001 ".... die Hilfsbegriffe der Moral - Seele, Geist, freier Wille, Gott."- Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/ Montinari (Hg), München 1988, Seite 331
002 "Satan und Gott, diese bloßen Hilfsobjektivierungen des Seelenganges..." - Ernst Bloch, Geist der Utopie, Ffm 1985, Seite 382
004 Ein erkennbares Prinzip des Ganzen gibt es nicht.
005 "Die Argumente, mit denen Gott angesichts des Übels in der Welt gerechtfertigt wurde, sind auch geeignet, jede menschliche Normverletzung zu rechtfertigen, sie implizieren einen völligen Immoralismus. In äußerster Zuspitzung ließe sich sagen, die Theodizee sei gleichbedeutend mit einer Satanodizee."- Ernst Topitsch, Erkenntnis und Illusion, Hamburg 1979, Seite 193
008 "Hätte ich einen Gott, den ich verstehen könnte, ich wollte ihn nimmer für Gott halten." - Meister Eckart in Franz Pfeiffer, Meister Eckehart, Leipzig 1857, 319, 11
009 Es gibt kein Wissen von Gott, es gibt keine Möglichkeit, das prinzipiell Jenseitige in diesseitigen Kategorien zu begreifen. Die Wissenschaft dagegen ist durch den auf das System angelegten Begriff gekennzeichnet.
010 "Gott weiß selbst nicht, was er ist, weil er kein Was ist; in gewisser Beziehung ist er sich selbst und jedem Intellekt unbegreiflich." - Francis Herbert Bradley in Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes, Wien/Zürich 1988, Seite 416
011 "Ich glaube, daß ein Dreieck, wenn es sprechen könnte, ebenso sagen würde, Gott sei hervorragend dreieckig, daß ein Kreis sagen würde, Gott sei hervorragend rund." - Spinoza, Brief 56 (bzw. 60 nach älterer Zählung) in Fritz Mauthner, Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, Bd. 2, Ffm 1989, Seite 367
012 "... die Objektivität verdient hier eigentlich erst den Namen Gott." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion Bd. 1, Ffm 1986, Seite 392
014 "Auch die Seele muß ihre bestimmten Kloaken haben, wohin sie ihren Unrat abfließen läßt: dazu dienen Personen, Verhältnisse, Stände oder das Vaterland oder die Welt oder endlich - der liebe Gott." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 477
015 "Wer sich mit dem zufrieden gibt, was sich in Worten ausdrücken läßt - Gott ist ein Wort, Himmel ist ein Wort -, darf mit Fug und Recht ein Ungläubiger genannt werden." - Dionysos Aeropagita, Mystische Theologie, Weilheim/Obb. 1956, Seite 171
016 Der Mensch ist der heutige Gott. Der Mensch ist auch nur ein anderes höchstes Wesen.
017 Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gott und ohne Seele.
018 "Ich fürchte, wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatikglauben." - Friedrich Nietzsche, Götzendämmerung oder wie man mit dem Hammer philosophiert, Ffm 1985, Seite 28
019 "Ich weiß, daß ohne mich, Gott nicht ein Nu kann leben. Wär ich zunicht, er muß vor Not den Geist aufgeben." - Angelus Silesius
020 "Zwischen Gott und Teufel liegt ein unüberbrückbarer tödlicher Kampf. Es gibt hier keine Relativierungen und Kompromisse." - vgl. Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 507
030 Kümmer dich nicht um Gott, der hat seine eigenen Probleme.
031 "Im Singen und Tanzen ist die Stimme des göttlichen Gesetzes." - Hakuin Ekaku
032 "Gott spielt auch gern Versteck, aber da es niemand außer ihm gibt, hat er niemandem, mit dem er spielen kann." - Alan Watts, Die Illusion des Ich, München 1980, Seite 22
033 "Gott darf nicht einmal das Unaussprechliche genannt werden. Denn hierin eben liegt schon eine Aussage über ihn." - Augustinus in Joseph Bernhart, Augustin, München 1922, Seite 146
070 "Gott ist ohne Mensch nicht mehr, als der Mensch ohne Gott." - G. W. F. Hegel
