegt wird und das er nicht mehr ändern kann. Er beugt sich nur noch, da er seine Integration einer bereits konstituierten Gruppe verdankt." - Georges Gurvitch, Grundzüge der Soziologie des Rechts, Darmstadt und Neuwied 1974, Seite 101
008 Äußerliche Fakten können uns nicht dazu verpflichten, irgendwelche moralischen Pflichten anzunehmen.
009 "Was zerstört schneller, als ohne innere Notwendigkeit, ohne eine tiefe persönliche Wahl, ohne 'Lust' arbeiten, denken, fühlen? als Automat der 'Pflicht'? Es ist geradezu das 'Recept' zur decadence, selbst zum Idiotismus." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/ Montinari (Hg), München 1988, Seite 177
010 "Das Eigentum ist nicht mehr ein ius utendi et abutendi [Recht zu gebrauchen und zu zerstören], sondern eine soziale Funktion, eingeschränkt durch die Pflicht, die Sache, die man besitzt, in produktiver Weise zu benutzen; so kann man das Eigentum, das kein Subjekt mehr hat, das sein Eigentümer wäre, zugunsten sozialer Zwecke geltend machen." - Georges Gurvitch, Grundzüge der Soziologie des Rechts, Darmstadt und Neuwied 1974, Seite 101
018 "Etwa neun Zehntel der dem Kinde gegebenen Weisungen und Befehle beziehen sich auf materielle Fragen." - Jean Piaget, Das moralische Urteil beim Kinde, Ffm 1973, Seite 153
033 "Verantwortung heißt jeweils: Verantwortung gegenüber einem Sinn." - Viktor Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 11
034 "Die Moral des Zwangs ist die Moral der reinen Pflicht." - Jean-Jacques Rousseau, Gesellschaftsvertrag, Stuttgart 1977, Seite 378
057 Eltern müssen als Erwachsene für die Welteinstehen.
058 Wenn Pflicht und Glück miteinander kollidieren, hat die Pflicht den Vorrang.
059 Unsere Pflichten anderen gegenüber gründen sich auf die moralische Gleichheit aller Menschen.
060Herrschaft wird häufig durch Verantwortung legitimiert.
061 "Mensch-sein bedeutet Bewußt-sein und Verantwortlich-sein." - Viktor Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 11
067 Pflicht ist die "objektive Notwendigkeit einer Handlung aus Verbindlichkeit". - Immanuel Kant
068 Leugnen der Freiheit ist Leugnen der Verantwortlichkeit. Es gibt keine Taten, sondern nur Ereignisse. Alles geschieht einfach, niemand ist verantwortlich.
069 Zucht kann nicht sein, wo nicht auch Unzucht ist.
083 "Wer einen Meister hat, mag sich ihm ergeben, seine leibliche Person; seine Verantwortung nicht." - Martin Buber, Das dialogische Prinzip, Heidelberg 1979, Seite 246
084 "Das Gesetz muß vor der Lust hergehen, damit sie empfunden werde." - Immanuel Kant
085 Bestimmte Menschen sind normbewußt, streben nach Weisung und Disziplin, verabscheuen alles Unbestimmte, sie wollen, daß ihr Leben nach einem strengen Plan abläuft und daß ihr Verhalten stets von einem System solider, unverrückbarer Regeln getragen wird.
091 Die natürliche Verantwortlichkeit verlangt, daß man das, was man verbraucht auch ersetzt.
092 "Wie kann man sich selbst kennenlernen? Durch Betrachten niemals, wohl aber durch Handeln. Versuche, deine Pflicht zu tun und du weißt gleich, was an dir ist. Was aber ist deine Pflicht? - Die Forderung des Tages." - Johann Wolfgang von Frankfurt
093 "Glückseligkeit ist die Folge der Pflichtbeobachtung." - Immanuel Kant
094 "Das Bewußtsein läßt sich wie ein Papagei dressieren, nicht aber das Unbewußte." - Jolande Jacobi, Die Psychologie von C. G. Jung, Ffm 1980, Seite 77
095 Aufgrund ihrer Anonymität ist die öffentliche Meinung eine Macht ohne Verantwortlichkeit.
097 Nach der chinesischen Auffassung hat jeder Mensch eine eigene Verantwortung, sich durch entsprechenden Umgang mit seinem Körper gesund zu erhalten. Krankheit gilt als Signal, daß der Einzelne seine Sorgfalt vernachlässigt hat.
100 "In gewisser Hinsicht ist der Markt die Institutionalisierung des Individualismus und der Nichtverantwortlichkeit." - E. F. Schumacher in Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985, Seite 143
101 Der letzte Satz, den Tolstoi - auf französisch - in sein Tagebuch eintrug, lautete: "Tu, was du tunmußt, es komme..." Er hatte nicht mehr die Kraft, den Satz zu vollenden: "was wolle." - Tatjana Tolstoi, Ein Leben mit meinem Vater, München/Zürich 1980, Seite 254
104 "Es ist die erste und heiligste Pflicht des Menschen, Geld zu verdienen." - Marcus Porcius Cato
105 Der Grund allen Seins liegt im Sollen, d.h. in der Zwecktätigkeit des Bewußtseins.
106 Der Schluß allein von dem was ist oder sein wird, unmittelbar auf das, was sein soll - d.h. was durch seinen Wert ausgezeichnet ist - ist unmöglich.
108 Für seine Wahl muß man die Verantwortung tragen.
109 Was unsere Handlungenmoralisch macht, das ist das Gefühl der Pflicht, das uns zum Handeln veranlaßt.
110 Der Konflikt zwischen zwei Pflichten entsteht, weil in derselben Situation zwei Normen gleichzeitig Anwendung finden können und es unmöglich ist, beiden zu folgen.
118 Rechtspflicht wird äußerlich, Tugendpflicht durch Selbstzwang gesetzt, durch die innere Gesetzgebung des guten Willens. Legalität und Moralität sind damit völlig getrennt.
119 "Die Pflicht ist insofern nicht Beschränkung der Freiheit, sondern nur Abstraktion derselben, d.h. der Unfreiheit." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 298
121 Desorganisation ist an Verantwortungslosigkeit nicht notwendigerweise gekoppelt.
122 Verantwortlichkeit ist eine Abstraktion. Die Wirklichkeit hat nichts zu tun mit solchen Formeln.
123 "Auch pünktlich sind die Chinesen in hohem Maße, gesetzt, man läßt ihnen reichlich Zeit dazu." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 191
128 "Was in allen möglichen Fällen Recht oder Unrecht sei, muß man der Regel nach Wissen können, weil es unsere Verständlichkeit betrifft, und wir zu dem, was wir nicht wissen können, auch keine Verbindlichkeit haben." - Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 521
130 Dem Recht des Staates seinen Bedarf zu decken, oder, wie es so schön heißt, seine Aufgaben zu erfüllen, entspricht eine Pflicht des Staatsbürgers: die Steuerpflicht.
131 "Das Pflichtgefühl ist das Gefühl von der tiefen Identität, die zwischen Denken und Handeln besteht." - Hans Pfeil, Jean-Marie Guyau und die Philosophie des Lebens, Augsburg/Köln/Wien 1928, Seite 113
138 Die heiligsten Pflichten einer Frau sind diejenigen als Gattin und Mutter.
139 Fehlt die Freiwilligkeit, fehlt die Verantwortlichkeit.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.