071 Wenn auch Gott gestorben ist, der Teufel lebt.
072 "Es ist moralisch notwendig, das Dasein Gottes anzunehmen." - Immanuel Kant
073 Im Ruf des Gewissens wird die Stimme Gottes laut.
074 Es gibt zwei Wege der Entwicklung: der eine führt zu Gott, der andere zur Macht.
075 "Erkenne dich selbst, damit du Gott erkennst." - Orakel von Delphi
076 "Auf dem Weg des Menschen zu Gott ist der Mensch mehr als je dem Wahnsinn ausgesetzt." - Michel Foucault, Wahnsinn und Gesellschaft, Ffm 1978, Seite 53
077Satan ist das gottgleiche Trugbild Gottes, der "Affe Gottes".
086 Darum darf dieser Gott keinen Namen tragen, weil jeder Name Ausdruck einer Ordnung ist, eines Gesetzes, einer Gesetztheit, einer Gesetzlichkeit.
087 Dem Gott der Lücken oblag die Aufgabe, Lücken, die die Wissenschaft nicht schließen und Probleme, die die Technik nicht lösen konnte, mit metaphysischen Leerformeln zu füllen. Der Alibi-Gott hatte die Aufgabe Unzulänglichkeiten des menschlichen Handelns durch übernatürliche Eingriffe zu erklären.
090 Die Materie als Gott setzen ist soviel wie zu sagen: es gibt keinen Gott.
091 Das Naturrecht gibt es auch dann, wenn Gott nicht existiert.
092 Der göttliche Name muß unaussprechlich (svcprtmzxcfprlk) oder unbekannt sein, weil seine Nennung magische Unheilsfolgen nach sich ziehen, oder weil ein Mensch durch seine Kenntnis magische Macht über die Gottheit gewinnen könnte.
093 Gott ist nicht der Schöpfer, sondern der Geist des Universums.
104 "Was einen Menschen zum Menschen macht, ist eigentlich das Gottesverhältnis." - Sören Kierkegaard, Die Leidenschaft des Religiösen, Stuttgart 1981, Seite 21
106 Der Logos tritt zwischen Gott und die Natur und verhindert damit, daß beide zusammenfallen. Die noch fehlenden mittleren Stufen zwischen Gott und Welt liefern nun die Ideen.
114 "Es gibt nur eine Substanz, das ist Gott." - Baruch de Spinoza
115 "Anfang und Ende aller Dinge ist in Gott." - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 114
116 "... der Priester ist nur das Mundstück Gottes." -Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 239
117 "Wenn alles Gott ist, so mag es gleichgültig sein, womit man sich beschäftigt, ob mit Wolken oder mit antiken Gemmen, ob mit Volksliedern oder mit Affenknochen, ob mit Menschen oder mit Komödianten. Aber da ist eben der Irrtum: Alles ist nicht Gott, sondern Gott ist alles." - Heinrich
Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 146
118 "Der Teufel ist bloß der Müßiggang Gottes." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 351
123 Gottes Interesse an jedem einzelnen Menschen bedarf keines Mittelmannes. Das war die Idee Luthers, auf die er die Autorität des persönlichen Gewissens gründete.
124 "Nun ist aber alles, was zeitlich ist, Gott fern und fremd... Solange der Mensch Zeit und Raum hat und Zahl und Vielheit und Menge, so ist er gar unrecht dran und ist Gott ihm fern und fern und fremd." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, München 1963, Seite 203f
125 "Gott aber ist völlig ohne Bewegung. Er wird also nicht durch die Zeit gemessen. Somit ist in ihm kein Früher oder Später anzunehmen." - Thomas von Aquin, Summe wider die Heiden, Darmstadt 1974, Seite 61f
126 "Man kann sich keine Gedanken über Gott machen, denn Gott ist der, der denkt..." - Ken Wilber, Das Spektrum des Bewußtseins, Bern/München/Wien 1987, Seite 119
127 "Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 72
128 "Gott, der ohne Namen ist - er hat keinen Namen - unaussprechlich, und die Seele ist in ihrem Grunde ebenfalls unaussprechlich, so wie er unaussprechlich ist." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 230
129 "Wenn Gott in der Seele wirkt, so wird im Brande der Hitze geläutert und ausgeworfen, was es an Ungleichem gibt in der Seele." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 243
130 "Nichts hindert die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes wie Zeit und Raum." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 325
131 "Wer dich, Gott, erkennen soll, der muß dich messen ohne Maß daß wir in dieErkenntnis kommen mögen, die da ganz ohne Weise und ohne Maß ist." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 334
132 "... denn Gott ist Einer außerhalb aller Zahl." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 453
134 "In Gott selbst kann keinerlei Unterschied sein oder erkannt werden." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 453
135 "Solange ein Mensch laut Allah ho! Allah ho! (Oh Gott, Oh Gott) ruft, seid gewiß, daß er Gott noch nicht gefunden hat, denn wer ihn gefunden hat, wird still." - Ramakrishna in Martin Buber (Hg), Ekstatische Konfessionen, Heidelberg 1984, Seite 8
138 "Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe." - I. Johannes 4
139 "Wir machen aus der Wahrheit selbst einen Götzen. Denn Wahrheit ohne Barmherzigkeit ist nicht Gott, sondern sein Götzenbild, das wir weder lieben noch anbeten dürfen." - Blaise Pascal in Aldous Huxley, Die ewige Philosophie, München 1987, Seite 108
140 "Daß du Allah gerufen hast, war ja schon mein Hier bin ich."-Djalal al-din Rumi in Aldous Huxley, Die ewige Philosophie, München 1987, Seite 281
141 "Der Streit um das Wesen Gottes ist ein Wortstreit. Man soll keinen Menschen darum verfolgen, weil er Natur oder Energie sagt, statt Gott." - Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 160
142 Immer waren es die Dogmatiker, die von einer göttlichen, einer ewigen, einer absoluten Wahrheit redeten.
143 "Ich bin so groß als Gott, er ist als ich so klein; Er kann nicht über mich, ich unter ihm nicht sein." - Meister Eckhart in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 193
144 "Gott ist wahrhaftig Nichts: und so er Etwas ist, so ist er's nur in mir, wie er mich ihm erkiest." - Meister Eckhart in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 193
145 "Gott ist das, was er ist; ich bin das, was ich bin: Doch kennst du einen wohl, so kennst du mich und ihn." - Meister Eckhart in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 193
146 "In Gott wird nichts erkannt, er ist ein einig Ein, Was man an ihm erkennt, das muß man selber sein." - Johannes Scheffler (Angelus Silesius) in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 196
147 Die Mystiker haben immer schon gewußt, wie unzureichend die Sprache für eine Erkenntnis Gottes ist.
148 "Die Seele ist es, die Gott fühlt." - Sebastian Mercier in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 400
150Bakunin hat gesagt, daß die Existenz Gottes unvereinbar ist mit dem Glück, mit der Würde, mit der Vernunft, der Moral und der Freiheit der Menschen.
151 In der Wirklichkeit Gottes gibt es keine Unbeteiligtheit.
152 "Wenn Gott erlebt wird, so ist das Erlebnis genauso real, wie eine unmittelbare Sinnesempfindung oder wie die eigene Persönlichkeit. Wie diese muß er im raumzeitlichen Bilde fehlen. Ich finde Gott nicht in Raum und Zeit, so sagt der ehrliche naturwissenschaftliche Denker." - Erwin Schrödinger, Geist und Materie, Zürich 1989, Seite 98
153 Alle Macht kommt von Gott. Daraus ergibt sich der göttliche Ursprung des Staates.
154 "Wenn der Mensch wahrhaft von Gott weiß, so weiß er auch wahrhaft von sich, beide Seiten entsprechen einander." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion Bd. 1, Ffm 1986, Seite 83
155 "Der Boden der Religion ist das absolute Bewußtsein, so daß Gott aller Inhalt, alle Wahrheit und Wirklichkeit selbst ist. Solchem Gegenstand ist das bloße Reflektieren nicht angemessen." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion Bd. 1, Ffm 1986, Seite 197
156 "Wenn die Erkenntnis sich nicht in sich vollendet, so ist sie der Einseitigkeit des Formalismus ausgesetzt, geht sie aber bis auf den letzten Grund, so kommt sie zu Gott." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion Bd. 1, Ffm 1986, Seite 243
157 Der einzige Weg Gott zu erkennen ist die Befolgung seines Willens.
158 "Man könnte die Gottheit geradezu als Wertrealität definieren. Wer an Gott glaubt, wird sich mit der bloßen Geltung der Werte nie begnügen, sondern ihre Macht über die Wirklichkeit annehmen. Mit welchem Recht er das tut, ist nicht Sache beweisbaren Wissens, sondern des Glaubens." - Hans Leisegang in Hans-Ludwig Ollig, Der Neukantianismus, Stuttgart 1979, Seite 155
159 "Bevor die Wissenschaft zur exakten Naturwissenschaft wurde und ihr Name noch Philosophie und Theologie war, bestand ihre Anwendung hauptsächlich darin, die Menschen besser zu beherrschen und nicht die Natur." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 68
161 Gott ist kein Jenseits, sondern vielmehr das Innerste, das Zentrum des Seins und des Denkens, das allem Seienden und Denken Zugrundeliegenden.
162 "Der Mensch macht alles, was ihn unbedingt angeht, zum Gott." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 56
163 "Das fundamentale Symbol für das, was uns unbedingt angeht, ist Gott."- Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 57
165 "Es gibt da ein höchstes Wesen, das man ja auch Gott nennen kann; von dem höchsten Wesen geht ein göttlicher Strahl aus, der das All durchdringt; dieser Strahl ist vorhanden schon im Stein, doch im Stein lebt er noch nicht; er lebt erst in der Pflanze, aber da glänzt er noch nicht; er glänzt im Tier, aber da wird der Strahl noch nicht zurückgeworfen, wird noch nicht widergespiegelt, kehrt noch nicht zu seiner Quelle zurück; erst im Menschen ist der göttliche Strahl ganz und gar: da existiert er, lebt, glänzt er und wird reflektiert. Das ist die Weltseele, die eine und dieselbe ist im höchsten Wesen, in den Sternensphären und in allen Geschöpfen." - Marsilio Ficino in Fritz Mauthner, Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, Bd. 1, Ffm 1989, Seite 569
170 Für den religiösen Menschen ist Gott das Wichtigste und der höchste Wert, auf den Menschen kommt es nur in zweiter Linie an. Für die Ethik ist der Mensch das wichtigste.
171 Die Psychologie des Altertums und Mittelalters stand in innigstem Zusammenhang mit der Theologie.
172 "Das Ungeheuerste ist erlebt, alle Höhen und Tiefen durchmessen und jene schillernde Grenze, wo sich Göttliches und Dämonisches zum Verwechseln ähnlich sehen, erkannt. Der Mensch ist geworden, was er sein soll. Der Sinn des Lebens endlich restlos verwirklicht, der Mensch selber allerdings längst ins Übermenschliche, ins Überirdische hineingewachsen. Aber gerade deswegen kann er bescheiden zum Alltag, zu den Mitmenschen zurückkehren." - Erwin Rouselle, Zur seelischen Führung im Taoismus, Darmstadt 1962, Seite 18
173 Alle mystischen Bewegungen lehren das Göttliche in sich zu suchen.
174 "Da wird es also heißen: siehe alles ist bereit, siehe die Grausamkeit der Abstraktion macht die Endlichkeit in ihrer Täuschung als solcher offenbar, siehe der Unendlichkeit Abgrund öffnet sich, der Nivellierung scharfe Sense läßt alle, jeden besonders, über die Klinge springen - siehe, Gott wartet! So spring zu in Gottes Arme." - Sören Kierkegaard in Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 244
176 "Wer noch nicht zum Bewußtsein seiner selbst gelangt ist, kann auch nicht zum Bewußtsein der Existenz Gottes kommen." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 30
177 "Die Unruhe des Geistes wurzelt in der Einsamkeit des Ichs. Darin besteht die eigentliche Geistesbedürftigkeit des Menschen - die ihn zum Gottsucher und ihm nur in der religiösen Einstellung seines Lebens bewußt werden kann ..." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 76
178 "Der Mensch muß gleichsam in seine latente Wahnsinnigkeit hineindringen selbst auf die Gefahr des Ausbruchs hin - und durch sie hindurch, um hinter sie zu gelangen: bis zu jenem Punkt, wo er ihrer wirklich Herr wird. Und da tritt er ein in ein Verhältnis zu Gott als einer geistigen Realität. Es gibt keine andere Rettung aus dem Verflochtensein ins Irreale, das jeden in Bann hält, als das innere Durchdringen bis zu diesem Punkt. Das aber vergesse man nicht: der Mensch steckt immer mitten drinnen in seinem geheimen Wahnsinn, solange sein Gottesverhältnis geistig auf Eigensinn seiner Idee, seiner Vorstellung vom Göttlichen beruth. Vor Gott ist nicht nur kein Mensch ein Genie, vor ihm kann auch keiner neurotisch oder wahnsinnig sein. Das wird man immer nur dann, wenn man geistig nicht vor Gott lebt, sondern vor dem Menschen." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 103
179 "Man wirft dem Mystiker vor, daß er von echterReligion sich dadurch unterscheide, daß es ihm am eigentlichen Grundgefühl der Religion, an der Demut fehle. Denn sein Ideal sei wie das der alten Schlange, zu sein wie Gott, ja noch ärger, Gott selber zu sein." - Rudolf Otto, West-östliche Mystik, München 1971, Seite 170
180 "Dieses wahre Gott-Haben ist am Gemüte gelegen, nicht an einem gleichmäßigen, stetigen Denken an Gott." - Meister Eckhart in Rudolf Otto, West-östliche Mystik, München 1971, Seite 157
182 "Gott ist unwandelhaftig. Darum ist er der Allerbegehrenswerteste." - Meister Eckart in Franz Pfeiffer, Meister Eckehart, Leipzig 1857, 3/3,38
183 "Die Dinge in principio, d. h. in ihrem Prinziperkennen, das ist: sie erkennen in Gott in der ewigen Einheit ihres prinzipiellen Wesens, wo alles So und So, alles hic et nunc, alle Mannigfaltigkeit, alle Zweiheit ewige Einheit ist." - Rudolf Otto, West-östliche Mystik, München 1971, Seite 8
184 "Gott ist dasselbe Eine, das ich bin." (Tat tvam asi) - Meister Eckart in Herman Büttner, Meister Eckharts Schriften und Predigten, Bd. 2, Jena 1912, Seite 88
185 "Wie die Gottheit namenlos ist und jeder Nennung fern, so ist auch die Seele namenlos. Denn sie ist dasselbe - wie Gott." - Meister Eckart in Herman Büttner, Meister Eckharts Schriften und Predigten, Bd. 2, Jena 1912, Seite 209
186 "Denn die Seele ist das Licht Gottes." - Giordano Bruno
187 Immer war es die Gottheit, die Gesetze gibt und Kriege befiehlt.
188 Dingler definiert den Begriff "Gott", als auch den Begriff "Wirklichkeit" mit der "Gesamtheit des Gegenstehenden". - Hugo Dingler, Die Ergreifung des Wirklichen, München 1955, Seite 170
189 "Die Idee von Gott mag noch so sublimiert werden, so bleibt immer das jüdische Prinzip der Entgegensetzung des Gedankens gegen die Wirklichkeit." - G. W. F. Hegel
190 Gott und der Teufel sind Wirklichkeit, aber sie sind in uns.
191 Das numinose Gefühl als das Gefühl des "Ganz anderen", kann sowohl göttlich, als auch dämonisch sein.
193 "Jeglicher Denkfähigkeit ist das über alles Denken erhabene Eine unausdenkbar, jeglicher Rede ist das alle Rede übersteigende Gute unaussprechlich, jene Einheit nämlich, welche jeder Einheit Einheitlichkeit verleiht, jene überwesentliche Wesenheit, jene keiner Vernunft zugängliche Vernunft und jenes durch kein Wort unausdrückbares Wort, ein Nichtwort, ein Nichtwissen, ein Nichtname, alles das nach keiner Art von dem, was ist; Grund des Seins für alle Dinge und doch selbst nicht seiend, weil über alle Wesenheit erhaben und so beschaffen, wie es nur selbst eigentlich und wissend über sich Kunde geben möchte." - Dionysius Aeropagita, De Divinis Nominibus, 1, 51
195 Wenn Gott existiert, dann ist er des Menschen Feind.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.